Thema: Pre-Gens für One-Shots

[Bluecaspar]

Hi,

ich möchte gerne 6 vorgefertigte Charaktere für die 20er in den USA erstellen, die ich bei einen One-Shot mit neuen Spielern austeilen kann und unter denen die Spieler dann aussuchen können. Ich möchte hierzu immer einen Beruf bzw. zwei sehr ähnliche Berufe mit ähnlichen Möglichkeiten als männliche und als weibliche Variante anbieten.

In den meisten Fällen stellt das kein Problem dar aber eben auch nicht immer. Ich dachte mir z.B. das ein Polizist sehr praktisch wäre. In der Gegenwart kein Problem aber eine Polizistin in den 20ern. Hm, nee. Ich denke mal damals gab es einfach noch keine Polizistinnen. Da müsste schon irgend was anderes genommen werden.

Hier meine Ideen:

Männlich	Weiblich
Professor	Bibliothekarin
Arzt	Psychologin
Priester	Nonne
Journalist	Redakteurin
Privatdetektiv	?
Jazz-Musiker	Violinistin

Der Privatdetektiv sollte eigentlich in einer Runde niemals fehlen. Aber was wäre passend für eine weibliche Variante, die ähnliche Fähigkeiten und Möglichkeiten besitzt. Ich denke mal in den 20ern ist eine Privatdetektivin eher nicht aufzufinden. Da fehlt mir leider noch eine Idee für eine Alternative. Aber vielleicht hätte da jemand andere eine gute Idee?

Bei den beiden Musikern frage ich mich übrigens auch noch ob nicht ein anderer Beruf nützlicher wäre. Aber vielleicht hat da auch jemand anderes noch eine Idee, die besser wäre?

[Draig-Athar]

Vielleicht eine (ehemalige) Spionin?

[Pyromancer]

Miss Marple?
Eine selbsternannte Amateur-Kriminologin?
Krimi-Schriftstellerin?

[Der Rote Baron]

Gibt es einen Grund, warum die Arzt und Psychologin nach dem Geschlecht aufgeteilt hast?. Ärztinnen gab es in den 20er jahren genau so viele wie Psyschologinnen, d.h. eher wenige. Aber es gab sie.

Auch Journalistinnen/ Reporterinnen gab es (und hatte zu kämpfen, nicht nur über Kinder und "Frauenthemen" zu berichten).

Polizistinnen gab es durchaus, allerdings eher für die Bewachung weiblicher Kriminellen. Auf Streife waren die ersten Polizistinnen in Deutschland 1923-1925 in Köln zur Überwachung/ Betreuung von Jugendlichen und Prostituierten. Dann ab 1926 wieder in Baden, Sachsen usw. (siehe Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Weibliche_Kriminalpolizei). Sollte mich wundern, wenn das in den USA viel anders war - nd wenn - was soll's! Miss Marple ist da auch nicht realistischer: "Ich bin eine Krimi lesenden Hobbydetektivin im fortgeschrittenen Alter und wurschtelt gerne da herum, wo die Polizei dilletiert. Ich finde dann den Täter!" - ja, klar ...

Eher sehe ich Probleme bei der Nonne. Diese ist in ihrem Wirkungsfeld durch die Anbindung an ein Kloster bzw. den Orden doch stärker eingeschränkt als ein Priester, der sich ja freier in seiner Gemeinde bewegen kann. Hängt natürlich vom Orden ab.

[KhornedBeef]

[...]
Krimi-Schriftstellerin?

This!
Nonnen könnten auch gemeinnützigen Berufen außerhalb des Klosters nachgehen, z.B.

[bobibob bobsen]

Keine Ahnung wieviel Polizistinen es in den 20zigern gab aber die erste Polizistin war Mary Owens. Sie wurde1891 in den Polizeidienst übernommen.

[Daheon]

Beim Jazzmusiker braucht man in der weiblichen Variante nicht auf die klassische Musik auszuweichen. Zumindest unter Afroamerikanern gab es zahlreiche Vokalistinnen und auch Instrumentalistinnen. Louis Armstrong war z.B. mit seiner Pianistin verheiratet.

[Bluecaspar]

Oh, dass mit der Krimi-Autorin ist eine gute Idee. Die gefällt mir. Ich denke, dass nehme ich als Variante. Und das mit der Polizistin ist interessant zu lesen. Da sollte ich unbedingt mal nachforschen. Vielen Dank

[tantauralus]

Betreffend der "Verbreitung" bestimmter Geschlechter/Berufs-Kombinationen zitiere ich mal aus dem 7Edi GRW

Die Welt war in den 1920er Jahren ein völlig anderer Ort. Einiges an heutzutage abstoßendem Verhalten war damals nicht ungewöhnlich und allgemein akzeptiert. Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, religiöse Vorurteile sowie die Diskriminierung von Frauen waren Teil des Alltagslebens und fanden oft große Unterstützung. Rassentrennung und etliche Arten vo Diskriminierung wurden gesetzlich systematisch unterstützt.

...

Spielleiter sowie die Abenteuerautoren können für sich entscheiden, ob sie diese dunklen Seiten der Sozialgeschichte entweder als nicht relevant ignorieren oder bestimmte Elemente in die Abenteuerhandlung einbauen.
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Am Ende liegt es an dir und deiner Gruppe, wie ihr im Spiel damit umgeht. Solltet ihr jedoch Diskriminierung in euren Szenarien auftauchen lassen, dann wird dringend empfohlen, dass ihr vorher über den spielerischen Umgang mit diesem Thema sprecht.

Wenn Du/deine Gruppe bei eurem Oneshot also nicht auf besondere historische Genauigkeit Wert legen wollt spricht mMn nichts gegen eine weibliche Polizisten/Ärztin.

[ErikErikson]

Ich würde alleridngs Archetypen nehmen wo sich jeder gleich was drunter vorstellen kann. Als weibliche Alternative zum Privatdetektiv also eine Kriminelle/Con Artist, mit ähnlichen Fähigkeiten aber mehr auf soziale Beeinflussung getrimmt.

[Bluecaspar]

Ich würde alleridngs Archetypen nehmen wo sich jeder gleich was drunter vorstellen kann. Als weibliche Alternative zum Privatdetektiv also eine Kriminelle/Con Artist, mit ähnlichen Fähigkeiten aber mehr auf soziale Beeinflussung getrimmt.

Was ist denn eine "Kriminelle/Con Artist"? Ich kann mir da nicht so richtig was drunter vorstellen.

[Wonko]

Kriminelle sollten natürlich immer noch eine offizielle Beschäftigung haben.

Eine Redakteurin (also eine Frau, die bei der Zeitung was zu sagen hat) halte ich für ziemlich exotisch, wenngleich natürlich möglich.

Statt Jazzmusiker und Violinistin wäre vielleicht Schausteller oder Bühnenmagier und Schauspielerin nützlicher.

Dann gibt es natürlich immer noch die "Dilettanten", also Leute, die reich genug sind, um zu tun, wozu sie Lust haben. Sei es nun als Grabräuber, Großwildjägerin, Okkultist oder Politikerin. Oder eben Detektivin.

Besonders gut gefällt mir immer noch die Rolle des Butlers oder der Ehefrau, die von einem hinreichend leicht beeinflussbaren Dienstherren bzw. Ehemann begleitet werden, der ansonsten im Abenteuer keine Rolle spielt. Eine Idee, die ich von Space 1889 kenne.

Nicht zu vergessen ist auch noch die Frau, die in Männerkleidung Karriere macht. Das war gar nicht so selten, wie man denken mag.