Thema: [nWoD / VtR] vampirische Monsterjäger

[Quaint]

Ich hab nun schon öfter mal Monsterjägerkampagnen gespielt und daran viel Spaß gehabt, das war aber vor allem abseits der nWoD. Mit den Chronicles jetzt aber auch allgemein gibt es ja aber in der nWoD einen ganzen Haufen Kram, der nicht nur Menschen, sondern auch Vampiren das fürchten lehren könnte. Etwa Strigen. Oder die reality-bending horrors und ihre Kulte aus dem Second Sight. Und theoretisch kann man ja auch Viecher aus anderen Spiellinien heranziehen. Einen Mangel an "Monstern" hätte man also nicht.
Jetzt hatte ich die Idee, mal vampirische Monsterjäger zu spielen, also tatsächlich Vampire, vielleicht von einem kleinen, überregional aggierenden Covenant zu diesem Zweck, die eben versuchen allerlei okkulten und abgefahrenen Dingen auf den Grund zu gehen und eben Monster zu bekämpfen. Ich hatte dann gedacht, dass die sich als politisch weitgehend neutral erklärt haben, und dass sie in den meisten Domänen geduldet werden solange sie sich halbwegs benehmen.
Denkt ihr die Idee hat Potential? Habt ihr vielleicht noch Anregungen und Ideen dazu?

[Scimi]

W:tF und M:tA haben ja solche Ansätze, dass irgendwas ausgebrochen ist oder sich eingeschlichen hat und die Charaktere jetzt die "Ghostbusters" machen müssen. Vampire sind vielleicht einfach zu selbstsüchtig, um das regelmäßig zu machen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die örtliche Population etwas dagegen hat, dass irgendwelche Bekloppten ihr Unleben riskieren wollen, um sich mit gefährlichen Bedrohungen zu prügeln...

Die Frage ist für mich eher, was außer Monsterkloppen der Inhalt sein soll. Viel von dem Vampirkram dreht sich ja um Politik, Beziehungen, Reviere und Ressourcen. Wird das einfach ausgeblendet oder ist das irgendwo der Knackpunkt so einer Kampagne?

[Supersöldner]

mh also Bei V20 gibt es für Vampire einen Offiziell Titel Kopfjäger oder so ähnlich diese Vampire Jagen Werwölfe ,Feen und Magier um Ruhm zu erwerben. Also Möglich ist es .

[Waldviech]

Ich finde die Idee garnicht so uninteressant und die Frage, warum Vampire sowas machen sollten, ist nicht so schwer zu beantworten. Das ist ganz einfach sowas wie Herdenschutz! Menschen jagen ja auch Raubtiere, die sich an ihren Kühen und Schafen vergreifen. Und für Vampire sind Menschen ja nicht nur Nahrung, sondern auch Diener und potentieller Nachwuchs. Im Grunde haben Vampire, trotz aller Selbstsucht, ein Interesse daran, dass den Menschen in ihrer Umgebung ein gewisses Wohlergehen gesichert ist. Schleichen irgendwo Monster herum, die sich planlos an Menschen vergreifen, bedroht das über kurz oder lang auch die Vampire. Warum sollten sie da nicht aktiv gegen Bedrohungen vorgehen? Daher finde ich das Konzept des vampirischen Monsterjägers eigentlich ganz passend.

[Curwen]

Finde ich sehr spannend. Ich selbst würde das erst einmal lokal aufziehen, vielleicht als neu gegründete Gruppe des vorherrschenden Covenant. Womöglich spaltet sie sich erst spät ab und das hier wird die Vorgeschichte. Dann hätte man schon gleich einen Aufhänger.

[Quaint]

Naja, ich denke relativ viel könnte man neben dem kloppen auch mit Ermittlungen zubringen, so ein wenig im Stil von Call of Cthulhu. Also z.B. hat ein Vampir auf einem Elysium irgendwie Blut gekotzt, Krämpfe bekommen und ist dann, offenbar, in Starre verfallen. Was ist da passiert? Hat eine Strige den Körper verlassen? Wurde er irgendwie verhext? Hat er Blut mit einem experimentellen Anti-Vampir-Gift getrunken? Etc.
Und je nachdem was man dann rausfindet wird man halt tätig oder nicht.

Und vampirinterne Intrigen können eine Rolle spielen, müssen aber nicht. Ich könnte mir da schon sowas vorstellen, dass Vampire im Zuge von irgendwelchen Machtspielchen Deals mit "Dingen" machen, die für normale Leute unaussprechliche Schrecken wären, und ob man die dann auch ins Zielraster aufnimmt oder nicht, könnte ne interessante Frage sein, politisch wie auch im Hinblick aufs Gewissen. Bei Supernatural haben sie sich zu Beginn ja auch schwer getan Menschen zu schaden, selbst wenn diese schwarze Magie angewendet haben.
Oder auch, dass z.B. der lokale Sheriff der Meinung ist, hier ganz sicher keine fremden Fachidioten zu brauchen, er könne in seiner Domäne schon bestens für Ordnung sorgen.

Für den monsterjagenden Covenant hatte ich auch so paar Ideen, dass er auch geheimes Wissen sammelt, und vielleicht auch in verschiedenen "Initiierungsgraden" organisiert ist, und je tiefer man in die Materie eindringt, desto mehr abgefucktes Zeug kann man in deren Geheimarchiven ansehen.
Ich dachte aber weniger daran, dass die sich mit herkömmlichen Bewohnern der nWoD wie Werwölfen, Wechselbälger oder Magiern, kloppen - ausser diese werden durch ihr Verhalten zu Zielen. Sondern ich dachte tatsächlich eher an sowas wie Strigen, mindbending Horrors, menschenfressende Spinnen-Geister-Dinger (Azlu), vielleicht mal ein Draugr (menschlichkeitsloser, gemeingefährlicher Vampir), bestimmte Spirits, und generell sowas halt

[Scimi]

Ich finde die Idee garnicht so uninteressant und die Frage, warum Vampire sowas machen sollten, ist nicht so schwer zu beantworten.

Dass Vampire irgendwie mit Monstern fertig werden müssen, die ihre Interessen berühren, ist klar. Aber das heißt weder, dass sie sich hauptberufliche Monsterjäger halten wollen, noch, dass sie selber ihr Unleben dafür opfern wollen.

Auf der einen Seite sollte ein Vampir bzw. eine Vampirbevölkerung generell fähig sein, die Domäne zu verteidigen. Wenn man sich bei der Sicherheit der Domäne von einer außenstehenden oder neutralen Partei unterstützen lässt, ist die Frage, warum man sich darauf verlassen können soll. Das sieht wieder anders aus, wenn es da irgendeine Form der Kontrolle gibt, Vampirgesetze, Gefallen, Druckmittel oder übernatürliche Schwüre oder Tabus. Wer garantiert denn sonst, dass die Monsterjäger nicht einfach den Auftraggeber erpressen, wenn er auf sie angewiesen ist, ihn rauswerfen, wenn er offenbar schwächer ist als sie oder einfach gleich für die Monsterplage verantwortlich sind?

Auf der anderen Seite verzichtet ein Monsterjäger schon allein durch das Herumreisen auf viel an Sicherheit, Komfort und Annehmlichkeiten des Untodes. Was bekommt er dafür geboten, dass er, anstatt eine eigene Domäne auszubauen, die von anderen verteidigt? Bei jungen Vampiren kann man tatsächlich vielleicht noch viel anbieten, was das verlockend erscheinen ließe. Aber wenn es darum geht, Monster zu erledigen, mit denen eine größere Menge an Vampiren oder alte, mächtigere Vampire nicht fertigwerden, dann sollte ein Monsterjäger-Vampir auch schon eine Menge Macht zu bieten haben. Und da stellt sich mir einfach die Frage, warum der nicht einfach Prinz irgendwo ist und seine Ghule und Neonates auf Probleme hetzt, anstatt selbst mit Schrotflinte und Breitschwert durch irgendwelche fremden Städte zu ziehen.

Vieles ließe sich natürlich damit erklären, dass es eine Vampirjägersekte oder -institution gibt. Aber das ändert das Setting natürlich schon ein bisschen, wenn das Monsterproblem ganze Monsterjägerorganisationen rechtfertigt. Vampire sind ja relativ wenige. Wenn eine Stadt da eine Gruppe von 5 hauptberuflichen Monsterjägern unterhält, spricht das für eine ziemliche Monsterplage.


Ich würde das vielleicht eher so machen, dass die Gruppe sich von alleine für Monster und übernatürliche Geheimnisse interessiert, vielleicht als Forscher vom Ordo Dracul, junge Invicti, die eine Abkürzung zu Macht und Ansehen sorgen oder fanatisierte Lancea Et Sanctum-Hexenjäger (oder eine Mischung aus all dem). Dann machen sie das zuerst aber nur auf eigene Rechnung, müssen sich nebenher noch um ihre Rolle in der Vampirgesellschaft und ihre Ressourcen kümmern, und haben keinen "Monsterjäger, lassen Sie uns herein!"-Dienstausweis, sondern müssen vielleicht erst dem Prinzen einen Gefallen tun oder heimlich vorgehen, bevor sie den geheimnisvollen Vollmond-Morden im Stadtpark nachspüren dürfen...

[Darkling]

Komisch, ich denke grade komplett anders herum als Scimi.
Neonates, die sich selber eine Domäne aufbauen wollen? Warum sollte ein etablierter Vampir das zulassen? Potentiell könnte er ja irgendwann auch mal expandieren wollen...außer vielleicht, wenn er ihnen nicht etwas schuldet, wie z.B. seine Domäne von etwas zu befreien, was seine Herde bedroht? Eine Gruppe junger Vampire, die ihre Dienste als spezialisierte Monsterjäger für künftige Gefallen anbieten, damit man nicht die eigenen Ressourcen belasten muss klingt dann plötzlich garnicht so unplausibel..
Ich meine, hey, erstmal kostet einen das nichts, es diese Herumtreiber versuchen zu lassen. Falls sie scheitern hat man ja nix verloren und falls sie Erfolg haben ist sich heraus zu halten, wenn sie sich irgendwo anders niederlassen wollen kein all zu hoher Preis, oder?



Edit: Typo

[Quaint]

Naja, warum wird jemand Polizist? Wo man doch mit anderen Berufen mehr verdient und weniger Risiko hat...
Ich denke, Monsterjäger ist ein Stück weit eine Berufung, etwas, das man aus Überzeugung tut. Aber ja, wenn man erfolgreich ist, wird man wohl den einen oder anderen Gefallen einheimsen. Und was die Macht betrifft, muss das ja nicht sein, dass man gleich ein Ahn sein muss um es mit Monstern aufzunehmen. Tatsächlich würde ich die Mehrzahl der Ahnen für zu wenig Risikofreudig für diesen Job sehen. Und es muss ja auch keine reine Machtfrage sein. Guck dir mal Strigen an beispielsweise. Die sind oftmals nicht direkt mächtig, und mit Vigour 5 klatschst du die locker an die Wand. Nur: das hilft dir kein Stück, herauszufinden, wer gerade besessen ist, was die Biester eigentlich wollen, oder wie man sie loswird/vernichtet. Und wenn dann schon drei deiner eigenen blutgebundenen Kinder versucht haben dich zu töten, und jedes Mal kam so schwarzer Qualm raus wenn du sie zerbröselt hast, dann hast du vielleicht schon Lust, mal einen Fachmann zu fragen.
Und ich hatte das durchaus so gedacht, dass man als monsterjagender Vampir viel rumkommt, eben weil in einer einzelnen Domäne die Monsterprobleme wahrscheinlich auch irgendwann abgefrühstückt sind.