Habe mal Vampire gespielt bei einem Meister, der sich einerseits manchmal im AD&D-Setting an beknackten Romanen die wir teilweise gelesen hatten, aber andererseits sich jede Menge auch selbst zurecht gebaut hat. Man wußte nie, woran man war. Das war eigentlich ganz gut, jedoch hat er in der ersten Vampire-Runde seinen Bruder definitiv bevorzugt behandelt. Nicht nur das dieser alle Regeln und alle möglichen Setting-Sachen lesen durfte, die anderen aber nicht, nein, hinzu kam, daß er im Gegensatz zu allen anderen eine Generation niedriger starten durfte. Die anderen Spieler hatten von dem Setting und den Regeln allenfalls vage Ahnungen und wußten nicht, wozu eine niedrigere Gen gut ist. Ich stieß später hinzu und war entsetzt.
Nunja, soweit ich die Story beurteilen kann, war sie selbst-gesponnen und total cool. Aber der eine Spieler...es war schon nicht mehr schön, wenn ein Spieler andauernd den "Vorteil" ...mmh....deus ex machina hat, d.h. er ständig aus irgendwelchen unmöglichen Situationen herauskam ohne auch nur eine Blessur abzubekommen. Das hat mich und meinen Malkavianer wahnsinnig aufgeregt.
Der andere SL war definitiv fairer und hat alle eher gleich behandelt, hat aber die Story zum Teil an sog. Kaufabenteuern angelehnt, was ich persönlich nicht so toll finde. Im Verlauf des Spiels hat er dann noch eine Story eingeflochten, die er selbst mal auf einem Con gespielt hat, an die er sich jedoch nicht wortwörtlich erinnern konnte...was aber leider erforderlich war, um ein bestimmtes kompliziertes Rätsel zu lösen...der genaue Wortlaut war immens wichtig hat er schulterzuckend nach dem Spiel....es ging für die meisten Chars echt in die Hose....zugegeben.
Es ist auf jeden Fall ein Muß sich ein System bei unterschiedlichen Leitern anzuschauen, um sich dann die "Fehler" und die Vorzüge von beiden Stilen einzuprägen. Das nützt Dir immens, wenn Du selbst mal leiten möchtest. Natürlich hat jeder seinen Stil und "Fehler"...naja...sind zumeist Geschmacksache...ebenso wie Vorzüge...das führt aber nun zu weit.