Thema: [UA] Mehr zum Encounterbuilding

[Quaint]

Nachdem es an den "normalen" Richtlinien zum Encounterbuilding ja mehrfach Kritik gehagelt hat, würde mich interessieren, was ihr vom Unearthed Arcana betreffs Encounterbuilding haltet. Man findet es unter folgendem Link:
http://dnd.wizards.com/articles/unearthed-arcana/encounter-building

[chad vader]

Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was ich davon halten soll. Die Ergebnisse mit diesen Tabellen weiche gerade bei höheren Gegnerzahlen massiv von der Bewertung des etablierten Systems ab.

Beispiel: 10 Stück CR 1/8 (25 XP) Gegner gegen eine Gruppe mit 5 Stufe 1 Charakteren.

Altes System:  10*25*2,5=625 XP effektive Schwierigkeit. Ab 500 XP werden Encounter auf dieser Stufe als "tödlich"bewertet.

UA System: 2 CR 1/8 Gegner pro Stufe 1 Charakter sind ein anspruchsvoller, aber schaffbarer Encounter.

Aus meiner persönlichen Erfahrung würde ich eher dem 2. Ergebnis zustimmen. Es macht mathematisch Sinn, wachsende Gegnerzahlen überproportional in der Schwierigkeit zu berücksichtigen*, aber das etablierte System geht mit seinem Faktor meiner Einschätzung nach deutlich zu weit.

* Abstrakt gesprochen: Wenn man eine Gegnerzahl verdoppelt dann verdoppelt sich die Zeit, die einer Gruppe benötigt, diese niederzuknüppeln. Der Schaden, den die Gruppe dabei aber einsteckt, verdrei- bis vervierfacht sich. Das Verhältnis von Gegnerzahl und Schadensoutput der Gegner (bei gleichbleibendem Schandensoutput des einzelnen Gegners und der SC-Gruppe) ist ungefähr quadratisch.

[Arldwulf]

Die Encounterbuildingregeln der 5e haben eigentlich zwei große Probleme. Das erste ist die Trennung von Gefährlichkeit und Belohnung. Ein Encounter kann zwar eine Gefährlichkeit von 1000XP haben (durch Multiplikator) aber nur 500 XP werden verteilt. Daran ändern auch diese Regeln nichts, wenn ich es richtig sehe.

Das viel schwerwiegendere Problem ist aber das zweite, und dieses wird eher verschärft.
Und zwar handelt es sich um die Berechnung der Gefährlichkeit anhand von Schaden und Hitpoints. Das funktioniert solange ganz ordentlich solange die Gegner auch nur dies anwenden. Und keine Effekte nutzen. Stelle ich einem Gegner 5 Helferlein daneben die Schaden machen so lassen sich diese Regeln gut nutzen. Mit 5 die Zauber oder ähnliche Effekte wirken wird es wesentlich schwieriger.

Nach den neuen Regeln würden davon aber nun noch mehr auf dem Schlachtfeld landen, oder?

[chad vader]

Die Encounterbuildingregeln der 5e haben eigentlich zwei große Probleme. Das erste ist die Trennung von Gefährlichkeit und Belohnung. Ein Encounter kann zwar eine Gefährlichkeit von 1000XP haben (durch Multiplikator) aber nur 500 XP werden verteilt. Daran ändern auch diese Regeln nichts, wenn ich es richtig sehe.

Den Multiplikator gibt es im UA System nicht mehr. Encounter-Schwierigkeit wird nicht mehr in XP ausgedrückt, entsprechend ist die Diskrepanz auch einfach nicht mehr sichtbar. Mit Blick auf mein Beispiel von oben wird sie aber auch wesentlich geringer gewichtet.

Ein angemessener Encounter für einen Stufe 3 Charakter sind 5 CR1/8 Monster (5*25=125 XP) oder ein CR1/2 Monster (100 XP) oder ein viertel von einem CR2 Monster (450/4=112XP).

Die Schwankungen des XP-Wertes eines "angemessenen" Encounters sind im neuen System, gemessen an obiger Stichprobe, überschaubar.

Das viel schwerwiegendere Problem ist aber das zweite, und dieses wird eher verschärft.
Und zwar handelt es sich um die Berechnung der Gefährlichkeit anhand von Schaden und Hitpoints. Das funktioniert solange ganz ordentlich solange die Gegner auch nur dies anwenden. Und keine Effekte nutzen. Stelle ich einem Gegner 5 Helferlein daneben die Schaden machen so lassen sich diese Regeln gut nutzen. Mit 5 die Zauber oder ähnliche Effekte wirken wird es wesentlich schwieriger.

Nach den neuen Regeln würden davon aber nun noch mehr auf dem Schlachtfeld landen, oder?

Versteh ich nicht. An der Bewertung der Gefährlichkeit von Einzelmonstern durch CR ändert sich doch nichts. Ich geb Dir in so fern Recht, dass das CR-System, wie es im DMG präsentiert wird,  für selbstgestaltete Monster nicht ausreichend erklärt, wie Nicht-Schadens-Effekte, z.B. Zustände über Spells, als Schadensäquivalent in die Kalkulation einfließen sollen.

Das heißt aber nicht, dass für bestehende Monster in der Gefährlichkeitsbewertung unterschlagen wurde, was die außer Schaden noch so austeilen können. Im Gegenteil gibt es ja einige Monster, bei welchen explizit eine Variante mit zusätzlichem Spellcasting-Feature und dafür höheren CR vorgeschlagen wird.

[Quaint]

Ich muss, sagen, ich find die UA Encounterregeln gut. Damit kommt bei mir eher was raus was der Spielrealität entspricht. Nach DMG hatte ich es oft, dass ein Encounter zwar als gott-weiß-wie-tödlich galt, die Gruppe ihn aber völlig problemlos bewältigt hat. Im Grunde habe ich dann oft einfach nach Bauchgefühl gemacht, und ein Stück weit mache ich das immernoch, aber ich finde die UA Sachen geben gute Hinweise, wieviel man so bringen sollte oder kann, ohne jetzt die Gruppe völlig zu langweilen oder einen TPK zu verursachen. Wobei ich diese Encounterregeln halt auch erst seit kurzem kenne, es bleibt abzuwarten was die Erfahrung damit so zeigt.

Und was die Multiplikatoren usw betrifft: theoretisch stimmt dies. Praktisch allerdings habe ich es eher selten erlebt, dass Gegner in großer Überzahl diese auch richtig ausspielen konnten. Meistens hat die Gruppe entweder das Gelände klug genutzt, so dass nur wenige Gegner gleichzeitig angreifen konnten (Chokepoints und so) oder es wurde via Crowdcontrol (Flächenzauber und so) sehr schnell mit der Überzahl aufgeräumt. Oder beides. Und ich bringe durchaus öfter mal größere Mobs, ich hatte sogar schon so Sachen wie: da ist ne Burg, voll besetzt, 80 Mann denkt ihr, sie haben euch gesehen, was macht ihr? (Dann bei einer etwas höherstufigen Gruppe)