Autor Thema: [Episode III - a] Im Labor  (Gelesen 3128 mal)

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Offline der.hobbit

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[Episode III - a] Im Labor
« am: 8.01.2009 | 13:27 »
Doc Marley ist reichlich überrascht, als ihm eine Connection die Adresse nennt: Das ist doch der Block, der NightinGaleCorp gehört, dem führenden Medizinforschungskonzern? Aber er findet sich wie abgesprochen um 9 Uhr Abends dort ein. Er muss einige Zeit vor dem unbesetzten Pförtnerhäuschen warten, bis eine Seitentür geöffnet wird.
Ein dürrer Mann, selbst kaum größer gewachsen als der Doc, späht sichtlich nervös hinaus. Marley geht auf ihn zu, der Mann schlägt vor Schreck fast die Türe wieder zu, besinnt sich dann eines Besseren und fragt so leise, dass der Doc in kaum versteht:
"Sind Sie Marley?"
Der Doc nickt lässig, und folgt dem ihn eilig hineinwinkenden Männlein. Der führt ihn durch einige Korridore, während er ihm eine Karte aushändigt:
"Die Karte ist für Gastforscher freigeschaltet. Damit kommen sie zu üblichen Zeiten hier herein. Sie ist auf zwei Tage befristet, also morgen und übermorgen geht. Wenn sie bei der Pforte reingehen, gleich rechts in das erste Gebäude. Dann kommen sie da rein" - er deutet auf eine Türe in einem Quergang - und hier ist ihr Labor. Sie brauchen die Karte an jeder Tür, einfach vor den Scanner halten. So!" Er demonstriert es kurz, die Tür zum Labor öffnet sich und ein breites Grinsen zeichnet sich auf seinem Gesicht ab: Trotz der Dunkelheit kann er einige Gerätschaften erkennen, die er nur von Hochglanzmagazinen kennt - Hochglanzmagazine, die teurer sind als einige der Geräte in seiner eigenen Praxis.
Das wird ein Spaß, hier zu arbeiten.
"Ich bringe sie wieder raus" sagt der dürre Mann, und entreißt Marley den Blick auf das Labor indem er die Türe schließt. "Sie haben nur morgen und übermorgen. Und wir haben uns nie gesehen. Sie kennen mich nicht. Ich werde sie nicht begrüßen, wenn wir uns begegnen. Sie mich auch nicht. Genau." Bereits wieder auf der Straße meint er noch, kurz bevor er wieder im Gebäude verschwindet: "Ihr Name ist übrigens Ibrahim Schlotendyke" Schon klackt die Türe ins Schloss, und Marley freut sich auf den nächsten Tag.
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ChristophDolge

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Re: [Episode III - a] Im Labor
« Antwort #1 am: 9.01.2009 | 09:49 »
Wieder zurück in seiner Praxis beginnt der Doc umgehend damit, Pläne zu schmieden, welche Untersuchungen ihn am weitesten voranbringen dürften. Da sein aktueller Verdacht auf Nanoroboter oder eine ähnliche Cybertechnologie fällt, versucht er möglichst "out-of-the-box" zu denken und plant keine Routine-Untersuchung sondern eher einen möglichst breiten Scan nach Auffälligkeiten, die man mit gängigen medizinischen Methoden übersehen würde: Er geht davon aus, dass Naniten keine nachweisbare Fremd-DNA in den Organismus bringen, weiterhin dürften sie nicht wie normale Erreger kultivierbar sein - eventuell schalten sie sich außerhalb des Organismus wieder aus.
Am wichtigsten erscheint ihm also eine mikroskopische Untersuchung sowie die Suche nach auffälligen Metallbestandteilen.

Dann schmiert er noch einen letzten Satz in sein Notizbuch:

>>Die Immunsuppressiva könnten dazu gedient haben, die Naniten zu verschleiern - organische Bestandteile? Nachforschung in Richtung Nano-Bioware!<<

Dann klappt er das kleine Büchlein zu und legt es unter sein Kopfkissen. Er überlegt kurz, ob er noch eine Trideo-Doku über aktuelle Entwicklungen in dem Bereich schauen sollte, aber dafür ist er einfach zu müde. Also legt er sich locker hin und beginnt sich halb meditativ den Charakter des Ibrahim Schlotendyke auszufüllen.

Schließlich deckt er sich mit seiner rot-gold-grünen Decke zu und lässt seine Anlage noch ein wenig Marley spielen. Bob Marley. Ehe der erste Song vorbei ist, schläft er schon. Morgen wird ein anstrengender Tag.

ChristophDolge

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Re: [Episode III - a] Im Labor
« Antwort #2 am: 13.01.2009 | 21:02 »
Am nächsten Morgen spült der Zwerg sich die Müdigkeit mit einer kalten Dusche aus den Augen. Während er ein karges Frühstück in sich reinschaufelt - er fastet im Augenblick, um einen klaren Kopf zu bekommen - sucht er online nach Informationen zu Naniten. Neue Entwicklungen im Bereich Bioware und vor allem auch kombiniert nach Nano-Bioware.

// Da ich kaum Kenntnisse im online Bereich habe, wird das ganze  recht oberflächlich verlaufen. Trotzdem einfach mal schauen.

Offline der.hobbit

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Re: [Episode III - a] Im Labor
« Antwort #3 am: 17.01.2009 | 21:28 »
Du findest einige grundlegende Informationen, aber auch sehr viel Sci-Fi-Wünsche. Da gibt es Verrückte, die behaupten, dass man mit Naniten ganz leicht natürliche Muskeln auf ein Vielfaches der Leistung von Kunstmuskeln bringen könnte, dass Neuroaktivatoren jeden Reflexbooster in den Schatten stellten, dass Reparaturbots selbst tötliche Verletzungen in Sekunden zunähten ...

Du schüttelst deinen Kopf. Wenn das so wäre, dann wäre das Leben in den Schatten schon viel angenehmer. Oder unangenehmer.

So wie es aussieht sind die ungelösten Kernprobleme bei Nanobots die Vermehrung, die Versorgung und die Koordinierung. Versorgung ist schon ganz gut möglich, meist ziehen sie die nötige Energie aus dem umliegenden Gewebe. Die Koordinierung ist anscheinend nur für ganz einfache Aufgaben möglich, die mittels einfachster Regeln realisiert werden können. Ungelöst dagegen ist die Vermehrung, denn Nanobots müssen bisher einzeln hergestellt werden, was bei einem durchschnittlichen Bedarf von mehreren Hunderttausend pro Person schlichtweg nicht profitabel machbar ist.
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ChristophDolge

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Re: [Episode III - a] Im Labor
« Antwort #4 am: 20.01.2009 | 08:53 »
Hmm... dann habe ich mich vermutlich getäuscht. Aber das macht die Sache nur bedingt einfacher - wahrscheinlich muss ich doch das ganze Programm durchziehen. Wenn jemand tatsächlich einen Anschlag mit Naniten durchgezogen hätte, hätten mir meine Kenntnisse nur wenig genützt. Hoffentlich haben sie auch Möglichkeiten, nach erwachten Mikroben zu suchen.

Mit diesen Gedanken - immer wieder in leicht veränderter Version durchgespielt - im Kopf packt der Doc die wenigen Sachen, die er mitnehmen möchte, zusammen. Für den Notfall packt er fünf Narcojects ein, hofft aber, sie nicht einsetzen zu müssen. Dann duscht er sich noch einmal gründlich und schrubbt Haarschuppen und ähnliches komplett aus. An dem Automaten an der Ecke holt er sich ein paar einfache Arbeitsklamotten - die sind wenigstes steril und nicht zurückzuverfolgen - schlüpft in einer U-Bahn-Toilette hinein und verstaut seine restlichen privaten Sachen in einem kleinen Schließfach.

So vorbereitet macht er sich auf den Weg ins Labor.

Offline der.hobbit

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Re: [Episode III - a] Im Labor
« Antwort #5 am: 25.01.2009 | 13:30 »
Im Vergleich zum nächtlichen Besuch geht es tatsächlich hoch her. Auf dem Campus der Nightingale Corp arbeiten mehrere tausend Menschen, dazu kommen noch einige Hundert Patienten im konzerneigenen Krankenhaus. Teilweise werden diese auch "normal" behandelt, die meisten aber haben Verträge über Medikamententests unterschrieben. Jeder braucht eben etwas Kohle zum Überleben.

Etwas nervös ist Marley schon, als er seine Chipkarte vor den Scanner am Eingang hält. Nicht jeder soll schließlich seinen Vertrag als Testkaninchen freiwillig unterschrieben haben ... Aber die Tür gibt nur ein leises Piepsen von sich, ein grünes Licht flackert auf, und Marley kann ungestört eintreten.

Den Weg zum Labor hat er sich gut eingeprägt, und gleich darauf steht er in dem Raum, der voller toller Geräte steht. Er drückt die Finger durch und denkt sich nur: "los geht's".
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ChristophDolge

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Re: [Episode III - a] Im Labor
« Antwort #6 am: 26.01.2009 | 09:45 »
Alles ist genau vorbereitet. An der Brust seines Kittels prangt ein Namensschildchen, welches ihn als wissenschaftlichen Mitarbeiter des New Biotechnological Institute of New York auszeichnet, bescheidenerweise hat er seinen akademischen Titel auf MSc gekürzt, der Name lautet I.Schlotendyke. Er hat sich vorgenommen, falls er angesprochen wird, einen niederländischen Akzent zu imitieren und so Erinnerungen an Afrikaans zu wecken.
Der Zwerg trägt kleine Ohrpin-Lautsprecher - während der linke ausgeschaltet ist, läuft über den rechten Reggae, in einer Lautstärke, dass jeder weitere Mitbenutzer des Labors denken muss, dass Marley keinen Ton hört. Die langen Rastas zu einem straffen Zopf zusammengebunden macht er diesmal sogar einen ordentlichen und professionellen Eindruck.
In aller Ruhe bereitet er sich einen kleinen Arbeitsplatz vor, sucht die Geräte zusammen, die er benötigt und macht sich daran, in einem kleinen Wasserbad Teile seiner Probe aufzutauen und für die Untersuchungen vorzubereiten. Jedes seiner Gefäße wird mit I.S-Dyke beschriftet (mehr Platz ist ohnehin meistens nicht).

Falls ihn jemand fragt, was er untersucht, wird er erklären, dass es sich um eine Routineuntersuchung an Muskeln und Hirn verschiedener Tiere handelt, die besondere Anzeichen für Anfälligkeit gegen Feinstaubtumore zeigen und dann ein wenig gegen Umweltverschmutzung vom Leder ziehen, ohne allerdings den Eindruck erwecken zu wolllen, ein Fundamentalist zu sein. Er gibt vor, nach Infektionen zu suchen, die an der Tumorgenese beteiligt sein könnten, um eine mikrobielle Belastung der Versuchstiere auszuschließen. Das Thema ist so allgemein und uninteressant und zehntausendmal erforscht, dass vermutlich kein längeres Gespräch zustande kommen sollte.

Schließlich ist alles soweit. Er knackt mit den Fingerknöcheln. Es geht los.

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Re: [Episode III - a] Im Labor
« Antwort #7 am: 26.01.2009 | 22:54 »
Marley entnimmt die gekühlten Proben einem Container und verteilt sie in verschiedene Petrischalen, einige landen auch in Reagenzgläsern. Indikatoren werden mit einigen Proben vermengt, Zentrifugen trennen Bestandteile, Brutöfen vermehren organische Bestandteile, DNA Analysatoren sequenzieren die vorhandenen Stränge, und die Arcane Analysis Application(1) scannt nach astraler Aktivität.
Der Vormittag vergeht wie im Flug, aber endlich sind alle Maschinen gefüttert und rattern vor sich hin. Mit einem Hopser schwingt sich Marley auf einen der hohen Laborstühle, seine Beine baumeln einen halben Meter über dem Boden - jetzt heißt es erst Mal auf Ergebnisse warten (= eine Probe auf Intuition + Medicine + 2 (überlegenes Equipment).

Marley summt gerade fröhlich einige Takte von "Dancing with the Troll" mit, dem aktuellen Hit der Open Times, als die Türe plötzlich aufgeht. Eine junge Frau, dürr wie eine Bohnenstange, kommt mit wehendem Laborkittel in den Raum, unter dem linken Arm eine Kühlbox geklemmt, während sie auf der rechten ein Cyberdeck balanciert.
Sie ist schon halb im Raum, als Sie Marley bemerkt, wie angewurzelt stehenbleibt, wodurch ihr fast das Deck aus der Hand rutscht. Nach einigen linkischen Greifbewegungen hat sie ihr Material wieder unter Kontrolle, während sie gleichzeitig "oh, entschuldigung, ich wußte nicht, Dr. Samwhire hatte mir eigentlich, oh, aber ..."

Mit der Ecke des gefangen Decks schiebt sie sich ihre Brille zurück nach oben. "Das ist doch Labor 17?"
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ChristophDolge

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Re: [Episode III - a] Im Labor
« Antwort #8 am: 28.01.2009 | 08:00 »
// Erstmal nur die Proben: Medizin + INT + 2 bringt nur 1 Erfolg
// Con+Cha+3 Bonus für Pheromone: 4 Erfolge

Während sich im Hintergrund langsam herausstellt, dass der Doc offenbar am völlig falschen Ende der Beweiskette sucht, setzt er sein charmantestes Lächeln auf und lässt sich in eine Wolke kindhafter Pheromone hüllen, die jedem Anwesenden signalisieren sollen: Ich bin völlig hilflos und ich brauche deinen Schutz, kümmer dich um mich. Er springt auf und fasst beherzt mit zu, ehe das Deck zu Bruch geht. Dann streckt er seine Hand aus, blickt die Frau von tief unten an und meint:

>>Heeeejo, nette Dame! Ich bin Ibrahim, hoffentlich bald neuer technischer Assistent am New Biotech-Institut. Der Doc hat mich hier so schnell reingesteckt, dass ich praktisch gar keine Ahnung hatte, wie mir geschah, ich denke schon, dass wir in der 17 sind. Dr. Samwise war sein Name? Mein zukünftiger Chef hat mich ihm unter der Hand für irgendeine Analyse ausgeborgt, aber ich schätze fast, dass er mich hier nur testen lassen will - der Doc hat mir irgendwelche uralten Proben in die Hand gedrückt und nur gemeint, ich solle mal zeigen, was ich kann. Ich darf mich erst übermorgen abend wieder bei ihm melden und soll bis dahin erklären, warum die Probe so merkwürdig hohe Immunsupressor-Werte aufweist. Aber ich fürchte, ich komme einfach nicht voran - wenn das so weitergeht, sitze ich in drei Tagen sicher wieder auf der Straße und weiß nicht, wie ich meine Schwestern versorgen soll. Bitte sagen sie ihm nicht, dass ich Pause gemacht habe...<<

Marley fabriziert die niedlichsten Rehaugen, die er draufhat und gibt sich auch sonst absolut mitleidheischend. Hoffentlich fasst sich diese Frau ein Herz.

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Re: [Episode III - a] Im Labor
« Antwort #9 am: 4.02.2009 | 15:01 »
// Medizin-Probe: Äh, ja. Du hast es mit Blut zu tun. ;)

>> Oh, oh! << Die Frau schiebt sich ihre inzwischen wieder etwas nach unten gerutschte Brille hoch, lächelt einmal kurz, schaut dann aber rasch auf den Fußboden.

>> Das ist natürlich nicht gut. << hastig unterbricht sie sich selbst: >> Also nicht, dass Sie hier sind, sondern, dass es nicht läuft. <<

Sie zögert kurz, schaut dich dann nochmals direkt an und stellt mit einer resoluten Geste ihre gesamten Unterlagen auf einen der Tische. >> Lassen Sie mich mal sehen, was für Proben haben Sie denn? <<

Gemeinsam macht ihr euch nochmals an die Arbeit, und du stellst fest, dass die Bedienung dieser modernen Geräte gar nicht so einfach ist, wie du gedacht hast ...

// Du kannst eine zweite Probe versuchen, wieder mit +2 Bonus (der Bonus der Dame ist der Re-Roll)
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