Autor Thema: Spielrunden mit rotierenden Spielleitern  (Gelesen 3176 mal)

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Offline sindar

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Re: Spielrunden mit rotierenden Spielleitern
« Antwort #25 am: 23.11.2010 | 16:05 »
Ich habe bisher fast nur in rotierenden-SL-Runden gespielt - im "Monster of the week"-Verfahren. Will heissen: Sowas wie einen Kampagnen-Plot gab es nicht. Die eine Gruppe, in der es anders war, war halbwegs OK, aber ich bevorzuge eindeutig in sich abgeschlossene Kurzabenteuer. Ob der Charakter des momentanen SL mitlief oder nicht, hing am ehesten von der Gruppenzusammensetzung ab: War seine Nische ansonsten unbesetzt, lief er passiv mit, ansonsten liess man sich was einfallen, wo er gerade ist und warum er nicht mitkommt.
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Offline AceOfDice

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Re: Spielrunden mit rotierenden Spielleitern
« Antwort #26 am: 24.11.2010 | 08:53 »
Wir haben das auch mal ausprobiert und folgendes festgestellt:

- Es ist nervig, wenn man jedes Mal darüber diskutieren muss, wer als nächstes meistert.
- Es funktioniert nur, wenn alle in der gleichen Weise mitmachen. Aussagen wie "Ich nehme mich aus, meistere dafür in 2-3 Jahren eine eigene Campaign" frustrieren da nur.
- Der rote Faden geht entweder verloren oder wird sehr wirr. Man kann auch im Prinzip keine "größeren" Plots aufbauen, denn man weiß ja nie, ob und wie der nächste Spielleiter offene Fragen oder NSCs weiterführt.
- Eigene SCs mitschleppen ist irgendwie blöd, und immer auslassen und erklären müssen, wo die grad im letzten Abenteuer waren, als man gemeistert hat, auch nicht ideal.
- Einige hatten ein Problem mit der Qualität der Abenteuer. Man hat einfach gemerkt, die Leute meistern z.T. nur, weil's halt so ausgemacht war, und entsprechend mitreißend waren die Plots.

Ich bin daher skeptisch, glaube aber trotzdem, dass es - mit der richtigen Einstellung aller - funktionieren kann. Zumindest auf Zeit.
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Offline Erdgeist

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Re: Spielrunden mit rotierenden Spielleitern
« Antwort #27 am: 24.11.2010 | 10:24 »
- Es funktioniert nur, wenn alle in der gleichen Weise mitmachen. Aussagen wie "Ich nehme mich aus, meistere dafür in 2-3 Jahren eine eigene Campaign" frustrieren da nur.
[...]
- Einige hatten ein Problem mit der Qualität der Abenteuer. Man hat einfach gemerkt, die Leute meistern z.T. nur, weil's halt so ausgemacht war, und entsprechend mitreißend waren die Plots.
Das Ergebnis wundert mich dann aber nicht. Die Spielleitung sollte nur jemand übernehmen, der dazu auch Lust hat, und nicht nur deshalb, weil man "an der Reihe" ist.
In meiner Gruppe macht etwa die Hälfte aller Teilnehmer mehr oder weniger regelmäßig mal den Spielleiter, manche davon für längere oder eben für kürzere Zeit. Funktioniert gut.

Offline Dragon

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Re: Spielrunden mit rotierenden Spielleitern
« Antwort #28 am: 24.11.2010 | 10:28 »
Zitat
Es ist nervig, wenn man jedes Mal darüber diskutieren muss, wer als nächstes meistert.
da kann ein Kalender helfen
wir hatten über google docs einfach eine Tabelle gemacht für das Spieljahr (in unserem Fall SR- 2053) und den Monaten, jeder Monat mit vier Wochen (so kleinlich jeden Tag aufzuführen muss man ja nicht sein).
Da hat dann jeder eingetragen wann er meisterst und wie lange er glaubt, dass sein Abenteuer dauern wird...

Offline Lemming

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Re: Spielrunden mit rotierenden Spielleitern
« Antwort #29 am: 24.11.2010 | 11:18 »
Ist bei uns schon seit vielen Jahren in der Praxis. In einer Spielrunde mit 4-7 Spielern rotiert der Spielleiter. Primärbesetzung des SL Postens wird durch zwei von uns abgedeckt, aber auch die anderen kommen gelegentlich zum Zug.
Die Rotation ist meistens halbwegs gut vorbereitet. Die Handlungsstränge können vom neuen SL übernommen werden oder ruhen bis zur Rückbesetzung (hängt von SL und Spielern ab).
SL-Chars finde ich persönlich nicht sehr empfehlenswert, damit hab ich bislang nur schlechte Erfahrungen gemacht.
Erfahrungspunkte werden bei uns gruppenseitig gleichmäßig verteilt egal ob anwesend oder nicht. Es ist selten die Entscheidung des Mitspielers nicht teilzunehmen und sonst würde sich über die Jahre eine unglaubliche Kluft auftun - Motivationsseitig denke ich ist es so besser gelöst.

Charaktere die nicht anwesend sind werden "vergessen" sind aber da. (Artet gelegentlich in Running-gags aus) - alle anderen Varianten sind durch die gelegentlich hohe Mitspielerfluktiation nicht anwendbar gewesen.
Der Zynismus ist meine Rüstung, der Sarkasmus mein Schwert und die Ironie mein Schild.

Offline AceOfDice

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Re: Spielrunden mit rotierenden Spielleitern
« Antwort #30 am: 24.11.2010 | 11:18 »
@Erdgeist: Da ist schon was dran. Andererseits wäre bei uns das "Meisterrad" nie zustande gekommen, wenn nur die Hälfte bereit gewesen wäre, da aktiv mitzumachen. Wenn das bei dir in der Runde problemlos hinhaut, dann muss ich sagen, finde ich das toll!

@Dragon: Mittlerweile haben wir ein Wiki, aber das löst nicht wirklich das Problem, dass bei rotierenden SL u.U. einer das Ende eines Abenteuers sehr inspirierend findet, eine Idee hat, die er umsetzen möchte, die aber, wenn er an der Reihe ist, nicht mehr passt. Dann müsste man erst wieder Termine tauschen etc., und das war es, was ich mit "nervig" meinte, obwohl "mühsam" vermutlich das bessere Wort dafür wäre. Ich finde das nicht wirklich gut planbar, und gerade SL, die nicht so oft meistern, so habe ich oft herausgehört, sind darauf angewiesen, dass ihnen eine Idee kommt und kommen mit periodischen Terminen nicht so gut zurecht.

Was ich mir eher vorstellen könnte, wäre, wenn abwechselnde SL jeweils eine Mini-Campaign/Abenteuerserie/... leiten. Dann hat man alle 3-6 Sessions Abwechslung und trotzdem innerhalb dessen einen roten Faden. Scheint ja auch das zu sein, was einige hier (erdgeist, knochenkopf...) gemacht haben bzw. machen.
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Offline Teylen

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Re: Spielrunden mit rotierenden Spielleitern
« Antwort #31 am: 24.11.2010 | 11:50 »
Bei uns war das Grund fuer das zustande kommen schlicht das wir alle aus einer Chronik kamen und vor dem Problem standen das halt irgendjemand leiten muss. Nun und da kam halt die Idee auf das jeder einmal das leiten probiert. Wobei wir es nun nicht als Problem gesehen haette wenn nun jemand einraeumt das er nicht will oder auch nicht kann.

Daher nur so als Gedanke, die Diskussionen wer nun den naechsten Plot macht koennen imho recht schnell abgekuerzt werden, man guckt wer zu letzt war, wer noch nicht hat, wo einer eine Idee hat oder gerne mag.
Wenn das Problem ist das der aktuelle SL in seinem Plot ausfaellt guckt man halt wer ein "1 Abend" Ding machen will. Kommt der SL vor dem Abschluss des "1 Abend Ding" zurueck, wird sein SC eingebunden oder das ganze eingefroren.

Jeder der SL war kann seine roten Faeden behalten zwecks spaeteren aufgreifen oder wenn es okay ist holt sich ein anderer den Faden des Vorgaenger und spinnt ihn weiter.

Zumindest in Gegenwarts Settings sind eigene SCs eigentlich recht schnell und logisch weg zu erklaeren. Dann kann man sie noch mittelschwer apathisch mit trotten lassen oder sie halt als NSC benutzen.

Zur Qualitaet der Abenteuer, naja, wenn man eine rotierende SL hat muss man halt schlucken koennen wenn Andere andere Gewichtungen haben oder Auslegungen. Heisst bei 6 Leuten kriegt man danach auch 6 Leitstile raus.

Funktioniert in unserer Gruppe seit knapp 2 Jahren, iirc.

Was ich mir eher vorstellen könnte, wäre, wenn abwechselnde SL jeweils eine Mini-Campaign/Abenteuerserie/... leiten. Dann hat man alle 3-6 Sessions Abwechslung und trotzdem innerhalb dessen einen roten Faden. Scheint ja auch das zu sein, was einige hier (erdgeist, knochenkopf...) gemacht haben bzw. machen.
Der Rahmen schwankt bei uns zwischen 5-20 Abenden, wenn jemand einen Grossen Plot machen will und 1-3 Abenden wenn man einen Lueckenfueller macht. Wobei der SL natuerlich den Spannungsbogen bzw. die verbliebenen Ansaetze von dem Lueckenfueller auf das Grosse uebertragen kann oder umgekehrt [wobei er den Vorgaenger geleitet haben kann aber nicht muss].
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