Autor Thema: Rollenspieler sind konservativ ??  (Gelesen 6103 mal)

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Offline Kardinal Richelingo

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Rollenspieler sind konservativ ??
« am: 31.07.2003 | 07:59 »
was meint ihr ? und fragt Fredi  ;D meine 2 cents dazu gibt es später. Klar, die Antwort ist manche ja und manche nein. :)
« Letzte Änderung: 31.07.2003 | 08:17 von eed_de »
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Re:Rollenspieler sind konservativ ??
« Antwort #1 am: 31.07.2003 | 09:31 »
konservativ in welcher Hinsicht? die allgemeine Lebensführung? politische Überzeugungen? Wahl ihrer Charaktere?Systemvorlieben?

was soll die Frage und ich habe keine Bock einen ' Fredi ;D ' zu fragen, wenn du einen Thread eröffnest, drück dich doch bitte ein bisserl klarer aus, damit man was damit anfangen kann
Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.

Offline Wawoozle

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Re:Rollenspieler sind konservativ ??
« Antwort #2 am: 31.07.2003 | 09:36 »
@Dorin

Diese Diskussion hat sich aus der Player Empowerment und Spielermitspracherecht Diskussion entwickelt :)

Tja... so führt eins zum anderen :)
« Letzte Änderung: 31.07.2003 | 09:37 von Wawoozle »
Ihr wollt doch alle den Nachtisch zuerst !

Offline Roland

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Re:Rollenspieler sind konservativ ??
« Antwort #3 am: 31.07.2003 | 09:50 »
Da der größte Teil der Menschen eine konservative Grundhaltung hat, ist auch ein großer Teil der Rollenspieler konservativ.
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Offline Fredi der Elch

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Re:Rollenspieler sind konservativ ??
« Antwort #4 am: 31.07.2003 | 10:01 »
Mich hat zwar keine gefragt, aber ich sags trotzdem:
Öh, weiss nicht.

Das ist doch mal eine Aussage. Allerdings habe ich doch oft das Gefühl, dass sich schnell die Fronten verhärten, wenn mal über die Vor- und Nachteile von bestimmten Systemen gesprochen wird. Und die Art, den eigenen Stil als den Einzig Wahren hinzustellen gibt es auch. Und auf Munchkins wird rumgehackt, selber zu seinen Powergamingtendenzen zu stehen (oh ja, D&Dler, ich rede mit euch!  ;) ) will keiner.

Wahrscheinlich sind aber Rollenspieler doch nicht wirklich konservativ. Wenigstens nicht mehr als andere. Eben ein doch eher repräsentativer Querschnitt durch die (eher gebildete) Bevölkerung. Und da sind eben auch ein paar eher konservative Personen dabei.

Und sorry, wenn sich "konservativ" irgendwie komisch anhört. Aber mir fällt kein Wort ein für Leute, die Neues aus Prinzip ablehnen nur weil es neu ist. Gibts da ein anderes Wort?

Fredi
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Zitat von: 1of3
D&D kann immerhin eine Sache gut, auch wenn es ganz viel Ablenkendes enthält: Monster töten. Vampire kann gar nichts.

Offline Jestocost

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Re:Rollenspieler sind konservativ ??
« Antwort #5 am: 31.07.2003 | 10:11 »
Dann fangen wir mal an, Begriffe zu definieren: Konservativ bedeutet erhaltend und impliziert oft eine gewissen Skepsis neuen Dingen gegenüber.

Auf den Bereich des Rollenspiels übertragen bedeutet es, dass der normale Ablauf eines Rollenspiels mittlerweile schon recht festgelegt ist und manche Regelaspekte sich so eingespielt haben, dass sie nicht als Konventionen sondern als definierende Aspekte betrachtet werden.

Derzeit merken wir diesen Konservatismus nur, weil es einen Paradigmenwechsel gibt - einige Spiele (Sorceror, Universalis, InSpectres, Donjon, DustDevils, Marvel RPG, Everway, Nobilis und im geringeren Maß Ars Magica, Vampire, Over the Edge, Feng Shui und Unknown Armies) brechen bestimmte Konventionen oder spielen damit.

Man könnte auch sagen, dass Rollenspiele mittlerweile in eine postmoderne Phase eintreten - was wahrscheinlich mit Vampire begonnen hat: Rollenspiele verstehen sich immer mehr als Spiele, d.h. aber auch, dass das Augenmerk auf die Wirkung der Konventionen(Regeln) gelegt wird und damit herumexperimentiert wird.

Hier einige heilige Kühe, mal als Fragen formuliert:

- Warum Attribute und Fertigkeiten?
- Initiative und Kampfrunden warum?
- Warum Levels?
- Warum klein anfangen müssen?
- Warum nur 1 Charakter?
- Spieler mit SL Rechten (Player Empowerment)

und vieles, vieles mehr.

Rollenspieler halten sich an Regeln, bzw. ändern sie soweit, bis sie für sie passen. Aber meistens beschäftigen sie sich nur mit den oberflächlichen Entscheidungsfindungsmechanismen aber nicht mit dem eigentlichen Spielablauf. Und langsma kristallisiert es sich heraus, dass das eine oder andere Spiel einfach anders abläuft wie ein typisches bsw. missionenbasiertes Rollenspiel.
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Offline Selganor [n/a]

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Re:Rollenspieler sind konservativ ??
« Antwort #6 am: 31.07.2003 | 10:14 »
Und auf Munchkins wird rumgehackt, selber zu seinen Powergamingtendenzen zu stehen (oh ja, D&Dler, ich rede mit euch!  ;) ) will keiner.
Klar wird auf Munchkins rumgehackt. Was will man sonst mit ihnen machen?

Oh, und wenn du meinst dass D&D-ler (wie ich) nicht zu "Powergamingtendenzen" stehen, dann stehe ich stolz zu meinem "Powerheiler" (auf Stufe 4-6 innerhalb von 1-2 Stunden zwischen 100 und 200 Schadenspunkten erst erhalten und dann ausgeheilt... DAS soll mir mal jemand nachmachen ;D ) In der Runde in der ich ihn spiele (und so wie's aussieht am Freitag wieder) BRAUCHEN wir das aber auch...
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Offline Monkey McPants

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Re:Rollenspieler sind konservativ ??
« Antwort #7 am: 31.07.2003 | 11:26 »
Hmmm, Rollenspieler und konservativ....

Meiner Erfahrung nach sind Rollenspieler in etwa so konservativ wie die Restbevölkerung, wenngleich ich glaube, das es eine etwas stärkere Tendent hin zum Liberalismus (?) gibt als sonst, was ich auf die tatsache zurüchführen würde, daß Rollenspielen an sich schon "was anderes" ist und man, weil man akzeptiert werden will andere(s) vielleicht eher als anders akzeptiert.

Was das Rollenspielen selbst angeht habe ich manchmal das Gefühl, daß es eine große Menge Spieler gibt, die... geradezu reaktionär sind, was neues auf dem Gebiet selbst angeht. Und an gegenseitiger Akzeptanz sollte man auch ein bißchen arbeiten... :P

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Offline Roland

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Re:Rollenspieler sind konservativ ??
« Antwort #8 am: 31.07.2003 | 11:41 »


Hier einige heilige Kühe, mal als Fragen formuliert:

- Warum Attribute und Fertigkeiten?


Die Vorherrschaft dieses Regelmerkmals hängt auch mit der Marktvorherrschaft von Regelsystemen wie D&D und DSA zusammen die über 20 Jahre auf dem Buckel haben. Damals war Attribute + Fertigkeiten innovativ, die Designer sind in den Revisionen der Systeme nicht davon abgekommen, Rollenspieler sind halt konservativ.

Objektiv erfassbare Merkmale (wie "Athletik 55%") geben einen scheinbar genaueren Anhaltspunkt über die Fähigkeiten eines Charakters als subjektive (wie "mittelmäßiger Sportler") Der konservative Rollenspieler weis gern, was er hat.


- Initiative und Kampfrunden warum?


Kämpferische Auseinandersetzungen sind das Element im herkömmlichen (konservativen :)) Rollenspiel, das noch am weitesten zu den Wargaming Wurzeln zurückreicht.
Das ein Kampf (und andere Wettbewerbe zwischen SCs und NSCs) durch die unparteiischen Würfel entschieden werden, hält die Illusion der halbwegs gleichwertigen Machtaufteilung zwischen Spielern und  Spielleiter aufrecht.

In manchen Systemen wird mit Initiative usw. auch den ruhigen und bedächtig agierenden Spielern ein Chance gegeben, am Ausgang des Kampfes einen genauso großen Anteil zu haben, wie die dynamischeren Spieler.

Ich mag die GURPS Goblins Initiative. Wer zuerst "I'll whack'im" schreit, fängt an. ;D


- Warum Levels?


Das haben wir ja zum Glück hinter uns, die einzig nennenswerte Level Fraktion sind die ewig gestrigen D&D und DSA3 Spieler. ;D


- Warum klein anfangen müssen?


Das hat ja sogar DSA mit der 4. Edition halbwegs aufgegeben. :)
Die Frage ist woran man das Machtniveau der Spielercharakter definiert.


- Warum nur 1 Charakter?


Viele Spieler haben angeblich Schwierigkeiten mehrere Charaktere zu spielen. In unseren Ars Magica Runden ging es eigentlich immer ganz gut. Als Spielleiter muss man das sowieso können.


- Spieler mit SL Rechten (Player Empowerment)


Bei diesem Punkt bin ich für eine Sekt oder Selters Einteilung. Entweder die Spieler/Spielleiter Einteilung wird möglichst ganz aufgehoben und jeder trägt ungefähr gleich viel zur Handlung bei oder die Mehrarbeit des Spielleiter wird durch mehr Einfluß auf die Handlung belohnt.
Viele Spielleiter sind Arbeitstiere, die sich in "ihre" Kampagnen richtig 'reinknien, da kann ich verstehen, das sie Angst haben das Ruder aus der Hand zu geben.  
« Letzte Änderung: 28.09.2003 | 10:03 von Roland »
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Offline Joerg.D

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Re:Rollenspieler sind konservativ ??
« Antwort #9 am: 31.07.2003 | 12:01 »
Devinitiv NEIN.
Rollenspieler sind nach meiner Erfahrung eher liberal und sehr weltoffen. Einzig in Bezug auf veränderungen in Systemen oder Systeme ansich lassen sich leider oft engstirnige Reaktionen erfahren(mein System ist besser als dein System).
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Offline Monkey McPants

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Re:Rollenspieler sind konservativ ??
« Antwort #10 am: 31.07.2003 | 13:05 »
Naja, wie gesagt, vielleicht eher als der Durchschnittsmensch, aber ich kenn da Leute mit denen ich auch noch gespielt habe...

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Offline blut_und_glas

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Re:Rollenspieler sind konservativ ??
« Antwort #11 am: 31.07.2003 | 13:37 »
Ja, Rollenspieler sind konservativ. Ausserdem sind sie auch noch elitär. - Aber wie das mit Verallgemeinerungen so ist, bei genauerer Betrachtung treffen sie auf die einzelnen Individuen innerhalb der Gruppe dann doch nicht so recht zu.

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Samael

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Re:Rollenspieler sind konservativ ??
« Antwort #12 am: 31.07.2003 | 13:45 »

Oh, und wenn du meinst dass D&D-ler (wie ich) nicht zu "Powergamingtendenzen" stehen, dann stehe ich stolz zu meinem "Powerheiler" (auf Stufe 4-6 innerhalb von 1-2 Stunden zwischen 100 und 200 Schadenspunkten erst erhalten und dann ausgeheilt... DAS soll mir mal jemand nachmachen ;D ) In der Runde in der ich ihn spiele (und so wie's aussieht am Freitag wieder) BRAUCHEN wir das aber auch...


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Offline Kardinal Richelingo

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Re:Rollenspieler sind konservativ ??
« Antwort #13 am: 31.07.2003 | 13:49 »
ich glaube auch das konservativ das falsche Wort ist. Rollenspieler sind als Gruppe jedoch recht homogen (Musik, Kleidung, Vorlieben) zumindest im Vergleich zur Restbevölkerung. Wie das eben bei Gruppen so sein kann. Es werden bestimmte Werte geteilt und die sind zum Teil erstaunlich rigide (z.B. Munchkins = schlecht, Rollenspiele = kreativ) etc. Verstösst jemand gegen die Gruppennormen wird er schnell geoutet. Ist 08/15 Gruppenpsychologie :)
« Letzte Änderung: 31.07.2003 | 13:53 von eed_de »
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Offline Jestocost

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Re:Rollenspieler sind konservativ ??
« Antwort #14 am: 31.07.2003 | 14:15 »
@Samael

Das war wirklich fies. Einen Charakter durch einen magischen Gegenstand ersetzen. Gibt es eigentlich auch Heilergewerkschaften (IG Salbe?)
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Offline Wodisch

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Re:Rollenspieler sind konservativ ??
« Antwort #15 am: 31.07.2003 | 20:24 »
Mein Senf:
- Rollenspieler sind eher konservativ bei Dingen/Regeln/Sachverhalten, fuer die sie sich bewusst entschieden haben, bzw. "konservativ" damit, diese Entscheidung wieder zu aendern
- sie sind aber in den meisten anderen Bereichen liberaler, als der *Durchschnitt*
- beim Thema Rollenspiel sind sie genauso fanatisch, wie jede andere Fangemeinde auch

Gast

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Re:Rollenspieler sind konservativ ??
« Antwort #16 am: 1.08.2003 | 00:21 »
Ich würde sagen, Rollenspieler sind in gewisser Hinsicht eher konservativ, in anderen Richtungen mehr liberal.

Konservativ deshalb, weil gewisse Regeln hergenommen werden und diese dann eigentlich vollständig (bis auf Hausregeln) permanent gelten. Gut, es gibt vielleicht auch Gruppen, in denen die Regeln ständig umgeändert werden, aber die sind wohl eher selten.
Liberal, wohl weil die meisten Rollenspieler etwas zimelich ungewöhnliches tun (Rollenspielen) und auch allgemein eher alternativ eingestellt sind.


Teclador

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Re:Rollenspieler sind konservativ ??
« Antwort #17 am: 1.08.2003 | 00:42 »
@Elch: Das was du meinst lässt sich wohl am ehsten als milde Neophobie (daher -> Angst vor Neuem) bezeichnen. Obowhl ich immernoch der Meinung bin, dass man lieber keinem so etwas unterstellen sollte nur weil er sich nicht für die eigene idee begeistern lässt.    :P

BTW: Sorry fürs Offtopic

Tybalt

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Re:Rollenspieler sind konservativ ??
« Antwort #18 am: 1.08.2003 | 16:14 »
Tach!

Ich oute mich mal als tendenziell konservativ (zumindestens was das Rollenspiel angeht). Ich mag gewisse Grundstrukturen (Attribute, Fertigkeiten, Initiative und Kampfrunden, Würfel, Verhältniss SL und Spieler, 1 Charakter pro Spieler). Ich bin zwar bereit, etwas neues auszuprobieren (am besten auf Con's), aber was langfristiges Spiel angeht, nimmt unsere Gruppe doch eher das Vertraute. Einer der Gründe dafür ist: Zeit. Rollenspiel kostet viel Zeit. Und wenn man sich dann trifft, will man doch nicht ständig rumprobieren, sondern genau so spielen, wie es einem am meisten Spaß macht.

Ich verfolge die Entwicklungen beim Rollenspiel schon, aber ich habe nicht so die Einstellung: "Hey, guck mal! Eine Innovation! Toll! Super! Laßt und jubeln und tanzen!" Viele (nicht alle!) Innovationen sind mehr oder weniger Rohrkrepierer, Innovationen um der Innovation willen, nicht um das Spiel "besser" zu machen.

Ich habe z.B. kein Interesse daran, die SL-Spieler-Struktur völlig aufzulösen und den Spielern absolute SL-Rechte zu geben, oder mit so basisdemokratischen Spielchen wie "Abstimmen über den Ausgang einer Aktion" anzufangen. Ich mag die Idee des Player Empowerment schon, ich bevorzuge allerdings die Umsetzung wie z.B. in Adventure!: der Spieler hat einen Punktepool, von denen er die "Eingriffe" in die Spielrealität bezahlen muß.

Auch was Hintergründe angeht ziehe ich das Vertraute dem völlig Fremden vor, daß hat allerdings auch den Grund darin, daß man an SL und als Spieler sich in eine Welt, die aus vertrauten Elementen besteht, leichter hineinfinden kann.

Nebenbei kann ich nicht so recht verstehen, daß "konservativ" als grundsätzlich schlecht oder minderwertig angesehen wird, und die Aussage: "Du bist eben konvervativ, wenn du das nicht ausprobieren willst.", wobei oft die Aussage "Du bist halt kein guter Rollenspieler" mitschwingt, halte ich für reichlich kindisch.



Tybalt

Offline Suro

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Re:Rollenspieler sind konservativ ??
« Antwort #19 am: 1.08.2003 | 16:24 »
Hmm so als unbedingt konservativ würde ich mich nicht outen.Bis auf das warum klein anfangen müssen habe ich meinen Spielern alles mal etwas näher gebracht.(und da smit dem klein Anfangen hat damit zutun, das ich mal will das meine Spieler irgendwann mal dazu komen sich um ihren Charakter zu kümmern , denn wenn sie schon "stark" anfangen, geben sie diese noch schneller auf als sonst).Innovationen finde ich öfters nett und nehme sie acuh gerne auf, wie z.B. die Arkana von Engel, die den Spielern ja auch einige Rechte einräumen.Hat vielleicht damit zutun, das ich noch als Erzählrollenspieler angefangen habe, völlig ohne System, und mit jeder halbe Stune wechselndem Sl (was sich immer noch sehr mag, nur finde ich selten Spierler für sowas).
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Offline Ingo

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Re:Rollenspieler sind konservativ ??
« Antwort #20 am: 5.08.2003 | 12:50 »
Hallo Leute.

Bevor ich darauf eingehe, definiere ich erst mal, was für mich konservativ ist: werterhaltend. Alles positive Dinge beibehalten, negative durch neues ersetzen. (Politisch gesehen gibt nach der Definition es also keine konservativen Parteien.)

Und damit sehe ich mich als konservativ.

Zitat
Zitat von: Jestocost am 31.07.2003 | 10:11
- Warum Attribute und Fertigkeiten?

Objektiv erfassbare Merkmale (wie "Athletik 55%") geben einen scheinbar genaueren Anhaltspunkt über die Fähigkeiten eines Charakters als subjektive (wie "mittelmäßiger Sportler") Der konservative Rollenspieler weis gern, was er hat.

Ich hab festgestellt, daß die meisten Rollenspieler zu viele Beschreibungen nicht wirklich umsetzen können. Gerade von einigen "innovativen" Spielern kenne ich toll ausgearbeitete Charaktere mit vielen Beschreibungen von ihren Vor- und Nachteilen. Leider wissen sie am dritten oder vierten Abend nur noch etwas über die Vorteile und all jene Nachteile, die in ihnen in diesem Augenblick sinnvoll erscheinen.
Zusätzlich gibt es oft Diskussionen, ob sie etwas können oder nicht - was bei mir allerdings nichts bringt.

Ein Wurf auf einen Wert ist eine Aussage und wenn ich das ganze Modifiziere gibt es nichts zu deuten.
Werte sind halt einfacher "zu spielen".

Zitat
- Warum nur 1 Charakter?

Viele Spieler haben angeblich Schwierigkeiten mehrere Charaktere zu spielen. In unseren Ars Magica Runden ging es eigentlich immer ganz gut. Als Spielleiter muss man das sowieso können.

Naja, als Spielleiter habe ich auch ein anderes Ziel. Ars Magica ist übrigens schon etwas ganz anderes. Man hat in der Regel einen Haupt und einen (oder mehrere) Nebencharaktere. Das geht eigentlich mit fast allen Spielern.
Problematisch wird es nur, wenn man zwei Hauptcharaktere spielen soll. Da vergißt man schon mal den einen oder kann nicht beide gleich gut ausspielen.
Das gilt natürlich nicht für alle, aber doch für die meisten Spieler.

Da ich jemand mit relativ fixen Ansichten in diesem Bereich bin - wenn mir jemand was anderes erzählt, muß er es erst beweisen - hab ich schon ziemlich oft erlebt, daß mir die Leute erzählt haben: "Natürlich geht das: ich kann das!"
Seltsamerweise haben aber gerade diese meist deutlich mehr Probleme, die Ankündigen in die Tat umzusetzen, als Spieler, die sich still zurückgehalten haben und dann einfach mitspielen.

Ich halte also überhaupt nichts von allzu modernen Ansätzen, wo es keine Werte mehr gibt: ich kenne nämlich gerade mal ein oder zwei Leute die so was können, alle anderen (die ich kenne) sind dazu unfähig.

Viele Grüße,
Ingo
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Re:Rollenspieler sind konservativ ??
« Antwort #21 am: 5.08.2003 | 13:19 »
Wenn ich deshalb konservativ bin, bloß weil ich Ideen, die mir nicht sonderlich gut vorkommen, schon vornherein ablehne, dann kann ich ausgesprochen gut mit diesem Vorwurf leben.

Online 1of3

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Re:Rollenspieler sind konservativ ??
« Antwort #22 am: 5.08.2003 | 19:35 »
Könnten wir Diskussionen über die Angegebenen technischen Stichpunkte an dieser Stelle beenden? Es gibt zu quasi jedem dieser Punkte in diesem Forum mindestens einen Thread. Wer also dazu was sagen möchte, benutze bitte die Suchfunktion. Oder falls sich für einen Punkt wider Erwarten kein Thread findet, darf gerne ein neuer Faden geknüpft werden.

Danke.

Gast

  • Gast
Re:Rollenspieler sind konservativ ??
« Antwort #23 am: 6.08.2003 | 23:13 »
Bevor ich darauf eingehe, definiere ich erst mal, was für mich konservativ ist: werterhaltend. Alles positive Dinge beibehalten, negative durch neues ersetzen. (Politisch gesehen gibt nach der Definition es also keine konservativen Parteien.)
Ich ergänze das mal mit der Definition aus dem Brockhaus:
Zitat
konservativ [von lateinisch conservare >bewahren<], eine Haltung, die sich auf die Bewahrung von bestehenden Einrichtungen und Werten in Staat und Gesellschaft richtet. [...] Eine Veränderung in der Gesellschaft wird dabei nicht grundsätzlich abgelehnt, sondern es wird die Frage gestellt, ob diese Veränderung notwendig ist. Dabei wird die allmähliche Veränderung angestrebt und eine plötzliche, vollständige oder gar gewaltsame Änderung von Staat und Gesellschaft (Revolution) abgelehnt. [...]

Ich sehe in diesem Prinzip an sich absolut nichts Negatives. Es hat zwar heute für Manche einen negativen Beiklang, aber doch nur, wenn es um Politik oder soziale Fragen geht.
Aufs Rollenspiel bezogen heißt das doch nur, dass man bewährte Konzepte (Stufen, EP, Würfe, usw.) Nicht einfach umwirft, bzw. hinwegfegt um nach völlig neuen (oder völlig ohne) Regeln zu spielen.
Und wenn ich das richtig sehe (bin noch nicht lange dabei, deswegen fehlt mir vielleicht der Überblick) ist doch genau das seit dem Erscheinen von D&D vor 30 Jahren passiert. Ich mein, die Revoluzzer-Systheme waren ja nicht einfach plötzlich da, sondern es hat sich langsam in diese Richtung entwickelt und die wenigsten (oder garkeine?) Sytheme sind völlig anders als alles, was es vorher gab. Elemente wie Würfel, Stufen, Fertigkeitswerte, Proben findet man doch (fast) überall in irgendeiner Form.
Davon abgesehen sind die Kernelemente doch sowieso immer die gleichen: Man stellt Charaktere dar und lässt sie eine Geschichte erleben. Aber wenn sie es nicht wären, wäre es ja auch kein Rollenspiel...

Also um nochmal auf die Frage vom Anfang zurückzukommen.
Zitat
Rollenspieler sind konservativ ?? was meint ihr ?
Also im Bezug auf das Rollenspiel an sich sind Rollenspieler mMn eher konservativ, denn wer wirft schon gern alles, was sich bewährt hat über Bord?
Es gibt natürlich auch völlg freie Rollenspiele (Nicht Regelwerke, denn sobald es Regeln gibt ist es nicht mehr frei) und das wären dann wohl die Liberalen. Aber das ist doch eine Randgruppe, oder?
Folglich sind Rollenspieler in Bezug auf das Rollenspiel an sich größstenteils konservativ.

Das Ganze hat aber nichts mit politischer Gesinnung zu tun und ich denke, darum ging es bei der Frage auch nicht (und ich glaube, der, auf den die Diskussion letztendlich zurückgeht [Fredi d. E.] hat das auch nicht gemeint). Die Argumentation, dass Rollenspieler im Allgemeinen politisch eher politisch liberal orientiert sind ist zwar durchaus nachvollziehbar, trifft aber nicht den Kern der Sache.

MfG

Ach so: Ich hab jetzt das Erscheinen von D&D einfach als "Anfang" genommen. Ist das überhaupt richtig? Gab es vorher oder zur gleichen Zeit andere Systheme oder ist D&D wirklich der Vorreiter, der Rollenspiel für die Massen zugänglich gemacht hat?


 
« Letzte Änderung: 7.08.2003 | 01:37 von bummbumm »

Tybalt

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Re:Rollenspieler sind konservativ ??
« Antwort #24 am: 7.08.2003 | 01:09 »
Ach so: Ich hab jetzt das Erscheinen von D&D einfach als "Anfang" genommen. Ist das überhaupt richtig? Gab es vorher oder zur gleichen Zeit andere Systheme oder ist D&D wirklich der Vorreiter, der Rollenspiel für die Massen zugänglich gemacht hat?

D&D erschien 1973 (Auflage: 1000 Stück) und war das erste Rollenspiel überhaupt.


Tybalt