Thema: wo ist denn der Rant Charakter Thread geblieben?

[alexandro]

Ich sagte es damals, und ich sage es wieder: personnage (Pl.: Perso-nachos) ist "Rolle" und nicht im Sinne von "Protagonist", sondern im Sinne von "Hier hast du das Drehbuch, da steht deine Rolle drin". Einstiegsdroge für das Spiel nach Vorgaben, aus denen man besser nicht ausschert.

[KhornedBeef]

Heute auf WDR5 so: Buchvorstellung, "Charaktere" ( Plural, langes "E")

[Edvard Elch]

Heute auf WDR5 so: Buchvorstellung, "Charaktere" ( Plural, langes "E")

Damals, 5.3.451 v. Chr. in Griechenland so: „χαρακτήρ“ (Singular, langes e). Und jetzt?

[Infernal Teddy]

Vielleicht ist "Protagonist " tatsächlich das beste Wort

[Viral]

Als Preuße bin ich gegen jede All-Deutschtümelei.

personnage.

da sind sie wieder die Südschweden

[Issi]

Vielleicht ist "Protagonist " tatsächlich das beste Wort

Finde ich gut. Besser gleich die Abkürzung- "Pro"

Und die Gegner sind dann einfach die "Contras"   -Problem gelöst!


Mal sehen wie sich das anliest: Ich steigere meinen "Pro"  -Warum nicht?
Ich habe ein Pro-blem. Naja.
Ich brauche Pro-tektion. Vielleicht
Hier fehlt eine Pro-these. Ok
Gebt mir dringend einen Pro-teinshake. Lasst da mal einen Pro-fi ran.
Ist gekauft!
Nee mal im Ernst -Also Pro ist Ok !  Und auch nicht länger als Char. Sogar kürzer.

[Eismann]

Halt ich für Propaganda...

[Issi]

Halt ich für Propaganda...

Ich war vermutlich im Problemlösungs Prozess  etwas zu progressiv.
Wobei, glaube ich, sowieso null Prozent das "Pro" übernehmen werden.
Wollte es halt mal probiert haben.

[Grandala]

Oh Mann da geht es dann vom unbequemen Anglizismus direkt zur genrenahen Verwechslungsgefahr!

Gegen Pro-Gaming 

Horston bleibt momentan mein Favourit 

[Viral]

ich glaub der Thread wird nicht mehr zu alter Größe zurückkehren.

[D. Athair]

... bei mir heißt es normalerweise "Figur" bzw. "Spieler.innen-Figur".
Auch, um die Nähe zu Minature Wargames, Literatur, Brettspielen und Theater darzustellen.

Wenn da jemand einseitig assoziieren sollte: Ich kläre gerne auf - nehme aber die Schuld für das Missverständnis nicht auf mich.
Der Begriff macht auch deutlich, dass "Rollenspiel" grundsätzlich nicht ohne "Rollenklärung" (Spieler.innen/Spielleitung, Spielwelt als Eigenwert/Kulisse, Aufgaben der Protagonisten, ...) geht. 



Dem Begriff Personage billige zu eine deutliche Verbesserung gegenüber Charakter zu sein.
Held finde ich fast noch schlimmer als Charakter, da hier mit Vorannahmen operiert wird, die alles andere als selbstverständlich sind. Das betrifft insbesondere die Verortung des "Helden" in der Literatur und der Heldenreise.
Charakter ... hat leider eine gewisse Tradition, die es schwer macht das Wort ganz zu verbannen. Die damit verbundenen Assoziationen laufen aber in eine grundfalsche Richtung.
Protagonist verwende ich, um die Rolle von SpF in Bezug auf den Blickwinkel der Spielrunde zu benennen. (Die "Geschichte" eines RSP-Abends ergibt sich wesentlich aus dem, was die SpF tun/getan haben.)

[Issi]

ich glaub der Thread wird nicht mehr zu alter Größe zurückkehren.

Weil das Gottesurteil bereits mehrheitlich akzeptiert wurde.... hier sind nur noch die, die sich nicht damit abfinden können.....

personnage (Pl.: Perso-nachos)

"Nacho" ginge auch.

Am Ende nennt noch jeder seinen Charakter,Charäktär, Karakta, Tscharr,  Figur, Spieler Figur, SpielerINNEN Figur, Horst, Horston, Pro, Männle, Nacho, Personnage anders............das ist der Anfang vom Ende!

Fazit : Nein, ehrlichgesagt finde ich weder Figur noch Charakter schlimm. Ich kann mit Beidem gut leben. Da wissen zumindest alle was damit gemeint ist.

[Grandala]

Oha vielleicht mal was produktives

@ Claustus:

Charakter ... hat leider eine gewisse Tradition, die es schwer macht das Wort ganz zu verbannen. Die damit verbundenen Assoziationen laufen aber in eine grundfalsche Richtung.

Da kann ich nicht mehr folgen. Könntest du bei den Assoziationen etwas elaborieren? Mag auch daran liegen, dass ich D&D gespielt habe bevor ich irgendeine Ahnung von Literaturkritik oder gar Analyse hatte aber den Punkt verstehe ich nicht.

Welche Assiziationen ruft im Kontext des Rollenspiels das Wort Charakter hervor, die in eine grundfalsche Richtung laufen?

und

Was ist das für eine grundfalsche Richtung?

[D. Athair]

... "Charakter" meint (mMn) zuerst Wesenszüge von Personen und dann noch Leute mit ausgeprägten Eigenarten.
Genau sowas spielt man im RSP aber normalerweise nicht. Vielleicht in ein paar Indies (in denen das genau so angelegt und im Sinne eines Zusammenspiels reglementiert ist).

So aufgefasst "muss" man das Spielen eines "Charakters" im Sinne des Laws'schen Method Actors verstehen. Bestenfalls.
Schlimmstenfalls bekommt man so direkt die Vorstellung von der unverwechselbaren Schneeflocke als SpF - inkl. "mein Charakter ist aber so" - in die Runde. Selbst erlebt. Ich hab so angefangen und hab das bei vielen anderen auch wahrnehmen können.

Nur: Rollenspiel ist keine Charakterstudie. Allein schon in die Richtung zu denken macht das gemeinsame Spielen schwer.

Wenn man dann auch noch ein Punktekauf-System zu Charaktererschaffung hat, dann kann sich die Vorstellung vom "Charakter"-Spielen nochmal verfestigen. Hatten wir auch mal: Ein Spieler hatte (in TSoY - wo es eh maximal unpassend ist) seinen "Charakter" in Stein gemeißelt. Wir haben das leider erst im Spiel gemerkt. Und da TSoY auf horizontale Entwicklung ausgelegt ist und der SC keine Entwicklungsmöglichkeiten hatte, ist daran die Runde zerbrochen. (Natürlich muss das nicht immer so laufen. Diese Risiken/Fallstricke sind aber in der Wortwahl "Charakter" angelegt.)

[Issi]

... "Charakter" meint (mMn) zuerst Wesenszüge von Personen und dann noch Leute mit ausgeprägten Eigenarten.
Genau sowas spielt man im RSP aber normalerweise nicht.

Em, doch schon.
Man kann Rollenspiel so wie LARP spielen, nur ohne Kostüme. Improtheater mäßig.
Aber auch so wie ein Brettspiel, nur ,dass die "Männchen" noch einen Namen haben. Und ein Blatt, wo ihre Spielwerte draufstehen.

Sind jetzt zwei Extreme. Aber -doch im Rollenspiel kann es sehr wohl um "Charakter" gehen.
Sofern die Rollen auch verkörpert werden.

[D. Athair]

Man kann Rollenspiel so wie LARP spielen, nur ohne Kostüme. Improtheater mäßig.
Aber auch so wie ein Brettspiel, nur ,dass die "Männchen" noch einen Namen haben. Und ein Blatt, wo ihre Spielwerte draufstehen.

Natürlich. Nur kam noch niemand auf die Idee die Spielfigur im Rollenspiel "Spielstein" oder "Pöppel" zu nennen.
Das wäre nämlich das andere Extrem in der Nomenklatur.

Aber -doch im Rollenspiel kann es sehr wohl um "Charakter" gehen.
Sofern die Rollen auch verkörpert werden.

Natürlich geht es AUCH darum. Aber eben nicht ausschließlich.


(Glaub mir, als jemand der nach der Laws'schen Einteilung als Tactician/Method Actor zu gelten hat, weiß ich ziemlich genau wovon ich spreche. Gerade in Bezug auf diese beiden Spielertypen kenne ich eine Vielzahl von Fallstricken, die das gemeinsame Spiel behindern können und auch manche Lösungen. Außerdem habe ich erfahren, welche Konflikte, Konsensmöglichkeiten und unüberbrückbare Haltungen es innerhalb dieser Spielertypen geben kann.)

[Mutifu]

Diejenigen, die Arschlöcher spielen und dann sagen: "Mein Charakter ist aber so", die haben dennoch nicht unrecht 

[Greifenklaue]

Diejenigen, die Arschlöcher spielen und dann sagen: "Mein Charakter ist aber so", die haben dennoch nicht unrecht 

Ohh, der brauchte etwas ... Respekt, nicht schlecht.

[Rorschachhamster]

Diejenigen, die Arschlöcher spielen und dann sagen: "Mein Charakter ist aber so", die haben dennoch nicht unrecht 

Leider stimmt das Umgekehrte nicht automatisch... 

[Issi]

Diejenigen, die Arschlöcher spielen und dann sagen: "Mein Charakter ist aber so", die haben dennoch nicht unrecht 

Naja, nehmen wir an ein Ar***loch spielt ein Ar***loch. Da wäre "Charakter" doppelt passend.
Aber wenn ein NichtAr***loch ein Ar***loch spielt, könnte man anfügen "mein Charakter (im Spiel)"

Oder gleich "Spielcharakter" nehmen-kurz SC. Dann wäre alles beim Alten.
Und niemand müsste das Rad neu erfinden.

[Mutifu]

Witzig wird es ja, wenn er sagt: "Meine Figur ist aber so". Das funktioniert gar nicht so richtig, es sei denn es geht vielleicht um Leibesfülle. Das Wort "Figur" enttarnt hier die Autorschaft des Spielers.

So gesehen gar nicht uninteressant, und das mal ganz ohne

[Settembrini]

Aus all diesen Verwechslungsgefahren speist sich der Vorschlag der PESA.

[Bad Horse]

Wenn alle "Charakter" sagen und alle damit das Gleiche meinen, dann tut das doch wirklich niemandem weh. Falsa demonstratio non nocet und so. 

[Issi]

Hey warum nicht die zwei (Charakter und Figur) behalten?
Es ist nie verkehrt ein Synomym von einem Wort zu haben. Vor Allem wenn man Texte schreibt, sind ständige Wiederholungen blöd.
Je mehr Begriffe es für etwas gibt, noch dazu Begriffe mit denen Jeder etwas anfangen kann, desto besser ist es doch.

Charakter, Figur, SC, PC ..whatever.

Bei "Abenteurer" hat man z.B. auch noch "Held" zur Auswahl.

Es wäre doch total doof wenn es nur noch ein Wort dafür gäbe!

[Infernal Teddy]

Ach, ich verwende einfach weiter wie bisher "character" und gut ist