Autor Thema: Abenteuer in Nazi-Deutschland, aber kein Kriegsszenario?  (Gelesen 3045 mal)

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Offline KhornedBeef

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Re: Abenteuer in Nazi-Deutschland, aber kein Kriegsszenario?
« Antwort #25 am: 22.09.2017 | 14:52 »
Cthulhu sagen Sie? Nazis, sagen Sie? Ermittlungen zu Nazisuperwaffen statt Westfront-Romantik sagen Sie?

http://site.pelgranepress.com/index.php/die-glocke/

Ist für GUMSHOE-Spiele geschrieben, lässt sich aber leicht auf CoC, Laundry Files u.Ä. übertragen.
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Offline Chiarina

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Re: Abenteuer in Nazi-Deutschland, aber kein Kriegsszenario?
« Antwort #26 am: 22.09.2017 | 15:19 »
Ich will eigentlich zwei Beiträge auf einmal schreiben.

Ucalegon und Grey haben hier Beispiele gebracht, die mit Pulp nichts zu tun haben und ernstere Auseinandersetzungen mit der Epoche darstellen. Ich finde das immer gut. Ich würde allerdings gern ´mal mit ein paar Leuten ergebnisoffen darüber nachdenken, ob es eigentlich immer nur die zwei Möglichkeiten Pulp oder Reality gibt.
Wenn du Pulp machst, geht alles, aber es ist dafür auch nichts ernstzunehmen.
Wenn du Reality machst, wird´s gleich ganz schwierig. Du musst einerseits aufpassen, dass du nichts verharmlost, du musst aber andererseits auch aufpassen, dass du bei deinen Spielern (und dir selbst) keine Grenzen überschreitest. Nicht einfach.
Gibt´s nicht irgendetwas dazwischen?

Für die Gruppe, die das hier spielen soll, darf es nicht zu heftig werden. Ich kenne die seit 20 Jahren und weiß, dass die bei ´ner Bücherverbrennung schlucken, das aber noch akzeptieren werden. Ich kann aber nicht irgendwelche Güterzüge mit Deportierten vorbeirattern lassen. Es gibt eben einfach eine Grenze in der Gruppe.

Daher hier mal ins Blaue formuliert eine erste grobe Idee. Da fehlt noch etwas, aber damit ich den Zwischenstand nicht vergesse, schreibe ich´s gerade mal auf:

Das Abenteuer spielt im Mai 1937 in Frankfurt am Main. Hier steht die Hindenburg, bereit zum tragischen Flug nach Lakehurst. Die Charaktere sind britische Agenten, die sich im Deutschen Reich aufhalten. Was sie dort wollen, wird sich noch herausstellen. Vielleicht sollen sie einfach dem Deutschen Reich, das 1937 noch Friedenswillen heuchelt, ein bisschen genauer auf den Zahn fühlen.

Vorgeschichte: Rabbi Dr. Jacob Hoffmann ist des Landes verwiesen worden und muss Deutschland bald verlassen. Er hat Kontakt zu einer Widerstandsgruppe aus den Reihen der katholischen Kirche (historisch: Gruppe Becker) aufgenommen und ihnen eine schwere Kiste überlassen. In dieser Kiste liegt ein Golem. Mit diesem Golem wollen die Widerstandskämpfer den Flug der Hindenburg sabotieren. Um den Golem zu beleben, muss ihm aber ein Pergament mit dem Namen Gottes, der sogenannte Schem, in den Mund gelegt werden. Dieses Pergament gibt es bereits und es befindet sich auch in der Nähe. Dr. Jacob Hoffmann verrät den Widerstandskämpfern, wo sich das Pergament befindet. Aber wo auch immer, die Widerstandskämpfer erfahren zu ihrem Entsetzen, dass die Nazis es bereits zusammen mit anderen Schriftstücken entdeckt haben und in Kürze öffentlich verbrennen wollen. Die Widerstandskämpfer starten nun zwei Aktionen: Es gelingt ihnen, einen Mann als Arbeiter am Flughafen einzusetzen, der einen Flammenwerfer zum Golem dazulegt und die Kiste unter das Gepäck der Luftschiffreisenden schmuggelt. Der Diebstahl des Pergaments misslingt aber, weil die Widerstandskämpfer bei ihrer Aktion auffliegen.

Kurz vor ihrer Verhaftung können die Widerstandskämpfer noch Kontakt zu den Abenteurern aufnehmen. Sie erzählen ihnen vom "Schem" und der Kiste am Frankfurter Flughafen, mehr Zeit haben sie nicht.

Die Abenteurer können nun am Tag vor dem Flug durch eine mutige Aktion den Schem vor den Flammen bewahren. Das Gepäck für die Hindenburg ist bereits am Vorabend des Fluges an Bord gebracht worden. Die Abenteurer können nun mit dem Zettel in das Luftschiff und ihn dem Golem in den Mund legen. Dann sollten sie das Luftschiff schleunigst wieder verlassen.

Wenn die Abenteurer Erfolg haben, ist der Golem natürlich der Grund für den Absturz der Hindenburg.
« Letzte Änderung: 22.09.2017 | 22:39 von Chiarina »
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Abenteuer in Nazi-Deutschland, aber kein Kriegsszenario?
« Antwort #27 am: 22.09.2017 | 15:25 »
Wie ist das Sabotieren und damit das Töten von Besatzung und Passagieren der Hindenburg zu legitimieren?

Was unterscheidet es von Terrorismus?
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
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Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Offline Chiarina

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Re: Abenteuer in Nazi-Deutschland, aber kein Kriegsszenario?
« Antwort #28 am: 22.09.2017 | 15:32 »
Es ist Terrorismus. Die Spieler können ablehnen.
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Offline Teylen

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Re: Abenteuer in Nazi-Deutschland, aber kein Kriegsszenario?
« Antwort #29 am: 22.09.2017 | 15:44 »
Auf der WoD Berlin Convention wurde ein recht interessantes (VtM) Szenario während des spanischen Bürgerkrieg gespielt.
Die Spieler Charaktere waren Anarchisten, die sowohl Probleme mit den Kommunisten vor Ort hatten, als auch mit den einrückenden Nationalisten. Es ging weniger darum zu kämpfen, sondern man war mit dem Problem konfrontriert wie man sich selbst, und seine Familie / die Leute welchen einem etwas bedeuten, aus Barcelona bekam.

Das ganze war wohl unter anderen von Werken wie Mein Katalonien von George Orwell inspiriert.
Die Werke George Orwells mögen da allgemein den ein oder anderen interessanten Ansatz bieten.
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Offline Mr.Renfield

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Re: Abenteuer in Nazi-Deutschland, aber kein Kriegsszenario?
« Antwort #30 am: 22.09.2017 | 15:58 »
also ich fände es ja stimmiger, wenn der absturz (jetzt mal ohne darüber nachzudenken, was ich davon halte, wenn scs sowas verursachen) eine folge des NICHTgelingens ist: wäre das richtige stück papier beim golem, würde etwas anderes passieren (was auch immer)

Ucalegon

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Re: Abenteuer in Nazi-Deutschland, aber kein Kriegsszenario?
« Antwort #31 am: 22.09.2017 | 16:05 »
Auf der WoD Berlin Convention wurde ein recht interessantes (VtM) Szenario während des spanischen Bürgerkrieg gespielt.
Die Spieler Charaktere waren Anarchisten, die sowohl Probleme mit den Kommunisten vor Ort hatten, als auch mit den einrückenden Nationalisten. Es ging weniger darum zu kämpfen, sondern man war mit dem Problem konfrontriert wie man sich selbst, und seine Familie / die Leute welchen einem etwas bedeuten, aus Barcelona bekam.

Das ganze war wohl unter anderen von Werken wie Mein Katalonien von George Orwell inspiriert.
Die Werke George Orwells mögen da allgemein den ein oder anderen interessanten Ansatz bieten.

Interessant. Ein ähnliches Szenario gibt es auch für Trail of Cthulhu: Soldiers of Pen and Ink.

@Chiarina: Du sprichst im Hinblick auf deine Leute von Grenzen, aber was interessiert deine Gruppe denn an der Zeit?

trendyhanky

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Re: Abenteuer in Nazi-Deutschland, aber kein Kriegsszenario?
« Antwort #32 am: 22.09.2017 | 16:18 »
Zitat
@Chiarina: Du sprichst im Hinblick auf deine Leute von Grenzen, aber was interessiert deine Gruppe denn an der Zeit?

Klingt mich für mich wie die Erzählungen unserer Vorfahren: "wir haben nichts gewusst und nichts gesehen".

Also Nazi-Heimatfilm ohne Greueltaten.


Offline Chruschtschow

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Re: Abenteuer in Nazi-Deutschland, aber kein Kriegsszenario?
« Antwort #33 am: 22.09.2017 | 16:19 »
@Chiarina:
Du kannst auch noch einen Eimer andere Klischees aus dem Dritten Reich verwursten. Als Beispiel für die typischen Es-war-nicht-alles-schlecht-Sprüche seien Autobahnbau und niedrige Arbeitslosigkeit genannt, die direkt miteinander zusammen hängen, von wegen "Hitler hat die Autobahn gebaut" und "alle hatten Arbeit".

Realität:
(1) Die ersten Bauprojekte und Autobahnen stammen schon aus der Weimarer Republik.
(2) Die Ost-West-Trassen sind unmittelbar als Aufrüstung zu verstehen, wobei die Militärs so wenig Ahnung und derart überoptimistisch ans Kolonnefahren gingen, dass hinter große Kontingente doch wieder auf der Schiene unterwegs waren.
(3) Weitere Autobahnbaustellen hatten wenig mit Verkehrsplanung und viel mit Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit zu tun.
(4) Dementsprechend kam wenig schweres Gerät zum Einsatz, aber viele Leute, Schaufeln und Eimer.

Fiktion:
Eine der Autobahnbaustellen ist in Wirklichkeit eine geheime Grabung der Ahnenerbe-Organisation. Was auch immer die dabei ausbuddeln.

Damit könntest du den Irrsinn des dritten Reichs anspielen, ohne direkt KZs anzuspielen.

Dazu noch mit Kenneth Hite: The Nazi Occult ein Buchtipp. Kenneth Hite fängt dabei mit der Schilderung an, die historisch passt, und biegt dann immer mehr in überzogenen pseudohistorischen Naziokkultismus ab. ;)

@trendyhanky:
Puh, harter Vorwurf. Ich kann verstehen, wenn eine Gruppe das dritte Reich thematisieren möchte, aber Probleme hat, die "großen" Themen wie Genozid, Kriegsverbrechen etc. anzuspielen. Da besteht zum Beispiel immer die Gefahr der Trivialisierung.

Ich für meinen Teil habe zum Beispiel ein Problem damit, wenn man so spielt, dass Himmler ein böser Nazi war, weil er das Necronomicon gelesen hat. Lieber spiele ich: Himmler war der Verbrecher, der er historisch war und in meinem Pulp-Setting hat er durch das Necronomicon ein Zusatzarsenal an SS-Monstern. Nicht gut: die Judenvernichtung war ein Plot zur  Beschwörung finsterer Wesen. Aus meiner Sicht "günstiger": das war der übelste Auswuchs eines breiten, gesellschaftlich verankerten Antisemitismus und finstere Thule-Zauberer haben die Chance ergriffen als Trittbrettfahrer an zahlreiche Menschenopfer zu kommen. Dadurch verlagert man die Schuld nicht auf ein banales "Er wurde halt von kosmischen Kräften kontrolliert."

Anderen Leuten reicht der Ansatz, dass Nazis einfach Orks sind, als XP-Lieferanten mit Stahlhelm und MGs. Und die nächste Gruppe spielt Grey Ranks. Ist halt sehr individuell.
« Letzte Änderung: 22.09.2017 | 16:47 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Chiarina

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Re: Abenteuer in Nazi-Deutschland, aber kein Kriegsszenario?
« Antwort #34 am: 22.09.2017 | 18:55 »
Zitat von: Mr.Renfield
wäre das richtige stück papier beim golem, würde etwas anderes passieren (was auch immer)

Ja, was denn? Der Golem ist ein Mythos. Es gibt bereits einige Varianten, wie er erschaffen wird und auch darüber, was damals in Prag mit ihm passiert ist. Meyrinck, vielleicht der bekannteste Autor, der den Mythos aufgegriffen hat, hat etwas ganz eigenes daraus gemacht. Und etliche mehr... Rabbi Löw soll den Golem damals in Prag zum Leben erweckt haben, um seine jüdische Gemeinde vor falschen Anschuldigungen zu schützen. Als so eine Art Wächter für das jüdische Viertel. Was bedeutet das für das Abenteuer?

Der Golem wacht hier in einem Zeppelin auf, der ein Nazi-Prestigeobjekt ist und an Bord sind ´ne Menge stramme Faschisten und Judenhasser. Natürlich geht der Golem an die Bar und bestellt sich erstmal einen Whiskey. Dann setzt er sich irgendwo dazu und spielt mit den Anwesenden eine Runde Skat. Der Auftritt des Golems hat alle beunruhigt, aber jetzt, wo er ja ganz friedlich zu sein scheint, gewinnen alle ihre Gelassenheit zurück. Das Dumme ist nur, dass der Koch den Herd angelassen hat.

Zitat von: trendyhanky
Nazi-Heimatfilm ohne Greueltaten.

Es gibt ´ne Bücherverbrennung und ein jüdischer Rabbi wird des Landes verwiesen. Widerstandskämpfer werden vor den Augen der Abenteurer gefasst und inhaftiert. Heimatfilm?

Zitat von: Ucalegon
[...] was interessiert deine Gruppe denn an der Zeit?

Hier ist die Antwort leider recht banal. Das Abenteuer ist einfach eine Station der "Until the fourth generation"-Kampagne für Night´s Black Agents. Wir starten im Viktorianischen England, machen nach den meisten Abenteuern große Zeitsprünge von durchschnittlich 7 oder 8 Jahren und stellen die Geschichte der britischen Geheimdienstabteilung Edom dar. Daran haben meine Spieler ein Interesse. Und irgendwann ist eben die Zeit des 3. Reichs dran. Das ist nicht unbedingt Zentrum der Kampagne, aber zu sagen, wir machen jetzt einen noch größeren Zeitsprung, nur um im 3. Reich kein Abenteuer spielen zu müssen, fand ich auch irgendwie blöd.
« Letzte Änderung: 22.09.2017 | 19:03 von Chiarina »
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Offline Lyonesse

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Re: Abenteuer in Nazi-Deutschland, aber kein Kriegsszenario?
« Antwort #35 am: 22.09.2017 | 19:09 »
NS Alltag? Da würde ich mal in die zweite Staffel der Löwengrube schauen. Das ist eine Familienchronik
vom BR aus den 80ern. Die zweite Staffel müsste die 30er behandeln. Der Hauptcharakter ist Kriminalpolizist
und am Rande werden deshalb auch reale historische Fälle in München aus der Zeit behandelt. Weiß nicht ob
alle, aber es gibt auch einige Folgen der Serie auf Youtube.

Edit: Nochmal nachgeschaut. Also irgendein Wahnsinniger hat bei Youtube so ziemlich alle Folgen reingeballert -
die NS-Zeit beginnt mit Folge D4 1 - Nazis rennen aber natürlich auch schon vorher in den Folgen der Weimarer
Republik rum. Insgesamt umspannt die Serie die Geschichte der Familie Grandauer von 1897 bis in die frühen 50er.
« Letzte Änderung: 23.09.2017 | 11:32 von Lyonesse »
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Offline Chiarina

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Re: Abenteuer in Nazi-Deutschland, aber kein Kriegsszenario?
« Antwort #36 am: 22.09.2017 | 19:31 »
Ich habe auch gerade mal nachgeschaut. Werde bei Gelegenheit ´mal reinschauen. Danke für den Hinweis.
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Re: Abenteuer in Nazi-Deutschland, aber kein Kriegsszenario?
« Antwort #37 am: 22.09.2017 | 19:57 »
NS Alltag? Da würde ich mal in die zweite Staffel der Löwengrube schauen. Das ist eine Familienchronik
vom BR aus den 80ern. Die zweite Staffel müsste die 30er behandeln. Der Hauptcharakter ist Kriminalpolizist
und am Rande werden deshalb auch reale historische Fälle in München aus der Zeit behandelt. Weiß nicht ob
alle, aber es gibt auch einige Folgen der Serie auf Youtube.

Edit: Nochmal nachgeschaut. Also irgendein Wahnsinniger hat bei Youtube so ziemlich alle Folgen reingeballert -
die NS-Zeit beginnt mit Folge D4 1. Insgesamt spannt die Serie die Geschichte der Familie Grandauer von 1898
bis in die frühen 50er.

Die Löwengrube bzw die Grandauers und ihre Zeit ist wohl einer der besten TV Serien ever. Deutsche Geschichte von der Reichsgründung bis zum Wirtschaftswunder auf das Schicksal einer kleinbürgerlichen (Beamten-)Familie heruntergebrochen, mit großartigen Schauspielern wie zB Jörg Hube.

War seiner Zeit weit vorraus. Ich hoffe das die DVD Box wieder aufgelegt wird.
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Re: Abenteuer in Nazi-Deutschland, aber kein Kriegsszenario?
« Antwort #38 am: 22.09.2017 | 20:14 »
Wenn Deine Recherche etwas weiter gehen darf und Du ein 500 Seiten-Buch zum Alltagsleben im 3. Reich lesen willst, dann kann ich Dir von Ian Kershaw "Popular Opinion and Political Dissent in the Third Reich" empfehlen.

Du musst allerdings schauen, wo Du das Buch einigermassen erschwinglich her bekommst.
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Re: Abenteuer in Nazi-Deutschland, aber kein Kriegsszenario?
« Antwort #39 am: 22.09.2017 | 20:28 »


Der Golem wacht hier in einem Zeppelin auf, der ein Nazi-Prestigeobjekt ist und an Bord sind ´ne Menge stramme Faschisten und Judenhasser.
erzähl das den Kabinenjungen
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
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Re: Abenteuer in Nazi-Deutschland, aber kein Kriegsszenario?
« Antwort #40 am: 22.09.2017 | 20:35 »
O.K. Für die, die mit Ironie nicht umgehen können:
Was an Bord der Hindenburg passiert, wird nicht mehr ausgespielt. Von daher ist es unterschiedlich interpretierbar. Es kann sein, dass der Golem alles plattgemacht hat. Es kann aber auch sein, dass es der Koch war, der den Herd angelassen hat.
Wenn die Spieler oder ihre Charaktere ein moralisches Problem damit haben, den Tod von Unschuldigen zu verursachen, dann machen sie eben etwas anderes.
Sie können das Golem Pergament trotzdem holen, dann den Golem aus der Hindenburg wieder herausholen und für eigene Zwecke verwenden. Kein Problem. Nur vorschreiben möchte ich es ihnen nicht.
Jetzt klarer geworden?
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Re: Abenteuer in Nazi-Deutschland, aber kein Kriegsszenario?
« Antwort #41 am: 22.09.2017 | 21:28 »
O.K. Für die, die mit Ironie nicht umgehen können:

Es gibt Kollateralschaden, hält man das für Akzeptabel oder nicht?

https://www.tanelorn.net/index.php/topic,101982.msg134474317.html#msg134474317
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
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Re: Abenteuer in Nazi-Deutschland, aber kein Kriegsszenario?
« Antwort #42 am: 22.09.2017 | 21:30 »
Bezieht sich dein letzter Beitrag auf das Thema des Strangs? Dann bitte erklären.
Ansonsten Nebenkriegsschauplätze vermeiden. Danke!
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Re: Abenteuer in Nazi-Deutschland, aber kein Kriegsszenario?
« Antwort #43 am: 22.09.2017 | 21:40 »
Wenn die Hindenburg voller wirklich Böser Nazis ist, können die Chars das Töten Unschuldiger als Kollateralschaden rechtfertigen oder geht das auf die Grenze der Gruppe?
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
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Re: Abenteuer in Nazi-Deutschland, aber kein Kriegsszenario?
« Antwort #44 am: 22.09.2017 | 21:41 »
Ja. Das ist doch eine spannende Frage! Vielleicht die spannendste des Abenteuers. Lassen wir sie die Spieler beantworten!
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Offline seanchui

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Re: Abenteuer in Nazi-Deutschland, aber kein Kriegsszenario?
« Antwort #45 am: 22.09.2017 | 23:21 »
...noch zur Ursprungsfrage (auch, wenn die Diskussion sich davon schon ein wenig wegbewegt hat):

da gibt es noch "Schwanengesang" für CoC (als PDF erhältlich); eines der wenigen Abenteuer die nicht nur in D zwischen den Kriegen spielen, sondern das sensible Thema der aufkeimenden NS-Herrschaft sorgsam in die Handlung integriert.

zum Thema Hindenburg UNBEDINGT auch versuchen, an das CoC-Abenteuer "Ultima Ratio" aus der CR6 zu kommen (wird schwierig, ich weiß). Ähnliche Ausgangslage wie bei Dir, aber etwas anders im Detail  ;)

Offline Chiarina

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Re: Abenteuer in Nazi-Deutschland, aber kein Kriegsszenario?
« Antwort #46 am: 22.09.2017 | 23:35 »
@ seanchui: Ist "Ultima Ratio" ein Ultrakurzabenteuer? Ich habe schon einmal ein Call of Cthulhu Abenteuer gespielt, das so etwa in einer knappen Stunde abgehandelt war. Es spielte auf der Hindenburg. Meinst du das?

Die Infos zu Schwanengesang im Netz sind mager. Kannst du etwas mehr sagen? Worum geht´s?
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