Ist schon cool, wie hier über Casual Gaming geredet wird. Halten wir uns doch mal einmal kurz vor Augen, dass das, was hier als "casual gaming" bezeichnet wird, subjektiv ist. Ich habe schon düstere Runden gespielt, in denen man förmlich in der Handlung versunken ist. Aber es gibt Wirre, die es schon als casual gaming bezeichnen, wenn man nicht verkleidet zum Spieleabend kommt. Casual Gaming ist relativ.
Ein anderer Punkt, der für mich wichtig ist, ist herauszustellen, dass das sog. Casual Gaming - nennen wir es mal "Gelegenheitsspielen" für viele keine Alternative ist, sondern die einzige Möglichkeit. Nicht weil sie zu unfähig wären, sondern weil ihr Kopf zu voll ist. Hey, wer nach einem zehn-bis-zwölf--Stunden-Tag von der Arbeit kommt will sich entspannen. Es ändern sich die Anforderungen, die an den Spielleiter gestellt werden. Da ist lockere Unterhaltung gewünscht. Eine entspannte Atmosphäre. In einer Runde mit fünf oder mehr Berufstätigen, die um ihren Job bangen, mit Arbeitslosen, die an ihre Bewerbungen denken, mit frustrierten Angestellten, die sich noch über ihren Chef ärgern ist Casual Gaming die einzige Möglichkeit. Hier die Laune oben zu halten und die Gruppe bei einander, und dabei noch eine Geschichte zu erzählen, die die Spieler aus ihrem Alltagstrott herausreißt ist imho eine ungleich schwerere Aufgabe als das, was hier als "niveauvolles" Rollenspiel mit bezeichnet wurde, weil die Voraussetzungen andere sind. Wenn alle Spaß hatten, dann war es gutes Rollenspiel. Und da interessiert es mich einen feuchten Handkäs' ob andere darauf herabschauen.