Solange es sich um weiße Flecken der Karte handelt, sehe ich da keine Probleme und würde es weiterhin "Fakten schaffen" nennen.
Eine andere Sache ist es, wenn bereits etablierte Fakten umgeschrieben werden sollen. Das finde ich immer etwas seltsam.
Der Begriff Vergangenheit und Gegenwart in der Spielwelt spielt als eigener Zeitstrahl keine große Rolle. Es kommt einzig auf Plausibilität an, die gewahrt bleiben sollte (Oder man hat einen guten Ersatz für sie gefunden, wie auch immer der aussehen mag?). Wenn es noch keine Information am Spieltisch gibt, wie irgendein Detail der Spielwelt aussieht, dann kann es von der Runde bestimmt werden. Ob dies nun in der Gegenwart der Spielwelt gerade ansteht, oder 20 Jahre zurückliegt, sollte inhaltlich kein Problem sein und deckt sich auch z.B. mit den Möglichkeiten des Fakten kaufens in den Fate-Regeln oder auch bei Polaris oder Universalis, Western City,.... also diese ganzen Spiele, in denen massig Fakten gekauft werden können. Das geht soweit, dass Ressourcenproben abgelegt werden können, um festzustellen, ob nicht gerade etwas praktisches am Gürtel hat.
Die Spielwelt liegt über jeden Zeitraum und über ihre ganze Fläche und mit Allem Inhalt vor der Spielrunde. Es gibt zu einigen Bereichen gewollte Asymmetrien, wie das Wissen um gegner etc.
Wenn man sie verändern möchte, dann muss man sich bewusst sein, dass es sie dennoch nicht in nur einer Form gibt, sondern ausschließlich als Summe der sich überschneidenden und teilweise konkurrierenden Bilder, der Spielwelt im Kopf. Alle Flecken, die noch keiner kennt kann man unproblematisch füllen, man kann anknüpfen und wenn es hakt, dann kann man den konflikt lösen und einer der Parteien das Erzählrecht zuschanzen.
Das Füllen geht hierbei darüber, dass man die Info nicht nur in seinem Kopf vorhält, sondern auch in die Köpfe der Mitspieler transportiert (ggnfalls später, wenn man Herrschaft über den Bereich hat BSP: Abenteuerplanung und Hintergründe als klassischer SL).
Trifft in deinem Beispiel nun jemand mit der Vaterschaft einen Hoheitsbereich eines anderen Spielers, dann muss man hier eine Regelung finden. Diese Verhandlungen können in Form von Vetorechten, vergleichenden Proben, Ressourceneinsatz/Gummipunkte.... stattfinden. Ich sehe hier keinen qualitativen Unterschied zum Herbeierzählen einer Flasche Wein im Regal, die dort seit 20 Jahren steht oder dem Erschaffen eines NSC.