Autor Thema: [Erzählt mir von] Imago Mortis  (Gelesen 1641 mal)

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Offline Darkling

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[Erzählt mir von] Imago Mortis
« am: 31.10.2016 | 18:31 »
Na, wer hat es schon und kann einen Eindruck davon geben?
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Offline Kardohan

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Re: [Erzählt mir von] Imago Mortis
« Antwort #1 am: 31.10.2016 | 19:06 »
Recht interessantes Hardboiled-Detektiv-Horror Setting, das auf den Horrorgeschichten des italienischen Autors Samuel Marolla basiert.

Die SC spielen Okkulte Ermittler, die dem pan-europäischen Bureau angehören (das allerlei mystische und okkulte Ereignisse in den letzten Jahren erforscht) und derzeit in Mailand stationiert sind. Dabei ist von Beginn an klar dargelegt, dass unsere Ermittler nur den mystischen Bereich abdecken und die kriminalistischen Ermittlungen wie auch die Festnahmen den normalen Behörden obliegt. Wie üblich dürfen sie über ihre Arbeit nicht reden, denn es gibt Dinge über die man am besten nicht redet.

Regeltechnisch ist das Setting knapp und knackig. An Talenten und Fähigkeiten werden nur die Dinge eingeführt, die wirklich notwendig sind, wobei es ein paar Fehlgriffe gibt (die aber nicht so schlimm sind und ignoriert werden können).
Es gibt Mumm (Guts) als Fähigkeit, allerdings nennen die Autoren verwirrenderweise "Fear rolls" ständig "Tests of Dread", was wohl an der Übersetzung aus dem Italienischen liegen mag.
Als Settingregeln gelten Blood & Guts (Blut und Eingeweide) und Critical Failures (Kritische Fehlschläge), was die Kämpfe der Erfahrung nach recht hart und heftig werden lässt.
Die Psychischen Kräfte in diesem Setting werden nicht als Arkane Hintergründe, sondern als einzelne Talente behandelt, da das Paranormale nicht systematisch erforscht und exotisch ist.
Die Geister, Erscheinunge und Spukerscheinungen werden in mehreren Kapiteln recht ausführlich erklärt, wodurch die Spieler mit viel paranormalen Mumbojumbo um sich werfen können.
Es gibt schließlich noch einen klasse Adventure Generator samt kurzem Beispiel und mit "Something Wicked This Way Comes..." einen Fall für 3-6 Anfänger.

Trotz der Kinken hie und da gefällt mir das Setting. Es bringt den Hintergrund gut rum und legt ausdrücklichen Wert auf seine Zentrierung auf Europa (wobei im Rest der Welt wohl ähnliche Behörden wie das Bureau existieren). Zwar ist man zu Beginn auf Mailand und Italien festgelegt, aber es wird klar gesagt, das spätere Abenteuer und Erweiterungen, so sie denn kommen, das restliche Europa behandeln werden. Dementsprechend werden auch die Benutzung von SI-Einheiten (wo nötig) und des Euro hervorgehoben.

Ich mag das Setting bisher. Mal sehen, ob es im Spiel hält was es verspricht. Die 13 Euro für gut 140 Seiten sind imA jedenfalls kein rausgeschmissenes Geld, selbst wenn man dieses Setting nur "Fallweise" bespielt.
« Letzte Änderung: 31.10.2016 | 19:20 von Kardohan »
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Re: [Erzählt mir von] Imago Mortis
« Antwort #2 am: 31.10.2016 | 19:57 »
Dafür Danke schon einmal.
Kannst du noch ein wenig mehr über die in deinen Augen ungünstig gehandhabten Sachen erzählen?
Auch wüsste ich gerne mehr darüber, was das Setting mir bietet, was ich nicht schon mit dem Grundregelwerk (und dem ein oder anderen Setting wie. z.B. Bedlam oder auch den Toolkits) selber schustern könnte..
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Re: [Erzählt mir von] Imago Mortis
« Antwort #3 am: 31.10.2016 | 21:13 »
Damit beziehe mich mit meistenteils auf die Talente, von denen einige schlicht überflüssig sind, weil durch Grundregel-Talente mit passender Ausprägung machbar oder schlichtweg Blödsinn sind (wie etwa Mark of Fear, das man nur mit Guts d6- nehmen kann, wo man pro 3 fehlgeschlagene Furchtwürfen einen Bennie erhält --- Den bekommt man eigentlich auch so, wenn man überlebt. Oder "Hard Man", was eher Tough Guy heissen müsste, das mit Erfahren einem +1 auf Willensproben, im Angriff wie im Widerstehen derselben, und auf Veteran sogar +1 Schaden im Nahkampf gegen mundane Gegner gibt -- Dafür gibt es schon Eisernen Willen mit +2 auf Anfänger).
Dann die "Tests of Dread", wo es ein Furchtwurf und die Furchtabelle täten, aber durch eine (dreiarmige) Spiral of Dread Settingregel ersetzt wurde, wo man sich kompliziert in jeweils 6 Schritten entlang der 3 Arme vorarbeitet, bis man Ende eines Arms verrückt wird. Dabei gibt jeder Schritte einem eine besondere Art von Handicap bzw. Abzug auf irgendwas. Die Regel gilt zwar nur für Wild Cards, aber imA ist es zu viel Verwaltungsaufwand, um am Ende langsam durchzudrehen (sogar 3x da 3armige Spirale). Hier kommt nichts an die Sanity Regeln aus Realms of Cthulhu ran, selbst die aus dem Horror Companion sind imA handhabbarer. Aber das müsste man im richtigen Spiel mal ausprobieren. Vielleicht fluscht sie ja auch...;)

Bietet es mehr als die Grundregeln bzw. Settings wie Bedlam oder Horror Companion?
Ersteinmal ist es ein Hardboiled-Detektiv-Horror Setting, kein Neo-noir, Pulp-Detektiv-Setting wie Streets of Bedlam, wo Leichen wortwörtlich den Weg der SCs pflastern. Somit unterscheidet sich der Ton gewaltig. Leichen kommen in Imago Mortis natürlich auch vor, aber eher in einer morbiden Weise (etwa wenn ein Ermittler die Asche der Toten schnieft um mit der Seele des Verstorbenen zu kommunizieren). Ausserdem gibt es auch keine Baller- und Drogenorgien. Das Ermitteln ist hier geregelte "Polizeiarbeit". Also Bedlam ist mal aussen vor.
Horror Companion? Naja, insoweit dass in Imago Mortis Geisterwesen in jeglicher Form, Besessenheit, Irrsinn und Okkultismus eine Rolle spielt, weniger Werwölfe, Vampire, Ghule und sonstiges Kroppzeug.
Es bietet insoweit mehr, da es mit einem recht detaillierten paranormalen "Hintergrund" daherkommt. Die Geister und Erscheinungen sind um einiges "anders" als man sie iA aus der sonstigen Literatur kennt. Und wie gesagt, ist das Setting erfrischenderweise sehr europäisch.

Eine Anmerkung: Wie schon gesagt basiert das Setting auf den Horrorgeschichten des italienischen Autors Samuel Marolla. Es basiert NICHT auf dem mittelprächtigen, italienischen Horrorfilm gleichen Namens aus dem Jahre 2009. Allerdings könnte man den dünnen Plot desselben gut in einem Fall verarbeiten. :)
« Letzte Änderung: 31.10.2016 | 21:52 von Kardohan »
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Re: [Erzählt mir von] Imago Mortis
« Antwort #4 am: 31.10.2016 | 22:25 »
Eine Anmerkung: Wie schon gesagt basiert das Setting auf den Horrorgeschichten des italienischen Autors Samuel Marolla. Es basiert NICHT auf dem mittelprächtigen, italienischen Horrorfilm gleichen Namens aus dem Jahre 2009. Allerdings könnte man den dünnen Plot desselben gut in einem Fall verarbeiten. :)
Und den Soundtrack nutzen, der ist nämlich ganz hervorragend!
Meine itch.io-Seite | Guild of Gnomes, ein Hack von Lasers & Feelings (bisher nur auf englisch verfügbar) | Böser Mond, du stehst so stille, ein Szenario für Warhammer Fantasy RPG 3rd | DURF (Deutsche Ausgabe), ein knackiges, regelleichtes Dungeon-Fantasy-Rollenspiel

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Re: [Erzählt mir von] Imago Mortis
« Antwort #5 am: 1.11.2016 | 05:04 »
Und den Soundtrack nutzen, der ist nämlich ganz hervorragend!

Der Film Soundtrack von Zacarias M. de la Riva ist wirklich recht stimmungsvoll und ist mit €8,99 preiswert.

Natürlich nur wenn man musikalische Beschallung mit zur Erzeugung von Stimmung nutzt...
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