Autor Thema: Handy am Spieltisch  (Gelesen 23316 mal)

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Eulenspiegel

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #150 am: 9.11.2017 | 18:38 »
Die Vehemenz, mit der hier Leute unbedingt Ihr Handyspielereien verteidigen wollen, ist ja anders nicht zu erklären.
Etwa mit der gleichen Vehemenz, mit der du früher deinen Spielstil verteidigen wolltest?  ;)

@Rest
Da schaut man mal einen Tag nicht auf sein Handy (oder sonstwie ins Internet) und schon haben sich mehrere Seiten angefüllt. Ich werde mal nicht auf jeden Post einzeln eingehen, sondern versuchen, das Ganze thematisch zu gruppieren.

bzgl. Alternative Handlungen
Hier wurde vorgeschlagen, anstatt der Handy-Nutzung den anderen zu sagen, dass mich die Szene langweilt. Das halte ich für eine schlechte Alternative, da dieser Hinweis wesentlichs törender ist als das Handy zu nutzen. Und der Hinweis, dass mir langweilig ist, ändert nichts daran, dass mir langweilig ist.

Ein andere Vorschlag war, so zu tun, als ob einem die Szene interessieren würde. Davon halte ich nichts, da ich ehrlich bin und meinen Freunden nichts vorheucheln möchte.

Letztendlich sind beide Vorschläge die Extreme: Entweder ungefragt seine Meinung sagen oder etwas vorheucheln.
Ich selber bevorzuge da die Mitte: Meine Meinung nicht ungefragt mitteilen, sie aber auch nicht verbergen. Und wenn ich das mit etwas kombinieren kann, was mir Spaß macht: Um so besser.

bzgl. Runde verlassen
Klar, das ist die Notlösung, die man durchführen kann, wenn die beiden Gruppen sich partout nicht einigen können bzw. der Großteil der Runde langweilig ist. Wenn jedoch 1 Viertel bis 1 Drittel der Szenen langweilig ist und der Rest spannend, gibt es meiner Meinung nach keinen Grund, die Runde zu verlassen.

bzgl. Studien interpretieren
Ich habe ausführlich erklärt, wieso die Studie falsch interpretiert wurde. Man kann sich gerne darüber unterhalten, was die richtige Interpretation der Studie ist. Und man kann sich auch gerne darüber unterhalten, ob die Studie überhaupt gebraucht wird. Aber "Ich brauche die Studie nicht." ist kein Gegenargument zu "Du hast die Studie falsch interpretiert."
Wenn jemand eine Studie falsch interpretiert, wird die Interpretation nicht dadurch richtig, dass man die Studie nicht braucht.

Nochmal: Die Studie sagt nur aus, dass Handys ablenken.
Die Studie macht keine Aussage darüber, wie sehr die Handys ablenken. Das heißt, die Studie ist kein Argument dafür, ob man Handys am Spieltisch verbieten sollte oder nicht.

Jetzt kann man gerne sagen: "Ist doch klar, dass Handys extrem viel ablenken. Dafür brauche ich doch keine Studie."
Das mag ja sein. Ändert aber nichts daran, dass die Studie das nicht sagt und dass es falsch ist, für die eigene Ansicht auf die Studie zu verweisen.

bzgl. Papier und Stift
Papier und Stift lenken ebenfalls ab. Und wie Handys kann man auch komplett auf Papier und Stift beim RPG verzichten. Man kann den Charakterzettel z.B. vollkommen digital auf dem Tablet haben und sich auch dort Notizen machen. (Ich kann Maptool und Fantasy Grounds sehr empfehlen.)

bzgl. Phobien und Sucht
Ja, es gibt sowohl Handy-Phobien als auch Handy-Sucht. Und in beiden Fällen sollte man auf die entsprechenden Leute Rücksicht nehmen. Meistens ist das auch problemlos möglich, solange ein Handy-Phobiker und ein Handy-Süchtiger nicht in der gleichen Runde sind.

Aber ich denke, die meisten Rollenspieler sind gegenüber Handys weder phobisch noch süchtig.

bzgl. weniger Freude
Wir haben da einen Interessenkonflikt:
Person A hat weniger Freude, wenn am Handy getippt wird.
Person B hat weniger Freude, wenn nicht am Handy getippt wird.
Person C ist es vollkommen egal, ob am Handy getippt wird oder nicht.

Hier müsste man also sehen, wessen Freude stärker eingeschränkt wird: Die von Person A oder die von Person B. Hierzu ist es extrem hilfreich zu erfahren, warum Person A bzw. B weniger Freude empfindet.

Offline KhornedBeef

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #151 am: 9.11.2017 | 19:05 »
Pen and Paper ohne Papier: hat für mich bis jetzt schlecht bis gar nicht funktioniert und außerdem soll dann auch noch jeder ein maptool-fähiges Tablet haben? Fände ich ne Hürde.
Und mich lenkt ein Stift weniger ab als ein Handy.
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Offline ArneBab

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #152 am: 9.11.2017 | 19:09 »
Zitat
Wenn jemand am Spieltisch tatsächlich weniger Freude hat,¹ wenn jemand anders am Handy tippt²
Ersteres nein, zweiteres ja. Eine reine Befindlichkeit ist eben nur das und steht zur Disposition bzw Diskussion.
Bei ¹ ging es darum, dass jemand tatsächlich weniger Freude am Spiel hat. Das ist eine reine Befindlichkeit (weniger Freude), aber trotzdem eine Tatsache.
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Offline ArneBab

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #153 am: 9.11.2017 | 19:10 »
Womit dann auch klar wäre, womit Du dich so am Spieltisch ablenkst... ~;D
Womit ich mich einmal abgelenkt habe — und das sofort wieder gestoppt habe, weil ich gemerkt habe, dass ich mich dabei nicht so gut auf das Spiel konzentrieren kann.
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Eulenspiegel

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #154 am: 9.11.2017 | 19:12 »
@KhornedBeef
Mag 'ne Hürde sein. Ist aber keine unüberwindbare Hürde.

Außerdem: Es müssen doch nicht alle Rollenspieler uniform im Gleichschritt laufen. Es ist doch kein Problem, wenn der eine noch analoge Unterlagen hat und der andere digitale Unterlagen. Es besteht kein Zwang, dass alle gleich ausgerüstet sind.

Wieso lenkt dich ein Stift weniger ab als ein Handy? Mich lenkt beides gleichermaßen ab.

@ArneBab
Die Frage ist, warum er weniger Freude deswegen hat.

Offline gilborn

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #155 am: 9.11.2017 | 19:51 »
Für mich kristallisiert sich aus dem Thread schön langsam ein Kriterium heraus, das entscheidet ob es zwischen besagtem Spieler und mir funktioniert:
Wenn mir jemand am Spieltisch sagt, ob ich nicht wieder aufpassen mag und das Handy (o.ä. Ablenkungsgerät inkl. Stifte) weglegen mag, lege ich es weg und sage ertappt: "Entschuldigung, natürlich."
Wenn jemand in so einer Situation sagt "Moment noch, ich muss noch schnell fertigschauen" oder "Warum? Ich bin doch eh grad nicht dran." wird dieses Thema immer wieder zu Konflikten mit mir am Tisch führen.

Der Unterschied zwischen den 2 Reaktionen liegt im Anspruch den ich an eine gesellschaftliche Runde jedweder Art habe (Ob es RPG-Runde, Brettspielabend, Kaffeenachmittag, Geburtstags- oder Weihnachtsfeier ist): Nämlich, dass ich meine Aufmerksamkeit nicht zwischen den Anwesenden und irgendetwas Anderem teilen mag.

Warum liegt mir das so am Herzen?
Ich glaube die Reizüberflutung der Welt tut uns nicht gut. Sich auf eine Sache zu konzentrieren ist, so denke ich, etwas Gutes. Es ist einen Gang runter schalten, bewusst Leben, vielleicht sogar im Moment. Achtsamkeit lässt Grüßen.
Im Grunde der Gegenentwurf zu dem Skizzierten suchtartigen. Davon habe ich im Alltag genug. In meiner RPG-Welt soll es anders zugehen.
(Vielleicht liegt es auch daran, dass ich es Anders habe kennen und wertschätzen gelernt habe. Ich bin kein native Digitalist.)

Hört sich natürlich alles Hochtrabend an, sicher, eine nette Theorie. Ich kann sie selber nicht oft und vor allem ständig umsetzen. 
Aber es ist ein Ziel.

Und jemand der betreten reagiert, wenn man ihn bittet, seine Aufmerksamkeit doch bitte auf den Tisch zu lenken, der hat dieses Ziel wohl auch irgendwo. Warum wäre er sonst betreten?

Deshalb ist das vielleicht mein Lackmustest.

Offline ArneBab

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #156 am: 9.11.2017 | 20:21 »
@ArneBab
Die Frage ist, warum er weniger Freude deswegen hat.
Wenn er das nicht weiß, aber gemerkt hat, dass das so ist, akzeptierst du das?
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Eulenspiegel

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #157 am: 9.11.2017 | 20:40 »
Wenn er das nicht weiß, aber gemerkt hat, dass das so ist, akzeptierst du das?
Klar. Würdest du das auch akzeptieren? Also wenn die Person, die gerne im Handy tippt, weiß, dass sie Freude daran hat, aber nicht weiß, warum das so ist.

@gilborn
Sollte nicht jeder Mensch für sich selber entscheiden können, ob ihm viele Reize gut tun oder ob es für ihn eine Reizüberflutung ist?

Genausowenig wie du bevormundet werden willst und dass dir jemand sag: "Los, nehme mehr Reize auf." genausowenig möchte jemand anderes bevormundet werden: "Los, nehme weniger Reize auf."

Offline ArneBab

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #158 am: 9.11.2017 | 20:45 »
Klar. Würdest du das auch akzeptieren? Oder würdest du darauf bestehen, dass Person A weniger Freude hat?
Ob jemand mehr oder weniger Freude hat, weiß nur derjenige selbst. Wenn er beides schon probiert hat (also beides kennt), dann: ja logisch.

Das muss übrigens nicht der mit dem Smartphone sein.

Wenn einer weniger Freude hat, wenn jemand anders ein Smartphone auf dem Tisch hat, der andere aber ohne Smartphone weniger Freude hat, dann gibt es einen Konflikt, für den es keine ideale Antwort gibt (egal, wie sie sich entscheiden, einer hat weniger). Das ließe sich z.B. auflösen, indem je nach Setting ein Handy dabei oder nicht dabei ist. Dann hat jeder mal was er will (und sie probieren gleichzeitig beides aus, machen also mehr Erfahrungen).
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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #159 am: 9.11.2017 | 20:51 »
Nochmal: Die Studie sagt nur aus, dass Handys ablenken.
Die Studie macht keine Aussage darüber, wie sehr die Handys ablenken. Das heißt, die Studie ist kein Argument dafür, ob man Handys am Spieltisch verbieten sollte oder nicht.

Jetzt kann man gerne sagen: "Ist doch klar, dass Handys extrem viel ablenken. Dafür brauche ich doch keine Studie."
Das mag ja sein. Ändert aber nichts daran, dass die Studie das nicht sagt und dass es falsch ist, für die eigene Ansicht auf die Studie zu verweisen.

bzgl. Papier und Stift
Papier und Stift lenken ebenfalls ab. Und wie Handys kann man auch komplett auf Papier und Stift beim RPG verzichten. Man kann den Charakterzettel z.B. vollkommen digital auf dem Tablet haben und sich auch dort Notizen machen. (Ich kann Maptool und Fantasy Grounds sehr empfehlen.)
Erstens war das genau das, was ich gesagt habe, und zweitens sagt die Studie, dass Handies ablenken, und dass daher die Ablenkung reduziert, das Handy nicht am Spieltisch zu haben (es sei denn, es kann durch das Handy auf andere Ablenkung verzichtet werden). Sie ist also immernoch sehr wohl ein Argument gegen Handies am Spieltisch — es sei denn, sie werden konstruktiv fürs Spiel verwendet und bieten dadurch größeren Nutzen als sie schaden (was ich auch schon lange hier sage).

[quota]
bzgl. weniger Freude
Wir haben da einen Interessenkonflikt:
Person A hat weniger Freude, wenn am Handy getippt wird.
Person B hat weniger Freude, wenn nicht am Handy getippt wird.
Person C ist es vollkommen egal, ob am Handy getippt wird oder nicht.

Hier müsste man also sehen, wessen Freude stärker eingeschränkt wird: Die von Person A oder die von Person B. Hierzu ist es extrem hilfreich zu erfahren, warum Person A bzw. B weniger Freude empfindet.
[/quote]
Meine Rede ☺

Allerdings gibt es potenziell bei einem Handytipper in der Runde 3-5 Nicht-Handy-Tipper, also wäre B bis zu 5x so stark zu gewichten (es sei denn alle bis auf einen sind C).
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Offline gilborn

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #160 am: 9.11.2017 | 21:02 »
@gilborn
Sollte nicht jeder Mensch für sich selber entscheiden können, ob ihm viele Reize gut tun oder ob es für ihn eine Reizüberflutung ist?

Genausowenig wie du bevormundet werden willst und dass dir jemand sag: "Los, nehme mehr Reize auf." genausowenig möchte jemand anderes bevormundet werden: "Los, nehme weniger Reize auf."

Ganz locker. Niemand soll bevormundet werden.
Ich sage nicht: "Los, nimm weniger Reize auf."
Ich sage: Ich mag in einer Gruppe sein in der es Leute ähnlich sehen. Das wars auch schon.

trendyhanky

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #161 am: 9.11.2017 | 21:40 »
Ich finde es ja etwas beruhigend dass die Handy-Umfrage im anderen Thread zu einem total unaufgeregten und entspannten Ergebnis geführt hat.
Dieser Thread hier vermittelt da einen völlig anderen Eindruck der anscheinend an der Spieltisch-Realität vorbei geht bzw. "das Handy als Popanz"


Offline Issi

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #162 am: 10.11.2017 | 08:32 »
Ich denke, wir sind uns insofern einig, dass das Handy OK ist, wenn es für alle OK ist.
Probleme treten für Handywuenscher dann auf, wenn das nicht der Fall ist.
Und dann kommt es darauf an, wie kompromissbereit die Betroffenen sind.

Ich fasse mal kurz die Argumente zusammen, die ich von Handysupportern gesammelt habe:
1.Ein Handy lenkt nicht mehr ab als ein Stift
2.Ein Handy gehört zu meinen persönlichen Grundrechten, in die mir niemand reinzureden hat.
3.Ein Handy ist nuetzlich um sich die Langeweile zu vertreiben
4. Leute, die sich über die Strahlung aufregen, sind Spinner, die man nicht ernst nehmen muss.
5.Ein Handy ist modern und kann das Spiel bereichern.
6.Studien die es über die Gefahren von Handys gibt, werden falsch ausgewertet oder interpretiert.
Ich hab sicher noch einiges vergessen

Dann die Argumente der Gegenseite:
1. Handynutzer sind abgelenkter als Nicht Handynutzer
2. Handynutzer können durch ihren Konsum das Spiel der anderen stören
3. Jemand, der sein Handy aus Langeweile nutzt, zeigt den anderen Spielern offen, wie sehr er sich langweilt.
4.Ein Handy macht süchtig und verfuehrt zur Nachahmung
5.Ein Handy hat für den Körper gefährliche Strahlung (in Abwesenheit für Vertreter dieses Standpunktes)
6.Es gibt Untersuchungen,die belegen, das Handys süchtig machen und das Hirn veraendern.
Auch hier habe ich sicher noch einiges vergessen.

Offline Greifenklause

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #163 am: 10.11.2017 | 09:04 »
Ich denke, wir sind uns insofern einig, dass das Handy OK ist, wenn es für alle OK ist.
Probleme treten für Handywuenscher dann auf, wenn das nicht der Fall ist.
Und dann kommt es darauf an, wie kompromissbereit die Betroffenen sind.

Ich fasse mal kurz die Argumente zusammen, die ich von Handysupportern gesammelt habe:
1.Ein Handy lenkt nicht mehr ab als ein Stift
2.Ein Handy gehört zu meinen persönlichen Grundrechten, in die mir niemand reinzureden hat.
3.Ein Handy ist nuetzlich um sich die Langeweile zu vertreiben
4. Leute, die sich über die Strahlung aufregen, sind Spinner, die man nicht ernst nehmen muss.
5.Ein Handy ist modern und kann das Spiel bereichern.
6.Studien die es über die Gefahren von Handys gibt, werden falsch ausgewertet oder interpretiert.
Ich hab sicher noch einiges vergessen

Dann die Argumente der Gegenseite:
1. Handynutzer sind abgelenkter als Nicht Handynutzer
2. Handynutzer können durch ihren Konsum das Spiel der anderen stören
3. Jemand, der sein Handy aus Langeweile nutzt, zeigt den anderen Spielern offen, wie sehr er sich langweilt.
4.Ein Handy macht süchtig und verfuehrt zur Nachahmung
5.Ein Handy hat für den Körper gefährliche Strahlung (in Abwesenheit für Vertreter dieses Standpunktes)
6.Es gibt Untersuchungen,die belegen, das Handys süchtig machen und das Hirn veraendern.
Auch hier habe ich sicher noch einiges vergessen.

Was mich am meisten stört, ist exakt der gerötete Punkt. Diese Allgemeinformulierung. Diese Scheuklappenmentalität.
Es geht nunmal nicht darum, ob der Durchschnitt der Handynutzer abgelenkter ist als der Durchschnitt der Nicht-Handynutzer.
Es geht auch nicht darum, ob der Durchschnitt der Handynutzer abgelenkter ist als der Durchschnitt der Nutzer von Malstift, xbeliebigen Regelwerken undundund (kommt aber schon näher dran).

Es geht darum, ob in einer existenten Gruppe der spezifische real existierende Spieler und Handynutzer A mehr abgelenkt ist als beispielsweise der Zeichner B.
Und da kann eben niemand einfach so nonchalant behaupten "Ja klaro!".
Das kommt auf den Einzelfall an und nichts anderes erwarte ich: Schaut ich eure Einzelfälle an!
Unterlasst diese Rundumschläge!

EDIT:
Wenn ihr dann tatsächlich festgestellt habt, dass Handys in euren Runden häufiger zu Problemen geführt haben als andere Ablenkungen, bitte sehr!
Im Zweifel aber mal bei sich selbst anfangen und Zeichenstift und Regelwerk beiseite legen, wenn man Handynutzer o.a. kritisieren oder zur Abstinenz anhalten will
« Letzte Änderung: 10.11.2017 | 09:07 von Greifenklause »
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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #164 am: 10.11.2017 | 09:08 »
Es ist allerdings auch auffällig, dass gefühlt 99% der aufgelisteten Argumente mit RPG nix zu tun haben ^^

Offline Greifenklause

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #165 am: 10.11.2017 | 09:08 »
Es ist allerdings auch auffällig, dass gefühlt 99% der aufgelisteten Argumente mit RPG nix zu tun haben ^^
Kannst du das ausführen, was du genau damit meinst?
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trendyhanky

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #166 am: 10.11.2017 | 09:12 »
Zitat
Kannst du das ausführen, was du genau damit meinst?

Naja, schau dir doch die beiden Listen an. Da muss man schon genauer hinschauen um den RPG-Bezug zu entdecken

Offline ArneBab

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #167 am: 10.11.2017 | 09:18 »
Es ist allerdings auch auffällig, dass gefühlt 99% der aufgelisteten Argumente mit RPG nix zu tun haben ^^
Das ist nicht spezifisch für Rollenspiele. Die gleiche Diskussion könnten auch Leute führen, die sich regelmäßig in der Kneipe treffen, um sich zu unterhalten. Sie betrifft Rollenspiele allerdings deutlich, und daher haben nicht in erster Linie die Argumente, sondern die Auswirkungen der Entscheidung mit Rollenspiel zu tun.
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Offline Issi

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #168 am: 10.11.2017 | 09:18 »
Naja, schau dir doch die beiden Listen an. Da muss man schon genauer hinschauen um den RPG-Bezug zu entdecken
Ich nehme an, weil das übergreifend auf aehnliche Gruppensituationen übertragen werden kann.
Auf viele "Gesellschaftliche Anlässe und Situationen, wo es um Kommunikation und Vermittlung" geht.
Zum Beispiel ein Studienseminar oder Meeting im Geschäft, eine Fort oder Weiterbildung, eine Schulstunde etc.

Offline Greifenklause

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #169 am: 10.11.2017 | 09:23 »
Ich nehme an, weil das übergreifend auf aehnliche Gruppensituationen übertragen werden kann.
Auf viele "Gesellschaftliche Anlässe und Situationen, wo es um Kommunikation und Vermittlung" geht.
Zum Beispiel ein Studienseminar oder Meeting im Geschäft, eine Fort oder Weiterbildung, eine Schulstunde etc.

Ooohoh, eine Schulstunde!
Wie begeistert wäre da wohl der Lehrer, wenn du während der Schulstunde zeichnest oder in ein fachfremdes Schulbuch guckst!
Ist es jetzt endlich klar?

Es geht nicht darum, die Handynutzung an sich auf ein hohes Ross zu hieven.
Es geht darum, sie nicht gegenüber anderen Formen der Ablenkung zu verteufeln.
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Offline KhornedBeef

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #170 am: 10.11.2017 | 09:25 »
Omg, wer hatte den ernsthaft mit "Grundrechten" argumentiert? Wow, Tea Party - Level.

Wir könnten noch den Punkt aufnehmen "Handy/Stift/jede nicht blinde Beschäftigung verhindert, den sprechenden Gegenüber anzusehen".
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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #171 am: 10.11.2017 | 09:27 »
Zitat
Es geht nicht darum, die Handynutzung an sich auf ein hohes Ross zu hieven.
Es geht darum, sie nicht gegenüber anderen Formen der Ablenkung zu verteufeln.

Yup, in den Runden in denen ich so bin sind Handys seit Jahren zugegen und waren NIE Thema. Genausowenig wie Stifte, die auf dem Tisch liegen oder ein Colaglas dasteht

Irgendwas scheint in meinen Runden seltsam zu laufen...

Offline Issi

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #172 am: 10.11.2017 | 09:29 »
Ooohoh, eine Schulstunde!
Wie begeistert wäre da wohl der Lehrer, wenn du während der Schulstunde zeichnest oder in ein fachfremdes Schulbuch guckst!
Ist es jetzt endlich klar?

Es geht nicht darum, die Handynutzung an sich auf ein hohes Ross zu hieven.
Es geht darum, sie nicht gegenüber anderen Formen der Ablenkung zu verteufeln.
Meine Lehrer fanden meine verzierten Hefte toll.
Und ein Regelwerk wäre in meinen Augen kein Fach- fremdes Buch.

Aber ich möchte mich auch nicht weiter streiten Greifenklause.
Das bringt mir grad nix.
« Letzte Änderung: 10.11.2017 | 09:31 von Issi »

Offline Greifenklause

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #173 am: 10.11.2017 | 09:38 »
Ja, ich entschuldige mich für meine Emotionalität.*

Ein Regelwerk ist ein fachfremdes Buch, wenn mit der Szene gerade nichts zu tun hat.
Ebenso wie ein Hintergrundwerk über Goethe gerade nichts zu suchen hat, wenn die Schüler JETZT den Faust besprechen sollen.
Ein Mathebuch hat da erst recht nichts zu suchen.
Wenn die Gruppe gerade soziale Interaktion mit Wirt X betreibt, ist ein Waffenband genauso fehl am Platze wie ein Handy. Oder halt beides eben nicht.

* Ich mag einfach die Bigotterie nicht, die hier immer durchsickert:

Mal ein Beispiel:
SL beschreibt eine vermeintlich spannende Szene, fast keiner reagiert.
A malt ein Charakterporträt.
B tippt auf seinem Handy.
C schaut sich die neuen Waffenmeisterschaften an, die er bald mal irgendwann aktivieren möchte.
D passt auf.

Und jetzt kommt's:
D und der SL maulen B an, weil der auf seinem Handy tippt.
DAS IST NICHT RICHTIG!
A und C sind ebenso schlimm abgelenkt.

Wenn es so wäre, dass nur B wesentlich abgelenkt wäre, oder B abgelenkter wäre als A oder C, dann wäre ich bei euch. Aber da kann man nicht einfach so blind von ausgehen. Ebenso gibt es Fälle, wo B sofort wieder in Scene gehen kann, während C immer noch stur in sein Buch schaut.
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Offline Caranthir

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #174 am: 10.11.2017 | 10:00 »
Jeez, es geht doch wirklich nur um die Situationen, in denen Handys einfach nerven. Niemand hat etwas dagegen, wenn Eltern mal auf ihr Handy schauen, um zu checken ob daheim alles okay ist. Selbiges gilt für Leute die Rufdienst haben oder mal eine Nachricht von der Freundin bekommen. Ich glaube nicht, dass es hier um gegenseitige Vorwürfe gehen sollten. Aber manchmal fühlen sich Leute eben doch genervt von den Dingern und das darf man doch auch ansprechen, ohne hier eine Grundrechtedebatte auszulösen. Ob die Leute die Hinweise zur Handynutzung dann annehmen, ist deren Sachen, schon klar. Und ich kann mich dann entscheiden, ob ich in so einer Runde dann noch spiele.
Lese: Fate of Cthulhu, Fate Horror Toolkit, Dragon Age RPG, The Expanse RPG

Leite: Der Eine Ring (Kampagnen in Wilderland und Rohan)

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