Autor Thema: Inspiration für Stadtnamen gesucht  (Gelesen 4926 mal)

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Offline Sashael

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Inspiration für Stadtnamen gesucht
« am: 22.10.2017 | 14:20 »
Hallo Schwarm!

Ich würde gerne in meiner demnächst startenden Homebrew-D&D-Kampagne bottom-up leiten und suche nach einem griffigen Namen für die Startstadt.
Hier mal die Eckdaten für das Schmuckstück:
  • Sie liegt in einer sehr stillen, ruhigen und ziemlich großen Bucht, die durch großen Felsriffe von einem sehr stürmischen Meer abgetrennt ist. Die Bucht ist erstaunlich rund.
  • Die Gründer der Stadt haben ihr bestimmt einen Namen gegeben, der Dinge wie Neue Hoffnung, Neuanfang, Große Erwartungen und/oder die Ruhe der Bucht symbolisieren soll.
  • Sie hat ca. 9.000 Einwohner. Eine prosperierende Kleinstadt mit großen Plänen für die Zukunft.
  • Sie ist 149 Jahre alt, der 150. Jahrestag steht kurz bevor.
  • Der Name der Stadt soll kein Englisch beinhalten. Deutsch/Altdeutsch, Skandinavische Sprachen oder als Ausweichmöglichkeit Französisch als Basis wären gut.
  • Sehr plakative Namen wie Stillhafen oder so sollten es aber auch nicht unbedingt sein.

Wenn sich hier Experten beteiligen würden, die sich mit Sprachentwicklung auskennen, wäre mir das ein inneres Blumenpflücken. ;D
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Re: Inspiration für Stadtnamen gesucht
« Antwort #1 am: 22.10.2017 | 14:44 »
Ich soll schöne Grüße von Wikipedia ausrichten  ^-^

Grundwörter

Grundwörter bezeichnen den Grund der Benennung eines Orts oder einer Siedlung, zum Beispiel das Vorhandensein von Gebäuden (-hausen, -kirchen) oder spezieller geografischer Merkmale (-berg, -wald). Die Grundwörter werden auch Endungen genannt, weil sie in germanischen Ortsnamen in der Regel hinten stehen. Durch diese Bezeichnung wird jedoch der Unterschied zu den Ortsnamen-Suffixen verwischt, die im Gegensatz zu den Grundwörtern keine erschließbare eigenständige Bedeutung haben.

Ortsnamen-Grundwörter können auch für sich stehen (Simplex) und zum Teil als Bestimmungswörter dienen, also miteinander kombiniert werden.

Beispiele sind:

    -ach, -a, niederdeutsch -aa, -ah: Siedlung an einem Wasserlauf, einer Ache, westfäl. Aa (-ach kann in rheinischen Ortsnamen aber auch auf das gallo-romanische Suffix -acum zurückgehen).
    -au, -aue, niederdt -oog(e), -ohe, -oie oder Dänisch „-aa“: Siedlungen auf Inseln oder am Wasser (beides als Aue), von mittelhochdeutsch ouwa etc. (-au steht in niederdeutschen Namen oft für älteres -a, -aa, in vormals slawischen Gebieten für -ow). Beispiele für -oog: Langeoog, Minsener Oog, Norderoog, Schiermonnikoog, Spiekeroog, Süderoog, Wangerooge.
    -bach, niederdt. -bek(en), -beck, -bke etc.: (Siedlung an einem) Wasserlauf.
    -berg, -bergen, niederdt. -barg, -bargen: Ansiedlung auf einer Anhöhe oder an einem Berg, zum Beispiel Bamberg, Bergrath, Nothberg.
    -beuern, -beuren, -beuron, -birn, niederdt. -büren, -bur(en) etc.: von althochdeutsch bur „kleines Haus“ etc., mittelniederländ. buur „Wohnung“, vgl. Bauer (Vogelkäfig).
    -born, -bronn etc., Brunnen, Quelle, zum Beispiel Paderborn, Eschborn, Quickborn, auch Heilbronn, Born, Brunn.
    -bruch, -broich, niederdt. -brook, brock, -brauk bedeutet Bruch- oder Sumpflandschaft (siehe Erlenbruchwälder in Brandenburg), zum Beispiel Broich, Bärbroich, Grevenbroich „Bruchlandschaft der Grafen“, Broichweiden, Korschenbroich.
    -bruck, -brück, niederdt. -brügge beziehen sich häufig auf eine Ansiedlung mit Gewässerübergang, oft (aber nicht ausschließlich) eine Brücke. Es kann aber auch von altsächsisch „bruggi“ Bergrücken abgeleitet sein.
    -bühl, -bühel, -bihl, -beuel, bairisch -bichel, -pichl: Siedlung auf oder an einem Hügel, einer Anhöhe.
    -büll: Wohnstätte, Siedlung (entspricht dänisch -bøl von altnordisch bu 'wohnen'), zum Beispiel Niebüll.
    -burg, niederdt., schwed. und dän. -borg: Anhöhe, befestigte Siedlung, in frühmittelalterlichen Namen auch: Stadt (s. u.), zum Beispiel Dahlenburg, Duisburg, Göteborg, Hamburg, Regensburg.
    -büttel, abgeleitet von altsächsisch „(gi)butli“ Siedlung; zum Beispiel Brunsbüttel, Hamburg-Fuhlsbüttel, Oeschebüttel, Wolfenbüttel.
    -by aus dem Dänischen, Dorf, zum Beispiel Barkelsby, Karby; verwandt mit althochdeutsch bur, altnordisch -bu, schwed. -bo und norweg. -bu – an der mittleren Elbe: Ort an der Flussbiegung, zum Beispiel Barby.
    -damm: Endung, in den Niederlanden -dam, in Belgien auch -damme, auf Damm zurückzuführen
    -donk: kleine Anhöhe in der Niederung (niederrheinisch und niederländisch).
    -donn: Siedlung auf einer Düne, zum Beispiel Sankt Michaelisdonn.
    -dorf, -torf, -troff, -druf, niederdt. -dorp, -dörp, -torp, -trop, -trup, dän. -torf, -torp, -trup, vgl. engl. -thorp: (bäuerliche) Siedlung allgemein. Während der deutschen Kolonisierung der vormals slawischen Gebiete ostwärts der Elbe (siehe Deutsche Ostsiedlung) wurden neu gegründete Siedlungen oft nach dem Dorfvorsteher benannt, zum Beispiel Hartmannsdorf (= Dorf des Hartmann).
    -eck, -egg: eigentlich Ecke, herausragende Anhöhe, Fels, oft auch in Namen von Burgen, Schlössern, befestigten Anlagen.
    -feld, -felde: (ursprünglich) unbewaldete Fläche, zum Beispiel Bielefeld.
    -fels: eine Ortschaft auf oder an einem Felsen, zum Beispiel Fels am Wagram, insbesondere zu einer hochmittelalterliche Felsenburg, zum Beispiel Fiels.
    -fehn: aus dem niederdeutschen Fehn/Veen, Moor; hier sogenannte Moorkolonien mit Kanälen im nordwestlichen Niedersachsen (Ostfriesland und Oldenburgerland), zum Beispiel Großefehn, Augustfehn.
    -fleth: niederdt., zu mittelniederdt. vlēt, fließendes Gewässer, zum Beispiel Bahrenfleth, Beidenfleth, Borsfleth, Dammfleth, Elsfleth, Wewelsfleth.
    -furt, -furth, -fürth, niederdt. -ford, -fort, -vörde etc.: Siedlung an einer Furt, zum Beispiel Bremervörde, Erfurt, Frankfurt, Klagenfurt, Ochsenfurt, Schweinfurt, Steinfurt.
    -gast: östlich von Elbe und Saale meistens aus slawisch -goszcz, zum Beispiel Wolgast.
    -gmund, -gmünd: an der Mündung eines Baches oder Flusses, zum Beispiel Gmund, Georgensgmünd; vgl. auch -münde.
    -graben: Siedlung an einem künstlichen Wasserlauf.
    -groden, -grode: niederdeutsch für neu angeschwemmtes Land (insbesondere zur Seeseite des Deichs).
    -hafen, -haven: Hafen, zum Beispiel Bremerhaven, Cuxhaven, Kopenhagen (dänisch: København), Wilhelmshaven.
    -hag(en), -haag, -hain, -han, -hahn etc.: ahd. hagan, mhd. hagen bedeutet ein umhegter Bereich zum Beispiel mit Wall und einer Dornenhecke/Hainbuchenhecke, auch für Landheege/Landwehr/Stadtwehr/Burgwehr in Gebrauch.
    -hall: umstritten (vgl. Halle (Saale)#Ursprung des Namens); vielleicht abgeleitet vom germanischen Wort für Salz.[1]
    -hardt, -hard, -haard(t), -hart(h) etc.: „Bergwald“, „bewaldeter Hang“, zum Beispiel Murrhardt, Spessart („Spechtswald“), Rothaargebirge > gerodetes Waldgebirge.
    -hau: von hauen (roden).
    -hausen, -haus bei den (Wohn-)Häusern, bzw. im Singular (bescheidene) Einzelsiedlung. Ebenso -husen, -huse, -sen, -huus von altnordisch hus Haus oder husa mit Häusern bebauen niederdt. Siedlung.
    -haven: siehe unter -hafen.
    -heim (-en), -ham, -am, niederdt. -hem, -em, -um: Siedlung, Wohnort (vgl. Heimat), zum Beispiel Ingelheim am Rhein, Pilsum.
    -hof bzw. (ursprünglich dativische Pluralform) -hofen, -hoven, -höfen: als Einzelhof oder Gruppe von Gehöften angelegte Siedlung, zum Beispiel Adelshofen, Hülshof, Schophoven.
    -holm: niederdeutsch, dän., schwedisch Insel oder Halbinsel, zum Beispiel Stapelholm.
    -holt: Siedlung am oder im Holz (Wald).
    -horn, -hörn: spitz zulaufendes Geländestück, zum Beispiel Nordhorn, Scharhörn.
    -horst (-host, -ost), -hurst: eine leicht erhöhte Stelle in einem Sumpf, Moor oder einer feuchten Niederung.
    -hoven: siehe unter -hof.
    -hude: Holzlagerplatz/Stapelplatz an einer Wasserverbindung, Fährstelle, Landungsplatz, zum Beispiel Buxtehude, Fischerhude, Flemhude, Harvestehude, Hude, Ritterhude, Steinhude, Winterhude, siehe auch: Hude-Orte.[2]
    -husen: siehe unter -hausen.
    -inghausen (-iehausen, -kausen), -ingheim (-igheim, -ingem), -inghoven (-ikofen, -ikon/-iken), -ingerode: Kombinationen aus dem Suffix -ing(en) und den jeweiligen Ortsnamen-Grundwörtern, zum Beispiel Bönnigheim, Lüdinghausen, Wernigerode, Zollikofen, Zollikon.
    -kapell(en), -kappeln: eine Kapelle, zum Beispiel Westerkappeln.
    -kietz: ehemals slawische Fischersiedlung in der Mark Brandenburg und angrenzenden Gebieten
    -kirch, -kirchen, niederdt. -kark, -kerk(en): Kirchort.
    -lar: von althochdeutsch *hlār(i) „Hürde, Lattenwerk, Gerüst“, zum Beispiel Fritzlar, Goslar, Wetzlar, auch als Simplex: Lahr/Schwarzwald.[3]
    -leben (-legen) (-lehen), (altsächsisch-thüringisch, bayrisch): Lehen, vom Grundherren verlehntes Gut (z. B. Schönleben, Niederlehen), Hinterlassenschaft, zurückgelassener Ort, zum Beispiel Aschersleben, Eisleben, Gardelegen (entspricht dänisch -lev, schwedisch -löv).
    -leiten, -leithen: (Siedlung am) Abhang, Berghang.
    -ley: (am) Fels.
    -loh, -lah, -loch, -loy: Wald, Hain, lichtes Gehölz, zum Beispiel Wechloy.
    -mar: stehendes Gewässer, sumpfiges Quellgebiet, zum Beispiel Geismar, Horstmar.
    -mund, -münde, niederdt. -müde(n), niederländ. -muid(e): an der Mündung eines Baches oder Flusses, zum Beispiel IJmuiden, Müden, Peenemünde, Swinemünde; vgl. auch -gmünd.
    -münster: Mönchskloster (von lateinisch ‚monasterium‘), zum Beispiel Kremsmünster.
    -oog(e): siehe unter -au.
    -rod, -roda, -rodt, -rode, -raht, -rath, -rade, -rüti, -reut(h), -reute, -ried, -ruit, -ray: von „Rodung“, also eine Siedlung im (früheren) Wald, zum Beispiel Bayreuth, Bergrath, Harlingerode, Eurode, Hastenrath, Neuenrade, Reutte in Tirol, Röhe, Roetgen, Röthgen; nicht jedoch: Walsrode.
    -rotte: von zusammenrotten, siehe Weiler
    -ruhe: Rückzugsort eines Herrschers, zum Beispiel Karlsruhe, Wilhelmsruh.
    -salt, selt: wahrscheinl. althdt. salida, selida bzw. altsächsisch selitha, altenglisch seld „Haus, Wohnung, Wohnstätte, Unterkunft“.
    -scheid: von Grenze, scheiden, Bestandteil vieler Flurnamen
    -schlag: Zollschlag, Schlagbaum, Grenze, bzw. von schlagen (forstwirtschaftlich Forstschlag, roden).
    -schwand, -schwende, -swende: von Schwenden (einer besonderen Art des Rodens der Bäume), zum Beispiel Alberschwende, Wolpertswende.
    -siefen, -seifen, niederdt. -siepen: mittelhochdeutsch (bzw. mittelniederdeutsch) für enges, feuchtes Bachtal, siehe Siepen.
    -siel: von „Siel“, eine Deichschleuse, zum Beispiel Bensersiel, Greetsiel, Dornumersiel, Hooksiel, Horumersiel.
    -stade: niederdeutsch für Ufer, Gestade, natürlich entstandener Landeplatz für kleinere Schiffe, zum Beispiel Stade, Warstade, siehe auch: Stade-Orte.[4]
    -stadt, -statt, -stätt, -stetten, niederdt. -städt, -stedt, -stede(n):, in Norddeutschland von altnord. „stada“ in schon mittelalterlich überlieferten Ortsnamen (zunächst) lediglich Stätte, Stelle (zum Beispiel Eichstätt ‚Stelle, wo viele Eichen wachsen‘), erst im 12. Jahrhundert entwickelte sich für mittelhochdeutsch stat, hochdeutsch „-stadt“ die Bedeutung ‚Siedlung mit Marktrecht und Selbstverwaltung‘ (dafür früher burg); auch im 20. Jahrhundert bei Zusammenlegungen von Gemeinden häufig gebraucht, zum Beispiel: Diemelstadt, Erftstadt.
    -stein: eine Ortschaft auf oder an einem Felsen, zum Beispiel Warstein, insbesondere zu einer Burg, zum Beispiel Aggstein, Bieberstein, Kufstein.
    -stift: ein Nonnenkloster.
    -sund: eine Meerenge, zum Beispiel Stralsund.
    -tal, -thal, niederdt., dän. -dal: Siedlung im Tal; auch im 20. Jahrhundert bei Zusammenlegungen von Gemeinden häufig gebraucht, zum Beispiel: Extertal, Lippetal, Nettetal, Niddatal, Schwalmtal, Wuppertal.
    -torf: aus dem Dänischen Siedlung im Moor, wo Torf gestochen wird, zum Beispiel Rostorf, Nortorf, Gettorf.
    -trop, -trup: siehe unter -dorf.
    -um: friesisch, niedersächsisch für -heim zum Beispiel Beckum, Büsum, Husum, Keitum, Pogum, Rantum.
    -up: aus dem Dänischen -torp, Dorf, zum Beispiel Hurup.
    -walchen: Siedlung romanischen (welschen) Ursprungs.
    -wald, -walde, niederdt., dän. -wohld, -wohle, -wold etc.: Siedlung am oder im Wald.
    -warden: Siedlung auf einer Wurt, zum Beispiel Breddewarden, Eckwarden, Einswarden, Fedderwarden, Golzwarden, Hammelwarden, Langwarden, Sengwarden.
    -weg: am Weg gelegen, Baumschulenweg.
    -weide: an oder bei einer Weide gelegen (wobei hier der Baum oder die Grünfläche gemeint sein kann), Niederschöneweide, Oberschöneweide.
    -weiler, -wei(h)er, -wil, -wy(h)l, -viller: eine Wohnsiedlung, die aus wenigen Gebäuden besteht (vgl. Weiler), von romanisch villāre „Gehöft“ und damit letztlich zu lat. villa „Landhaus“.
    -werder, -werth, niederdeutsch, fries. -warder, -wort(h), -ort, süddeutsch -wört(h): Halbinsel oder inselartige Anhöhe in der Niederung (vgl. Wurt).
    -wies, -wiß: an oder bei einer Wiese gelegen, zum Beispiel Dürwiß.
    -wik, -wig: altnordisch Handelsplatz, niederdeutsch Siedlung (aus altnord. vík), z. B. Schleswig.
    -winkel: etwas unbestimmtes, das mit den Begriffen klein, eng, irgendwo, weit weg, geringwertig bezeichnet werden kann, z. B. Voßwinkel in Verbindung mit einem Tier (hier: niederdeutsch Voß für Fuchs), aber auch mit Bezug auf eine winkelartige Geländeform.
    -wiß: siehe unter -wies.
    -zell: bezieht sich auf eine Klosterzelle, zum Beispiel Zell, Kirchzell.

Suffixe

Ortsnamen-Suffixe können (besonders in altertümlichen Ortsnamen) die Stelle von Grundwörtern einnehmen. Da sie keine eigenständige Bedeutung haben, sind sie noch stärker als die Grundwörter der Abschleifung (und gegenseitiger Angleichung) ausgesetzt. Hinzu kommt, dass die deutschen Ortsnamen ursprünglich Dativformen waren (gebraucht als Lokativ) und deshalb häufig noch auf -e (Singular) oder -(e)n (Plural) enden, zum Beispiel -walde „im/am …wald(e)“, -hausen (althochdeutsch -husun, husum, -husin, -huson) „bei den …häusern“ – diese Kasussuffixe sind weitgehend assimiliert.

Beispiele:

    -ach, -ich (-ig), -icht (-igt), oberdeutsch -at, -et, -it, hessisch -es, -is: Kollektivsuffix, das aus Baumnamen Gehölznamen bildet, zum Beispiel Haslach („Haselwald“), Birkig, Buchet, Meiches (1342 zum Eiches).
    -ate, -te, -nit und -net: keltischen Ursprungs, zum Beispiel Adnet (Salzburg).
    -ede, -de, -da, -te, -ta, -t: Kollektivsuffix, das aus örtlichen Gegebenheiten Siedlungsnamen bildet, zum Beispiel Eschede, Apolda (‚Ort, wo Äpfel wachsen/Apfelbäume stehen‘ vgl. lateinisch arboretum ‚Baumgarten‘ zu arbor ‚Baum‘), Ebnet/Ebnit/Ebnat (zu althochdeutsch ëbanôti ‚Ebene‘); aber auch Substantive aus Verben, zum Beispiel Freude zu freuen, Gebäude zu bauen.
    -ich, -ach in rheinischen Ortsnamen: aus gallo-romanisch -(i)acum, zum Beispiel Jülich, Andernach.
    -in (-en) (wenn endungsbetont): slawisch, zum Beispiel Berlin, Schwerin, Fehrbellin ‚Weidenort‘.
    -ing, -ingen, -ung, -ungen, friesisch -ens: bildet Siedlungsnamen (eigentlich Einwohnernamen) hauptsächlich aus Personennamen (zum Beispiel Süpplingen, Gauting, Esens, Grauingen), aber auch aus Stellenbezeichnungen (zum Beispiel Wildungen 'bei den Leuten in der Wildnis').
    -itz, -itsch, -witz, -(sch)ütz: aus slawisch -ic- bzw. -ov-ic-, zum Beispiel Rochlitz, Delitzsch, Doberschütz (1349 Doberschwicz zum altsorbischen Vornamen Dobrš).
    -ow (-au): aus slawisch -ov, zum Beispiel Malchow, Lüchow.
    Siehe auch: Namen auf -ow
    -s (-z): Genitiv-Endung in elliptischen Ortsnamen; diese bestehen nur aus einem Bestimmungswort (meistens Personenname) im Genitiv, das Grundwort ist ausgelassen oder weggefallen, zum Beispiel in Sterbfritz aus 'Starcfrides [Huson]' (vgl. Familiennamen wie Frings aus 'Severins [Sohn]'); dass auch diese Ortsnamen ursprünglich Dativformen waren, zeigt Merkenfritz aus ‚[ze de]m Erkenfredis‘.

Bestimmungswörter

Sie weisen auf bestimmte geografische (Berg-, Tal-, Wasser-) oder geologische (Erz-, Hal-, Stein-) Gegebenheiten hin, beziehen sich auf die natürliche Umwelt (Hirsch-, Hase-, Vogel-, Eich-, Buch-) oder Personengruppen (Frank-, Sachsen-, Schiffer-, Graf-) oder verweisen auf Bauten (Burg-, Kirch-, Mühl-).

Beispiele:

    Gründungsbezeichnungen: Neu- zum Beispiel Neustadt, Alt(en)-/Old(en)- usw. (wenn nicht Zusatz, s. u.)
        Personen (meist Stifter): König(s)-, Herzog(en)-, Graf(en)-, Schulz(en)-, Schult(en)- usw.; auch Personennamen (meistens männl. Vornamen, etwa bei den bairischen -ing-Siedlungen)
        Wappenzeichen wie Biber, Falk-, Greif-, Horn-, Lauen-, (Löwe)
        Rechtlicher Status: Frei-, -stadt, zum Beispiel Freistadt, auch -markt, -bad (Kurort) und -stift (zum Beinamen siehe auch unten)
        Rodungsnamen: Rod, Schlag, Sang, Brand, (G)schwend
    Flurnamen: Au, Bach, Ach, See, Berg, Feld, Wald, Forst, Heide, -moos, Trath
        Bodenbeschaffenheit: Stein, Sand
    Besonderheiten:
        Tiere: Ber-, Hirsch-, Vogel(s)-, Eber- (Vorkommen, soweit nicht Wappentier)
        Baumarten: Aich-, Esch-, Nuß-, siehe Liste von Bäumen und Sträuchern in Mitteleuropa
        Ereignisse: Brand-, -statt
        Zahlwörter, Anzahlen von bestimmenden Objekten: Zwei-, Zwi(e)-, Dri-, Fünf-, Neun-
    Wirtschaftliche Kennzeichen, teils auch als Gründungsname einer Siedlung zu einem vorhandenen Objekt:
        Haupt- oder Zentralgebäude: Kirch-, Burg, Schloss-, Pfalz-, -hof, -hausen
        Gewerbe: Mühl-, -hütte(n)
        Handelsplätze: Kauf-, Markt-, Samstag-, -hafen, -haven
        Verkehrswege: Straß, Weg, -bruck, -furt
        Grenzen: Mark- (als Abgrenzung), Grenz-, auch Einfriedungen wie Kamp, Gatter, Hag
        Kulturland: Wiese, Feld, Alm, bzw. Brachland wie Heide, Trath
        Bodenschätze oder deren Verarbeitung: Eisen-, Erz-, Kupfer-, Gold-, Zinn- usw., Salzvorkommen: Hal-, Salz-, Sol- (Speisesalz, Halogene)
        Brunnen: -brunn, -quell, Pütz- zum Beispiel Pützlohn
    Lagebezeichnungen (wenn nicht Zusatz, s. u.):
        Namen von Fließgewässern: Oder-, Rhein-, Saar-, Weser-
        Exposition: Stein, Fels, -eck, -winkel
        Qualitäten: Schön(e)-, Lauter-, -öd, auch Sonn-, Licht(en)-, Dunkel-

Namenszusätze

Sie grenzen gegenüber nahegelegenen, ansonsten gleichnamigen Orten ab (Groß-/Klein-, Alt-/Neu-, Hoch-/Ober-/Nieder-) und werden meistens den anderen Bestimmungswörtern vorangestellt. Die Unterscheidung zu den Bestimmungswörtern ist dabei eher funktional als inhaltlich, so dass Elemente der oberen und unteren Listen z. T. ausgetauscht werden können, zum Beispiel Markranstädt (neben Altranstädt) und Oldenburg (ohne nahegelegenes Gegenstück).

Es gibt Unterscheidungen nach

    Alter: Alt(en)-, Alde(n)-, Old(en)-, Ohlen-, Star- (slawisch ‚alt‘); Neu(en)-, Nau(en)-, Nein-, Nie(n)- (Nin-, Nenn-), Nova- (slawisch ‚neu‘)
    Größe: Groß(en)-, Gross(en)-, Grot(en)-, Groot-, Michel(n)-, Mecklen-; Klein-, Lütz(el)-, Lütten-, Lütjen- (Lütgen-), Lixen-
    Höhe: Hoch-, Hohen-, Hogen-, Ober-, Over- (Aver-), Auf-, Up- (Op-); Nieder-, Neder- (Neer-), Unter-, Sieden- usw.
    Region: Hann.(oversch)-, Neckar-, Schwäbisch-, Hess.(isch)-
    Richtung: Nord(er)- (Noord-); Süd(er)- (Sund-, Sont-, Sud-, Sauer-); Ost(er)-/West(er)-; Hinter-/Vorder-, Inner-/Außer-,
    Siedler: Deutsch(en)-; Böhmisch-; Wendisch- (Windisch-, Wenigen-)

Auch der Zusatz Klein- kann auf eine slawische Siedlung neben einer deutschen Siedlung (Groß-) hinweisen. Dies erklärt sich über eine Übersetzungskette mit dem in mittelalterlichen Urkunden benutzen Latein: Als Bezeichnung für Wenden wurde Wenigen verwendet, dieses übersetzt zu lateinisch minor, das später als Klein- wieder ins Deutsche zurückkam. Entlang der deutsch-slawischen Siedlungsgrenze des frühen und hohen Mittelalters finden sich sowohl Orte mit Klein- im Zusatz wie auch noch das ursprüngliche Wenigen-. Beispiele hierfür sind etwa Jena und Wenigenjena am gegenüberliegenden Saaleufer, Wenigensömmern und Großensömmern (das heutige Sömmerda) oder Wenigentaft und Großentaft in der Rhön. Dazwischen liegen ebenfalls Orte wie Kleinbrembach und Großbrembach mit dem rückübersetzten Klein- als Namenszusatz.
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Offline Edvard Elch

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Re: Inspiration für Stadtnamen gesucht
« Antwort #2 am: 22.10.2017 | 15:32 »
Wild durcheinander … Rovik, Nybörjan, Nyhoppvik, Ruhmund, Hoppesund …
Kants kategorischer Imperativ, leicht modernisierte Fassung: „Sei kein Arschloch.“

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Offline Skeeve

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Re: Inspiration für Stadtnamen gesucht
« Antwort #3 am: 22.10.2017 | 23:28 »
[Abo, weil ebenfalls auf der Suche]
... oft genug sind die Spieler die größten Feinde der Charaktere, da helfen auch keine ausgeglichenen Gegner

Hoher gesellschaftlicher Rang ist etwas, wonach die am meisten streben, die ihn am wenigsten verdienen.
Umgekehrt wird dieser Rang denen aufgedrängt, die ihn nicht wollen, aber am meisten verdienen. [Babylon 5]

Offline Sashael

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Re: Inspiration für Stadtnamen gesucht
« Antwort #4 am: 29.10.2017 | 14:52 »
Es ist jetzt Nyhoppvik geworden und die Bucht heißt Tryggvika.

Für die anderen Dörfer und Weiler der Umgebung werd ich mich mir noch viel Inspiration aus dem obigen (leicht überwältigenden) Post holen. :)
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Offline Timo

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Re: Inspiration für Stadtnamen gesucht
« Antwort #5 am: 29.10.2017 | 16:15 »
Für die schnelle Not, hilft eigentlich fantasynamegenerators immer super:

https://www.fantasynamegenerators.com/fantasy-town-names.php

und weil es unfair wäre, sei nochmal gesagt, während obige Seite toll für schnellen Quatsch ist, ist donjon super für ganze Beschreibungen von Orten/Szenen/Planeten fein säuberlich nach Systemen sortiert:

https://donjon.bin.sh/
« Letzte Änderung: 29.10.2017 | 16:19 von Timo »
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