Autor Thema: [SoA Char] Dr. Ludwig Gotthold Degebach  (Gelesen 1151 mal)

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Offline trondetreublatt

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[SoA Char] Dr. Ludwig Gotthold Degebach
« am: 23.10.2017 | 16:23 »
Dr. Ludwig "Lutz" Gotthold Degebach

Beruf: Stellvertretender Oberarzt der Chirurgischen Abteilung der Charité, Sanitätsoffizier a.D.

Portraitfoto siehe:
http://tinyurl.com/yapwvse3

Alter: 38 Jahre

Geburtsdatum: 27.04.1889

Erscheinungsbild: Schneidiges Auftreten, makelloses Äußeres: maßgeschneiderter Anzug, adrette Frisur, glattrasiert. Eine tadellos aufrechte Haltung, die vielleicht die geringe Körpergröße kompensieren soll. "Schmiss" auf der linken Wange.

Charakterwerte:

50  ST
50  KO
80  MA
60  GE
50  ER
40  GR
60  IN
70  BI

Berufsfertigkeiten:

60  Erste Hilfe
50  Faustfeuerwaffe
70  Medizin
60  Psychologie
40  Überlebenskunst
40  Überzeugen
50  Wissenschaft (Biologie)
40  Wissenschaft (Pharmazie)

50  Finanzkraft

Hobby-Fertigkeiten:
40 Springen (Grundwert 20 + 20)
45 Schwimmen (1/2 KO = 25 +20)

Konfliktbewältigung:

45  Nahkampf (Grundwert: 1/2 ST = 25; Spezialisierung: Handgemenge + 20 anstelle Hobbyfertigkeit)
50  Fernkampf Faustfeuerwaffe (Grundwert: 20)
25  Fernkampf Gewehr/Flinte (Grundwert: 25)
50  Ausweichen (Grundwert: 1/2 GE = 30; Steigerung +20 anstelle Hobbyfertigkeit)

Basisfertigkeiten:

35 Bibliotheksnutzung (1/2 BI)
25 Charme/Verführen (1/2 ER)
30 Verborgenes erkennen (1/2 IN)
20 Werfen (1/2 GR)

Charakter-Hintergrund

Ludwig wurde 1889 geboren und wuchs als ältester von drei Brüdern in einem wohlbehüteten katholischen Hause im wohlhabenden Mannheimer Viertel Lindenhof auf. In den langen Friedensjahren fehlte es der Familie an nichts Materiellem, aber der Umgang im Hause war eher streng und konservativ. Außer "Ja, Vater" oder "Nein, Mutter" und hin und wieder "Ich tu`s nie wieder, versprochen!" hatten die Kinder nicht viel zu sagen. Ein wenig Wärme bekamen sie einzig von ihrem Kindermädchen Annegret zu spüren, das aus einem kleinen pfälzischen Dorf stammte. Ein besonderes Glück war es, wenn diese es schaffte, bei den Eltern herauszuhandeln, die Kinder für ein langes Wochenende mit in die Pfalz zu nehmen. Dort wurde dann nach Herzenslust im Wald herumgetobt, Pilze oder Kastanien gesammelt und kindliche Abenteuer erlebt.
Der Ruf des Abenteuers lockte alle drei und oft genug schauten sie vom Garten ihres Elternhauses aus den Seglern auf dem Rhein hinterher und malten sich aus, wie diese weiter nach Rotterdam und dann in die Weite des Meeres hinausfuhren, um in fremden Ländern Abenteuer zu erleben. Entsprechend wurden auch Romane und Heftchen mit exotischen Abenteuern verschlungen und in der Schule herumgereicht.

Das eigene Leben war aber die meiste Zeit ein eher eintöniger Trott, bestens geeignet, die jugendliche Fantasie verkümmern zu lassen. Es wurde viel gebüffelt, denn hervorragende Schulleistungen wurden erwartet und der Herr Studienrat Degebach zog nicht einmal in Erwägung, das aus seinen Kindern etwas anderes werden könnte, als er vorgesehen hatte: Ludwig, der älteste, hatte Arzt zu werden, Leopold Jurist und der kleine schüchterne Matthias sollte Pfarrer werden wie sein Onkel.
Trotz des Altersunterschieds hielten die drei die ganze Schulzeit hindurch stets zusammen wie Pech und Schwefel. So war es denn auch ein gewisser Bruch, als Ludwig zum Studium nach Heidelberg ging. Dort trat er der Turnerschaft Rhenopalatia bei und entdeckte dort seine Liebe zum Sport, vor allem zum Turnen und Schwimmen. Bei einer der Mensuren, die er dort schlug, holte er sich auch seinen Schmiss und trägt diesen seither mit Stolz zur Schau.

Nicht lange nach Ludwigs Approbation brach dann der 1. Weltkrieg aus und wurde zur für ihn am stärksten prägenden Zeit. Nach einer Grundausbildung im Schusswaffengebrauch zur persönlichen Verteidigung wurde er als Assistenzarzt dem XV. Armeekorps angeschlossen.
Seine ersten Schritte als Chirurg hatte er noch in Friedenszeiten gemacht, aber nun machte er unter den harschen Bedingungen des Feldlazaretts ganz andere Erfahrungen. Er lernte dort unter dem gestrengen Blick Prof. Sauerbruchs, Amputationen durchzuführen und Geschossteile zu entfernen. Schon in Friedenszeiten hatte er einmal einen Patienten verloren, doch dies war etwas ganz anderes: den ganzen Tag ging er seinem blutigen Geschäft nach und häufig genug war es vergebens und jede Hilfe zu spät. Selbst in den Träumen während seiner kurzen Schlafphasen suchten ihn die Hoffnungslosigkeit und die Verzweiflung in den Blicken der sterbenden Soldaten heim. Als ihn schließlich die Nachricht erreichte, dass sein Bruder Leopold bei Verdun gefallen war, zerbrach etwas in ihm. Er schrie und wütete, weinte und verzweifelte. Doch um ihn herum ging die geschäftige Industrie des Krieges weiter wie gehabt.
So ging auch er seiner Arbeit wieder mechanisch nach, doch er verschloss sich dem Leid um ihn herum. All der Schmerz und die Verzweiflung tangierten ihn immer weniger. Und je mehr Soldaten er sterben sah, desto härter wurde er.
Irgendwann war der Krieg vorbei und er kehrte heim, doch sein Zuhause war fremd geworden und erinnerte ihn nur an seinen verstorbenen Bruder. Der jüngste, Matthias, war zu jung für den Kriegsdienst gewesen und war noch daheim. Das Wiedersehen mit der Familie war schön, doch das klaffende Loch, das Leopold hinterlassen hatte, war nicht zu übersehen. Bald ging Matthias dann auch zum Studium nach Heidelberg und Ludwig nahm eine Stelle als stellvertretender Oberarzt im fernen Berlin an und ließ zusammen mit der schmerzvollen Erinnerung an Leopold auch die letzte Verbindung zu seiner Kindheit zurück.

Nun lebt Ludwig schon einige Jahre in Berlin, hat sich fachlich einen Namen gemacht und die Schrecken des Krieges in den Hintergrund seines Verstandes treten lassen. Er betätigt sich körperlich, er turnt, schwimmt und, seit es so in Mode gekommen ist, boxt er auch in einem Verein. Ansonsten widmet er sich weitgehend seiner Arbeit und frönt den abendlichen Vergnügungen, die Berlin zu bieten hat, nur ganz gelegentlich. Die richtige Dame für seine Seite hat der alternde Junggeselle nach wie vor nicht gefunden.
« Letzte Änderung: 26.10.2017 | 12:17 von trondetreublatt »
Dr. Ludwig Gotthold Degebach
Chirurg, 38
Charakter für das Tanelorn-Forenspiel Spawn of Azathoth