Autor Thema: Der Zug der Zehntausend  (Gelesen 1349 mal)

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Pyromancer

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Der Zug der Zehntausend
« am: 18.04.2017 | 00:55 »
Wir schreiben das Jahr 401 v. Chr. Der persische Prinz Kyros der Jüngere heuert zehntausend griechische Söldner an, um seinen Bruder Artaxerxes II., der als persischer Großkönig regiert, vom Thron zu stürzen und selbst die Macht zu ergreifen. Zunächst verläuft alles nach Plan: Die persischen Rebellen, unterstützt durch die griechischen Söldner, ziehen tief ins persische Kernland und besiegen in der Schlacht von Kunaxa die Armee des Artaxerxes. Der Staatsstreich scheint gelungen. Doch Kyros selbst fällt in der Schlacht und die Rebellen zerstreuen sich in alle Winde. Die Anführer der griechischen Söldner werden von einem lokalen Herrscher betrogen und getötet.

Die zehntausend griechischen Veteranen sind schwer gerüstet und fast zur Gänze unverletzt; jedoch von jeglichem Nachschub abgeschnitten, in einem fremden Land, umgeben von Feinden, tausend Kilometer von der Heimat entfernt, demoralisiert, ohne Führung, ohne Hoffnung.

Jetzt liegt es an den Spieler-Charakteren, Verantwortung zu übernehmen und sich an die Spitze des Zuges zu setzen. Kann es ihnen gelingen, die Zehntausend nach Hause zurück zu bringen?


Das ist eine Hexcrawl-Kampagne, die ich spielen oder leiten würde.

Was benötigt wird:
- Hexkarte von Persien und Umgebung
- Ausarbeitung der Städte und Regionen, Resourcenverteilung
- Begegnungs- und Ereignis-Tabellen
- Ausarbeitung der lokalen Herrscher, deren Motivationen, Resourcen und Beziehungen untereinander
- Ausarbeitung des griechischen Söldner-Heeres, dessen internen Fraktionen und deren Beziehungen untereinander, einige herausragende Persönlichkeiten
- Regeln für Logistik, Moral und Massenkämpfe
- ???

Gedanken dazu?

Offline Der Tod

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Re: Der Zug der Zehntausend
« Antwort #1 am: 18.04.2017 | 01:13 »
Hast du dir das Spiel "Kingdom" mal angeguckt? Das ist gemacht für Settings, in denen man als Entscheidungsträger die Geschicke einer Gruppe von Leuten lenken, und die Konsequenzen tragen muss. Es gibt in dem Buch einen Vorschlag für eine römiche Legion im Feindesland, daher kam ich drauf. Es ist ein Konflikt-Erzählspiel und kein Hexcrawl, aber vielleicht kannst du ja Anregungen draus ziehen.

Online Isegrim

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Re: Der Zug der Zehntausend
« Antwort #2 am: 18.04.2017 | 01:32 »
Zuerst: Die Anabasis Xenophons hast du gelesen? Auch Thukydides Peloponneischer Krieg ist sicher eine gute Inspirationsquelle.

Die zehntausend griechischen Veteranen sind schwer gerüstet und fast zur Gänze unverletzt; (...)

- Ausarbeitung des griechischen Söldner-Heeres, dessen internen Fraktionen und deren Beziehungen untereinander, einige herausragende Persönlichkeiten

Der Kern des Heeres waren schwer gerüstete Hopliten, aber ohne leichte Infanterie wären die Griechen nicht weit gekommen. Den Unterschied Hoplit - Peltast kann ich da gut vorstellen, um die 10.000 zu differenzieren und Konflikte zu generieren. Inwieweit Peltasten zu der Zeit noch thrakische Söldner waren kann ich nicht sagen, aber auch das könnte ich mir als Konfliktquelle vorstellen, auch wenns evtl anachronistisch ist.

Des weiteren könnte ich mir Konflikte zwischen den beiden Führungspersönlichkeiten Cheirisophos und Xenophon und deren Anhängern vorstellen. Griechen hatten es nicht so mit Subordination, wobei die bei Söldnerheeren noch ausgeprägter gewesen sein mag als bei den typischen innergriechischen Milizaufgeboten.

"Klug hat der Mann gehandelt, der die Menschen lehrte, den Worten auch der Anderen Gehör zu schenken."  Euripides

Pyromancer

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Re: Der Zug der Zehntausend
« Antwort #3 am: 18.04.2017 | 12:11 »
Zuerst: Die Anabasis Xenophons hast du gelesen?
Das Original nicht, ich kenne nur Nacherzählungen.

Zitat
Der Kern des Heeres waren schwer gerüstete Hopliten, aber ohne leichte Infanterie wären die Griechen nicht weit gekommen. Den Unterschied Hoplit - Peltast kann ich da gut vorstellen, um die 10.000 zu differenzieren und Konflikte zu generieren. Inwieweit Peltasten zu der Zeit noch thrakische Söldner waren kann ich nicht sagen, aber auch das könnte ich mir als Konfliktquelle vorstellen, auch wenns evtl anachronistisch ist.
"Hätte so sein können" reicht mir. :)

Zitat
Des weiteren könnte ich mir Konflikte zwischen den beiden Führungspersönlichkeiten Cheirisophos und Xenophon und deren Anhängern vorstellen.
Die Führungspersönlichkeiten hätte ich alle durch SCs ersetzt.

Offline Mondsänger

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Re: Der Zug der Zehntausend
« Antwort #4 am: 18.04.2017 | 14:33 »
Die Idee klingt super! Ich kann als mögliche Lektüre vielleicht noch "Paul Kearne - The Ten Thousand" einwerfen, dass die klassische Geschichte durch den Fantasywolf dreht, aber vielleicht findet man da ja noch ein paar mögliche Storyaufhänger.

Ansonsten würde ich ggf. noch was regelseitiges in der Hand haben, falls die SCs versuchen mit ihren 10.000 Spießgesellen einfach versuchen die persische Hauptstadt zu besetzen um Hochkönig anstelle des Hochkönigs zu werden.

Hans Hermann Lohenstein
Professor für Historische Wissenschaften, 55
Charakter für das Tanelorn-Forenspiel Spawn of Azathoth