Autor Thema: Helden scheitern an der Gesellschaft  (Gelesen 11288 mal)

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Eulenspiegel

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Re: Helden scheitern an der Gesellschaft
« Antwort #50 am: 31.12.2016 | 04:32 »
ein Aspekt, der glaube ich noch nicht genannt wurde, für mich (und meine frühere Rollenspielgruppe auch) aber wichtig ist/war: die Charaktere nehmen alles, was "Obrigkeit" ist, zunehmend als trottelig/inkompetent/gängelnd/nervend wahr, wenn einerseits die Charaktere sanktioniert werden für (gefühlte) Nichtigkeiten, und andererseits die Charaktere sich um allen Kram kümmern, den die "Obrigkeit" nicht gebacken kriegt. Das macht schnell unzufrieden, und ist gar nicht so einfach aufzulösen (denn den Konflikt oder Gegensatz hat man ja doch meistens irgendwie).
Man könnte es ja so wie bei Suicide Squad machen:
Die SCs sind eigentlich Strafgefangene. Aber wenn sie diese Selbstmordmission annehmen, erfolgreich beenden und dabei überleben, werden sie begnadigt.

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Re: Helden scheitern an der Gesellschaft
« Antwort #51 am: 6.01.2017 | 08:09 »
Hi allerseits,

ein Aspekt, der glaube ich noch nicht genannt wurde, für mich (und meine frühere Rollenspielgruppe auch) aber wichtig ist/war: die Charaktere nehmen alles, was "Obrigkeit" ist, zunehmend als trottelig/inkompetent/gängelnd/nervend wahr, wenn einerseits die Charaktere sanktioniert werden für (gefühlte) Nichtigkeiten, und andererseits die Charaktere sich um allen Kram kümmern, den die "Obrigkeit" nicht gebacken kriegt. Das macht schnell unzufrieden, und ist gar nicht so einfach aufzulösen (denn den Konflikt oder Gegensatz hat man ja doch meistens irgendwie).

Wisst Ihr, was ich meine?

...

Jupp, ist uns letztens auch mal wieder aufgefallen und ich habe mal zugesagt, es im nächsten Abenteuer explizit anders zu machen:
1.) Die Obrigkeit scheitert nicht an ihrer Inkompetenz, sondern an ihren Zuständigkeitsbereichen. "Offiziell dürfen wir da nicht tätig werden, da herrscht der Baron von Grünwald...". Die Garde liefert also Informationen und bittet die Helden dann, damit weiter zu arbeiten.
2.) Ohja, auch hier werden die Helden mal wieder anfangs verhaftet. Aber es läuft entspannt: Bei Tee und Kuchen klärt der Unteroffizier den Adligen der Runde über die Rechte und Pflichten auf und bittet um Entschuldigung, dass man den Drogenkoch äh Alchimisten halt verhaften müsse und für den Priester der Herrin vom feuchten Grabe nach § 10 Absatz 2 auch ein Geldstrafe in Betracht käme. Das Drohen mit dem Scheiterhaufen bittet er zu entschuldigen.
3.) Anschließend stürmt der Offizier rein, überfliegt kurz die Anschuldigungen und stempelt entweder ein "Begnadigt" drauf oder zerreißt sie mit den Worten "Für solchen Kleinkram haben wir jetzt keine Zeit, bei Lohenbrück gibt es einen Vorfall...". Stutzt kurz: "Die Herren sind bewaffnet und im Bereich Magie bewandert? Wir könnten Unterstützung gebrauchen..."

Zu 3: Wichtig ist mir hier, dass es mal umgekehrt läuft: Keine Erpressung mit Kerkerhaft! Es wird erst geliefert und den Helden dann freigestellt, ob sie sich dankbar und heldenhaft zeigen oder eben nicht.
Spielt Gnomberserker und Dachgaubenzorros