Autor Thema: Welcher Menschenschlag bitte? Wo zieht ihr die Grenze? (Abhauen, zu spät kommen)  (Gelesen 10356 mal)

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Offline Ludovico

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Es gibt Leute die das halt nicht mögen. Zum Beispiel Kinder von Alkoholikern. Mich störts nur wenns zuviel wird. Wir hatten mal zwei die dann volltrunken waren - das war superärgerlich.

Ein oder zwei Gläser guten Rum oder Whisky oder ein paar Flaschen Bier sind aus meiner Sicht nicht nur nicht schlimm, sondern haben auch noch positive Wirkungen (lockert auf und entspannt). Wenn jemand allerdings volltrunken wird...das ist unerwünscht.

Kinder von Alkoholikern, die mit geringen Mengen Alkohol am Spieltisch Probleme haben (also wenn andere das konsumieren), wären eh in meinen Runden nicht sonderlich glücklich.

Offline Caranthir

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Nicht jeder hat eine solche Kontrolle über äußere Einflüsse, Termine, etc

Wenn ich Pech mit dem Verkehr habe, komme ich zu spät.
Wie oft ich schon absagen musste wegen Handwerkern hat auch was für sich.

Das ist mir schon klar, aber sowas weiß ich früher und kann Bescheid sagen. Ein einfaches "Du, bei mir sind die Handwerker, weiß nicht, wie lange das dauert", reicht mir ja schon. Wenn jemand Rufbereitschaft hat, ist das auch vorher klar. Dass es hier bei mir in Moskau Probleme geben kann mit dem Verkehr, ist auch klar.

Ich meine einfach Geschichten, bei denen es um Höflichkeit, Kommunikation und Planung geht. Wenn jemand einfach so nicht auftaucht oder ständig 5 Minuten vorher ohne Erklärung (oder eine dubiose wie "hatte plötzlich Kopfschmerzen") absagt, ist das aus meiner Sicht nicht ok.
Lese: Fate of Cthulhu, Fate Horror Toolkit, Dragon Age RPG, The Expanse RPG

Leite: Der Eine Ring (Kampagnen in Wilderland und Rohan)

Brettspiele: Firefly, Dresden Files Card Game, Azul, Eldritch Horror

Spielerin von Rapunzel in Märchenkrieger Los!: "Das schaffe ich, ich hab lange Haare!" ;)

Offline Chiarina

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Bei den Leuten mit Terminproblemen gibt´s für mich als Spielleiter ein ausschlaggebendes Kriterium: Ein Spieler sollte dem Spiel auch über längere Zeit hinweg ein gewisses Mindestmaß an Bedeutung beimessen. Wenn das erkennbar ist, bin ich gewillt, sehr viele Begleiterscheinungen zu tolerieren. Wenn ich das nicht mehr erkennen kann, werde ich unsicher. Normalerweise spreche ich dann mit dem Spieler darüber, ob ein Interesse an der Runde noch vorhanden ist und mit der Gruppe darüber, ob das Verhalten des Spielers noch akzeptabel ist.

Einen Sanitäter auf Abruf (o. ä.), der hin und wieder mal plötzlich die Runde verlassen muss, fände ich wohl in Ordnung, wenn er ansonsten zeigt, dass ihm die Runde auch etwas bedeutet.

Alkohol: In den meisten meiner Runden gibt es das nicht. Das liegt einfach daran, dass die Leute hinterher mit dem Auto nach Hause fahren. Wenn das nicht der Fall ist, gibt´s hin und wieder ein Gläschen Wein o. ä. Ich habe noch nicht beobachtet, dass das igendwie das Spiel verändern würde.

Spieler mit Problemen oder Traumata: Alle Spieler, die ich kennengelernt habe und die in diese Gruppe fallen, haben sich von sich aus irgendwann wieder ausgeklinkt. Ich hätte mit ihnen allen noch eine ganze Weile länger gespielt. Sie haben aber von sich aus keinen Zugang mehr zum Spiel gefunden (und ich muss feststellen, dass es sich dabei erstaunlich oft um Leute handelte, die unter Depressionen leiden und sich deshalb zum Spiel nicht mehr regelmäßig aufraffen konnten).

Spieler, die missionieren, habe ich nie erlebt. Ich kenne einen einzigen "Zeugen Jehovas", der Rollenspieler ist. Solange wir einfach nur gespielt haben, war das völlig problemlos. Es wurde schwierig, als wir uns etwas besser kennengelernt haben und er mir dann auch von Dingen erzählt hat, die mit dem Spiel nichts zu tun haben. Wir spielen nicht mehr miteinander... aus Gründen, die mit dem Spiel nichts zu tun haben. Eigentlich traurig.

Ich mache noch eine Kategorie "politische Extremisten" auf. Ich bin wahrhaftig einmal in eine Gruppe geraten, die ziemlich rechtsextrem ausgerichtet war. Ich war da sogar Spielleiter! Es hat zwei oder drei etwas irritierende Sitzungen gegeben, bis ich mir sicher war, was los ist, dann habe ich sofort das Handtuch geworfen.
« Letzte Änderung: 23.06.2017 | 12:14 von Chiarina »
[...] the real world has an ongoing metaplot (Night´s Black Agents, The Edom Files, S. 178)

Offline sindar

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Solange einigermassen regelmaessig gespielt wird, bin ich, was Absagen angeht, inzwischen recht entspannt. Als ich zuletzt mit tartex im Tanelorn-Hexcrawl gespielt habe, waren wir eh so viele, dass es keinen Unterschied gemacht hat, wenn zwei der drei gefehlt haben. Jetzt im Moment starten wir gerade eine neue Shadow-of-the Demon-Lord-Kampagne mit nur drei Spielern + SL. Da muessen wir hoffen, dass immer alle da sind.

Ich kann keine Leute brauchen, die "zum Spass" Schaden anrichten, wenn es auch "nur" in der Fiktion ist. Habe ich bisher zum Glueck nur einmal erlebt. Ich bin da leider recht empfindlich.
Reine "Tavernenspieler" kann ich auf lange Sicht auch nicht brauchen. So fuer 'ne halbe Sitzung stoert mich das nicht weiter, aber ueberhandnehmen sollte es bitteschoen nicht.

Ansonsten faellt mir gerade nichts ein.
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Offline felixs

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Wie tolerant seid ihr Spielleiter mit beruflich bedingten Spät-Anwesenden oder Leuten, die mal schnell weg müssen für eine Stunde oder auch zwei? Meine Goldene Regel bis heute heißt dann immer: Pizzafressdienst anrufen und danach und währenddessen plauschiges Beisammensitzen und über Gott und die Welt babbeln.

Die Lösung kann ok sein, wenn das alle wollen.
Ich möchte normalerweise auch wirklich spielen, wenn ich zum spielen verabredet bin. Ersatzaktivitäten finde ich dann potentiell lästig (Pizzadienst ist mittelmäßig, weil z.B. kein veganes Essen, Über-irgendwas-reden will ich auch nicht mit jedem). Ich möchte gern vorher wissen, wofür ich meine Zeit drangebe. Viele andere sehen das entspannter, ist mir klar.
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Offline felixs

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Was spricht gegen etwas Alkohol?

Verstehe ich auch nicht.
In unserer Midgard-Runde wird moderat Bier getrunken. Finde ich völlig ok.
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Jess

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Was kurzfristige Absagen betrifft, vorausgesetzt, dass man sehr regelmäßig spielt, da bin ich tolerant. Statt Rollenspiel gibt es eben Brettspiele oder Kartenspiele. Mir verhagelt das nicht die Suppe.

Ich hatte mal einen sehr müffelnden Spieler, andere haben sich dran gestört, ich nicht. Das war auch krankheitsbedingt bei ihm. Der konnte noch so oft duschen und Deo benutzen, hat nichts geholfen.

Ich werde wohl nicht mehr mit Polizisten on call spielen. Nicht, weil ich kein Verständnis für die Situation habe. Das zerfetzt einfach mein Nervenkostüm. Ich mache mir dann zu viele Sorgen um den Menschen. Kommt er wieder heile zurück? Mit sowas kann ich heute nicht mehr umgehen. Über die Jahre habe ich massive Verlustängste entwickelt.

Offline mattenwilly

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Das ist mir schon klar, aber sowas weiß ich früher und kann Bescheid sagen. Ein einfaches "Du, bei mir sind die Handwerker, weiß nicht, wie lange das dauert", reicht mir ja schon. Wenn jemand Rufbereitschaft hat, ist das auch vorher klar. Dass es hier bei mir in Moskau Probleme geben kann mit dem Verkehr, ist auch klar.

Ich meine einfach Geschichten, bei denen es um Höflichkeit, Kommunikation und Planung geht. Wenn jemand einfach so nicht auftaucht oder ständig 5 Minuten vorher ohne Erklärung (oder eine dubiose wie "hatte plötzlich Kopfschmerzen") absagt, ist das aus meiner Sicht nicht ok.

Lass mich raten du bist etwas jünger und/oder deine Eltern/Grosseltern sind es. Da ist "ist alles planbar" leicht zu sagen. Wenn die Eltern und Großeltern die 70 überschreiten(1) dann ist "Oma liegt im KK, Pappa mit Nerven im Zimmer daneben, komm bitte schnell" nicht mehr gaaaanz so ungewöhnlich. Und wichtiger als alle Spielrunden. Dito in die andere Richtung wie Paten-/Enkel-Kind hatte Unfall. Auch dafür ist alles andere unwichtiger Sch...

Und dann halt auch immer die Frage "wie wichtig ist allen dieses RPG Zeug". Ich spiele aus Prinzip schon lange nur noch in Runde der "Ne Freizeitbeschäftigung aber wenn wir was spannenderes finden / das Wetter besseres hergibt machen wir das". Da kann es passieren das wir alle sagen "och, heute nicht und lieber nen Abend verquatschen". Oder (okay, DAS hat jetzt glatt 3h Vorlauf gehabt) das RPG Zeugs spontan wegen "Schönes Fotowetter" in die Tonne hauen und mit fünf Leuten und sieben Kameras in den LaPaDu ziehen weil Fotografieren für die Leute dieser Gruppe einen höheren Wert hat als "bei warmen Wetter in der stickigen Wohnung" hocken.


(1) Meine Eltern haben einen relativ hohen Altersunterschied und sind zT. aus der 2. Ehe der Großeltern
Manchmal kommt bei Foren der Punkt wo man einem "Diskussionsteilnehmer" mental mit einem freundliches "Ja, Ja" den Kopf tätscheln und ihn dann ganz leise auf die Ignore-Liste setzen sollte. Die gewonnene Zeit kann man dan mit interessanten Sachen verschwenden. Etwa Staubmäusen beim wachsen zu sehen

Offline Teylen

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Was spricht gegen etwas Alkohol?
Es gibt Leute die allgemein, freiwillig auf Alkohol verzichten. Weil sie es einfach nicht mögen.
Es gibt Leute die aus religiösen oder anderen Überzeugungen kein Alkohol trinken.
Es gibt Leute die ein Alkoholismus Problem hatten, trocken sind und keinen Alkohol trinken können.

Neben dem Umstand das man bei Rollenspiel halt miteinander spielen mag und eventuell schon angeheiterte Personen, also eine ganze Ecke vor der Volltrunkenheit aber schon angetrunken, eher störend bzgl. des Spiels findet.
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Noir

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Ich kann mit so gut wie allem zurechtkommen, sofern man das Problem kommuniziert.

Wenn jemand keine Zeit hat, dann hat er sich gefälligst zu melden und abzusagen.

Wenn jemand bestimmte Trigger hat, die ihn fertigmachen, dann hat er diese der Gruppe mitzuteilen (so hart das klingt ... aber ich sehe mich weder als Spielleiter noch als Spieler wirklich in der Pflicht, alle meine Mitspieler abzuklopfen und zu fragen: "Hör mal ... wie sieht das bei dir aus mit folgenden Dingen, die ich heute geplant habe: A, B, C und D."
Du kannst harte Szenen mit Gewalt nicht haben? Alles klar ... sag mir das, dann werden solche Szenen nicht detailiert ausgespielt. Alkoholiker-Charaktere, die ihre Mitmenschen belästigen und/oder misshandeln erinnern dich an schlimme Dinge aus deiner Vergangenheit? Kein Thema, ich vermeide es solche Charaktere erscheinen zu lassen und nehme stattdessen andere Personen - aber ... SAG es mir)

Was Alkohol betrifft: Ich selbst trinke beim Rollenspiel eigentlich keinen Alkohol. Hab aber kein Problem damit, wenn es andere tun, solang die Spieler "spielfähig" bleiben und nicht "betrunken" sind, ist alles okay.

Missionierende Spieler hatte ich bisher noch nicht am Tisch. Die würde ich aber ganz locker flockig darauf hinweisen, dass das am Tisch nix verloren hat. Wenn dann nicht damit aufgehört wird, dann wird der Spieler gekickt oder ich verlasse die Gruppe. Das Leben ist zu kurz um sich mit Leuten abzugeben, die mich nerven.

Pyromancer

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Es gibt Leute die allgemein, freiwillig auf Alkohol verzichten. Weil sie es einfach nicht mögen.
Es gibt Leute die aus religiösen oder anderen Überzeugungen kein Alkohol trinken.

Das spricht aber nicht dagegen, dass die anderen am Tisch Alkohol trinken.

Zitat
Es gibt Leute die ein Alkoholismus Problem hatten, trocken sind und keinen Alkohol trinken können.

Das ist allerdings ein Grund. In einer Runde hatten wir eine Person mit "Alkohol-Vergangenheit". Das fiel im Spiel nie auf, aber sobald die Person sich geoutet hatte haben ohne Absprache einfach alle aufgehört, Alkohol mitzubringen. Bringt ja nix, da irgend jemanden in Versuchung zu führen.

Offline Teylen

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Das spricht aber nicht dagegen, dass die anderen am Tisch Alkohol trinken.
Das kommt darauf an wie es umgesetzt wird.
Wenn die anderen behaupten das sie den Alkohol brauchen um sich zu entspannen respektive unter Einfluss besser spielen kann ("entspannter", "kreativer") ich es durchaus verstehen das man es auch bei anderen nicht mag.

Neben dem Umstand das es mitunter einen Gruppendruck gibt doch mitzutrinken. Das heißt direktes, mitunter auch wiederholtes, drängen weil ein "nicht mittrinken" als ungesellig empfunden wird oder gar Arroganz unterstellt.

Zudem haben die meines Erachtens durchaus auch ein Anspruch darauf nicht in Versuchung geführt zu werden oder z.B. nicht durch den Geruch gestört zu werden.

Neben anderen Gründen, wie das man etwaigen [selbst nicht mitspielenden] Kindern im Haus ggf. nicht zeigen mag das Spielen und Trinken okay ist oder gar zusammengehört.
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Pyromancer

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Das kommt darauf an wie es umgesetzt wird.
Wenn die anderen behaupten das sie den Alkohol brauchen um sich zu entspannen respektive unter Einfluss besser spielen kann ("entspannter", "kreativer") ich es durchaus verstehen das man es auch bei anderen nicht mag.

Neben dem Umstand das es mitunter einen Gruppendruck gibt doch mitzutrinken. Das heißt direktes, mitunter auch wiederholtes, drängen weil ein "nicht mittrinken" als ungesellig empfunden wird oder gar Arroganz unterstellt.
Seltsames Szenario: Leute, die Gruppendruck ausüben, andere nerven, zum Alkoholkonsum drängen und ihnen Arroganz unterstellen, weil diese sich weigern, hören auf einmal aus Rücksicht selbst auf, Alkohol zu trinken? Das spinnst du dir doch zusammen, oder hat so etwas bei dir in der Praxis schonmal funktioniert?

Zitat
Zudem haben die meines Erachtens durchaus auch ein Anspruch darauf nicht in Versuchung geführt zu werden oder z.B. nicht durch den Geruch gestört zu werden.
Das kommt darauf an wie es umgesetzt wird.
"Ich hab einen Anspruch darauf, dass ihr in einer Runde, wo ich mitspiele, keinen Alkohol trinkt! Also lasst das gefälligst." - "Sorry, wir spielen glaube ich lieber ohne dich."
"Mir wäre es lieber, wenn beim Rollenspiel kein Alkohol getrunken würde. Ginge das?" - "Ja, kein Problem."

Auch da macht der Ton die Musik.

Zitat
Neben anderen Gründen, wie das man etwaigen [selbst nicht mitspielenden] Kindern im Haus ggf. nicht zeigen mag das Spielen und Trinken okay ist oder gar zusammengehört.

Maßvoller Drogenkonsum ist etwas, was Kinder lernen MÜSSEN. Wenn das nicht zu Hause passiert, unter kontrollierten Bedingungen, mit erwachsenen Vorbildern, die zeigen, wie es geht, dann "lernen" sie es mit Gleichaltrigen, heimlich, illegal, und mit potentiell schlimmen Folgen.

Aber ich glaube, wir schweifen ab.

Offline Teylen

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Seltsames Szenario: Leute, die Gruppendruck ausüben, andere nerven, zum Alkoholkonsum drängen und ihnen Arroganz unterstellen, weil diese sich weigern, hören auf einmal aus Rücksicht selbst auf, Alkohol zu trinken?
Wenn kein Alkohol da ist können sie einen kaum dazu überreden mitzutrinken.
Es wird sie nicht davon abhalten den anderen Arroganz zu unterstellen, aber man hat weniger die "mach dich mal gesellig" oder die "nur ein Glas, sei doch nicht so" Diskussion.
 
Das allgemein der Verzicht auf Alkohol als Affront gewertet wird sieht man bspw. an dieser Diskussion in einer fB Gruppe.
Wo einmal ganz aktiv festgestellt wird das Alkohol am Tisch normal zu sein hat und man gefälligst ruhig sein soll bzw. den Alkoholkonsum tolerieren.
Was meines Erachtens auch hier rüber kommt wenn es heißt "Ich mag kein Alkohol während der Runde am Tisch" und erstmal Rechtfertigungen verlangt werden. Von denen gerne auch mal als "nicht genug" abgetan werden.

Zitat
Das kommt darauf an wie es umgesetzt wird.
Das sowieso.
Ich persönlich habe nichts gegen ein Glas Wein oder eine Flasche Bier [Bei Mitspielern].
Obwohl ich normalerweise ausschließlich zum Essen oder Feiern trinke.
Wobei mir dann wiederum die teils hier genannten "normalen" Mengen suspekt wären.
 
Hinsichtlich der Kindeserziehung. Da haben wir wohl allgemein unterschiedliche Vorstellungen.
Wobei ich da persönlich auf die Erziehungswünsche anderer Rücksicht nehmen würde.
 
 
Ansonsten, ich würde es auch akzeptieren wenn wer kein Fleischkonsum während einer Runde haben mag, sondern mehr so vegetarisches oder veganes. Wo man dann halt nicht mitspielen kann wenn man unbedingt Beef Jerky oder Pizza mit Wurst haben mag.
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Offline OldSam

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Für mich kommt es meistens auf den "individuellen Mix" an: Wenn ein Spieler positiv im Raum 'präsent' ist (im Sinne einer  Bereicherung des Gruppenspiel-Erlebnisses) und irgendwie "Engagement" zeigt, wäre ich persönlich bei anderen Problemen mit der gleichen Person deutlich wohlwollender und toleranter :) Egal ob das Engagement sich jetzt dadurch ausdrückt, dass abseits vom Tisch per Rundmails o. Forenposts oft Beiträge zum Spiel kommen, irgendwelche Spielhilfen erstellt werden oder häufig coole Snacks für die anderen auf dem Tisch landen.

Insbesondere wenn es sowieso verständliche Probleme sind, wie z.B. beruflich bedingte Verspätungen o.ä., wäre das dann überhaupt kein Ding. Das es irgendwo immer mal Schwierigkeiten gibt ist ja schließlich ganz normal und menschlich, besonders bei einem gemeinsamen Hobby sollte man dann sicherlich versuchen das entspannt zu nehmen.

Wenn ich aber z.B. erlebe, dass ein Spieler meistens viel zu spät ist, nichts für die anderen mitbringt, zeitsparende Vorbereitungen für die Session nicht vorher macht (z.B. irgendwelche Steigerungen, Ausrüstungskäufe nachschlagen, ein Mail-Handout lesen o.ä.), sich auch nach längerer Spielzeit nicht bemüht hat wichtige Grundregeln zu können und wenig Innovatives beiträgt, dann entsteht leider ein sehr negativer Grund-Eindruck...  Käme jetzt z.B. noch dazu, dass derjenige immer mal wieder in-time aus der Runde rausgeht, um zu telefonieren, dann wäre ich als SL oder Mitspieler schon sehr genervt. Dann wäre wohl der Zeitpunkt für die Frage gekommen, ob es überhaupt noch sinnvoll ist, das derjenige mitspielt...

Idealerweise sollte aber natürlich genug allgemeine Motivation und gute Stimmung vorherrschen, dass sowas gar nicht passiert ;)
« Letzte Änderung: 23.06.2017 | 19:20 von OldSam »

Jess

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Das habe ich total vergessen: Handys am Spieltisch (Eltern und beruflich bedingt eingeschaltete Handys sind ok). Allgemein aber ein No-Go für mich.

Offline Ludovico

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Wenn kein Alkohol da ist können sie einen kaum dazu überreden mitzutrinken.
Es wird sie nicht davon abhalten den anderen Arroganz zu unterstellen, aber man hat weniger die "mach dich mal gesellig" oder die "nur ein Glas, sei doch nicht so" Diskussion.

Man bin ich froh über meine Freunde. Sogar in der wilden Zeit sagten wir jenen, die nix tranken: "Ok, gut für Dich."
 
Zitat
Das allgemein der Verzicht auf Alkohol als Affront gewertet wird sieht man bspw. an dieser Diskussion in einer fB Gruppe.
Wo einmal ganz aktiv festgestellt wird das Alkohol am Tisch normal zu sein hat und man gefälligst ruhig sein soll bzw. den Alkoholkonsum tolerieren.

Alkohol zu tolerieren und Gruppenzwang, Alkohol zu trinken, sind aber doch zwei unterschiedliche Dinge.

Auch bei den oben genannten Gründen sehe ich es folgendermassen:
Eine andere Person hat ein Problem und wenn sie aufgrund dieses Problems die Freiheit des Restes der Gruppe einschränken möchte (unter Vorbehalt, dass durch das Verhalten der Gruppe niemand zu schaden kommt), dann sehe ich das grundsätzlich erstmal kritisch.
Das ist wie mit den "Mein Charakter ist halt so"-Spielern.

Immerhin ist Rollenspiel ein Hobby. Niemand ust gezwungen zu spielen und wenn man in einer Runde nicht happy ist, sucht man sich eine neue.

Ich käme nie auf die Idee, einer Gruppe Raucher in deren Wohnung zu sagen, bitte draussen zu schmöken. Ich such mir dann lieber eine neue Runde, wenn es mich stört.

Und ich bin gemein und egoistisch genug, dies auch von anderen zu erwarten.

Offline sir_paul

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Dem kann ich uneingeschränkt zustimmen...

Offline Lichtschwerttänzer

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Jemand hat Probleme mit Alkohol und sagt der Gruppe das, ist das ein völlig anderes Verhalten als wenn der Puritaner sein Ding durchdrücken will.
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Ludovico

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Um nochmal meinen Punkt zu verdeutlichen:
Ich hab eine Katzenhaarallergie. Wenn ich bei jemanden spiele, der eine Katze hat (eine Frage, die ich im Zweifel vorher stelle), dann ist auch meine Pflicht, Antiallergika mitzubringen.
Es ist nicht die Pflicht des Gastgebers, die Wohnung frei von Katzenhaaren zu machen und das Tier wegzusperren.

Wenn ich aufgrund der gesundheitlichen Beschwerden (Antiallergika machen müde) nicht spielen kann, verlasse ich die Runde (vorausgesetzt, man einigt sich nicht auf einen anderen Ort).
« Letzte Änderung: 24.06.2017 | 13:12 von Ludovico »

Offline Edvard Elch

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Oder man schaut halt, ob man einen Spielort ohne Katzenhaare hat. Es ist ne Frage, wie viel Rücksicht man auf einzelne Mitspieler nehmen will. Mit jemandem, der sagt "Ist mir egal, ob du ne Katzenhaarallergie hast, wir spielen bei mir in der Bude bei meinen 3 Katzen, du kannst kommen oder halt nicht." würde ich zum Beispiel nicht spielen wollen.
Kants kategorischer Imperativ, leicht modernisierte Fassung: „Sei kein Arschloch.“

Drømte mig - mein Rollenspielblog.

Shogoth64

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Man möchte meinen, dass das selbstverständlich ist, aber durch einen Vorfall, ist das bei mir echt ein Kriterium geworden: Das Spielen von PC-Games am Spieltisch ist ein Ausschlusskriterium für mich.
Ich hatte mal eine Runde gehabt, da habe ich mir den A**** aufgerissen, damit Bodenpläne, Zeichnungen, musikalische Untermalung und durchdachte NSCs da waren und am Tisch haben wir einen großen Spaß gehabt. Weil einer der Spieler seinen Charakterbogen vergessen hatte, hatte er halt den Laptop auf um dort seine Werte abzulesen (ist für mich in Ordnung, wenn es ne Außnahme ist und nicht die Regel). Der Spieler hatte scheinbar auch seinen Spaß, aber immer wenn ich ihn miteinbaute, war er etwas verpeilt und nciht ganz bei der Sache. Während einer Pause ging ich mal wohin und sah halt, wie auf seinem Laptop noch "This War of Mine" offen war....das war für mich echt ein Schlag ins Gesicht. Immerhin gab es Einsicht, als ich ihn zur Sau machte und er entschuldigte sich.
Seitdem gilt bei uns die Regel: Zockt von mir aus nebenbei, aber wehe ich erwische jemanden dabei! Und bisher waren alle auch brav ;)

Offline Archoangel

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Himmel ... was man hier so liest. A bisserl mehr Toleranz wäre an und ab doch angebracht wie mir scheint ...

Wobei sich mir der Eindruck aufschleicht, dass es hier eine gewisse Zahl von Leuten gibt, die nicht etwa mit ihren Freunden (also Leuten, die sie auch jenseits des Spieltisches regelmäßig sehen und mit ihnen etwas unternehmen) spielen, sondern eher mit Menschen, die sie nur zum Spielen sehen, kann das sein?

Wünschenswert wäre für mich:
- keine Handys am Spieltisch
- kein Zustand des Vollrausches (wodurch auch immer) während des Spiels

... leider sind selbst das keine Punkte die ich immer erwarten/erleben durfte. Alles andere habe ich schon erlebt und hier galt immer: leben und leben lassen.

Alkohol? Ich bin erklärter Antialkoholiker und würde den Sch*** gerne gesetzlich verbieten lassen. Ich kann aber gut damit leben, dass dies andere Menschen anders sehen. Vor allem mein Kumpel der Winzer. Entsprechend habe ich immer wieder Alkohol am Spieltisch gesehen. Die zwei Mal in den letzten Jahren, da sich Spieler zur Besinnungslosigkeit die Kante gegeben haben waren zwar nicht so prickelnd, aber es lagen durchaus Gründe vor, die für die meißten Menschen die Tat rechtfertigen würden.

Tabak? Ich hatte schon Runden in denen ich die These "Passivrauchen ist schädlicher als Aktivrauchen" von der ich normalerweiße gar nichts halte, für durchaus angebracht gehalten haben. Da war die Luftqualität so Richtung Peking ... muss man durch: es wird ja keiner gezwungen zu kommen und selbst die militanten Nichtraucher konnten damit leben. Pfeifen, Zigarren, Zigaretten - war alles schon da.

Drogen? Ist immer grenzwertig, klar. Ich persönlich lehne das ab. Wir hatten aber auch hier schon immer mal wieder Kiffer a Spieltisch. Solange es nicht übertrieben wurde konnte auch da jeder mit Leben. Einmal wurde es übertrieben und mit den Mitspielern dann auch darüber gesprochen. Danach ist das nicht wieder vorgekommen. Also: das Übermaß ist nicht mehr vorgekommen.

Missionare? Bisher wurde es noch nicht sonderlich nervig. Meißt verschwindet der Eifer dann auch recht schnell, sobald das eigentliche Spiel beginnt, bzw. verlagert sich auf "In-Game". Wobei ich noch keinen Eiferer gesehen habe, der/die einen spielte. Selbst unser Veganer hatte nie den Drang uns zu bekehren, eher zu überzeugen. Ich erinnere mich an die witzige Situation als wir bei ihm spielten und er ein veganes Frühstück bereitet hatte um uns zu zeigen wie lecker das sein kann. Nach Anhören meiner Allergieliste hat er dann gefragt ob ich ein Glas Wasser möchte ... er hat mir dann eine Pizza bestellt, damit ich nicht hungern musste und hat auch nicht gemault, dass ich Salami drauf haben wollte.

Handy: Für mich schon ein Problem. Ich habe da so ein paar Spieler, die immer Handy-daddeln, wenn sie nicht gerade aktuell involviert sind, was ich als sehr unhöflich erachte. Da unterbreche ich dann auch schonmal den Spielfluss und spreche einige ermahnende Worte. Das funzt eigentlich zumindest für den laufenden Spielabend immer, aber beim nächsten Mal ist das dann wieder vergessen. Von daher überlege ich ir echt ein generelles Handyverbot für meine Spielrunden einzuführen, tue mir aber recht schwer damit: ein Mitspieler ist ein Technomancer, hat also tatsächlich alle Regelwerke als .pdf dabei und auch seinen Char und seine Würfel nur in elektronischer Form ... den will ich ja kaum mitsanktionieren. Wahrscheinlich werde ich das dann eher so handhaben, dass die Dinger offen auf dem Tisch zu liegen haben (was bei einer Würfel-App ja durchaus auch Sinn macht). Ich als militanter Handy-Gegner und Verweigerer sehe mich da natürlich auch in einer gewissen Bringschuld, was die Toleranz angeht.

Bringt mich zu einem Resümè: Regel 0 "Spiele nicht mit Arschlöchern" ist die oberste Maxime. Alle Leute mit denen ich jemals regelmäßig spielte waren auch Freunde oder zumindest gute Kumpels, also Menschen, die man auch so gerne getroffen hat. Toleranz war/ist da höchste Priorität, da alle Menschen verschieden sind und nun mal auch unterschiedliche Vorlieben/Gelüste besitzen. Gerade wenn man irgendetwas ablehnt, also für sich persönlich ausschließt ist es von immenser Wichtigkeit, dies bei der Sache zu belassen. Marke: "Ich hasse die Sünde, doch ich liebe den Sünder". Ich werde meine Mitmenschen nicht zu einem Verzicht auf Alkohol/Tabak/Drogen/Eifer/Handy bewegen indem ich den Kontakt mit ihnen abbreche, wenn sie auf ihre Lust nicht verzichten wollen. Dies führt nur zu "bösem Blut" und "jetzt-erst-recht" Gedanken. Wenn die Dinge wirklich Überhand nehmen muss man reden reden reden und einen Kompromiß finden, der beide Seiten befriedigt. Verbote allein bringen rein gar nichts.
4E Archoangel - Love me or leave me!

Methuselah-School GM

Ideologie ist der Versuch, den Straßenzustand durch Aufstellung neuer Wegweiser zu verbessern.

Offline felixs

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Alle Leute mit denen ich jemals regelmäßig spielte waren auch Freunde oder zumindest gute Kumpels, also Menschen, die man auch so gerne getroffen hat.

Und genau das halte ich keineswegs für verallgemeinerbar. Und viele der anderen Dinge sind dann eben doch etwas störender, wenn man die Leute eben nicht grundsätzlich schon im engeren Freundeskreis hat (oder gar haben möchte) und nicht eh schon daran gewöhnt ist.

Rauchen finde ich übrigens (für mich) wirklich nicht akzeptabel und ich würde dann nicht dabei sein wollen. Im Gegensatz zu Alkohol und Ernährungsfragen betrifft mich das gesundheitlich direkt und ich möchte mich nicht durch vermeidbar schlechte Luft schädigen.
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Offline Talasha

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Rauchen finde ich übrigens (für mich) wirklich nicht akzeptabel und ich würde dann nicht dabei sein wollen. Im Gegensatz zu Alkohol und Ernährungsfragen betrifft mich das gesundheitlich direkt und ich möchte mich nicht durch vermeidbar schlechte Luft schädigen.
Bei mir ist es eher so dass ich wahnsinnig empfindlich auf den Qualm reagiere, da brennen die Augen, zwickt und juckt die Nase und kratzt der Hals sofort, wenn der Raum nicht gut genug belüftet ist.
"Haben Sie Bücher zu Pawlows Hunden und Schrödingers Katze?"
"Da klingelt was bei mir, aber ich kann nicht sagen ob sie da sind oder nicht"