Ich habe zwar nur rudimentäre Kenntnisse von Paranoia, aber ich habe mal eine Cthulhu-Spielübersicht geschrieben, vielleicht kannst du damit ja irgendwas anfangen:
Normalerweise ist es relativ einfach eine Systembeschreibung zu schreiben: Man fast grob die Spielwelt zusammen, welche Rolle die Spielercharaktere in ihr spielen, geht in knappen Worten auf das Regelsystem ein und nimmt sich noch etwas Raum für eventuelle Besonderheiten des Spiels.
Im Fall von „Cthulhu“ ist dies aber etwas anders, da dieses Rollenspiel seine große Qualität daraus zieht, dass die Spielwelt im eigentlichen Sinne nicht zu beschreiben ist, weshalb ein Versuch meinerseits nur scheitern kann, ich bin also gezwungen einen etwas anderen Weg zu wählen.
„Cthulhu“ ist ein Rollenspiel, dass auf den Motiven des amerikanischen Horrorautors H. P. Lovecraft beruht. Dieser verfolgte den Ansatz, dass sich wahres Grauen bei einem Menschen nur entfesselt, wenn er mit Dingen konfrontiert wird, die sein Verstand nicht fassen kann, die sein Weltbild komplett zum Einsturz bringen. Eine solche Erfahrung kostet einen Menschen nach Lovecraft zumindest seinen Verstand. Seine Theorie hat er in der Abhandlung „Literatur der Angst“ formuliert und in mehreren Geschichten, teils mit mehr, teils mit weniger Erfolg versucht umzusetzen.
Da Lovecraft in den 1920ern schrieb spielen auch die meisten seiner Geschichten dort, da diese wiederum die Vorlage für das Rollenspiel darstellen setzt auch dieses schwerpunktmäßig auf diese Epoche, es sollte jedoch darauf hingewiesen sein, dass die „Regeln“ nach denen Lovecraftscher Horror „funktioniert“ auch auf andere Zeitepochen übertragen werden können, wobei man natürlich darauf achten sollte, dass sich das Weltbild der Menschheit im Laufe der Zeit oft gewandelt hat, was bedeutet, dass ein Mensch im Mittelalter ganz anders angegriffen werden muss als ein Mensch der Neuzeit, um sogenannten cthuloiden Horror zu erzielen.
Sowohl Lovecraft als auch von ihm inspirierte Autoren wie etwa Robert Bloch („Psycho“) haben in ihren Werken eigentlich kein Schema angelegt, das als Spielwelt für ein Rollenspiel herhalten könnte, dennoch stellte August Derleth, ein Freund von Lovecraft, den nicht unumstrittenen „Cthulhu-Mythos“ auf:
Neben dem Menschen existieren noch andere gottähnliche Wesen - der Namensgeber des Spieles, Cthulhu, ist eines von ihnen - die nicht den Gesetzen des uns bekannten Universums unterworfen sind und von einigen Kulturen und Kulten angebetet werden, wann immer ein normaler Mensch in Berührung mit einem diesen Wesen ihren unmenschlichen Dienern oder sich einfach nur ihrer Existenz bewusst wird kommt es zu dem oben erwähnten Effekt: Der menschliche Verstand ist nicht in der Lage diese vollkommen fremden Dinge zu fassen.
Die Spielercharaktere gehören nun zu diesen unglücklichen, stets bestrebt mehr zu erfahren wandeln sie auf dem schmalen Grat zwischen Wahnsinn und Verstehen.
Nun kann ich aber doch noch zu einem Aspekt meiner Beschreibung kommen, der sich nicht anders gestaltet wie in anderen Systembeschreibungen: Der Kurzvorstellung der Regeln.
„Cthulhu“ gibt es mittlerweile in zwei Regelausführungen einmal in der Variante BRP mit einem W100 als Basis, das heißt man muss eine gewisse Prozentchance unterwürfeln, oder als D20-Version.
Beide Regelsysteme haben durchaus ihre Tücken und unter Cthulhu-Spielern ist fast schon ein kleiner Grabenkampf entstanden, wobei die meisten dem älteren BRP-System den Vorzug geben, da „Cthulhu“ eigentlich recht regelarm gespielt wird und der Schwerpunkt nicht auf Würfeln, sondern auf der dargestellten Geschichte beruht ist es letzten Endes reine Geschmackssache zu welcher Version man greift, großartig den Spielfluss hemmt keines der Beide