Autor Thema: Cyberpunk tot?  (Gelesen 22175 mal)

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Re: Cyberpunk tot?
« Antwort #125 am: 17.09.2007 | 11:24 »
Naja, man muss schon einräumen, dass ein Großteil der SR-Romane eher seichte Unterhaltung sind. Es gibt natürlich auch gute, aber die mittelmäßigen bis schlechten überwiegen sicherlich. Liegt vielleicht auch daran, dass die SR-Autoren von ihrer Schreiberei leben, während die meisten CP-Autoren in der Anfangszeit schrieben, um ihre Vision unter die Leute zu bringen.

Zitat
Und ob Cyberpunk tot ist, ist wohl eine Frage die mMn schwer zu beantworten ist, da es ja immer wieder Bücher/Filme/Games gibt die mit etwaligen Elementen aufwarten und die von Dir gegossene Betonplatte sprengen oder besser in Mitleidenschaft ziehen dürften.
Naja, nur weil einige Elemente übernommen werden, heisst das ja lange noch nicht, dass das Genre noch quieklebendig floriert.

Zumal beim Cyberpunk generell die Frage ist, ob es sich dabei überhaupt um ein eigenständiges Genre und nicht nur einfach vielmehr um die Ausprägung der Soft SciFi der 80er handelt. Für ein eigenes Genre wurde einfach zu wenig an Cyberpunk produziert, zumal viele Elemente bereits in den 60ern und 70ern behandelt wurden.

Offline Würfelheld

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Re: Cyberpunk tot?
« Antwort #126 am: 17.09.2007 | 15:16 »
Naja, man muss schon einräumen, dass ein Großteil der SR-Romane eher seichte Unterhaltung sind. Es gibt natürlich auch gute, aber die mittelmäßigen bis schlechten überwiegen sicherlich.
trotzdem muss man ihn erstmal verfasst bekommen....
und wie ich o. schon sagte Kritik ist ja in Ordnung wenn sie sachlich ist, aber generell "das ist scheisse" ist doch nicht diskussionswürdig!
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Darkwalker

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Re: Cyberpunk tot?
« Antwort #127 am: 17.09.2007 | 20:57 »
trotzdem muss man ihn erstmal verfasst bekommen....
und wie ich o. schon sagte Kritik ist ja in Ordnung wenn sie sachlich ist, aber generell "das ist scheisse" ist doch nicht diskussionswürdig!


Wenn in einem Bereich nichts gutes ist, wird der Bereich halt generell kritisiert.

Offline Würfelheld

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Re: Cyberpunk tot?
« Antwort #128 am: 17.09.2007 | 21:19 »
Wenn in einem Bereich nichts gutes ist, wird der Bereich halt generell kritisiert.
rja jedem das sein! und jedem seinen Geschmack, aber auch unter
den SR Romanen gabs einige tolle Stücke... und ich halt immer noch nichts von genereller Kritisierung! Wenn dann speziefisch und angebracht, so dass der Autor daraus auch etwas ziehen kann.


naja darf man fragen was Du sonst liest?
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Ein

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Re: Cyberpunk tot?
« Antwort #129 am: 18.09.2007 | 11:06 »
Zitat
Wenn dann speziefisch und angebracht, so dass der Autor daraus auch etwas ziehen kann.
IMO, sollen die ihre Hausaufgaben schön selbst machen. Als Kunde zahlt man schon für das Buch, da kann ein Autor nicht auch noch erwarten, dass er auch noch weitere Serviceleistungen kostenlos geliefert bekommt. Vor allem ist es nicht der Job des Kunden zu sagen, wie der Autor seinen Job zu machen hat. Ein Autor ist auch nur ein Unternehmer und muss damit selbst gucken, wo er bleibt. Wüsste nicht, warum da die Autoren von SR-Romanen eine Bestandsschutzregelung bekommen sollten.

Darkwalker

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Re: Cyberpunk tot?
« Antwort #130 am: 18.09.2007 | 12:31 »
Was lese ich derzeit:

Ich grabe mich gerade durch den "von Manstein" (Verlorene Siege) und den Guderian (Erinnerungen eines Soldaten) und danach sollte der neue Ken Follet (World Without End) da sein. Wenn nicht liegt hier noch ein "Bolo" Roman von Laumer

Ansonsten einige der Sachen von David Weber, alles von Pournelle, Niven, Poul Andersons Technical Civilisation (aber nicht seine TimePatrol), Harry Harrison (Stahlratte aber auch seine Deathworld). Elisabeth Moons Vatta's War ist nett, ihre andere Serie ist nicht mein Ding.

Ich mag ältere Clancy's (Alle Ryans bis inklusive Excecutive Orders, Red Storm Rising) und diverses an Stoff von Larry Bond (Vortex), Hackett, Coyle, Keagan etc. Ich mag Haldeman (Forever War aber auch seine anderen Werke) und finde Heinlein und Lem grausam.

Fantasy nur wenn er von Allan Burt Akrens oder Robert E.Howard (und einigen Nachfolgern) ist. Historienschinken unter gewissen Bedingungen d.h. NICHT die Hollywood-Variante. Ich mag Shakespear und Kipling, James Fenymore Cooper und Karl May, von Robert Frost dagegen nur "Stopping By Woods On A Snowy Evening" wenn Donald Pleasence es am Telefon zitiert

Tolkühn nicht mal gegen Bezahlung, Badley und Lackit nur unter Zwang. Dito für die meisten dt. Autoren ausser Buchheim, Ziegler und Scheer. (Ich liebe ZbV)

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Re: Cyberpunk tot?
« Antwort #131 am: 18.09.2007 | 15:55 »
IMO, sollen die ihre Hausaufgaben schön selbst machen. Als Kunde zahlt man schon für das Buch, da kann ein Autor nicht auch noch erwarten, dass er auch noch weitere Serviceleistungen kostenlos geliefert bekommt. Vor allem ist es nicht der Job des Kunden zu sagen, wie der Autor seinen Job zu machen hat. Ein Autor ist auch nur ein Unternehmer und muss damit selbst gucken, wo er bleibt. Wüsste nicht, warum da die Autoren von SR-Romanen eine Bestandsschutzregelung bekommen sollten.

ich meinte damit auch nicht, dass Du die Arbeit übernehmen solltest, sondern die Punkte die Dir missfallen erwähnst und sagst warum. Daraus kann dann ggf ein entsprechender "Nutzen" gezogen werden....
Das der Autor seine "Hausaufgaben" schon selbst machen musst ist klar, aber ich halte von der Äußerung "ist doof/gefällt nicht, ist halt so" nicht viel...
Wenns aber in Richtung "gefällt nicht weil das und das ist zu übertrieben/unlogisch etc" dann kann man drüber diskutieren und ggf einen Nenner finden!
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Re: Cyberpunk tot?
« Antwort #132 am: 18.09.2007 | 16:30 »
IMO, sollen die ihre Hausaufgaben schön selbst machen. Als Kunde zahlt man schon für das Buch, da kann ein Autor nicht auch noch erwarten, dass er auch noch weitere Serviceleistungen kostenlos geliefert bekommt. Vor allem ist es nicht der Job des Kunden zu sagen, wie der Autor seinen Job zu machen hat. Ein Autor ist auch nur ein Unternehmer und muss damit selbst gucken, wo er bleibt. Wüsste nicht, warum da die Autoren von SR-Romanen eine Bestandsschutzregelung bekommen sollten.

Hast Du eine Ahnung. Klar gibt es sehr erfahrene Autoren, die das irgendwann nicht mehr brauchen. Aber in den ersten fünf Jahren oder so professionelles Schreiben geht gar nix ohne tonnenweise Feedback!! Es gibt bei Neulingen eine starke Diskrepanz zwischen Intention und Ergebnis des Schreibens. Das kriegt der Leser nicht mit, aber der Autor. (Wenn er gut ist. Wenn er schlecht ist, merkt er's selbst auch nicht. Mache Workshops dazu.) Und niemand sagt einem, wie man das flickt - außer man kann seine Leser fragen!! Vllt ist diese Einstellung ja einer der Gründe, warum es immer weniger gute dt. Autoren gibt? :( Zum Glück haben nicht alle Deine Einstellung. Autoren freuen sich über jeden Zweizeiler, wieviel Aufwand kosten Dich 2 Zeilen Feedback? Und selbst wenn es vernichtende 2 Zeilen sind - gute Autoren freuen sich, wenn diese 2 Zeilen irgendeinen konkreten Brocken enthalten, dem man eine Information entnehmen kann.

Du schreibst ein Buch. Neun Monate oder auch vierundzwanzig lebst Du den Traum. Und dann kein Kommentar? Was würdest Du von Deinen Lesern denken?
Zum Glück stimmt diese Horrorvision nicht, andere Menschen schreiben echt lange Mails, um die Qualität einzelner Autoren zu verbessern, die sie mögen.

Bei den Auftragsautoren hingegen hast Du zT recht, die haben es eilig, weil RPG-Aufträge scheiße bezahlt sind (viel zu geringe Auflagen, RPG = rotes Tuch für seriöse Großhändler) und die lukrativere Sachen machen könnten. Merkt man logischerweise, wenn in der Kunst ausgerechnet das Herzblut fehlt. Aber gerade weil sie davon leben, können sie sich nicht so massiv mit dem RPG-Bereich befassen, sonst leben sie ganz schnell nicht mehr vom Schreiben. Ist ja schon ein Wunder, dass Heyne überhaupt Shadowrun-Romane verlegt. Ist das Cover mit dem Raumschiff (!!) schon raus? Oder haben sie sich doch noch ins Gewissen reden lassen ...

Darkwalker

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Re: Cyberpunk tot?
« Antwort #133 am: 18.09.2007 | 17:52 »
Ich glaube jetzt nicht das es etwa einem Hr. Alpers hilft wenn man ihm rät mit dem Schreiben aufzuhören und sich ne Arbeit zu suchen, zu der er befähigt ist. Weder seine SR Romane noch seine sonstigen Machwerke geben Anlass zur Hoffnung das er mal ein fähiger Autor wird.

Als das letzte Mal Leser Mr. Stackpole mitgeteilt haben das seine Romane vorhersagbar und seine Charaktere 1.5 Dimensionale Abziehbilder sind, ist der IIRC ausfallend geworden. Das wars auch, zwischen En Garde und seinen StarWars Schinken hat er sich nicht weiterentwickelt

Und für die Autoren bei denen Hoffnung besteht gab es früher eine Person namens Lektor. Ich sehe nicht ein, das ich den Verlagen helfen soll Leute einzusparen.

Der Niedergang der dt. (und internationalen) Autorenschaft hat eine Reihe von Gründen. Den wichtigsten sieht man wenn man sich ansieht wie die "Klassiker" ihre Laufbahn begonnen haben:

a) Retorik- und Schreibseminare während der Ausbildung(1)
b) Schreiben von Kurzgeschichten für Anthologien und Magazine(2)
c) Gute Lektoren und Mentoren(3)

Ohne diese Strukturen kommt nicht viel weil einfach die Basis fehlt. Die Ironie ist doch das einige der besseren dt. Autoren der letzten 30 Jahre aus dem Bereich der "Heftchenromane" gekommen sind, einem der wenigen Biotope wo sich an lesbar-produktivem Schreiben(4) interessierte Autoren heute noch entwickeln können

(1) Such mal nach so was in D. Statt dessen gibt es in der Oberstufe dann "Sprachtheorie" und ähnlich sinnvolles. Weil "Rhetorik haben die Nazis benutzt, das ist pöse"
(2) Gibt es heute kaum noch, war in D nie gross verbreitet
(3) Oft haben die Lektoren da junge Autoren mit alten Hasen zusammen gebracht
(4) Moralinsauer-Berufsschuldige Autoren hat D ja leider genug.

IDA-eSeL

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Re: Cyberpunk tot?
« Antwort #134 am: 18.09.2007 | 18:20 »
Ich glaube jetzt nicht das es etwa einem Hr. Alpers hilft wenn man ihm rät mit dem Schreiben aufzuhören und sich ne Arbeit zu suchen, zu der er befähigt ist. Weder seine SR Romane noch seine sonstigen Machwerke geben Anlass zur Hoffnung das er mal ein fähiger Autor wird.

Als das letzte Mal Leser Mr. Stackpole mitgeteilt haben das seine Romane vorhersagbar und seine Charaktere 1.5 Dimensionale Abziehbilder sind, ist der IIRC ausfallend geworden. Das wars auch, zwischen En Garde und seinen StarWars Schinken hat er sich nicht weiterentwickelt

*g* Ok, ich präzisiere: Der Nachwuchs, der sich noch nicht einbildet, wunderwas darzustellen, saugt Feedback wie'n Schwamm auf. Wobei ich da bei SR zugegebenermaßen nicht über die Schreiber informiert bin.

Verlagslektoren gibt es immer noch, keine Bange ... aber die sind keine Lehrer und kein Allheilmittel. Und sie sind immer dieselbe Person. Feedback heißt auch, viele Perspektiven sammeln.
Verlagslektoren haben eher selten die Zeit, sich intensiv mit dem Nachwuchs zu befassen. Dafür gibt es ja kommerzielle Schreibschulen - 24 bis 36 Monate Kurs, je nach Dauer und Schule im Schnitt 3.500 Euro oder so. :(

Mit Feedback-geben werden ganz, ganz, ganz sicher NULL Lektoren eingespart. Beim Feedback im Sinne meines vorigen Posts geht es nicht die Bohne um eine glattgebügelte, massentaugliche Schreibe ... sondern um Kunst. Das können Lektoren nicht, sonst würden sie Bücher schreiben.

(edit: Mein zuständiger Lektor ist zB Formalfetischist und macht sonst fast nix an Kommentaren. Hauptsache ich mach immer brav das Leerzeichen zwischen die drei Punkte weil neue Rechtschreibung ist Gott. Das sind auch Lektoren.)
« Letzte Änderung: 18.09.2007 | 18:23 von Berengor »

Darkwalker

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Re: Cyberpunk tot?
« Antwort #135 am: 18.09.2007 | 18:29 »

(edit: Mein zuständiger Lektor ist zB Formalfetischist und macht sonst fast nix an Kommentaren. Hauptsache ich mach immer brav das Leerzeichen zwischen die drei Punkte weil neue Rechtschreibung ist Gott. Das sind auch Lektoren.)

Blasphemie! Du sollst keinen Gott ausser Ivanowa haben! :)

Ein

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Re: Cyberpunk tot?
« Antwort #136 am: 18.09.2007 | 19:40 »
@version1
Das setzt doch erst einmal voraus, dass ich/jemand überhaupt diese Art von Romanen liest. Wenn niemand aber deine Schinken liest, dann sollte man sich als Autor/Lektor/Verlag Gedanken machen, warum dem so ist. Beim Film erwartet doch auch keiner allen Ernstes, dass das Publikum (jenseits des Testpublikums) qualifiziertes Feedback gibt (wird es sowieso nicht, schlicht auch weil es oft nicht dazu in der Lage ist -> Bauchgefühl).

Und das hat auch einen guten Grund: Es sollte nicht so laufen. Entweder es wird ein Erfolg oder ein Flop. Wenn es ein Flop wird, sollte man sich als Künstler/Unternehmer Gedanken darüber machen, warum dem so ist.

IDA-eSeL

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Re: Cyberpunk tot?
« Antwort #137 am: 18.09.2007 | 21:38 »
Bauchgefühl ist super für Kunst und besser als Hobby-Analysen, welche nämlich das wichtigere Bauchgefühl verzerren. Analyse von Feedback ist dann aber in der Tat Verlags- und Autorensache.
Bauch-Feedback, das mehrmals auftritt, egal wie plump, ist wichtig und wertvoll (unbezahlbar genau genommen) und muss analysiert werden.
Natürlich werden auch Prognosen vorher und Analysen nachher gemacht, übrigens egal ob Flop oder Erfolg, um Schemata für weitere Produkte zu erhalten, um dann vllt auch kleineren Autoren desselben Schemas eine Chance geben zu können.
Normalerweise weiß ein Verlag vorher, welche Verkaufszahlen er in etwa erwarten kann, sonst würde er gar nicht anfangen. Bzw. Verlage, die auf gut Glück veröffentlichen, gehen Pleite, z.B. Arrival.

Keine Ahnung, ob das so laufen *sollte* ... Und das ist noch die geschönte Variante ... (In der hässlichen Wirklichkeit fehlt z.B. Kleinverlagen das Geld für die o.g. Prognosen, also nehmen sie innovative Autoren lieber nicht, könnt ja schiefgehen. Und dann muss Herr Alpers eben selber schreiben und die superkrasse coole Idee vom unbekannten Autor xy wird abgelehnt, weil Fanpro keine 3000 Euro für ne Marktanalyse übrig hat und Heyne kein Interesse daran hat.)