Umfrage

Ich habe vor der Charaktererschaffung häufig schon ein grobes oder genaues Bild im Kopf.
Während der Charaktererschaffung forme ich das Bild von meinem SC, indem ich bestimmte Dinge (Talente, Höhe der Attributswerte, ...) festlege.
Die zufällige Charaktererschaffung spukt mir interessante Schnipsel aus, aus denen sich organisch ein Bild in meinem Kopf formt.
Im Gespräch mit den Mitspielern (egal ob im oder außerhalb des Spiels) entstehen die entscheidenden Dinge.
Das Bild von meinem Charakter entsteht erst so richtig während des gemeinsamen Spielens.
Bei der Charaktererschaffung habe ich einen Rahmen/ein Ziel festgelegt. Die Entwicklung des SC sollte sich daran orientieren.
... durch das Spiel darf sich mein Charakter als Persönlichkeit und auch in den Kompetenzen stark verändern.
Mit dem Ende der Charaktererschaffung ist mein Charakter fertig. Ich möchte nicht, dass sein Konzept, seine Ziele, etc. im Spiel untergehen oder stark verändert werden.

Autor Thema: Wie dein Bild von deinem Charakter entsteht  (Gelesen 1634 mal)

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Offline D. M_Athair

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Wie dein Bild von deinem Charakter entsteht
« am: 23.12.2013 | 22:46 »
Zur Erklärung:

Es geht hier um euere generellen Vorlieben. Mal so, mal so gilt nicht!  ;)

Die Fragen 1-5 beziehen sich auf den Zeitpunkt, ab dem ihr euch ein Bild von euerem SC gemacht habt.
Die Fragen 6-8 gehen draum, ob und inwieweit sich euere Charaktere durch das gemeinsame Spielen von euerer Vision wegbewegen können.

Warum ich Entstehung und Entwicklung der Vorstellung vom eigenen SC in eine Umfrage packe:
Ich würde Korrealtionen erwarten, aber eigentlich geht es mir um ein Gesamtbild.
(Deswegen: Ihr könnt gern euere Antworten in den Thread posten.  ;) )

3 Optionen: Das sollte die Zahl sein, die man maximal braucht um passende Antworten geben zu können.

Bei Fragen und Anmerkungen: In die Tasten hauen!  ;)


edit:
Erratum: Option 3 spuckt interessante Ergebnisse aus, sie spukt nicht, wie fälschlicherweise geschrieben.  :ctlu: :-[ ;D
« Letzte Änderung: 23.12.2013 | 22:52 von Dr. Helga Itaa »
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Offline Crimson King

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Re: Wie dein Bild von deinem Charakter entsteht
« Antwort #1 am: 23.12.2013 | 22:53 »
In der Umfrage wird die technische Charaktererschaffung vor dem Spiel mit der Charakterentwicklung im Spiel zusammen geworfen. Die zwei Sachen sind natürlich nicht vollständig voneinander zu trennen, aber trotzdem nicht identisch.

Ich denke, die Charaktererschaffung handhabt jeder irgendwo auf einer Achse zwischen inside out, also erst die Persönlichkeit, dann die Kompetenzen, und outside in, also erst die Kompetenzen und daraus abgeleitet oder erst im Spiel entwickelt die Persönlichkeit. Natürlich spielt das von der Gruppe verwendete System dabei auch eine Rolle. Dabei habe ich das Gefühl, dass Spieler mit stärkerem Fokus auf Story eher inside out arbeiten und dem Charakterkonzept erst mal geeignete Plothooks für Drama und potenzielle Weiterentwicklung des Charakters zufügen.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
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Offline D. M_Athair

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Re: Wie dein Bild von deinem Charakter entsteht
« Antwort #2 am: 23.12.2013 | 23:02 »
inside out [...] und outside
Interessanter Einwurf. Das ist noch nicht mal mit der Umfrage abgedeckt.
Die geht davon aus, dass beides mehr oder weniger synchron passiert.
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Offline Crimson King

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Re: Wie dein Bild von deinem Charakter entsteht
« Antwort #3 am: 23.12.2013 | 23:37 »
Interessanter Einwurf. Das ist noch nicht mal mit der Umfrage abgedeckt.
Die geht davon aus, dass beides mehr oder weniger synchron passiert.

Bei mir jedenfalls nicht. In DnD kommt bei mir der "Build" zuerst, dann überlege ich mir, wer das ist, im Kontext der Gruppe. Bei anderen Systemen habe ich immer zuerst den Charakter mitsamt seinem Background und seinen Motivationen im Kopf und gebe ihm dann die Fertigkeiten, die dazu passen.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
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alexandro

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Re: Wie dein Bild von deinem Charakter entsteht
« Antwort #4 am: 23.12.2013 | 23:53 »
Ich habe eine grobe Idee zum Charakter und setze diese um. Im Laufe der Kampagne modifiziere ich diese Idee gelegentlich. Dabei habe ich festgestellt, dass ich die Idee um so mehr modifiziere, je mehr Zeit zum "freien Daddeln" ich außerhalb der Runde habe.

D.h. die Entwicklung erfolgt nicht so sehr durch das, was in der Runde geschieht, sondern durch Impulse die außerhalb des Spiels meine Vorstellung des Charakters beeinflussen (da keine der Optionen das widerspiegelt, habe ich nur 2 Optionen ausgewählt).

Offline D. M_Athair

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Re: Wie dein Bild von deinem Charakter entsteht
« Antwort #5 am: 24.12.2013 | 00:22 »
Mich wundert, dass bisher keiner auf dem eingeschlagenen Weg bleiben will.
Das Hinarbeiten auf eine Prestige-Klasse, auf feste Ingame-Ziele (wie ein eigenes Gewerbe, eine besondere soziale Position),  "vom Tellerwäscher zum Millionär" ... das wäre alles Option 6.
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alexandro

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Re: Wie dein Bild von deinem Charakter entsteht
« Antwort #6 am: 24.12.2013 | 00:29 »
@Prestige-Klassen: Diesen Planungsgrad mache ich nur, wenn mir das System "keine Wahl lässt" (3.5, L5R3R etc.). Und selbst da breche ich meisst bei erster Gelegenheit aus, auch wenn das System mich dazu bringt, den Ausbruch aus der starren Laufbahn zu bereuen. Daher mag ich solche Systeme auch nicht und bevorzuge solche, in denen Anpassungen an der Charakterentwicklung nach Spielbeginn nicht bestraft werden.

@Ingame-Ziele: Die sind natürlich wichtig, aber das WIE kann immer variieren. In unserer 7th Sea-Runde hatte z.B. mein Charakter den Hintergrund, dass seine Geliebte von einem fiesen Rivalen zur Ehe genötigt wurde. Dieser war der Handlanger des Oberbösemuftis der Kampagne. Hätte man den Plot so, wie er am Anfang angedacht war, durchgezogen, dann hätte mein Charakter irgendwann den Rivalen gestellt, ihn in einem epischen Duell besiegt und wäre mit seiner Geliebten in den Sonnenuntergang geritten. Im Laufe der Kampagne merkte ich aber, dass der Rivale zwar für die Bösen arbeitete, aber einen eigenen Sinn für Ehre besaß. Er sah sich in seinen Handlungen gerechtfertigt und versuchte die Liebe seiner Ehefrau zu gewinnen. Daher entwickelten unsere Charaktere deutlich mehr Respekt für diesen Rivalen. Als es uns endlich gelang, ihm die Verkommenheit seines "Arbeitgebers" vor Augen zu führen, entdeckte der Rivale sogar sein Gewissen, anullierte seine Ehe mit der Geliebten des Helden und trat ins Kloster ein, um sich von seinen "Sünden" reinzuwaschen.
Im Endeffekt war das alles ein Ergebnis der während der Charaktererschaffung angelegten Ziele/Pläne des Charakters - aber trotzdem kann man nicht sagen, dass diese sich im Verlauf der Kampagne nicht verändert hätten.
« Letzte Änderung: 24.12.2013 | 00:43 von alexandro »

Offline sindar

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Re: Wie dein Bild von deinem Charakter entsteht
« Antwort #7 am: 26.12.2013 | 17:38 »
Nr. 5, 6 und 7. Das Spiel formt den Char, den Rahmen des ursprünglichen Konzeptes sollte er aber normalerweise nicht sprengen.

Wenn das im Spiel tatsächlich mal passiert, kann das ein Grund sein, den Char aufzugeben.
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Offline Selganor [n/a]

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Re: Wie dein Bild von deinem Charakter entsteht
« Antwort #8 am: 26.12.2013 | 21:00 »
Nr. 5, 6 und 7. Das Spiel formt den Char, den Rahmen des ursprünglichen Konzeptes sollte er aber normalerweise nicht sprengen.

Wenn das im Spiel tatsächlich mal passiert, kann das ein Grund sein, den Char aufzugeben.
Ernsthaft?

So Situationen koennen doch toll sein um mal in eine ganz andere Richtung zu spielen als man anfangs vorhatte.

Bei mir waren es uebrigens:
- Während der Charaktererschaffung forme ich das Bild von meinem SC, indem ich bestimmte Dinge (Talente, Höhe der Attributswerte, ...) festlege.
Zumindest erstmal als ersten Ansatzpunkt (gerade bei bestimmten Sachen von denen ich "will" dass sie der Charakter kann
- Das Bild von meinem Charakter entsteht erst so richtig während des gemeinsamen Spielens.
Das merke ich gerade bei Fate-Charakteren die fast alle 2-3 Sitzungen mal ihre Aspekte aendern
- ... durch das Spiel darf sich mein Charakter als Persönlichkeit und auch in den Kompetenzen stark verändern.
Gerade im Spiel aendert sich mein Charakters doch oftmal sehr durch den Verlauf der Runde
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Offline Gorai

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Re: Wie dein Bild von deinem Charakter entsteht
« Antwort #9 am: 26.12.2013 | 21:00 »
Ich habe mich für 4., 5. und 7 entschieden. 8)

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Offline Maarzan

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Re: Wie dein Bild von deinem Charakter entsteht
« Antwort #10 am: 26.12.2013 | 21:10 »
Mal habe ich feste Charaktervorstellungen (meist wenn es eine detailliert beschriebene Welt ist und die Startbedingungen vom SL entsprechend bekannt gegeben wurden), mal ist es ein Konzept, welches ausprobiert werden soll oder auch schon mal "was ncoj übrig ist und benötigtz wird. Ich versuche mich auch über entsprechende Bedürfnisse von SL und Mitspielern zu informieren und beim Bau einzuplanen.
Danach hat der Charakter einen recht festgefügte Hintergrund, welcher in den ersten paar Sitzungen bei Missverständnissen auch notgedrungen noch etwas angepasst werden kann, aber danach sehe ich den Charakter so als gegeben an und nur noch den spielweltinternen Einflüssen unterworfen. (Wobei bei deren Effekten ja meist noch gewisse Spielräume gegeben sind, welche man wo keine bereits etablierten Standards verletzt werden auch wohlwollend interpretieren kann, aber auf abruptes Charakterverbiegungfordern reagiere ich dann sehr allergisch)
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Offline 1of3

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Re: Wie dein Bild von deinem Charakter entsteht
« Antwort #11 am: 27.12.2013 | 00:04 »
Ich nehm gern fix und fertige Charaktere. Was muss ich da ankreuzen?

Offline Agent_Orange

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Re: Wie dein Bild von deinem Charakter entsteht
« Antwort #12 am: 27.12.2013 | 03:18 »
Hallo.

- Interessant! Frage: Antwortoptionen 5 und 7 ... Ist das nicht irgendwie wenigstens dem Ergebnis nach das gleiche?

- "Mein" Wunschergebnis habe ich als JPG diesem Posting angefügt, da ich eigentlich vier mal ankreuzen wollte:

(motiv nur zu sehen, wenn Du als Tanelorner angemeldet bist)


- Den Wortlaut des Charakters auf meinem Charakterbogen begreife ich nur als "spielregelrelevanten" oder funktionellen Ausdruck  des Charakters. In der Spielweise meines Charakters kommt es auf diese Dinge aber nur sehr bedingt an - nämlich nur in dem Bereich "sozialer" Attribute, Talente, Fertigkeiten, Sticks oder whatever; nur "diese" Elemente des Chakterbogens beeinflussen mein 'soziales' Rollenspiel des Charakters in der Interaktion mit anderen Spieler- oder Nichtspielercharakteren. Im Übrigen sehe ich den Charakterbogen nur als Hilfsmittel oder Werkzeug für all die Dinge, bei denen es nicht so sehr auf das Rollenspiel, als mehr auf das Regelspiel, nämlich der Funktion meiner Figur im Spiel, ankommt. Dann gewinnt der Ausdruck aus meinem Charakterbogen erst richtig an Bedeutung.

Deshalb auch gehe ich stets äußerst 'offen' an die Charaktererschaffung heran. Das "funktionelle" Ergebnis (Beruf/Klasse/archetyp, Fertigkeiten, Talente, etc.) der Charaktererschaffung betrachte ich als austauschbar, weshalb ich nicht mit fixen (Wahn-)Vorstellungen an die Charaktererschaffung herantrete. Lustigerweise war das schon immer so. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich unbedingt mal eine "mysteriöse halbelfische Druidin mit einem schneeweißen geheimnisvollen Wolf und einer aus versilberten Feenrippen gemeißelten Sichel" oder "Paladin Schlagmichtot im Dienste des Gottes "Oh, mein Gott!" mit dem heiligen Schwert "Holy Shit!" und dem achtbeinigen Pegasuseinhorn als besonderes Reitpferd" spielen musste. Macht bestimmt anderen Leuten Spaß, mir nicht.

Kleiner Erfahrungsbericht: Mit ein paar Freunden bin ich derzeit in der Entstehungsphase eines Alternity Star*Drive Rollenspielprojekts. Und wie kein anderer passe ich meinen Charakter regeltechnisch an die Bedürfnisse der Gruppe an (vom ursprünglichen Gunslinger-Händler bin ich mittlerweile auf dem Umweg Gunslinger-Pilot über Medic-Händler  beim Medic-Hilfspiloten angekommen). Dass ich diese Anpassungen vorgenommen habe, begründet sich daraus, dass wir uns in der Gruppe so abgesprochen haben, Charaktere aufeinander abzustimmen (die eine Spielerin will unbedingt nur diesen einen Charakter spielen, der andere Spieler hat eine neutrale Attitüde, der dritte Spieler will sich erstmal mit einem Archetypen zufrieden geben). Wenn das nicht der Fall wäre, wäre ich beim Gunslinger-Piloten beglieben, weil das "die erste Idee" für den Charkater gewesen ist; die "erste Idee" für einen Charakter bestimmt aber nicht mein Handeln durchweg, sondern bestimmt nur meinen Ausgangspunkt bei der Charaktererschaffung, der im Zuge der Charaktererschaffung enorm verblassen kann und darf, wenn sich nämlich neue Ideen auftun.

AO

[gelöscht durch Administrator]
« Letzte Änderung: 27.12.2013 | 03:48 von Agent_Orange »
Rollenspiele vor Gericht (mit besten Dank für den Hinweis an Boba Fett)
Randzeichen: 41 - 66

Persönliche Anmerkung: Es ist ein erstinstanzliches Landgerichts-Urteil. Hinsichtlich einzelner Fragen beschränkt sich das Urteil auf Verweise; der Kläger hat "schlampig" gearbeitet. Fraglich ist deshalb, ob einzelne Urteilsaspekte in höherer Instanz anders bewertet worden wären.

Offline Asdrubael

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Re: Wie dein Bild von deinem Charakter entsteht
« Antwort #13 am: 27.12.2013 | 09:18 »
Die zufällige Charaktererschaffung spukt mir interessante Schnipsel aus, aus denen sich organisch ein Bild in meinem Kopf formt.
Deswegen präferiere ich den Zufall vor Point-Buy Systemen. Ich bin recht schlecht, mir menschliche Charaktere vorzustellen, sondern denke bei der Ersachaffung lieber in Rollen, die der Charakter in der Gruppe übernehmen soll.
Was auch zu folgender Option führt:
Im Gespräch mit den Mitspielern (egal ob im oder außerhalb des Spiels) entstehen die entscheidenden Dinge.
Hier erfahre ich, was meines Erachtens fehlt (weil ich meist Mitspieler hatte, die wussten was sie unbedingt spielen wollten) und so spiele ich gerne den Missing Link. Das führt meist auch zu Charakteren, die ich mir vorher nicht ausgedacht hätte.

Das Bild von meinem Charakter entsteht erst so richtig während des gemeinsamen Spielens.
Jeder Charakter ist nur ein grobes Gerüst bei der Erschaffung und ich entwickle ihn gerne anhand der Erfahrungen, die er in den Abenteuern macht und absehbar machen wird, anstatt eine Entwicklungsstrategie zu haben. Bzw. diese Strategie legt sich auch im Spiel fest.
Daraus folgt (was ich nicht mehr wählen konnte):
 ... durch das Spiel darf sich mein Charakter als Persönlichkeit und auch in den Kompetenzen stark verändern.
Der SC sol im Laufe der Kampagne seinen Platz finden und darf auch Dinge lernen, die ihn komplett ändern oder weiterentwickeln. Das macht die Sache dann spannend für mich. Also wenn sich ein tumber Straßenschläger zum Streiter für Recht und Ordnung entwickelt oder ähnliches, dann habe ich daran viel Freude. Aber nicht, wenn ich das alles vorher geplant habe
Und ein Paladin ist nun mal ein Krieger und kein Therapeut.

Misantropie ist halt in der Gruppe lustiger  ;D

Online Holycleric5

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Re: Wie dein Bild von deinem Charakter entsteht
« Antwort #14 am: 29.12.2013 | 22:15 »
Hallo,
die folgenden Antworten treffen auf meine "Charaktererschaffung" am ehesten zu:

"Vor der Charaktererschaffung habe ich ein grobes/ genaues Bild im Kopf"
Beispiele:
Ich möchte eine Seherin Spielen, die gut im prophezeihen ist.
Ich möchte einen Barbaren Spielen, der in der Wildnis überleben und die schwersten Waffen tragen kann.
Ich möchte einen Gladiator wie in Sacred 1 spielen (Am Besten mit Zweihandaxt).
Ich möchte eine Einflussreiche Frau Spielen (ähnlich wie Lady Eboshi aus "Prinzessin Mononoke" oder Cersei Lannister aus "A Song of Ice and Fire")

"Während der Charaktererschaffung wird das Bild geformt (Talente, Attributwerte etc.)"
Beispiele:
Meine Seherin sollte möglicht intelligent sein und einige Wissensfertigkeiten haben. Sie sollte sich mit anderen Ebenen (falls es sie im Setting gibt) auskennen. Sie sollte auch in die zukunft (und eventuell auch die Vergangenheit) sehen können.

Mein Barbar sollte stark sein, um schwere Waffen tragen und sie sinvoll einsetzen zu können. Er sollte mit mehreren Waffen gleichzeitig umgehen können. Zudem sollte er sich auch ein bisschen in der Natur auskennen (z.B. Nahrung finden, sich unter freiem Himmel Orientieren, Kräuter sammeln.). Er sollte auch springen oder Klettern können.

Mein Gladiator sollte ebenfalls stark sein. Er sollte sich neben dem Kampf vielleicht ein wenig damit auskennen, wie man  mit dem gemeinen Volk Kontakte knüpft oder sein Publikum beeindruckt.

Meine einflussreiche Frau sollte auf jeden Fall gut Leute überreden können. Sie sollte in der Lage sein sich Gehör/ Respekt zu verschaffen. Sie könnte sich auch damit auskennen, andere zu Manipulieren / zu belügen.

"Durch das Spielen darf sich mein Charakter in Persönlichkeit und Kompetenzen ändern."
Beispiele:
Meine Seherin ist Häufig in den Nahkampf geraten, also sucht sie einen Waffenmeister auf, der ihr beibringt, Nah- und Fernkampfwaffen einzusetzen. Zu beginn war sie im Einsatz dieser Waffen noch zögerlich, doch nun verschießt sie ihre Pfeile im Einklang mit dem mitreisenden Bogenschützen und konnte durch einige effektive Treffer bereits einige Gefechte zugunsten der Gruppe kippen.

Eines Tages geriet mein Gladiator Abends nach seinem Arenakampf an einen Zuschauer, der sich sehr positiv über die zielsicheren Schwünge seines Kampfstils äußerte, ihm einen Zettel, der mit einem Namen beschriftet war, übergab und ihm zuflüsterte: "Tu mit ihm, was du sonst immer hier in der Arena tust. Übergib mir nachher seinen Ring. Ich werde stets zu dieser Vorstellung kommen. Sprich mich an, wenn du ihn hast. Ich werde dir als Belohnung neben Gold ein weiteres Interessantes Angebot machen."
Der Auftraggeber entpuppte sich, nachdem der Gladiator das Haus gefunden und den Mann mit geübten Schlägen getötet hatte, als Mitglied einer Assassinengilde. Er übergab dem Gladiator nicht nur das versprochene Gold, sondern machte ihn auch zu einem Mitglied seiner Gilde. Seitdem verbesserte der Gladiator seine Fertigkeiten in der Heimlichkeit, während sich offener Arenakampf und geheimer Auftragsmord, bei welchem er sich mit der Zeit an Leichtere Rüstungen gewöhnte, abwechselten.

Meine Einflussreiche Dame verließ sich zunächst stets auf ehrliche Worte, um ihre Ziele zu erreichen. Doch schnell merkte sie, dass sie nicht immer weit damit kam. Durch Selbststudium und (besonders zu Beginn) viele Tiefschläge, lernte sie, ihre Ziele auch zu erreichen, indem sie ihre Mitmenschen belog oder sich verstellte. Zuerst spielte sie zwei Priesterinnen gegeneinander aus, sodass eine die andere tötete. Später schickte sie im Auftrag einer Assassinengilde einen Hauptmann der Stadtwache durch falsche Informationen in den Tod. Sie genoss es, durch ihr falsches Spiel das vertrauen einiger Auftraggeber und -was ihr noch wichtiger war- Geld zu gewinnen. So stieg sie aus dem Mittelstand in den Adel auf und begann auch hier unverzüglich ihre Netze aus Intrigen zu spinnen.
Früher hatte sie ihre Stimme und Überredung eingesetzt, um vorrangig anderen Menschen ihre Ziele zu erfüllen. Doch nun hatte sie immer mehr ihre eigenen Ziele im Kopf.
Leitet (als SL): -
Spielt (als Spieler): GURPS 3
Bereitet vor (als SL): Splittermond

Offline Erdgeist

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Re: Wie dein Bild von deinem Charakter entsteht
« Antwort #15 am: 29.12.2013 | 23:57 »
Mich wundert, dass bisher keiner auf dem eingeschlagenen Weg bleiben will.
Das Hinarbeiten auf eine Prestige-Klasse, auf feste Ingame-Ziele (wie ein eigenes Gewerbe, eine besondere soziale Position),  "vom Tellerwäscher zum Millionär" ... das wäre alles Option 6.
Sowas habe ich zwar manchmal, aber ich persönlich habe das selten als unveränderliche Fixpunkte. In regeltechnischen Dingen wie Prestigeklassen o.ä. habe ich bei der Beantwortung der Frage auch gar nicht gedacht (auch wenn das während der Erstellung und der weiteren Planung bei mir durchaus eine Rolle spielt).

Meine Antworten waren 2, 5 und 7.
Zur Erklärung: Anfangs habe ich ein grobes Konzept; im Laufe der Charaktererstellungsregeln wird es verfeinert und z.T. sogar nochmal kräftig durchgeschüttelt. Während des Spiels, speziell in den ersten drei bis vier Spielabenden, habe ich dann aber häufig gemerkt, dass speziell die Persönlichkeit des Charakters doch eine andere ist, als mir vor dem Spiel vorschwebte. Entsprechend ändere ich dann manchmal meine weiteren Vorstellungen zur Entwicklung, so wie auch einschneidende Erlebnisse, aber auch ganz normal sonstige Erfahrungen sowohl Einfluss auf die Persönlichkeit als auch Veränderung der ursprünglich grob umrissenen Fähigkeitssteigerungen mit sich ziehen.
Ein Charakter ist für mich daher mit einem Kuchen vergleichbar: Das Rezept wird nach aktueller Laune ausgesucht, aber die Zutaten und das Backergebnis können sich in Folge noch ändern. :)