Autor Thema: [Comics] Muss Story & Zeichnung stimmig sein, oder langt auch nur eines davon?  (Gelesen 2965 mal)

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Offline Karl Lauer

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Ja blöder Titel, aber ich versuch mich mal zu erklären:

Ich habe gerade mal auf Empfehlung hin ein Paperback angefangen zu lesen. Hab ich auch schon des öfteren gemacht und bisher hab ich häufig mal zu beginn die Zeichnungen ausführlich betrachtet um dann immer mehr der Story zu verfallen und eigentlich die Zeichnungen nur noch sekundär wahrzunehmen.

Andersherum ist es mir irgendwie noch nie oder höchst selten passiert. Sprich die Story war fürn A.... aber die Zeichnungen waren so klasse, das ich weiter wissen wollte.

Nun ist es mal wieder so weit und der aktuelle Paperback hat Zeichnungen die mich einfach... nicht überzeugen. Ich lese die Story, welche gut aufgebaut ist und auch interessant, aber bei jedem umblättern denke ich "die Zeichnungen sind einfach nicht mein Ding" & "ob ich es lieber zur Seite lege?"

Jetzt frage ich mich, wie kann es sein das bei grandiosen Zeichnungen diese absolut problemlos in den Hintergrund treten können (zuletzt mit Batman: Hush Bd1 und den Zeichnungen von Jim Lee) und man absolut an der Story hängt.

Das aber bei einer ebenso guten Story "schlechte" oder einfach Zeichnungen die man nicht mag die Story fast uninteressant machen können. Warum ist es so schwer diese zu ignorieren.


Viel unzusammenhängendes Gelaber (dieser Post wurde über einen längeren Zeitraum verfasst und nicht Korrekturgelesen ;) ) zu dem ihr gerne mal eure Meinung geben könnt und berichtet ob es euch ähnlich gegangen ist oder auch gegenteiliges.
"When I was a kid... I dreamed of outer space. And then I got here - and I dream of Earth" John Crichton, Farscape
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Boni

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Die Story ist für mich ganz klar das wichtigste. Wenn das stimmt, kann ich zeichnerisch viel ertragen. Aber: Wenn die Zeichnungen die Geschichte nicht stimmig unterstützen, macht es den Gesamteindruck schon kaputt. Ich denke, ein Comic mit geiler Story und unpassenden Zeichnungen würde ich irgendwann weglegen. Ens mit mässiger Story und geilen Zeichnungen aber etwas früher.

Insofern: Es ist schon ein Zweiklang, aber die Geschichte ist für mich wichtiger.

Offline Yerho

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Bei läuft das meistens gestaffelt. Erst "fresse" ich mich durch die Handlung und nehme die Zeichnungen nur in sofern bewusst war, wie sie für das Verständnis nötig sind. Danach gehe ich den Comic noch weitere Male durch, weide mich an der Grafikpracht und ärgre mich dann gelegentlich über diese lästigen Sprechblasen in den Panels. ;)
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ErikErikson

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Ja, Dojon z.B. hat ne tolle Story, aber die Zeichungen sind nur mittelprächtig. Les ich trotzdem gern.
Simpsons dasselbe. Wobei ich hier vom Zeichenstil spreche, die Technik an sich ist bei beiden gut. Nen Comic mit richtig schlechter Technik würd ich wohl eher nicht lesen.

Umgekehrt gibts nen paar Sexcomics, die les ich nicht wegen der Story.


Offline Chobe

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Sehe ich bei Comics genauso wie bei Filmen:

Manche liebe und kaufe ich, weil mich die Story fesselt,
manche, weil die Optik, die Art zu erzählen oder irgendetwas anderes einzigartig ist und mich beeindruckt,
manche (und das sind natürlich die besten), weil sie beides bieten.

MadMalik

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Ein gutes Bild stört nicht, man nimmt es beiläufig war und es passt.
Ein schlechtes Bild stört und rückt sich damit in den Fokus und
mindert daher den Lesespass beim Comic, geht mir jedenfalls so.

Offline Karl Lauer

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Bevor ich es vergesse: Was ich gerade lese ist Powers

Und was mich z.B. stört sind "Nahaufnahmen" die tatsächlich gezoomte Bilder und nicht etwa groß gezeichnete Bilder sind. Die gezoomten Bilder haben dann halt extrem dicke Outlines
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Offline Monkey McPants

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Bild und Text/Handlung eines Comic sind zwei Seiten einer Münze, ist eines schlecht schmälert es die Qualität des anderen, IMO.

Jetzt gibt es natürlich Fälle, in denen ist der eien Aspekt so cool das es Mängel im anderen aufwiegt und doch ein gutes Endergebnis zurückbleibt. In diesem Fall wäre es aber vermutlich noch besser wenn beides gut wäre.

Es hat schon ein paar Comics gegeben die ich persönlich sehr gut gefunden habe, wo sich dann aber zB. der Zeichenstil so verändert hat das ich sie nicht mehr lese. (zB. Wet Moon, wo ab Band zwei plötzlich einige Charaktere riesige ausdruckslose Mangaaugen bekommen. *schauder*) Umgekehrt genauso.

In einem Medium wie Comic, wo die zwei Aspekte so eng miteinander zusammenhängen und aufeinander aufbauen muß halt beides passen.
Ich praktiziere leidenschaftlich 4enfreude.

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Offline Lyonesse

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Ich glaube gute Zeichnungen sind extrem wichtig, aber wenn die Geschichte dazu totaler Schwachsinn ist, dann kann ich das nur etwa 30 Seiten lang aushalten (und das reicht ja für die meisten Hefte  ;)) Eine wirklich miese Story kann mich aber auf die Dauer nicht bei der Stange halten, auch wenn sie von Gary Frank, Michael Turner, Jeff Scott Campbell, Jim Lee, etc ... gezeichnet wurde. Auf der anderen Seite haben wir so etwas wie Knights of the Dinner Table, das wirklich nicht gut gezeichnet ist (was Jolly auch freimütig einräumt), und dennoch ist es seit Jahren mein absoluter Lieblingscartoon.
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Offline Sha'Wush

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Wenn ich mich jetzt tatsächlich für eines der beiden Kriterien entscheiden müsste, würde ich eher dazu neigen, den Zeichnungen etwas mehr Gewicht beizumessen als der Story.

Will heißen: Gute Zeichnungen können mich durchaus über eine eher mäßige Handlung hinwegtrösten, während lausige Bilder sehr wohl dazu in der Lage sind, mir auch absolut gelungene Storys gründlich zu verhageln.

Offline GustavGuns

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Die Zeichnungen sind ja bei Comics nicht alles. Da ist auch noch die Anordnung der Fenster wichtig, der Aufbau der Seite, der Gebrauch von Farben...wenn mal eine Sache nicht so berauschend ist, können das für mich da auch oft noch andere Aspekte wieder rausholen. Ich bin aber auch Comicfreund in der 2.-3. Generation und neige dazu, über das Thema so theoretisch zu reden, wie andere in diesem Forum über Rollenspiele ;D

Rein grundsätzlich denke ich, ich bin in der Lage, jeden Aspekt eines Comics separat zu schätzen. Grade bei den amerikanischen Superheldencomics gibt's oft welche, die visuell durchweg überzeugen, aber mich von der Story her überhaupt nicht überzeugen können, und die kann ich auch sehr genießen. Auf der anderen Seite fand ich auch From Hell gut, obwohl ich die Zeichnungen da teilweise echt nicht so doll fand.
Peng! Du bist tot!

Offline Ruinenbaumeister

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Für mich sollen die Zeichnungen so gut sein, daß ich sie nur noch im Hintergrund wahrnehme. Ich bevorzuge da einen sehr klaren Stil, a la Asterix. Einen Comic mit häßlichen oder sehr unübersichtlichen Zeichnungen zu lesen, ist, als müßte ich mich durch einen Text in Sütterlin-Schrift quälen. Die Mühe nehme ich nur selten auf mich, zum Beispiel für Donjon.
Und wenn ich mich im Zusammenhang
des Multiversums betrachte, wie oft bin ich?

Offline Jed Clayton

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Na, zu einem Thread über Comics muss ich natürlich auch mal eben meinen Senf dazugeben:

Alles in allem kann ich, nach fast 30 Jahren Beschäftigung mit Comics, sagen, dass ich eine Ausgabe mit hammergeiler Story und mittelmäßigen oder schwachen Zeichnungen eher akzeptiere als eine schwache Story mit geilen Zeichnungen. Wie viele Comics wollen den Kunden mit einem scharfen, tollen Coverbild ködern oder mit einem bekannten Charakter oder bekannten Zeichner, und drinnen erwarten einen dann Story-Einfälle, die von einem 5-Jährigen stammen könnten? Das habe ich schon so oft bemerkt.

Zudem lese ich bei den zahlreichen fortlaufenden Monatsserien auch häufiger mal Ausgaben, die inhaltlich oder zeichnerisch schwach sein mögen, aber eben zur Serie gehören und ich wissen möchte, wie der ganze Kram weitergeht. Oft steige ich in eine Serie ein, wenn sie einen Neustart hingelegt hat oder gerade in einem fabulös guten Run ist, also mit einem hervorragenden Hauptschreiber oder Zeichner gesegnet ist. Das geht dann ein paar Monate gut, dann wechselt aber der Autor oder der Zeichner oder beide, aber die Serie geht irgendwie weiter. Wenn es gerade eine lang gehegte Lieblingsserie von mir ist (wie Supergirl oder Teen Titans bei DC), verzeihe ich ausgesprochen viel Mist. Mit anderen Worten: Es muss schon grauenhaft schlecht oder langweilig werden, dass ich eine regelmäßige Montasserie cancle/nicht mehr lese.

Andererseits ist mir bei vielen französischen Albumserien (siehe Splitter-Verlag) aufgefallen, dass man sich dort sehr auf die Zugkraft eines bestimmten Zeichenstils, auf attraktive Heldinnen, Monster, Schwerter usw. verlässt. Aber sind die Storys dort tatsächlich Weltklasse?

Oft habe ich gemerkt, dass da nach 1 oder 2 guten Alben nichts Tolles mehr nachkam, oder nur noch das Bekannte neu erzählt wird. Ganarah bei Splitter hat stark angefangen, aber Ganarah Band 2 war schon doof. Und Die Legende der Drachenritter fand ich schon in der 90er Jahren toll und zählte die Serie zu meinen ganz großen Favoriten. Aber heute muss ich mich richtig bemühen, mir tatsächlich noch einen Band davon zu kaufen und mich durch die Handlung zu kämpfen. Wenn ich spüre, dass es schon Mühe macht, einen Band zu Ende zu lesen, oder es sich anfühlt wie eine lästige Pflicht, sollte ich eher etwas anderes lesen.
« Letzte Änderung: 21.09.2009 | 23:46 von Jed Clayton »
"Somewhere there is danger, somewhere there's injustice, and somewhere else the tea is getting cold."

(Doctor Who, Survival, 26th season, serial 4, part 3)

Offline ragnar

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Zeichnungen tragen in Comics die Handlung ja durchaus mit. Zu trennen fällt mir da schwer.

Dennoch tolle Zeichnungen könnnen aber langfristrig keine gute Story ersetzen. Ich bin jedenfalls früher wenn das Taschengeld knapp wurde, eher von gutgezeichneten aber schwächelnden Serien abgesprungen als von solchen bei denen die Zeichnungen eher zweckdienlich waren, aber die Story mich fesselte.

Trotzdem kann ich (speziell bei amerikanischen Comics) durchaus festellen wie sehr die Freude an einer Geschichte wanken kann, wenn auf einmal der Zeichner wechselt. Das kann man in einigen Fällen auf eine gewisse Dynamik zwischen Autor und Zeichner zurückführen die dadurch gestört wird, andereseits kommt das sogar bei Autoren vor die den Zeichnern ziemlich Scripts überreichen und ich keine Dynamik vermuten würde. Kurzum: Zeichnungen können eine (vermutlich) gute Story auch extrem runterreißen.

Offline Teylen

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Meiner Meinung nach definiert sich ein Comic durch seine Zeichnung derart intensiv als das die Geschichte als solche es nicht oder nur sehr schwer wett machen kann wenn die Zeichnungen nicht den eigenen Stil Anspruechen genuegen oder schlicht weg schlecht sind.

Wobei "Zeichnungen" fuer mich sowohl die Zeichnung selbst, die koloration, den Panel Aufbau als auch die Panel Aufteilung umfasst.

Das heisst in meiner Anfangszeit ging der Hang zur Zeichnung soweit das ich mir neben Artbooks auch japanische Manga kaufte ohne auch nur ein Wort japanisch lesen zu koennen.

Aktuell ist es so das ich, wenn ich im Comic Laden stehe, allen voran auf das Cover sowie einige der Seiten sehe bevor ich ueberhaupt zugreife und die Geschichte eine Chance bekommt.

Den einzigen umfangreicheren Titel den ich trotz streckenweise, meiner Meinung nach, weniger geratetenen Zeichnungen kaufte und der es schaffte mit bzw. durch die Geschichten auf ein "Ist okay" zu kommen ist bisher Sandman.
Vielleicht ringe ich mich auch zu einer franko-belgischen Serie durch, allein um als Comic Fan in Belgien nicht komplett ignorant dazustehen. (Wobei es dort weniger die Qualitaet ist als der Stil)
Die meisten Allen Moore Sachen, inklusive Watchmen, hingegen fallen entweder schon optisch raus (From Hell, V wie Vendetta) oder derart durch die Zeichnungen durch das der Rest es nicht rausreisst (Watchmen).

Ich mag durchaus Zeichen Experimente und gebe ab und an "haesslichem" eine Chance. Die Zeichner/Colorist Wechsel dich Spielchen bei amerk. Comics werde ich wohl nie nachvollziehen koennen.
Vertigo Werke kriegen am ehesten noch einen "schaut haesslich aus, hol ich dennoch" Bonus. Wobei gerade da mir auffaellt das ich bei genialer Geschichte die Zeichnungen besser finde als ggf. normalerweise.

Idealerweise passt beides zusammen..
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Auch im RL gebe ich mich nicht mit Axxxxxxxxxx ab #RealLifeFilterBlase

Offline Caralywhynn

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Ich bin ja eher der "Comic-Gelegenheits-Leser"

Für mich ist beides gleichwichtig: Stroy und Zeichnungen. Denn die Zeichnungen transportieren ja ´ne Menge an Informationen, die aufgrund des Mediums Comic nicht im Text erscheinen. Also muss beides für mich stimmen - im Sinne von : Es passt zueinander.

Ist die Zeichnung schlecht/gefällt mir nicht , ist das so, als läse ich einen Roman, dessen Handlung klasse ist, der Schreibstil des Autors mir aber permanent auf den Zeiger geht.
Andersherum ist es genauso Scheiße - sind die Zeichnungen gut, die STory aber nicht - wozu soll ich es dann lesen? (Auf Romane bezogen wäre es halt das Äquivalent zu: guter Schreibstil & nur heiße Luft / "Laaaangweilig" als Inhalt.

Natürlich weiß ich, dass ich da vielleicht zu hohe Ansprüche habe, aber ein COmic, der beides nicht erfüllt, der bleibt im Regal. Dafür gebe ich weder Geld aus, noch opfere ich meine Zeit.
... HÄ? ... wie jetzt?

Und dann nahm ich das Schleif und machte das Schneid.
Und ich sah, dass es gut war.


Zitat von: Laurie
"Rollenspiel ist wie Barbiespielen ohne Barbies!"

Offline DasTaschentuch

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Die Sandman Reihe von Gaiman hab ich anfangs nicht lesen wollen weil der Zeichenstil mit überhaupt nicht zusagt. Bis heute hat sich was die Zeichnungen betrifft nichts geändert, aber die Comics gehören inzwischen trotzdem zu meinen Lieblingscomics. Brilliante Geschichten,an die optische Umsetzung hab ich mich gewöhnt,auch wenn ich sie immer noch stellenweise hässlich finde.
Nur wegen schöner Bilder kauf ich keine Comics,da kann ich gleich auf deviantart surfen.

killedcat

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Bisher habe ich gedacht, eine gute Story muss sein. "Blame!" hat mich aber auch (fast) ohne Geschichte gefesselt. Hätte ich nie für möglich gehalten, aber die Stimmung wurde fast nur mit Bildern erzeugt und hat mich doch am weiterlesen gehalten, obwohl sich kaum etwas getan hat bzw. das, was sich getan hat, kaum verständlich war (ein späterer Zusatzband hat eigentlich die Vorgeschichte praktisch alleine erklärt. Ohne dieses Buch war die Geschichte kaum zu erschließen).

Ich sage einfach mal, dass ein Comic "etwas" haben muss. Irgendwas, das einen bei der Stange hält.

Und das sagt einer, der es schon drei Mal versucht hat und nie weiter kam als bis zur sechsten Folge ;)  ::)

Dieses "Etwas" kann eine Person sein, für die man sich interessiert oder mit der man sich identifiziert. Es kann eine Stimmung sein. Ein Stil. Es kann einfach nur ein Thema sein, das einen interessiert. Ein Witz. Es kann fast alles sein. Aber irgendwas am Comic muss überzeugen. Dann können sogar sowohl Story als auch Zeichnung schlecht sein und der Comic wird dennoch Anhänger finden. Viel Spaß bei der Suche nach dem "Etwas" ;)
« Letzte Änderung: 29.11.2009 | 02:04 von killedcat »