dann kann man zwar anmerken, dass das gerade ziemlich dark&gritty ist, aber von der Gruppe dann zu verlangen, dass entsprechende Schilderungen bitte zu unterlassen sind - das ist dann doch schlicht zu viel verlangt.
Auf einer Convention sollte es nicht zu viel verlangt sein auf die Mitspieler einzugehen.
Das heißt ich habe auf einer Convention bspw. eine VtM Runde angeboten (V5 Alpha) und es begab sich das eine Minderjährige am Tisch saß (15/16 Jahre alt). Das hat dann selbstverständlich die Konsequenz das ich als Spielleiter versuche den Horroraspekt in einem Rahmen zu halten der verträglich ist. Das heißt etwaige Leichen werden dann nicht in allen fiesen kleinen Details beschrieben und die sexuelle Komponente von Vampiren wird entsprechend herunter gedreht. Ich habe während des Spiels versucht darauf zu achten das es ihr gut geht und ich erwarte dann auch von meinen Spielern das sie sich entsprechend verhalten.
Es besteht auch die Möglichkeit das man ein Szenario so anpasst das es Convention tauglich ist.
Das heißt nur weil das Pre-Alpha Szenario dahingehend grim&gritty war das es Rassismus thematisierte, Flüchtlinge und Vampire die gegenüber Kindern übergriffig werden, muss ich das nicht so leiten. Ohne das daraus ein Ponyhof wird.
Respektive gehe ich dann auch hin und wenn ich merke das ein Element Müll ist, und entferne es entweder oder biete dem Spieler eine Entschuldigung ab bevor man ein schlechtes Erlebnis mit nimmt.
Als ein praktisches Beispiel, als eine Gruppe Werwölfe, in Apocalypse, während eines Spielabends [LARP] sich auf eine Queste begaben, wurde seitens des Spielleiters durchaus vorgewarnt das es Themen beinhaltet welche schwerer verdaulich sind. Das wer gehen mag, gehen darf und das der eigene Char dafür keine negativen Konsequenzen kriegt. Dann wurde nochmal näher umrissen was für die Teilnehmer in Ordnung ist.
Erst dann wurde gespielt. So das alle Beteiligten damit was gespielt wurden okay waren.
Mir geht es auch eher um die SL-Seite: Muss ich meine Spieler extra nochmal darauf hinweisen, dass es solchen Settings wie Deadlands zu Rassismus kommen kann. Oder dass ein NSC in einem Cthulhu-Abenteuer in den 1920ern sexistisch sein kann? Ich bin bisher davon ausgegangen, dass die Spieler sich das selbst denken können. Wer in Deadlands als Indianer oder Afroamarikaner rumrennt, hat ein großes Risiko mit Rassismus konfrontiert zu werden. [..]
Dahingehend möchte ich erneut auf den Settingband "Harlem Unbound" zu Cthulhu im Rahmen der frühen Zwanziger verweisen. Der Autor, ein Afro-Amerikaner welchen den Settingband auf Inspiration seiner Kinder schrieb, geht in einem Kapitel ausführlich darauf ein wie man die Thematik in unterschiedlicher Weise behandeln kann. Wie bzw. das man die Behandlung kommuniziert. Das verschiedene Handlungsweisen nicht zwingend sind. Aspekte wie das man auf das N-Wort allgemein verzichten soll.
Davon abgesehen hat man als Spielleiter keine Verpflichtung dem Setting gegenüber.
Das Setting ist schließlich keine Person mit Rechten oder dergleichen.