Autor Thema: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.  (Gelesen 11471 mal)

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Offline Darius der Duellant

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #50 am: 3.08.2017 | 19:34 »

Damit allerdings mehr Geld für sonstiges vorhanden ist, wollen schon einige Fans, dass Pegasus den Preis für das Minigrw von 10€ auf 20€ erhöht und die Hardcover Bücher 25€ pro Buch kosten sollen.

Und darum hört man in Geldfragen besser nicht auf das was Fans wollen (zumindest nicht ausschließlich).

Bei ner 100% Preiserhöhung würde ich wetten dass die Mehreinnahme pro Buch nicht mal annähernd die niedrigere Absatzmenge kompensiert.

Etwas teurer zu verkaufen, bedeutet noch lange nicht, am Monatsende auch mit mehr Geld dazustehen.
Wenn das kleine labrige Büchlein nur nen 5er weniger als das JC kostet, nehme ich halt gleich das und kaufe auch sicher keine Extraexemplare zum verschenken und als Arbeitsbuch.
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Offline D. Athair

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #51 am: 3.08.2017 | 20:49 »
Ich war so frei das umfangreich zu erläutern:


1) Ich persönlich habe kein 7te See Buch gekauft. Von SR habe ich nur das GRW 5te Edition damals für ne Runde gekauft in der ich gespielt habe. Cthulhu habe ich tatsächlich fast alles mit der Zeit gekauft. Entweder aus Sammelleidenschaft oder aus dem "Och, kost ja nix." Grund. Wahrscheinlich geht es anderen Spielern mit den anderen Marken so wie mir mit Cthulhu. Aus rein persönlichem Interesse: Was genau stört dich an der aktuellen Entwicklung der Spiele (bestimmte Vorstellung / Vielfalt)?
Naja. Die Pegasus-Bücher zeichnen sich mMn in der Unterstützung von "stimmungsvollem" Spiel aus. DSA verwandt aber nicht dasselbe. Letzlich kommen da die Design-Moden der v.a. 90er zum Ausdruck. Hier unter "Fast Cinematic Action" und "Dark Storytelling" beschreiben. Mit Regeln = nicht so wichtig, stimmungsvollem/detailiertem Hintergrund und Kino-Effekten. "German Cthulhu" wurde mal hier diskutiert. Ich kann damit nicht so viel anfangen. Bei Cthulhu bin ich ziemlich fest auf Seiten der Briten.
(Wobei man dazu sagen muss, dass es bei Chaosium zwischendurch wohl auch mal die Anweisung gab Abenteuer im Sinne von Romanen zu schreiben, weil sie eh fast nur gelesen würden.)

Anders gesagt: Was mir an den Pegasus-Sachen nicht gefällt ist - nicht nur, dass sie von der Spielweise und Produktionsintension her nicht für mich gemacht sind, sondern auch, dass sie alle in eine sehr ähnliche Kerbe schlagen (die mit DSA an und für sich eh gut abgedeckt ist).

2) [...] Ich denke außerdem, dass dem RPG Käufer bei der Auswahl an Büchern schon auffällt, das Pegasus eine Ausnahme darstellt und die Abstriche in den Nicht-GRWs (bei Cthulhu Abenteuerbänden vor allem die Papierqualität) zeigen auch deutlich warum
Naja. Wenn andere Verlage nachziehen (vgl. Prometheus mit Symbaroum) oder grundsätzlich eine ähnliche Preiskategorie bedienen (vgl. Aborea) oder günstige A5-Softcover-Versionen produzieren (vgl. DSA, Pathfinder, Spilttermond) ... und die Sachen massenhaft verkauft werden, dann kann man schon von einer Veränderung in der Preiserwartung feststellen. Bei D&D5 gab und gibt es regelmäßig Stimmen, die Fragen "Warum ist das so teuer?." Und "so teuer" meint 50EUR.

4) Da "sinnvoll" immer subjektiv ist, auch hier kein Widerspruch. Für mich persönlich ist beispielsweise Material für Cthulhu sinnvoller als das x.te System das ich zwar gerne spielen würde, aber keine Zeit/Mitspieler finde.
Kann ich nachvollziehen. Ist bei mir anders. Ich weiß, dass ich SR, 7te See oder Cthulhu ... in der Form eh nicht spielen werde. Bei Cthulhu reicht mir - als hilfreiche Übersetzungsvorlage für die Spielrunde - das GRW von 1986 ("Auf Cthulhus Spur", Hobby Products). 

5) Den Punkt verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Würde mich freuen, wenn du Lust hättest das etwas detaillierter zu erklären.
Das hat mit funktionalen Regeln, einer einigermaßen abgenzbaren Zielgruppenbeschreibung, der Aufbereitung der Inhalte als SPIEL-Inhalte, ... zu tun. Zum Beispiel kommen in Cthulhu die eigentlichen Stärken des Regelsystems (BRP/RuneQuest) gar nicht zum tragen. Stattdessen sollen die Regeln dem Story- und Chatakterspiel nicht im Weg stehen. Bei Shadowrun kommen auch einige nicht kompatible Ziele zusammen: Cinematische Aktion, Cyber-DungeonCrawl, GunPorn, Cyberpunkt-Atmosphäre, ausmalende/charakterisierende Regeln zur Illustration der Charaktere und der Spielwelt sowie knallhartes Ressourcenmanagement. Kurz: SR will Mainstream-Pompromiss-Spiel sein UND Spezialsystem für Herausforderungen + Weltsimulation + "erzählerisches Actionkino".

Anno 2017 erwarte ich von einem Spiel, dass es mir ein funktionales Regelset anbietet, das mir sagt worin es mich unterstützt und wobei es mir Steine in den Weg legt. Ich seh nicht ein, warum ich ein Spiel spielen oder gut heißen sollte, das mich bei allem unterstützt und mr geichzeitig überall Steine in den Weg legt.
 
7) Ethisch fragwürdig in der gleichen Weise wie jede Form von Marktmacht gegen kleinere Mitbewerber fragwürdig ist?
Vielleicht. Betrifft aber auch Produktionsbedingungen (inkl. Druck) und Nachhaltigkeit.
« Letzte Änderung: 3.08.2017 | 20:54 von D. Athair »
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Swafnir

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #52 am: 3.08.2017 | 20:55 »
Das Shadowrun 5 und 7te See in eine ähnliche Kerbe schlagen, halte ich für eine sehr gewagte These.

Und bei D&D 5 ist das Problem, dass man drei Bücher a 50€ braucht um es halbwegs spielen zu können.

Offline D. Athair

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #53 am: 3.08.2017 | 21:04 »
Das Shadowrun 5 und 7te See in eine ähnliche Kerbe schlagen, halte ich für eine sehr gewagte These.
Ist es nicht. Beide unterstützen massiv Style over Substance.

Zitat
Und bei D&D 5 ist das Problem, dass man drei Bücher a 50€ braucht um es halbwegs spielen zu können.
... um halbwegs spielen zu können reicht das PHB bzw. sogar die kostenlosen Regeln. Das Monsterbuch ist nützlich für Leute, die ihre eigenen Abenteuer schreiben wollen und das DMG braucht man eigentlich nur, um was über Spielleitung zu lernen oder wenn man an Regeln bzw. Regelauslegung schrauben will.


Die Existenz von Big Playern hilft die Community am leben zu halten, niemand ist geholfen wenn der Markt vorrangig aus kleinstsystemen besteht für die man keine Mitspieler findet und die nach nem Jahr im Orkus verschwinden.
Da ist was dran. Deswegen bietet D&D5 auch nicht mehr als "die Kompromiss-Lösung" für D&D-Fans und -spielweisen an. Es pappt da nicht noch was dran und will in irgendwas besonders gut sein. Brückenbauer zu sein reicht. Und die Zielverwirklichung würde durch zusätzliche Intensionen nur geschwächt werden.

Andererseits: Die Diversifizierung des Marktes können die großen IPs nicht grundsätzlich verhindern. Das einzige was sie mittelfristig tun können ist sich auf ihre eigenen Stärken zu besinnen ... und Fanartikel herauszugeben bzw. die IP umangreicher zu nutzen.
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Online JohnnyPeace

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #54 am: 3.08.2017 | 21:07 »
Ich erlebe es so, daß Pegasus-RSP-Produkte und dabei insbesondere Cthulhu sehr schnell, auffällig schnell nicht mehr verfügbar sind und ich auch nicht den Eindruck habe, daß da Neuauflagen erscheinen würden. Zumindest ist das meine Wahrnehmung. "Berge des Wahnsinns" ist vor grade mal zwei Jahren erschienen und überhaupt nicht mehr zu bekommen, andere Veröffentlichungen, auch neuere, werden zu Fabelpreisen gehandelt. Genau genommen ist es das, was mich daran nervt!

Ich seh grade, im Pegasus-Shop ist die älteste Cthulhu-Veröffentlichung von Ende 2015 (das Grundregelwerk), im F-Shop gibts zum Vergleich noch etliche DSA-Produkte von 2008 und früher.
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Offline ArneBab

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #55 am: 3.08.2017 | 21:25 »
Die konkrete Zahl war ja blind geschätzt und rein fiktiv. Aber wenn man von der (realistischen) Annahme ausgeht, dass der Kerntext und die Spieltests quasi NICHTS kosten (ein paar Belegexemplare und ein Taschengeld vielleicht, wenn's hoch kommt), Lektorat nur rudimentär oder unbezahlt stattfindet, und einzig Layout und Illustrationen ECHTES Geld kosten, dann kommt das für das eine oder andere real existierende Rollenspiel-Regelwerk bestimmt schon grob hin.
Stimmt — auch wenn ich wünschte, es wäre anders.
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Offline ArneBab

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #56 am: 3.08.2017 | 21:30 »
Naja. Wenn andere Verlage nachziehen (vgl. Prometheus mit Symbaroum) oder grundsätzlich eine ähnliche Preiskategorie bedienen (vgl. Aborea) oder günstige A5-Softcover-Versionen produzieren (vgl. DSA, Pathfinder, Spilttermond) ... und die Sachen massenhaft verkauft werden, dann kann man schon von einer Veränderung in der Preiserwartung feststellen. Bei D&D5 gab und gibt es regelmäßig Stimmen, die Fragen "Warum ist das so teuer?." Und "so teuer" meint 50EUR.
Denk daran, dass gleichzeitig über Kickstarter Luxusausgaben produziert und verkauft werden — oft für den 4 bis 5-fachen Preis. Darüber dürfte dann der Inhalt ein zweites Mal finanziert werden (bzw. überhaupt erst finanziert werden). Ein paar finanzstarke Fans entscheiden so, was in die Bücher hineinkommt (für sie werden die Kickstarter entwickelt), alle anderen bekommen die günstigen Bücher mit dem Ergebnis.

Das klingt jetzt noch ein bisschen böser als ich es meine (ist halt grau, wie so vieles).
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Offline Koronus

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #57 am: 3.08.2017 | 21:51 »
Ich erlebe es so, daß Pegasus-RSP-Produkte und dabei insbesondere Cthulhu sehr schnell, auffällig schnell nicht mehr verfügbar sind und ich auch nicht den Eindruck habe, daß da Neuauflagen erscheinen würden. Zumindest ist das meine Wahrnehmung. "Berge des Wahnsinns" ist vor grade mal zwei Jahren erschienen und überhaupt nicht mehr zu bekommen, andere Veröffentlichungen, auch neuere, werden zu Fabelpreisen gehandelt. Genau genommen ist es das, was mich daran nervt!

Ich seh grade, im Pegasus-Shop ist die älteste Cthulhu-Veröffentlichung von Ende 2015 (das Grundregelwerk), im F-Shop gibts zum Vergleich noch etliche DSA-Produkte von 2008 und früher.
Ja bei Abenteuern nervt das wirklich. Ansonsten liegt der Grund auch daran, dass sie halt beinhart kalkulieren müssen und Abenteuer scheinen am schlechtesten zu laufen. Pegasus baut darauf, dass sie ihre Produkte nahezu vollständig an den Markt bringen und nur wenn wirklich großflächiger Bedarf an etwas ist, drucken sie es nach. Die Fans haben auch schon angefragt, ob man bei Abenteuern nicht so eine Art Interessenssammlung machen können, also wenn genug Leute das Produkt kaufen würden, wird es nochmals gedruckt werden.
"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Offline Darius der Duellant

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #58 am: 3.08.2017 | 21:52 »
Ich erlebe es so, daß Pegasus-RSP-Produkte und dabei insbesondere Cthulhu sehr schnell, auffällig schnell nicht mehr verfügbar sind und ich auch nicht den Eindruck habe, daß da Neuauflagen erscheinen würden. Zumindest ist das meine Wahrnehmung. "Berge des Wahnsinns" ist vor grade mal zwei Jahren erschienen und überhaupt nicht mehr zu bekommen, andere Veröffentlichungen, auch neuere, werden zu Fabelpreisen gehandelt. Genau genommen ist es das, was mich daran nervt!

Ich seh grade, im Pegasus-Shop ist die älteste Cthulhu-Veröffentlichung von Ende 2015 (das Grundregelwerk), im F-Shop gibts zum Vergleich noch etliche DSA-Produkte von 2008 und früher.

Zu Cthulhu kann ich nichts sagen, aber zu Shadowrun
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Kreuzfeuer: 2. Auflage
Straßengrimoire: 3. Auflage
Schattenläufer: 2. Auflage

Stand vor einiger Zeit, eventuell ist da mittlerweile manche Nummer auch schon höher.
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Offline Blitzcrank

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #59 am: 4.08.2017 | 08:49 »
Das Gerede über Querfinanzierung lässt es so klingen als würde Pegasus Verluste mit der Rollenspielsparte machen. Das ist doch eher unwahrscheinlich.

Aber wenn man Pegasus mit Kleinverlagen wie Ulisses oder Uhrwerk vergleicht bzw. mit dem Preis ihrer Produkte, sollte man im Blick behalten, dass ein größerer Verlag weniger Gewinn pro Produkt machen muss als ein kleinerer. Die Breite des Angebots von Pegasus ist viel größer. D.h. Pegasus kann durch den Verkauf zahlreicher Produkte zu einem kleineren Preis (mit weniger Gewinn) erfolgreich wirtschaften, wohingegen Kleinverlage zu einem höheren Preis (mit mehr Gewinn) verkaufen müssen.

Deswegen ist das Brot bei Lidl auch billiger als in der Bäckerei. Nicht weil Lidl das querfinanziert und Verlust mit ihrem Brotverkauf macht ;) Sondern weil das Warenangebot größer ist und damit der Gesamtgewinn nicht über das Brot erwirtschaftet werden muss.


PS: Auch wenn ich da überhaupt keine belastbare Zahlen habe scheint mir Cthulhu in den letzten Jahren riesig gewachsen zu sein. Mittlerweile scheint mein ganzes Rollenspielumfeld von DSA zu Cthulhu gewechselt zu haben. Auch auf der Drachenzwinge habe ich das Gefühl, dass mehr Leute Cthulhu spielen und ich hatte jetzt sogar schon mehrfach Runden in welcher Menschen mti Cthulhu rollenspielsozialisiert wurden und nicht mehr mit DSA.
« Letzte Änderung: 4.08.2017 | 09:04 von Blitzcrank »

Offline Don-Lope

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #60 am: 4.08.2017 | 14:13 »
So eine Preisgestaltung kann schon funktionieren, solange die Auflagen stimmen und man die dann auch verkauft!

Ob sich das dann beim Xten Quellenband noch immer lohnt davon X-tausend zu drucken ist dann eine andere Frage.
Dann kann es sein dass Bände nicht erscheinen, da sich bei ihnen die Auflage nicht lohnt.

Außerdem muss man bei Lizenzprodukten auch sehen, dass ein anderer Verlag schon für Konzept, Autoren und vor allen Grafik gezahlt hat. Natürlich kosten Übersetzung und Layout auch Geld, aber auf jeden Fall weniger.

Da Lizenzgebürgen üblicherweise % vom deutschen Preis gezahlt werden und wenn sich der Lizenzgeber auf den verhältnismäßig geringen Ladenpreis einläßt, bezahlen letztendlich die Kunden der Orginalaufgabe dann für die deutsche Ausgabe mit.

Offline Roach

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #61 am: 4.08.2017 | 15:21 »
Denk daran, dass gleichzeitig über Kickstarter Luxusausgaben produziert und verkauft werden — oft für den 4 bis 5-fachen Preis. Darüber dürfte dann der Inhalt ein zweites Mal finanziert werden (bzw. überhaupt erst finanziert werden). Ein paar finanzstarke Fans entscheiden so, was in die Bücher hineinkommt (für sie werden die Kickstarter entwickelt), alle anderen bekommen die günstigen Bücher mit dem Ergebnis.

Das klingt jetzt noch ein bisschen böser als ich es meine (ist halt grau, wie so vieles).

Bei einigen anderen Verlagen glaube ich das gerne, aber Pegasus hat mW noch kein Crowdfunding gemacht und auch bei 13Mann (ehem. Hrsg. von Aborea)  kann ich mich nicht an so eine Aktion erinnern. Vielleicht irre ich mich ja...

Luxus- (Saamler-?) Ausgaben gibt es bei Pegasus allerdings schon einige, und da glaube ich auch, dass die zT den niedrigen Preis der 'Normalausgabe' mitfinanzieren helfen.
« Letzte Änderung: 4.08.2017 | 15:24 von Roach »

Swafnir

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #62 am: 4.08.2017 | 15:24 »
Bei einigen anderen Verlagen glaube ich das gerne, aber Pegasus hat mW noch kein Crowdfunding gemacht und auch bei 13Mann (ehem. Hrsg. von Aborea)  kann ich mich nicht an so eine Aktion erinnern. Vielleicht irre ich mich ja...

Er meinte ja auch Prometheus mit Symbaroum.

Offline YY

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #63 am: 4.08.2017 | 15:27 »
und ich hatte jetzt sogar schon mehrfach Runden in welcher Menschen mti Cthulhu rollenspielsozialisiert wurden und nicht mehr mit DSA.

Zumindest die gibt es schon länger ;)


So eine Preisgestaltung kann schon funktionieren, solange die Auflagen stimmen und man die dann auch verkauft!

Das beeinflusst sich ja auch gegenseitig - wenns weniger kostet, verkauft man mehr und muss nur noch zusehen, dass man es nicht zu sehr übertreibt und das Ganze wieder zum eigenen Nachteil umschlägt.

Wenn ich einen Euro hätte für jedes Mal, wo ich den Satz gehört oder gelesen habe "SR5 habe ich nur, weils so günstig ist", wäre ich zwar kein Millionär, aber für ein SR5-GRW würds allemal reichen  ~;D
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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #64 am: 4.08.2017 | 15:34 »
Wenn ich einen Euro hätte für jedes Mal, wo ich den Satz gehört oder gelesen habe "SR5 habe ich nur, weils so günstig ist", wäre ich zwar kein Millionär, aber für ein SR5-GRW würds allemal reichen  ~;D

Selbst ich hab mir damals ernsthaft überlegt, mir SR5 zu kaufen, weil es so günstig ist. Zum Glück bin ich im letzten Moment wieder zur Vernunft gekommen.

Swafnir

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #65 am: 4.08.2017 | 15:50 »
Wieso zum Glück? Man weiß nie, wann man das mal brauchen kann. Bei unserem Jungedrollenspieltreff wollten die Jungs und Mädels auf einmal unbedingt SR5 spielen. Hätte nie gedacht, dass ich das mal leite  ;)

Offline Koronus

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #66 am: 4.08.2017 | 15:52 »
Selbst ich hab mir damals ernsthaft überlegt, mir SR5 zu kaufen, weil es so günstig ist. Zum Glück bin ich im letzten Moment wieder zur Vernunft gekommen.
Weil du sonst festgestellt hättest wie toll die Shadowrun Welt ist und daraufhin noch weitere Shadowrun Bücher für über 200€ gekauft hättest?
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Offline YY

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #67 am: 4.08.2017 | 15:58 »
Weil du sonst festgestellt hättest wie toll die Shadowrun Welt ist und daraufhin noch weitere Shadowrun Bücher für über 200€ gekauft hättest?

Die aber alle einzeln günstig gewesen wären...  ;D

Aber wohl eher, weil SR5 eine der schwächeren Editionen ist und Pyro da fluffmäßig nichts rauszieht, was er nicht schon kennt und regelseitig nichts bekommt, was er nicht woanders besser findet - inlusive mal eben selber machen.


Man weiß nie, wann man das mal brauchen kann. Bei unserem Jungedrollenspieltreff wollten die Jungs und Mädels auf einmal unbedingt SR5 spielen. Hätte nie gedacht, dass ich das mal leite  ;)

Das ist jetzt wirklich kein sonderlich schlüssiger Grund, sich Systeme auf Halde zu legen...
Wobei man in so einem Umfeld natürlich sagen kann "ich leite für euch alles, was ihr anschleppt" und es dann immer noch gut ist, wenns günstig ist - halt nur für jemand anders  :)

Aber es ist ein großes Stück SL-Lebensqualität, wenn man sich frei aussuchen kann, was man leitet  ;) ;D
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Offline Koronus

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #68 am: 4.08.2017 | 16:05 »
Ja Shadowrun 5 ist so günstig. Da ich sonst so viel Geld bekomme, habe ich im anfänglichen Shadowrun Hype jeden meiner besten Freunde ein Shadowrun 5 GRW geschenkt. Ansonsten kaufe ich die Bücher ein, da ich gerne die aktuelle Version haben möchte und so jedesmal, wenn von einem Buch das ich bereits habe eine neue Auflage erscheint, kaufe ich mir die neue und unser SL bekommt gratis die alte Auflage. Beim GRW gehe ich sogar schon über wegen der Bücher zu planen welches GRW wo hin kommt. Zuerst wird erstmal das neue behalten das wenn es veraltet ist in die Ferienwohnung kommt und wenn das nachfolgende aktuelle wieder veraltet ist, wird es an den SL ausgelagert und was man bei den nachfolgenden Auflagen macht, weiß ich noch nicht.
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Offline Don-Lope

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #69 am: 4.08.2017 | 16:06 »

Wenn ich einen Euro hätte für jedes Mal, wo ich den Satz gehört oder gelesen habe "SR5 habe ich nur, weils so günstig ist", wäre ich zwar kein Millionär, aber für ein SR5-GRW würds allemal reichen  ~;D

Beim Regelwerk war das auch ein super Schachzug. Den Spruch habe ich auch super oft gehört und sogar selber getätigt. Die Anzahl der Leute, die sich dann das 5-6... oder auch nur 2. Quellenbuch kaufen ist dann aber schon geringer.

Offline Koronus

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #70 am: 4.08.2017 | 16:11 »
Beim Regelwerk war das auch ein super Schachzug. Den Spruch habe ich auch super oft gehört und sogar selber getätigt. Die Anzahl der Leute, die sich dann das 5-6... oder auch nur 2. Quellenbuch kaufen ist dann aber schon geringer.
Ich kann es in normalen Systemen oder aber bei den Waffenhandbüchern verstehen aber das Buch für Magier Rigger und Decker sowie mehr Chrom ist doch Pflicht vor allem bei den Preisen.
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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #71 am: 4.08.2017 | 16:20 »
Die Anzahl der Leute, die sich dann das 5-6... oder auch nur 2. Quellenbuch kaufen ist dann aber schon geringer.

Das ist ja aber immer so.
Da ist man wohl endgültig an dem Punkt, wo man es nicht mehr in Zahlen der Preispolitik zuordnen kann, aber mehr verkaufte GRWs heißt mittelfristig auch mehr verkaufte Quellenbücher.
Wer anders nicht mit SR5 angefangen hätte, hätte eben auch garantiert keine Quellenbücher gekauft.

Andererseits stellt man sich so ein günstiges GRW halt wirklich einfach mal so ins Regal, aber keine ganze Linie. Nur zum Haben ist dann jenseits von digital und geschenkt jeder auf dem meist recht kurzen Weg zu seiner persönlichen Schmerzgrenze.


@Koronus:

Das gehört so langsam eher ins SR-Board, aber sowohl grundsätzlich als auch speziell für SR5 sind Quellenbücher keine Pflichtveranstaltung.
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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #72 am: 4.08.2017 | 16:31 »
Weil du sonst festgestellt hättest wie toll die Shadowrun Welt ist und daraufhin noch weitere Shadowrun Bücher für über 200€ gekauft hättest?

Nein, aus Prinzip.
Ich kauf nur noch Rollenspiel-Zeug, von dem ich selbst glaube, dass ich es in absehbarer Zeit benutzen werde. Das trifft für SR5 nicht zu, da in allen meinen Runden entweder Kampagnen laufen, die so bald nicht beendet sein werden, oder SR5 keine Mehrheit fände, oder beides.

Davon abgesehen spiele ich einmal im Jahr SR3, kenne also die "tolle" Shadowrun-Welt. :)

Offline korknadel

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #73 am: 4.08.2017 | 17:12 »
Fiktives Beispiel:
Fixkosten für die Erstellung des Regelwerk (Text, Illustrationen, Lektorat, Layout, etc.): 30.000 €

Druckkosten für 1.000er Auflage: 5.000 €
Verkaufspreis: 50 €. Break-even bei 700 verkauften Regelwerken. Gewinn bei Verkauf der kompletten Auflage: 15.000 €.

Druckkosten für 10.000er Auflage: 20.000 €
Verkaufspreis: 20 €. Break-even bei 2.500 verkauften Regelwerken. Gewinn bei Verkauf der kompletten Auflage: 150.000 €

Müsste man im Ernstfall noch mehrwertsteuerbereinigen, und dann würde die Rechnung auch nur dann stimmen, wenn die Bücher alle vom Verlag direkt an den Kunden verkauft würden, der dann auch noch den Versand selber zahlen müsste. Aber alle Exemplare, die nicht direkt verkauft werden, sondern über den Vertrieb laufen, kann man mit maximal 60% des VKs beim Umsatz veranschlagen. Vertrieb, Lager, Shop etc sind alles Kostenpunkte ...

Wenn man das alles berücksichtigt, dann leuchten Preise von 50€ für fette Rollenspielschinken dann doch wieder eher ein ...
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Offline Gilgamesch

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Re: Geschäftsmodell Pegasus - Shadowrun, Cthulhu etc.
« Antwort #74 am: 4.08.2017 | 17:38 »
Wenn man davon ausgeht, dass Pegasus seine Rollenspiele aus Überzeugung produziert und nicht zur Gewinnmaximierung, dann ergibt es Sinn, sie günstig anzubieten. So erreicht man ein größeres Publikum und durch den schnellen Ausverkauf wird weniger Lagerplatz benötigt, den Pegasus dann für gewinnbringendere Waren verwenden kann. Nur weil man den Gewinn nicht maximieren will, heißt das ja noch nicht, dass man deshalb Verluste damit machen muss. Geringe Rentabilität ist für Projekte aus Überzeugung ausreichend, wenn man anderswo größere Gewinne erwirtschaften kann.