Autor Thema: Hype und Roadkill: Die Jagd nach dem Next Big RPG  (Gelesen 4353 mal)

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Offline Boba Fett

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Re: Hype und Roadkill: Die Jagd nach dem Next Big RPG
« Antwort #25 am: 26.04.2016 | 10:44 »
Ich finde nicht, dass es irgendwie überlegen ist, lange bei einem Spiel zu bleiben anstatt den Trends hinterher zu jagen. Soll doch jeder so, wie er möchte?

Natürlich soll jeder so, wie er möchte.
Wer in seiner Art und Weise zufrieden ist - egal ob stetig wechselnd oder konstant - der möge bitte bitte glücklich bleiben!

Warum ich den zitierten Text schrieb, kann ich nur so beantworten: Ich war lange Zeit sehr unzufrieden, dass ich kein System gefunden habe, dass mich länger fesseln konnte.
Und mir ging der Drang, sich immer wieder einem neuen Ding widmen zu wollen, weil es scheinbar das sein könnte, wonach man sucht, sehr auf den Keks - ohne die Möglichkeit zu haben, das abzuschalten.
Und ich glaube, dass es anderen auch so geht.

Im Moment ist bei mir Midgard das "big thing" und es fühlt sich so an, dass ich das Wort "next" streichen kann.
Wir spielen seit 10-12 Sitzungen (alle 14 Tage) das selbe System.
Um es mal klar auszusagen: Das ist schon was besonderes. So lange hat schon seit Jahren kein System mehr bei mir ausgehalten.

Ich spiele und leite sehr gerne One-Shots auf dem Tanelorn-Treffen, aber ich sehne mich nach eine Kampagne mit Story- und Charakterentwicklung.
Das scheint jetzt zu funktionieren (bin da immer noch sehr vorsichtig mit entgültigen Aussagen) und ich bin sehr froh darüber.

Ursachenforschung:
Natürlich befeuert das Internet und das Tanelorn speziell (für mich) dieses Problem - denn hier wird man ja sofort auf alles mögliche aufmerksam.
Alles Neue wird einem begeistert aufgetischt. Und alle Schwächen werden hier auch schonungslos aufgedeckt.
Das unterstützt das Problem natürlich massiv.
Andererseits kann ich nicht behaupten, dass ich das vorher nicht gehabt hätte. Auch da habe ich wenige Systeme wirklich mit einer ausdauernden
Kampagne geleitet und war lange von einem System begeistert. Earthdawn und Fading Suns habe ich beides mehrere Jahre als Kampagne geleitet -
aber auch unterbroche von mehreren Jahren des stetigen Wechsels.

Was mir sehr oft fehlt, ist der konspirative und konstruktive Austausch über das Spiel, was ich gerade spiele/leite.
Ich bin ein Feedback-Junky, hab ich an anderer Stelle schon geschrieben und brauche immer wieder positives Feedback, das mich antreibt.
Aber genauso fixt mich die Kommunikation untereinander über die aktuelle Kampagnen- /Abenteuersituation an. Für mich ist das Kreativer Input, der meine Synapsen beflügelt...
Und das wird mangels Zeit immer weniger.
Bleibt beides aus, dann werde ich flatterhaft und beginne mich für anderes zu interessieren und auch zu begeistern.
Oder schwärme verklärt für altes, was ich irgendwann mal aus dem gleichen Grund ad akta gelegt habe.

Dazu kommt, dass ich mich auch sehr einfach demotivieren lasse.
Anstatt Systemschwächen durch Hausregeln auszubügeln oder mit ihnen zu leben, sammel ich sie gedanklich, bis sie im Summe eine Argumentation des "ist ja eigentlich unspielbar" bieten.
Anstatt über Kritik von anderen zu stehen, setzt mir das zu und ich verliere Motivation.

Mich nervt das inzwischen gewaltig.
Und ich nehme wahr, dass ich damit nicht alleine bin - nicht damit, immer wieder dem next big thing hinterher zu jagen.
Und auch scheinbar nicht alleine damit, dass ich das eigentlich gar nicht möchte.

Und eines muss ich dazu noch schreiben:
In diesem Punkt beneide ich die DSA Spieler sehr. Wir lästern ja gerne mal über viele Unzulänglichkeiten in den DSA Spielregeln und den geplotteten Abenteuern herum.
Aber eines muß man ihnen lassen: Ausdauer haben die!
« Letzte Änderung: 26.04.2016 | 11:01 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Draig-Athar

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Re: Hype und Roadkill: Die Jagd nach dem Next Big RPG
« Antwort #26 am: 26.04.2016 | 10:51 »
Man darf nicht vergessen, dass auch die Jagd an sich (tm) gewaltigen Spaß machen kann! :D Nicht zuletzt, weil Rollenspiel für viele ja nicht nur das Spielen, sondern auch das Lesen, das Horizont-erweitern, das Sammeln oder das Basteln beinhaltet. Und oft auch das Drüber-reden und Drüber-streiten.

Ich hab meine paar Rollenspiele, die ich immer spielen kann (u.a. nWoD, Gamma World 4E, Fiasko, Fate, D&D5), und dazu kommen dann halt Sachen, die ich in einem bestimmten Moment, für eine besondere Idee, zum Lesen oder auch nur aus rein "akademischen" Gründen interessant finde; und manchmal auch nur aus der Design-Perspektive, oder als Artbooks. Oft spiele ich die nicht mal und bin dann auch vollends zufrieden damit. *schulterzuck*

Meine Liste an "Standardsystemen" sieht zwar etwas anders aus, aber ansonsten geht es mir da gleich.

Online Ludovico

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Re: Hype und Roadkill: Die Jagd nach dem Next Big RPG
« Antwort #27 am: 26.04.2016 | 11:12 »
Ich kann Boba gut nachvollziehen.

Früher hab ich mir immer wieder verschiedene RPGs gekauft, weil ich richtig Bock drauf hatte, diese zu spielen.
Entweder fand ich aber keine Gruppe oder aber verlor nach kurzer Zeit die Lust daran, was auch daran lag, dass wieder eine neue Sau durch das Dorf getrieben wurde.

Neben den materiellen und zeitlichen Aufwendungen blieb auch insgesamt der Spielspass bei mir auf der Strecke. Ich mag Kampagnen mit Charakterentwicklung und solchem Klimbim.

So hab ich angefangen und so bevorzuge ich es auch heute noch.

Und was hatte ich?
-One Shots, Minikampagnen und viele abgebrochene Kampagnen und daraus resultierend viele Ideen für Abenteuer und Kampagnen, die danach auch oft ihren Reiz verloren.

Im Endeffekt hing ich der Jagd nach der Vergangenheit an, bloß halt in besser, weil früher da hatte ich mit 7te See, DSA 3, ADnD und Shadowrun all das, was ich mir wünschte. Ich wollte bloß noch ein tolles System dazu und ein viel besseres System. 

Die daraus resultierende Unzufriedenheit mit mir und dem Hobby machte mich manches Mal neidisch auf all die Leute, die nicht über den Tellerrand geschaut hatten und kontinuierlich über Jahre hinweg ihr Spiel hatten und haben, ganz gleich wie mies ich es fand. Die konnten sich spezialisieren und wußten alles über Stärken und Schwächen, waren kreativ bei der Lösungsfindung, weil sie Hausregeln entwickelten und auch manches Mal Lösungen IG entgegen den Regeln des Spiels.

Bei mir war es dagegen so, dass ich beim ersten Anzeichen eines Problemes, das Spiel oft einmottete oder verkaufte.
 
Als weiteres Problem kam hinzu, dass ich so auch keine Runde halten konnte. Ich glaub, die meisten hier wissen, wie schwierig es ist, tolle und vor allem sympathische Spieler zu finden, mit denen man langfristig aktiv sein möchte. Hab hie und da immer mal wieder jemanden gefunden und mit meiner schnellen Unlust an einem System schlussendlich vergrätzt.

Mittlerweile bin ich froh, dass diese schlimmen Zeiten vorüber sind und quasi dort gelandet bin, wo ich angefangen habe (bloß mit der Überzeugung, dass das Schauen über den Tellerrand nicht zwangsweise zu mehr Spaß am Spiel, sondern auch zum Gegenteil führen kann). Mein bevorzugtes System hat Schwächen, aber ich kann diese leicht beheben. Ich weiß, was es kann und was es nicht kann (was mehr ist als ich zu dem überwiegenden Teil der Spiele, die ich in den letzten 10 Jahren kennengelernt habe, sagen kann).
 
Nach einigen Spielen sehne ich mich noch, aber so lange sich nicht die Gelegenheit bietet, lasse ich die Finger von denen. Sollten sie dann vom Markt sein, weil sie z.B. OOP sind, hab ich keinen Verlust.

Pyromancer

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Re: Hype und Roadkill: Die Jagd nach dem Next Big RPG
« Antwort #28 am: 26.04.2016 | 14:18 »
Selbst während meiner Extrem-Experimentier-Phase hatte ich immer eine langfristige Kampagne laufen, und auch nie das Gefühl, dass das Alte nichts mehr taugt und entsorgt gehört. Bei jedem Hype, den ich mitgemacht habe, war mir immer klar: Das taugt für gelegentliche One-Shots oder 4-5 Sessions, und dann geht es mit der Kampagne weiter. Neue Regelwerke für Kampagnen hab ich mir danach ausgesucht, was ich für ein bestimmtes, angestrebtest Spielgefühl brauche, und nicht danach, was gerade gehypt war.

Ich halte Kampagnenspiel für die Königsklasse des Rollenspiels; trotzdem merke ich, dass ich nach 50-60 Sessions einen Abschluss brauche, länger sollte eine Kampagne für mich nicht dauern. Danach kann man gerne bei Bedarf eine Folge-Kampagne (meinetwegen auch mit den gleichen Charakteren) dranhängen, aber Endlos-Kampagnen ohne klare Struktur mag ich nicht.

Offline Kalimar

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Re: Hype und Roadkill: Die Jagd nach dem Next Big RPG
« Antwort #29 am: 26.04.2016 | 17:17 »
Was Boba schreibt hat aber nur bedingt mit dem System zu tun, oder? Es muss einfach das Gesamtpaket aus Mitspieler, System und Abenteuer passen. Wenn eines davon nur solala ist, kann man das aushalten, bei 2 mässigen Komponenten leidet schon der Spass. Wenn das System also gut genug ist, um nicht zu stören kann das ja ausreichen. Bei dem was Boba so schreibt scheint es an Mitspielern und Abenteuer ja nicht zu liegen. So lange ihm als SL genug einfällt (die Inspiration nicht nachlässt) ist doch prima. M5 hat in meinen Augen auch keine dollen Highlights, aber funktionieren tut es ja für einen bestimmten Spielstil gut (auf den man Bock haben muss - aber das gilt ja genauso für D&D und Co).
« Letzte Änderung: 26.04.2016 | 17:19 von Kalimar »

Offline Weltengeist

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Re: Hype und Roadkill: Die Jagd nach dem Next Big RPG
« Antwort #30 am: 26.04.2016 | 17:21 »
Ich will endlich wieder für Rollenspiele schreiben, und ich will "offizielles" Material schreiben (wenn ich mir die Mühe mache, brauche ich irgendwie auch die Anerkennung von berufener Seite, und außerdem habe ich keine Lust, mich selbst um Lektorat, Layout usw. usf. zu kümmern). Und das treibt ganz gewaltig meine Suche nach dem System an, dass erstens mir gefällt, das ich zweitens auch länger und intensiver mit einer Gruppe bespielen kann, für dass drittens derzeit offizielles Material veröffentlicht wird, bei dem viertens überhaupt Einsendungen angenommen werden und das fünftens eben nicht bereits zu viel publiziertes Material hat, in das ich mich erst einarbeiten müsste, wenn ich dafür schreiben will.

Ist ja lustig - genau das Argument war auch bei mir der Grund, das lustige Systemhopping zu beenden und mich ganz auf Splittermond einzulassen. Was bislang auch gut geklappt hat - ich spiele es jetzt seit fast zwei Jahren konsequent, mit rund 250 Stunden Spielzeit bisher. Da hätte ich in den vergangenen Jahren nur von träumen können.

Und nein, ich finde an Splittermond auch nicht alles toll. Aber ich habe eine Reihe von Punkten rausgesucht, die mir besonders wichtig sind, und in den Punkten hatte es die Nase vorn. Mit dem Rest arrangiere ich mich halt, so wie ich es vermutlich bei jedem System müsste.
"Wenn ich in Unterleuten eins gelernt habe, dann dass jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat." (Juli Zeh, Unterleuten)

Spielt derzeit: The Wild Beyond the Witchlight (Savage Worlds - Prismeer), Troubleshooter (Savage Worlds - Starfinder)
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Offline Timo

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Re: Hype und Roadkill: Die Jagd nach dem Next Big RPG
« Antwort #31 am: 26.04.2016 | 17:33 »
Ich guck mir oft Spiele an wegen dem Style, oder weil es ein schickes Buch ist, oder weil mir die Idee gefällt und ich den Macher dafür belohnen möchte(indem ich es kaufe).

Mein Stammsystem ist immer noch Reign, da kann ich improvisiert Abenteuer & Kampagnen aus dem Ärmel schütteln. Kann ich die Regeln aus dem FF? Nö, muss ich auch nicht, ich nutze nur die stabile Grundidee(der Regeln) und passe sie dem jeweiligen Setting an.

Was ich sagen möchte ist, dass es auch Hobbyisten gibt, die eigentlich nur ein oder zwei Systeme spielen und sich den ganzen neuen Hypekram nur holen weil es cool aussieht mit dem sicheren Wissen es nie zu spielen.
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Offline Mofte

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Re: Hype und Roadkill: Die Jagd nach dem Next Big RPG
« Antwort #32 am: 26.04.2016 | 17:41 »
Was ich sagen möchte ist, dass es auch Hobbyisten gibt, die eigentlich nur ein oder zwei Systeme spielen und sich den ganzen neuen Hypekram nur holen weil es cool aussieht mit dem sicheren Wissen es nie zu spielen.

Das trifft es bei mir auch relativ gut.
Hinzu kommt bei mir, dass ich noch vergleichsweise frisch (10 Jahre  ;D) im Hobby Rollenspiel bin, und erst die letzten 4-5 Jahre überhaupt realisiert habe, dass es überhaupt etwas anders außerhalb meiner Stammsysteme (D&D 3.5, Vampire & Werwolf, D20 Star Wars) gibt. Deshalb ist mein Interesse und meine Neugier da recht groß, und ich kaufe auch zum Teil alten Kram bei ebay oder als PDF, um es mal gesehen/gelesen zu haben.
Gespielt wird von dem Kram den ich mir kaufe (bin auch fast der einzige mit Büchern in meiner Runde, obwohl ich nur selten leite) [leider] kaum etwas. Aber ich finde die meisten Produkte schön, unterstütze damit hoffentlich die Macher und es macht Spaß die Bücher zu lesen.

Offline Xemides

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Re: Hype und Roadkill: Die Jagd nach dem Next Big RPG
« Antwort #33 am: 26.04.2016 | 17:43 »
Ich kenne System-ADS eigentlich nicht.

Zum einen begeistern mich ohnehin eher Settings als Systeme, und zum anderen spiele ich One-Shorts ausschließlich auf Cons oder nach Absprache und bevorzuge ansonsten langwierige Kampagnen, die sich gerne über Jahren hinziehen.

Und außerdem halte ich es bei RPGs wie bei allen anderen Dingenundjage nicht jeder Modeerscheinung hinterher.

SaWo, Fate, Apocalypse, Cypher, ...

Gingen alle an mit vorbei.

Ich bleibe bei meinen Systemen und würde wohl am liebsten nur neue Inkarnationen davon spielen, oder Spiele die vom Spielgefühl ähnlich sind. Das sind dann meist weniger die topaktuellen Systeme sondern eher die komplexeren.
Evolution is just a theory? Well so is gravity but I don't see you jumping off of buildings.

Ucalegon

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Re: Hype und Roadkill: Die Jagd nach dem Next Big RPG
« Antwort #34 am: 26.04.2016 | 17:59 »
Was ich sagen möchte ist, dass es auch Hobbyisten gibt, die eigentlich nur ein oder zwei Systeme spielen und sich den ganzen neuen Hypekram nur holen weil es cool aussieht mit dem sicheren Wissen es nie zu spielen.

Wenn sie schon vorher wissen, dass sie es nichtmal ausprobieren werden, würde ich diesen Typ unter Sammler(in) einsortieren. Denn ob sich jemand jetzt gehypte oder uralte OOP Sachen fürs Regal holt - in dem Wissen, dass sie/er sie ohnehin nie spielen wird - macht für mich keinen Unterschied. Das hat dann auch nichts mit dem Hype an sich zu tun. Was Boba beschreibt sind ja Leute, die durchaus motiviert sind, den neuesten Hype zu spielen, ihn aber dann recht schnell wieder für den nächsten fallen lassen.

Offline ArneBab

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Re: Hype und Roadkill: Die Jagd nach dem Next Big RPG
« Antwort #35 am: 26.04.2016 | 18:03 »
wo sich mein
**Anmerkung: Mir war überraschend lange vollkommen unbekannt, dass es andere Rollenspiele oder so etwas wie eine Szene gibt.
Ich vermute, dass es vielen so geht. Dass also nur wenige wirklich einen Überblick darüber haben, welche Rollenspiele es schon gibt. Es gibt nämlich verdammt viel verdammt cooles Zeug da draußen. Ich finde, es lässt sich kaum übertreiben, wie coole Sachen es schon gibt. Wenn also irgendwas zum Hype wird, ist es sehr wahrscheinlich, dass es tolle Elemente enthält, die für viele Leute wirklich neu sind.

Dazu kommt wohl, dass jedes etablierte System um bekannt zu werden erstmal entweder das erste seiner Art sein musste, eine Hypephase brauchte oder sich irgendwie Schritt für Schritt verbreiten musste; gibt es letzteres?
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
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Offline Blizzard

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Re: Hype und Roadkill: Die Jagd nach dem Next Big RPG
« Antwort #36 am: 26.04.2016 | 18:35 »
Es gibt ja nicht umsonst den Begriff des Trendsetters.^^^

Okay, ich bin auch so ein "Großwildjäger". Das liegt einfach daran, dass ich gerne im Rollenspiel-Dschungel wildere. Vermutlich auch deshalb, weil mich exotische und eher unbekannte oder kleinere Systeme viel mehr reizen als DSA,D&D,SR und die ganzen anderen Konsorten von der Mainstream-Partei. Ganz banal könnte man sagen: Ich bin ein Jäger & Sammler. Und ich stehe dazu. Wobei es aber nicht mehr so schlimm wie früher ist, wo ich wirklich versucht habe, jeden Hype irgendwie mit zu machen. Da hat sich dann nämlich rauskristallisiert, dass manche Hypes am Ende doch Fails waren. Und ja, ich habe auch unbespielte Systeme im Schrank stehen-aber wenn ich einem System (egal, ob Hype oder nicht) nachjage, dann schon mit der festen Absicht, das System auch spielen/leiten zu wollen.
"Wir leben nach den Regeln, wir sterben nach den Regeln!"

"Wer nicht den Mut hat zu werfen, der wird beim Würfeln niemals eine Sechs erzielen."

Offline Holycleric5

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Re: Hype und Roadkill: Die Jagd nach dem Next Big RPG
« Antwort #37 am: 26.04.2016 | 18:43 »
(...)
Die daraus resultierende Unzufriedenheit mit mir und dem Hobby machte mich manches Mal neidisch auf all die Leute, die nicht über den Tellerrand geschaut hatten und kontinuierlich über Jahre hinweg ihr Spiel hatten und haben, ganz gleich wie mies ich es fand. Die konnten sich spezialisieren und wußten alles über Stärken und Schwächen, waren kreativ bei der Lösungsfindung, weil sie Hausregeln entwickelten und auch manches Mal Lösungen IG entgegen den Regeln des Spiels.

Bei mir war es dagegen so, dass ich beim ersten Anzeichen eines Problemes, das Spiel oft einmottete oder verkaufte.
(...)

Ja, auch ich habe während meiner System-Hopping- / System-ADHs-Zeit sehr neidisch auf die Gruppen geschaut, die die ganze Zeit über ein einziges System durchgezogen haben.
"Die schaffen das doch auch, warum kann ich meine Spieler nicht so sehr auf einem System halten?"

Während meine Runde mit Pathfinder, Fantasy Age und Rolemaster auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig tanzte, zogen andere Gruppen Kampagnen wie die G7, das Jahr des Feuers, den Klassischen D&D 3.5. Abenteuerpfad (u.a. "Bastion der gebrochenen Seelen") durch oder wandern als "Häscher des Grafen" (Hârnmaster) durch ihre Welten.

Und auch ich habe viele Systeme bei den ersten Problemen entweder eingemottet oder verkauft.

Und auch ich zolle den DSA-Spielern meinen Respekt, dass sie es schaffen, ihrem System über all die Jahre hinweg treu zu bleiben, ohne nach links und rechts zu schauen.
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Ucalegon

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Re: Hype und Roadkill: Die Jagd nach dem Next Big RPG
« Antwort #38 am: 26.04.2016 | 19:06 »
Ich vermute, dass es vielen so geht. Dass also nur wenige wirklich einen Überblick darüber haben, welche Rollenspiele es schon gibt. Es gibt nämlich verdammt viel verdammt cooles Zeug da draußen. Ich finde, es lässt sich kaum übertreiben, wie coole Sachen es schon gibt. Wenn also irgendwas zum Hype wird, ist es sehr wahrscheinlich, dass es tolle Elemente enthält, die für viele Leute wirklich neu sind.

Absolut. Deswegen finde ich vielseitige Cons bzw. Rollenspieltreffen wie den GRT so wichtig. Im Netz ist die ganze Vielfalt an Rollenspielen zwar auch immer nur einen Klick entfernt, aber im Zweifelsfall macht man den dann halt doch nicht oder weiß gar nicht, wo man anfangen soll. Oder man landet in irgendeiner Echokammer. Wobei die Systemvorstellungen via Blogs, yt und vor allem Podcasts mittlerweile auch ziemlich gut sind, finde ich.

Offline Wyrδ

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Re: Hype und Roadkill: Die Jagd nach dem Next Big RPG
« Antwort #39 am: 26.04.2016 | 21:02 »
... oder wandern als "Häscher des Grafen" (Hârnmaster) durch ihre Welten.

You made my day.  :-*

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Offline Holycleric5

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Re: Hype und Roadkill: Die Jagd nach dem Next Big RPG
« Antwort #40 am: 26.04.2016 | 21:33 »
@ Lordwächter des Krisenmanagements
Gern geschehen :)

Spoiler wegen leicht OT:
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