Ich habe längere Zeit zusammen mit meinem besten Freund geleitet und kann von daher tatsächlich mal was aus der Praxis zu einer Diskussion beitragen.
Meines Erachtens hat der Stil mit zwei SLs vor allem Vorteile bei der Vorbereitung wegen des Vier-Augen-Prinzips. Fehler fallen eher auf, es gibt doppelt so viele Ideen, diese werden besser durchdacht, weil sie ja von beiden akzeptiert werden müssen. Die Qualität der Abenteuer steigt mit ziemlicher Sicherheit.
Ansonsten würde ich folgende Tipps geben:
Es sollte unbedingt Einigkeit über den Spielstil herrschen.
Des weiteren hat bei uns die Organisation so ausgesehen, dass jede Szene einen Haupt- und einen Nebenleiter hatte. Die Kenntnis sollte aber so aussehen, dass jeder der beiden das Abenteuer auch allein leiten könnte.
Ich würde weiterhin empfehlen, viel und detailliert vorzubereiten. Muss ein Spielleiter viel improvisieren, hat der andere Probleme, zu folgen bzw. er weiß nicht, welche Idee der improvisierende Leiter gerade verfolgt.
Es muss unbedingt klar sein, dass die Spielleiter sich nicht gegenseitig widersprechen dürfen. Wenn ein SL einen Fakt schafft, muss der zweite ihn übernehmen, auch wenn es sich um einen Meisterfehler handelt.
Der einzige Nachteil, den ich erkennen kann, ist, dass man nicht sein Ding durchziehen kann. Wenn man eine Idee für toll hält und der zweite SL nicht, dann hat man Pech gehabt. Für Profilneurotiker gibt es wohl noch den Nachteil, dass man sich halt zugunsten des zweiten SL zurücknehmen muss. Aber Profilneurotikern schadet das eh nicht.
Stormbringer