Autor Thema: Basic Fantasy RPG  (Gelesen 848 mal)

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Offline Skyrock

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Basic Fantasy RPG
« am: 18.11.2016 | 00:28 »
Basic Fantasy RPG ist mit Baujahr 2006 einer der älteren Retroklone, den ich damals weitgehend ignoriert habe da OSRIC und Labyrinth Lord damals die heißeren Retroklone mit dem größeren darauf ausgerichteten Materialausstoß waren.

Ich habe diese Woche nach mehreren Jahren nochmal reingelesen und muss sagen, dass es um einiges besser ist als ich in Erinnerung hatte.
Es ist erkennbar Basic D&D, aber mit Ausmerzung der leicht und  problemlos ausmerzbaren Kinken (v.a. einheitliches Hoch-ist-gut für Angriffswürfe, AC und Saves) und getrennten Rassen und Klassen.

Der ganze davon abweichende Kram ist in externe, optionale Module ausgegliedert, in denen sich aber eine Menge guter, leicht reinflanschbarer Ideen verbergen (wie etwa eine sehr gelungene Adaption des 3.x-Sorcerers, oder das Konzept der Quasiklassen, die die definierenden Bestandteile späterer Subklassen (z.B. Paladin => Handauflegen + Smite Evil auf Kämpfer-Chassis) abstrahieren und sich gegen XP-Schwellenerhöhung auf jede Klasse klatschen lassen (so dass man z.B. den Barbaren auf den Kleriker statt auf den Kämpfer klatschen kann, wenn man eine Schamanenklasse für seinen Kampagnensetting will), oder die interessante und elegante Abwicklung von Multiclassing als Gestaltcharaktere, die die jeweils besseren/einzigartigen Features beider Klassen übernehmen und dafür einfach die XP-Schwellen addieren).

Pur und ohne Module/Heimgebräu würde ich Basic Fantasy RPG sicher nicht spielen wollen. Als aufgeräumte, spartanische und geschmacksneutrale Bastelgrundlage bin ich aber im nachhinein ziemlich begeistert - und es ist ein Spiel, das danach schreit es sich zu eigen zu machen und auf die eigene Kampagne anzupassen.
Mein Go-To-Spiel für leicht modifizierbares altes D&D war bisher eher Microlite20 (und dessen OSR-Ableger wie Microlite81), aber BFRPG sieht nach einem sehr scharfen Wettbewerber aus. Was es an Kompatibilität zu D&D 3.5 einbüßt, macht es durch seine Urigkeit (z.B. klassische Save-Kategorien gegen Drachenhauch, Todesstrahlen etc.) und seine größere Nähe zum Hauptstrom-D&D (z.B. klassische sechs Attribute) wieder wett.
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