Thema: [Idee]Charaktervorgeschichte als Abenteuer

[Space Pirate Hondo]

Hallo zusammen,

ich hatte kürzlich eine Idee gehabt, als wir bei der Charaktererstellung beim "Off-Talk" bei Dragen Age: Origins gelandet sind. Und zwar dachte ich mir, man könnte doch für jeden Charakter ein eigenes Einführungsabenteuer entwickeln, dass diesen als Hauptrolle beinhaltet und die anderen Spieler erstellen sich temporäre Charaktäre für dieses Abenteuer, die halt mit dem Hauptcharakter irgendwie verbunden sind. Entweder sie bilden für das Abenteuer eine Gruppe oder sind die Gegner des Hauptcharakters.
Die XP können dann dem jeweiligen Hauptcharakter und späteren temporären Charaktären eines Spielers zugerechnet werden, so dass alle immer ungefähr das selbe Level/Niveau sind.
Das richtige Einführungsabenteuer(Zusammenkunft der Hauptcharaktäre) würde dann die erste Storyarc der Kampagne beenden.

[Skele-Surtur]

Ich hab sowas früher mal probiert. Hat sich nicht bewährt. Wenn du mehr Erfolg damit hast: Gratulation.

[Nin]

Das hab ich schon ein-zwei-mal (erfolgreich) gemacht. Allerdings nur bei sehr kleiner Besetzung: 2 bzw. 3 SpielerInnen.

[Skele-Surtur]

Ja, bei kleiner Spielerzahl funktioniert das wohl eher.

[Space Pirate Hondo]

bei einer größeren spielerzahl könnte man immer noch auf einen anderen hauptcharakter ausweichen, falls der eigentliche nicht kann. wenn mal eine nebenrolle mehr oder weniger nicht von spielern belegt ist, denk ich mal ist das nicht so schlimm.

[Nin]

Weniger SpielerInnen sind in diesem Falle nicht nur für die Übersicht von Vorteil, sondern auch für die Zeit, die das frisst.

[Skele-Surtur]

Das war bei meinen Jungs damals das Problem. Sie wollten ab einem bestimmten Punkt keine Nebencharaktere mehr spielen, sondern endlich mit ihren Hauptcharakteren losrocken.

[Teylen]

Und zwar dachte ich mir, man könnte doch für jeden Charakter ein eigenes Einführungsabenteuer entwickeln, dass diesen als Hauptrolle beinhaltet und die anderen Spieler erstellen sich temporäre Charaktäre für dieses Abenteuer, die halt mit dem Hauptcharakter irgendwie verbunden sind.

Ich denke es waere reizvoller zwischen unterschiedlichen Praeludien hin und her zu schneiden.
So wird den anderen Spielern nicht langweilig und man kommt zum ziel. Mehr als 1-3 Abende sollte es aber dann nicht dauern.

[Yellow]

Mache ich eigentlich regelmäßig bei Spielen wie Vampire, Werwolf oder Scion, indem ich das Präludium, also den "Kuss" (die Vampirwerdung) bei Vampire, den "First Change" (das Werwolfwerden) bei Werwolf oder die Visitation (die "Ach ja, du bist üpbrigens der Sohn von Gott XY"-Geschichte) ausspiele, was durchaus mal einen ganzen Spielabend einnehmen kann.

[Ein]

Hat sich bei mir nicht bewährt.

[Grimnir]

Haben wir einmal retrospektiv gemacht, also mitten in einer laufenden Kampagne, und es war erfolgreich. Der rein praktische Zwang: Ein Spieler konnte nicht, und wir wollten die Kampagne nicht ohne ihn weiterspielen.

Also haben wir eine prägende Szene aus der Vorgeschichte eines Charakters gewählt. Die anderen Spieler haben - sofern deren Charaktere nicht, wie bei einem der Fall, schon in der Vorgeschichte mit ihm verbandelt waren - spontane NSC gespielt. Auf der Metaebene sind wir uns zunächst darüber klar geworden, inwiefern die Szene für den Charakter bedeutsam und prägend war. Dann spielten wir spielleiterlos zielgerichtet auf dieses Ergebnis hin. Natürlich gab es keine EP oder so etwas.

Diese determinierte Spielweise ist zwar nix für unser normales Rollenspiel, aber als Rückblende fand ich es sehr schön, weil wir zwei Charaktere vertieft darstellen konnten.

Es grüßt
Grimnir

[1of3]

Eine gute Alternative ist sonst nur eine Szene zu spielen. Das macht man bei Dogs in the Vineyard standardmäßig. Es gibt eine Szene, die für den Charakter prägend ist. Es wird einmal ein Konflikt gewürfelt und je nach Ausgang gibts noch etwas fürs Charakterblatt.


Wenn ich sowas mache, gebe ich das für gewöhnlich ganz ab. Für gewöhnlich briefe ich noch die jeweils anderen Mitspieler und lehn mich dann zurück.

[Lemming]

Ich versuche das eher im laufe des Abenteuers (falls möglich) abzuarbeiten. Die Anknüpfpunkte der Vorgeschichte geben mir als Spielleiter die wichtigsten Handlungsstränge im Vorbereiten des "großen" Abenteuerplots und es ist erfahrungsgemäß für Spieler das ultimative Erlebnis wenn sie ihren Hintergrund entsprechend in der Geschichte wiederfinden.

In letzter Zeit hab ich eher damit zu kämpfen, dass einige Spieler 0815 Stories ohne entsprechend verwertbare Hintergrundgeschichte spielen - sehr deprimierend.

[Space Pirate Hondo]

das einzige problem das ich mit den rückblenden mitten in der normalen kampagne habe ist, dass die charaktäre dann mehr fähigkeiten besitzen, als sie zu dem zeitpunkt der rückblende tatsächlich hatten.

[1of3]

Kann man das nicht nachvollziehen und im Kopf kurz rausrechnen?

[Space Pirate Hondo]

Kann man das nicht nachvollziehen und im Kopf kurz rausrechnen?

mathematik ist gerinste problem, nur die spieler können sich meistens schon ab dem 4 level nicht mehr merken, welche vorteile/feats sie auf welchem level genommen haben.

[Sephiron]

In meinen WoD-Runden (und auch ein paar anderen) haben wirs meist so gemacht:
1. Der erste Spieler beginnt, seine Vorgeschichte zu erzählen.
2. Wenn irgendjemand eine Szene ausgespielt haben will, macht die Gruppe das.
5. Der Spieler beschreibt die Szene und verteilt Rollen an die Mitspieler.
6. SL macht sich entweder Notizen oder springt ggf. mit ner zusätzlichen Rolle ein, wenn der Spieler das will.
7. Gewürfelt wird nicht, sondern beschrieben. (Es sei denn, jemand will würfeln. Das Ergebnis ist dann aber unverbindlich.)
8. Der Spieler hat Vetorecht für Alles.
9. Am Ende der Vorgeschichte hat der Charakter genau die Werte, die auf dem Bogen stehen.
10. Reihum wird weitergemacht.

Wenn Alles erzählt ist, beginnt das eigentliche (simulationistische) Spiel.
Auf diese Weise bekommt der Spieler ein Spielgefühl für die Rolle, die Mitspieler verstehen seine Darstellungsabsichten besser und die Autorität der Spieler über die Vorgeschichte ihrer Charaktere bleibt gewahrt.