Autor Thema: Die größten Rollenspielsysteme je Spielstil im deutschsprachigen Raum?  (Gelesen 5101 mal)

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Offline Kaskantor

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Und warum ist man auf Pathfinder gewechselt? Weil man auf DnD 4 keine Lust hatte.
Die 5e gibt's gerade seit 2 Jahren und sie ist überall auf Platz 1. Z.B. Amazon Verkaufcharts ist voll davon, bei Facebook hat man rund 700.000 follower usw.
Das liegt vielleicht auch daran das bei keinem anderen Spiel sich Vin Diesel zeigen würde und Geschichten um Critical Role ect. zeigen, dass sich bestimmt mehr Leute im Netz mit Rollenspiel beschäftigen als vor 20 Jahren.
Natürlich kennt niemand die schwarzzahlen aber die beziehen sich halt auch auf die 5e.
Es gibt sogar Leuts, die sich extra englisch aneignen nur um es zu spielen und ich habe auch die ein oder andere am Tisch die es nicht spricht und es ist kein Problem, da es eben nicht mehr so ein Regel-/ und optimierungsmonster ist.
Wir sind damals auch mit PF eingestiegen und sobald die 5e rauskam, war es Geschichte.
Das ging bestimmt auch einigen anderen so.

Die wirklich gelungenen Werke, wie z.B. AiME tragen noch weiter zur Bekanntheit/ Beliebtheit des Systems bei.
« Letzte Änderung: 30.10.2016 | 07:44 von Kaskantor »
"Da muss man realistisch sein..."

Offline Rhylthar

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Pathfinder "muss" in den Verkaufscharts nicht oben sein (in Bezug darauf, wieviel es gespielt wird). Sie haben in den Jahren so viel herausgebracht (und tun es noch immer...18 Produkte pro Jahr ca.?), D&D 5 bringt 3. Und vergiss nicht das Direktabo-System von Paizo.

Außerdem sollte man, das gilt für alle RPG, berücksichtigen, dass durchaus auch mehrere Systeme in einer Gruppe gespielt werden können. Auch Pathfinder und D&D 5 schließen sich nicht kategorisch aus.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Thot

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Das sind ja insgesamt schon mal sehr spannende Erkenntnisse und Eindrücke. Vielen Dank an alle!

Was haben wir herausgefunden:

  • DSA scheint nach wie vor im deutschsprachigen Raum bei weitem die Nummer 1 zu sein. (Das war sicher für niemanden eine Überraschung.)
  • An ein bestimmtes Setting gebundene Spiele dominieren haushoch - "generische" oder "Universal"-Systeme sind zahlenmäßig vollkommen irrelevant. Die "geteilte Illusion" ist offenbar vielen sehr wichtig, und die überwältigende Mehrzahl der Spielleiter sind keine Weltenbauer.
  • Eine unüberschaubar große Zahl an Rollenspielern bleibt seit Jahrzehnten bei ihrem einmal gekauften Zeug. Wechsel zu neuen Editionen findet offenbar nur langsam statt (aber ist durchaus beobachtbar, DSA3 findet man ja heute nur noch selten, gemäß der Eindrücke und Daten, die hier zusammengetragen wurden).

Offline Antariuk

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Und warum ist man auf Pathfinder gewechselt? Weil man auf DnD 4 keine Lust hatte.[...]

Wir sind damals auch mit PF eingestiegen und sobald die 5e rauskam, war es Geschichte.
Das ging bestimmt auch einigen anderen so.

Da hängt aber noch ein bisschen mehr dran als nur die Ablehnung von 4E und das Warten auf die "richtige" Edition. Die Riesenmenge an d20 Spielen die zwischen 2000 und 2006 veröffentlich wurden sind alle mehr oder weniger direkt mit 3E bespielbar. Mit Pathfinder gibt es eine Alternative mit weniger Anpassungs- oder Konvertierungszwang als mit 4E oder 5E, was auch ein Grund für Pathfinders Popularität war (und ist). Nicht alle Spieler, die Pathfinder als eine Verlängerung der 3E gespielt und der 4E vorgezogen haben, sind automatisch auf 5E gewechselt sobald das zu kaufen war - die werden ja nach wie vor gefüttert und bekommen Material.

Man kann natürlich auch eines Systems müde werden und wechseln weil man einfach mal was anderes spielen will, aber das würde ich dann nicht mit den Leuten in einen Topf werfen, die beim Ende "íhrer" Edition gewechselt haben einfach weil es keine Alternativen gab.
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Offline D. Athair

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  • An ein bestimmtes Setting gebundene Spiele dominieren haushoch - "generische" oder "Universal"-Systeme sind zahlenmäßig vollkommen irrelevant. Die "geteilte Illusion" ist offenbar vielen sehr wichtig, und die überwältigende Mehrzahl der Spielleiter sind keine Weltenbauer.
Den Schluss bzgl. "Weltenbauer" würde ich nicht teilen. Wenn "brand" und Setting in dem Maß dominieren, wie es den Anschein hat, dann ist das erstmal ne allgemeine Spielerpräferenz und sagt nichts über Spielleiter. Was man vielleicht sagen kann ist, dass bekannte Settings mehr geleitet werden - weil gerade das von Spielern gewünscht wird. SL können trotzdem an ihren Welten basteln, eigene Regionen bauen, ... neben neben Realms oder Aventurien.

@ D&D 5:
1) Ich glaube hier wird auch der Riss unterschätzt, den 3E gegenüber den früheren Editionen erzeugt hat. Gerade unter den etwas älteren findet man immer wieder Ablehnung dem d20-Kram gegenüber. (Dirk Remmecke hat das mal für sich ausformuliert.) Nur, weil es bei der Einführung von 3E keine Netzcommunity gab, heißt das nicht, dass da nichts kaputt gegangen ist. Das ist das eine: 5E holt die ältere D&D-Schule (inbesondere AD&D-2nd-Fans) ab.

2) Das nächste ist: 5E ist kein stark effektbasiertes und kein hoch gamistisches Spiel mehr. Für Leute, die nie Zugang zu D&D hatten, wird D&D mit 5E plötzlich attraktiv.

3) 5E ist auch - im Gegensatz zu v.a. den beiden Vorgängern - kein ziemlich komplexes Regelsystem mehr. Leute, die D&D wegen des Arbeitsaufwandes an Spiele wie Savage Worlds, etc. verloren hatte, kehren zurück. 

4) 5E als Brücke zwischen den D&D-Fandoms funktioniert. Es ist zwar nur bei wenigen das liebste D&D, aber es ist die Version auf die sich alle einigen können.

... all diese sehr gruppenrelevanten hat Pathfinder nicht. PF glänzt mit der Option zum hier sehr beliebten Barbiespiel, mit viel Material und SL-Hilfsmitteln. Das zieht aber alles erst, wenn die Gruppe sich grundsätzlich und als Ganze auf PF einlassen mag.
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AcevanAcer

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Puh, bei D&D vs Pathfinder würde ich vermutlich meinen Wetteinsatz auf Pathfinder legen.

Ich kenne zwar auch einige (vorallem Ü30) die gewechselt haben, aber durch die Pathfinder Society und dem besser ehältlicheren Material (Deutsche Übersetzung, Deutsche SRD), haben sie einfach einen sehr starken Werbebonus.

Offline Kaskantor

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Hier geht's aber eigentlich nicht um PF vs DnD und im schlimmsten Fall, kann man diese für das Thema hier zusammenschließen.
So bleibe ich immer noch bei meiner ersten Aussage. Ich habe irgendwas zwischen 89 und 92 mit dem RSP angefangen und das sind die Spiele die sich seit dieser Zeit aus meiner Sicht gut gehalten haben.
Wenn man alle Versionen zusammen werfen dürfte, hätte ich noch Star Wars gewählt.
Die Spieler/innen die ich kennengelernt habe, hatten alle schonmal Kontakt zu dem ein oder anderen SW.
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Offline Thot

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Den Schluss bzgl. "Weltenbauer" würde ich nicht teilen. Wenn "brand" und Setting in dem Maß dominieren, wie es den Anschein hat, dann ist das erstmal ne allgemeine Spielerpräferenz und sagt nichts über Spielleiter.

Spieler sind nur begrenzt in der Lage, Einfluss auf das auszuüben, was ein Spielleiter leiten will. Bei dem liegt die Arbeit, bei dem liegt das Herzblut, der Spielleiter ist die nie austauschbare Komponente einer Runde. Darum frage ich ja auch im OP nach Spielleitern.


Zitat
Was man vielleicht sagen kann ist, dass bekannte Settings mehr geleitet werden - weil gerade das von Spielern gewünscht wird.

Können wir denn den Grund für System- und Settingwahl aus den vorhandenen Informationen und subjektiven Eindrücken ersehen? Ich habe nicht diesen Eindruck.

Oder ist das jetzt Deine Wahrnehmung in Deinem Umfeld? Dass Spieler sich verweigern, wenn jemand eine nicht ganz so konventionelle Runde anbietet? Das wäre ja interessant.

Zitat
SL können trotzdem an ihren Welten basteln, eigene Regionen bauen, ... neben neben Realms oder Aventurien.
[...]

Was jemand im stillen Kämmerlein für sich tut, hat für die Rollenspielwelt oder das Hobby keinerlei Relevanz. Für ein Fallbeispiel zu dieser Feststellung klicke auf den zweiten Link in meiner Signatur.