Meiner Einschätzung nach ist es der Rückbezug auf den CP-Rahmen nicht besonders realistisch, weil es eben einen RAHMEN schafft, in den die SLCs gepresst werden (egal ob es nun passt oder nicht). Konsistenz wird damit eher nicht erreicht, weil der Rahmen keine Entsprechung in der Spielwelt hat.
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Freies Wertezuteilen ist einer "Einkaufsliste" in jedem Fall überlegen, wenn es um die Geschwindigkeit der SLC-Erschaffung am Spieltisch geht.
Sehe ich leider gänzlich anders. Wie es z.B. bei DSA4 o.ä. aussieht möchte ich nicht beurteilen, weil ich das zu lange nicht mehr gespielt habe, aber bei GURPS z.B. ist dieser Rahmen ziemlich genau das was die entsprechenden Menschen eben ausmacht und das ist logischerweise auch seine Entsprechung in der Spielwelt, da wird niemand irgendwo reingepresst, zumal es auch nur einen Durchschnitt darstellt. Du kannst auch nichts dagegen machen, wenn Dich jemand in der Schnittmenge "Deutscher" erfasst, analytisch ist das oft sinnvoll und Deine Person ändert sich dadurch nicht.
Wenn man soziologisch argumentiert, könnte man natürlich noch gewisse Denkschemata kritisieren, z.B. "der typische deutsche Bäcker", hier hängt es dann von der Qualität der Sourcebooks ab, wie gut die Kategorien durchdacht und recherchiert sind. Aber gerade in dem Fall ist die intuitive, freie Lösung sogar meistens noch schlimmer, also letztlich "diskriminierender" usw. weil von fast jedem die Vorurteile direkt und tendenziell unreflektiert (unbewusst) abgebildet werden und sicherlich keine Mehrheit der SLs halbwegs fundiertes sozialwissenschaftliches, bzw. psychologisches Wissen o.ä. mit einbezieht. Aber das ist auch nebensächlich, wie gesagt, ich nutze ja selbst normalerweise die freie Methode. Deine Kritikpunkte gehen IMHO jedenfalls am Sinn der Sache vorbei...
Und wie aus meinem Post eigentlich hervorgegangen sein sollte, kann man mit dieser Punktrichtlinien-Methode sehr gut "frei Werte zuteilen" und das ist sehr fix, geht bei anderen klassisch geprägten Systemen auch nicht schneller, das wäre nur bei so Sachen wie "The Pool" & co. der Fall, wie 1of3 ja richtig anmerkte, aber das ist auch ne andere Kategorie von RPG-System.
Bei GURPS z.B.: Zusätzlich zu evtl. wünschenswertem Fluff klatsche ich einfach schnell 4 Attributswerte hin, von denen ich weiß, dass sie recht gut passen, setze noch irgendnen Waffenskill-Wert (ggf. nebst Parade), vielleicht nen Verhandlungs-Skill o.ä. was ich brauche, Basic Speed und nen dodge-Wert, gebe ihm einen Waffen- u. Rüstungswert und das war es auch schon!
Selbst das lässt sich noch verkürzen, so brauche ich z.B. für nen Standard-Ork oder so oft noch nichtmal den IQ- o. DX-Wert und auch eventuelle Abhängigkeiten dazwischen kann ich problemlos ignorieren, wenn ich es will (unter impliziter Annahme bestimmter, nicht aufgeschriebener Vor-/Nachteile). Habe ich irgendne ausgefallenere Sache wie z.B. einen Ork, der fliegen und Feuerbälle werfen kann, ok, dann schreibe ich halt hin "Flight und Innate Attack (burn) mit irgendeinem Schadenswert den ich passend finde, z.B. 3d6. Hat mich jetzt grad ca. 10 Sekunden gekostet, dass noch zusätzlich hier reinzuschreiben... ;-)
Und wenn man es sehr undifferenziert möchte, könnte man auch ganz regel-konform einfach sagen: "Mein NPC ist eine 11", hat also überall diesen Wert, "bis auf Attack, da hat er 13", fertig! (Alles was da an Regel-Background stehen müsste, kann später auch hergeleitet werden, ist aber sonst nicht weiter relevant). Derartige Methoden werden z.B. auch im Action-Sourcebook beschrieben, für quick&dirty approaches... q.e.d.