Autor Thema: Suche nach Rollenspiel-Cons mit Anti-Harassment-Policy - Diskussion  (Gelesen 49152 mal)

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Offline Archoangel

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Offline Rhylthar

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Jetzt wird hier zum zweiten Mal in diesem Thread ohne Veranlassung die Vergewaltigungskeule rausgeholt. Auch hier wieder: Das hat keiner geschrieben und auch keiner gemeint. Sorry, so führt man keine Diskussion :q. Es geht mir auch nicht um die von dir beschriebenen Idioten am Spieltisch.

Es geht generell um Settings in den Rassismus und Sexismus ein Teil sind, weil es eben real so war. Das sind für mich zu großen Teilen historische Settings, mit Fantasy-Anleihen. Deadlands, Rippers und dergleichen.
Bei der Ausschreibung der Gruppe/des Settings darauf hinweisen, worum es da geht. Wenn man Bedenken hat, vielleicht vor Beginn, wenn alle am Tisch sitzen, noch mal kurze Erläuterungsrunde.

Bessere Idee habe ich auch nicht, bin aber nach diesem Thread zumindest sicher, dass ich nie auf einem Con leiten würde geschweige denn einen veranstalten/mitorganisieren.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Glumbosch

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Jetzt wird hier zum zweiten Mal in diesem Thread ohne Veranlassung die Vergewaltigungskeule rausgeholt. Auch hier wieder: Das hat keiner geschrieben und auch keiner gemeint. Sorry, so führt man keine Diskussion :q.

Was ist bitte die Vergewaltigungskeule? ich verstehe dein Problem nicht.

IEs ist einfach ein Beispiel für Sachen die man so schlimm finden kann, dass man sie noch nicht mal Ingame behandeln will. Sonst können wir auch Folter nehmen als  Beispiel: Ich will keine Filme schauen mit Folterszenen und auch kein Rollenspiel mit Folter. Ich will bevor ich ins kino gehe wissen ob da sowas im Film vorkommt ich will bevor ich mich an den Tisch setze wissen ob sowas in der Runde vorkommen wird.

Die Saw Reihe hat ihre Fans, ich gehöre nicht dazu. Das ist doch okay.

Ursprünglich ging es mal um Codes of Conduct und Anti Harassment Policies.


Offline Chruschtschow

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@Swafnir:
Die Vergewaltigung habe ich zuerst als Beispiel reingenommen. Die Schelte ginge gerechtfertigterweise eher in meine Richtung.

Die Aussage ändert sich aber nur bedingt. Nehme ich Sexismus, Rassismus oder ähnliches als Stilmittel rein? Nehme ich es rein, um andere Dinge zu erreichen, eben Machtspielchen o.ä.? Beides ist schwer für den anderen unterscheidbar und ob "Stilmittel" jetzt nur eine Schutzbehauptung ist, lässt sich im Umfeld einer Con nur schwerlich überprüfen. In der Szenariobeschreibung ankündigen, Grenzübertretungen unterlassen oder auf Aufforderung unterlassen, Open Door wie auf der Breakout (du darfst jederzeit ohne Begründung gehen) helfen sicher, um Missverständnisse zu verhindern und Probleme abzufedern. Aber man muss nicht jede und jeden durch alles durch zerren, was theoretisch am Tisch denkbar wäre. Das öffnet nämlich Tür und Tor für übergriffige Spieler und macht in der Umkehr wieder für die andere Runde das Setting kaputt, weil sich Übergriffe nur noch mit der Keule für alle rausschaffen lassen und dann eben auch Runden leiden, die ein problematisches Thema beackern, ohne dass ein Spieler oder eine Spielerin am Tisch darunter leidet.
   
Und letztlich kann ich Rippers in einem entsprechend rassistischen Setting spielen. Muss ich aber nicht. Die Werwölfe sind auch nur eingeschränkt historisch.

@Rhylthar:
So schlimm ist es nicht. Es werden - durchaus mit sehr verschiedenen Stoßrichtungen - Extrembeispiele allerorten aufgetischt. Weder die Unterstellungen sind auch nur im Ansatz so prävalent (Ich weiß von einer, seitdem Archoangel seine hier hin geschrieben hat), noch treten die tatsächlichen Angriffe allzu oft auf. Wie gesagt, Schützenfest und Karneval können wir im Ansatz nicht das Wasser reichen in Sachen Übergriffigkeit.
« Letzte Änderung: 5.01.2018 | 17:01 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Ucalegon

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Es geht generell um Settings in den Rassismus und Sexismus ein Teil sind, weil es eben real so war. Das sind für mich zu großen Teilen historische Settings, mit Fantasy-Anleihen. Deadlands, Rippers und dergleichen.

Ich finde es selbstverständlich, ja sogar wünschenswert, dass Rollenspiele mit diesen Themen auf Conventions gespielt werden (werden sie auch, wie gesagt). Hat die Con eine Anti-Harassment Policy, dann haben die Teilnehmenden sich in diesen Runden genauso daran zu halten wie bei einer familienfreundlichen Session Golden Sky Stories.

Offline Glumbosch

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Danke Ucalegon für den Hinweis. Gute Konzepte und Ideen die Breakout da hat.

Offline D. M_Athair

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Ich persönlich finde den Thread, der doch auch stark in dem Raum stellt das etwaige Schilderungen nur erfunden sind (Verweis auf Kachelmann, LARPs) und wo sich scheinbar sehr stark Sorgen um das Ziel der Anschuldigungen gemacht wird, nicht dazu einladend etwaige Schauerlichkeiten zu teilen.
Kann ich nachvollziehen. Und dass die Diskussion an der Stelle kaputt ist, liegt in meinen Augen auch daran, dass Täter- und Opferrollen in einer Weise nach Geschlechtern attribuiert werden, die mit der Realität nicht sychron ist.

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Bessere Idee habe ich auch nicht, bin aber nach diesem Thread zumindest sicher, dass ich nie auf einem Con leiten würde geschweige denn einen veranstalten/mitorganisieren.
Finde ich schade. Nicht nur weil ich Cons für ne tolle Sache halte, sondern auch weil niemand gezwungen ist gleich auf Verstaltungen zu agieren, in der "trouble makers" in der anonymen Masse untertauchen können.

Plus: Was Chruschtschow bzgl. Prävalenz schrieb.
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Offline Archoangel

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Jetzt lassen wir die Kirche doch mal im Dorf: wenn ich Warhammer Fantasy anbiete und sich SpielerInnen um meinen Tisch versammeln und dann nicht schon jemad sagt "Hab ich noch nie gespielt - wie ist das denn so?" ... tja ... dann kann man zwar anmerken, dass das gerade ziemlich dark&gritty ist, aber von der Gruppe dann zu verlangen, dass entsprechende Schilderungen bitte zu unterlassen sind - das ist dann doch schlicht zu viel verlangt. Und ich bin auch nicht überrascht, wenn selbige SL im Abenteuer einige grausig verstümmelte Leichen präsentiert und der Slanesh-Gang-Bang-Klub zur lustigen Massenvergewaltigung einlädt. Das ist halt Warhammer - da erwarte ich sowas. Wenn das einen Mitspieler überrascht, so würde ich wahrscheinlich sagen: "Sorry - das ist Warhammer: das muss so sein. Wenn du ein Problem damit hast, dann such`dir besser eine andere Runde, denn das war erst das Aufwärmprogramm." oder so ähnlich halt.
Ich kann mich aber kaum für eine Runde "Serials" eintragen und dann mit entsetzer Miene bemängeln, dass alle Spieler verrückte Massenmörder sind. oder mich anschließend gar bei der Orga darüber beschweren. Ich gehe ja auch nicht in "Es" wenn ich panische Angst vor Killerclowns habe.
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Swafnir

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@Swafnir:
Die Vergewaltigung habe ich zuerst als Beispiel reingenommen. Die Schelte ginge gerechtfertigterweise eher in meine Richtung.

Die Aussage ändert sich aber nur bedingt. Nehme ich Sexismus, Rassismus oder ähnliches als Stilmittel rein? Nehme ich es rein, um andere Dinge zu erreichen, eben Machtspielchen o.ä.? Beides ist schwer für den anderen unterscheidbar und ob "Stilmittel" jetzt nur eine Schutzbehauptung ist, lässt sich im Umfeld einer Con nur schwerlich überprüfen. In der Szenariobeschreibung ankündigen, Grenzübertretungen unterlassen oder auf Aufforderung unterlassen, Open Door wie auf der Breakout (du darfst jederzeit ohne Begründung gehen). Aber man muss nicht jede und jeden durch alles durch zerren, was theoretisch am Tisch denkbar wäre.

Mir geht es auch eher um die SL-Seite: Muss ich meine Spieler extra nochmal darauf hinweisen, dass es solchen Settings wie Deadlands zu Rassismus kommen kann. Oder dass ein NSC in einem Cthulhu-Abenteuer in den 1920ern sexistisch sein kann? Ich bin bisher davon ausgegangen, dass die Spieler sich das selbst denken können. Wer in Deadlands als Indianer oder Afroamarikaner rumrennt, hat ein großes Risiko mit Rassismus konfrontiert zu werden. Zum Beispiel wenn ihnen der Barkeeper keinen Drink einschenken will. Als SL bin ich da auch ein Stück weit in der Pflicht dem Setting gerecht zu werden, ohne dass das meine persönliche Meinung widerspiegelt. Natürlich immer in Grenzen und ohne das Geschehen zu dominieren - sofern der Spieler nicht anfängt den Barkeeper über den Haufen zu knallen.

Darum geht es mir.

Offline Chruschtschow

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@Archoangel & Swafnir:
Drum schrieb ich als eine Möglichkeit "[...] Open Door wie auf der Breakout (du darfst jederzeit ohne Begründung gehen)". Wenn ein Spieler das nicht kennt, nachfragt und zu Warhammer kriegt: "Ist halt Fantasy. So ähnlich wie Herr der Ringe. Elfen und Orks und so." Oder zu Rippers: "Ich glaube, das ist viktorischer Horror." (Zweiteres können auch so Hard-Core-Slasher-Filme wie Gaslight sein). Missverständnisse. Und mit denen muss man auch umgehen können.

Ich habe in meinem Bekanntenkreis Menschen, die mit leerem, unwissenden Blick antworten, wenn ich die auf Warhammer oder Rippers anspräche. Aber die wollen durchaus mal Rollenspiel ausprobieren. Wenn eine Con ausreichend offen und umfangreich beworben wird, könnten da Menschen erscheinen, die noch nicht Rollenspiel gespielt haben. Soll vorkommen. Habe ich schon selbst gesehen.
« Letzte Änderung: 5.01.2018 | 17:15 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Rhylthar

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@Rhylthar:
So schlimm ist es nicht. Es werden - durchaus mit sehr verschiedenen Stoßrichtungen - Extrembeispiele allerorten aufgetischt. Weder die Unterstellungen sind auch nur im Ansatz so prävalent (Ich weiß von einer, seitdem Archoangel seine hier hin geschrieben hat), noch treten die tatsächlichen Angriffe allzu oft auf. Wie gesagt, Schützenfest und Karneval können wir im Ansatz nicht das Wasser reichen in Sachen Übergriffigkeit.
Es geht mir gar nicht darum.

Es geht mir darum, dass Aufwand und Ertrag in keinem Verhältnis mehr für mich stehen würden. Ist ein wenig so, als wenn mir gesagt wird, ich hätte für das KiTa-Fest meines Sohnes die komplette Zutatenliste des selbstgebackenen Kuchens aufzuhängen (und jeden auch auf diese hinzuweisen), damit ich ja gegen alles abgesichert bin. Sorry, da backe ich keinen Kuchen.
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@Rhylthar:
Als Besucher oder Spielleiter musst du da gar nicht so viel. Da stehen doch schon Dinge weiter vorne, was praktisch wirklich gemacht werden muss. Rollenspieler sind nicht alle fiese Trolle. Rollenspieler sind aber auch nicht alle niedliche Schäfchen. Das sind halt ... Leute. Mit einem eher seltenen Hobby. Drum würde ich nicht alles super hoch hängen. Unter den Teppich gehört es aber eben auch nicht.

Als Con haben wir letztlich so einen Passus auf unserer Seite, hängen das auf der Con aus, benennen ein, zwei, drei Leute, die sich im Fall der Fälle drum kümmern, kümmern wollen und auch kümmern können. Wenn du kein völliger Irrer (oder Ziel selbigen Irren) bist, wirst du wahrscheinlich wenig bis nichts davon mitbekommen.
« Letzte Änderung: 5.01.2018 | 17:22 von Chruschtschow »
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Offline Teylen

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dann kann man zwar anmerken, dass das gerade ziemlich dark&gritty ist, aber von der Gruppe dann zu verlangen, dass entsprechende Schilderungen bitte zu unterlassen sind - das ist dann doch schlicht zu viel verlangt.
Auf einer Convention sollte es nicht zu viel verlangt sein auf die Mitspieler einzugehen.
Das heißt ich habe auf einer Convention bspw. eine VtM Runde angeboten (V5 Alpha) und es begab sich das eine Minderjährige am Tisch saß (15/16 Jahre alt). Das hat dann selbstverständlich die Konsequenz das ich als Spielleiter versuche den Horroraspekt in einem Rahmen zu halten der verträglich ist. Das heißt etwaige Leichen werden dann nicht in allen fiesen kleinen Details beschrieben und die sexuelle Komponente von Vampiren wird entsprechend herunter gedreht. Ich habe während des Spiels versucht darauf zu achten das es ihr gut geht und ich erwarte dann auch von meinen Spielern das sie sich entsprechend verhalten.
 
Es besteht auch die Möglichkeit das man ein Szenario so anpasst das es Convention tauglich ist.
Das heißt nur weil das Pre-Alpha Szenario dahingehend grim&gritty war das es Rassismus thematisierte, Flüchtlinge und Vampire die gegenüber Kindern übergriffig werden, muss ich das nicht so leiten. Ohne das daraus ein Ponyhof wird.
Respektive gehe ich dann auch hin und wenn ich merke das ein Element Müll ist, und entferne es entweder oder biete dem Spieler eine Entschuldigung ab bevor man ein schlechtes Erlebnis mit nimmt.
 
Als ein praktisches Beispiel, als eine Gruppe Werwölfe, in Apocalypse, während eines Spielabends [LARP] sich auf eine Queste begaben, wurde seitens des Spielleiters durchaus vorgewarnt das es Themen beinhaltet welche schwerer verdaulich sind. Das wer gehen mag, gehen darf und das der eigene Char dafür keine negativen Konsequenzen kriegt. Dann wurde nochmal näher umrissen was für die Teilnehmer in Ordnung ist.
Erst dann wurde gespielt. So das alle Beteiligten damit was gespielt wurden okay waren.
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Dahingehend möchte ich erneut auf den Settingband "Harlem Unbound" zu Cthulhu im Rahmen der frühen Zwanziger verweisen. Der Autor, ein Afro-Amerikaner welchen den Settingband auf Inspiration seiner Kinder schrieb, geht in einem Kapitel ausführlich darauf ein wie man die Thematik in unterschiedlicher Weise behandeln kann. Wie bzw. das man die Behandlung kommuniziert. Das verschiedene Handlungsweisen nicht zwingend sind. Aspekte wie das man auf das N-Wort allgemein verzichten soll.

Davon abgesehen hat man als Spielleiter keine Verpflichtung dem Setting gegenüber.
Das Setting ist schließlich keine Person mit Rechten oder dergleichen.
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Offline Maarzan

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Darum geht es mir.

"SPIELER" könnten sich so etwas irgendwo denken, Spieler oder Reingeschneite ggf nicht.
Man muss nicht auf solchen Elementen begeistert und ggf überzogen rumreiten, aberohne soclhe charakteristische Elemente macht es auch keinen Sinn genau das Spielen zu wollen. Da wären wir effektiv beim Ausschluss gewisser System oder Settings.
Bliebe halt die eine Frage, wie man es auch einem völlig Unbeleckten rechtzeitig klar macht, auf was er oder sie sich da einlassen würde.

Das andere Frage ist: Was sind denn nun berechtigte Beschwerden?
Irgendwo ging es hier schon mal in einer Diskussion um wen, der sich wohl wegen Homosexualität im Spiel aufgeregt hat-sich offensichtlich ja auch "belästigt" gefühlt hat. In anderen (US-) Foren reicht schon eine nicht-PC-exakt-gleichverteilte NSC-Cast um Vorwürfe zu triggern.
Ich habe schon mehrfach erlebt, dass der ja nicht so seltene Fantasy-Polytheismus zu teils in gewalttätige übergehende Reaktionen geführt hat.
Und irgendwo geht es üblicherweise um Konflikte und damit entsprechende Probleme und Unzustände, die sich irgendwie auch auf das RL mappen lassen. Wo soll/kann/darf dann Schluss mit Rückzug vor Einzelbefindlichkeiten sein?

Wie sieht es mit persönlicher "Missachtung" aus, sprich jemand fühlt sich allgemein (meientwegen bei der Lootverteilung)  nicht angemessen akzeptiert/respektiert und macht das an einer OOC-Diskriminierung fest?

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Offline Rhylthar

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Als Con haben wir letztlich so einen Passus auf unserer Seite, hängen das auf der Con aus, benennen ein, zwei, drei Leute, die sich im Fall der Fälle drum kümmern, kümmern wollen und auch kümmern können. Wenn du kein völliger Irrer (oder Ziel selbigen Irren) bist, wirst du wahrscheinlich wenig bis nichts davon mitbekommen.
Ich sagte ja, dass ich euren Passus gut finde. Aber hier im Thread wird teilweise ein Bild gezeichnet, als wäre das noch zu wenig...

Als Spieler gehe ich eh nicht auf Cons...bin bekennender Soziopath und Misanthrop.  ~;D
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Offline Chruschtschow

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Aber hier im Thread wird teilweise ein Bild gezeichnet, als wäre das noch zu wenig...

Bei anderen wiederum habe ich den Eindruck, dass ihnen das schon zu viel ist. ::)
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@Archoangel & Swafnir:
Drum schrieb ich als eine Möglichkeit "[...] Open Door wie auf der Breakout (du darfst jederzeit ohne Begründung gehen)". Wenn ein Spieler das nicht kennt, nachfragt und zu Warhammer kriegt: "Ist halt Fantasy. So ähnlich wie Herr der Ringe. Elfen und Orks und so." Oder zu Rippers: "Ich glaube, das ist viktorischer Horror." (Zweiteres können auch so Hard-Core-Slasher-Filme wie Gaslight sein). Missverständnisse. Und mit denen muss man auch umgehen können.

Ich habe in meinem Bekanntenkreis Menschen, die mit leerem, unwissenden Blick antworten, wenn ich die auf Warhammer oder Rippers anspräche. Aber die wollen durchaus mal Rollenspiel ausprobieren. Wenn eine Con ausreichend offen und umfangreich beworben wird, könnten da Menschen erscheinen, die noch nicht Rollenspiel gespielt haben. Soll vorkommen. Habe ich schon selbst gesehen.

Das mit der Open Door hab ich dahingehend nicht richtig verstanden  :d Steht das in den AGB drin? Wäre dahingehend eine gute Lösung.

@Teylen: Aber den anderen Spielern gegenüber, die das Setting gerne so hätten wie es ist - und sie es auch kennen - und nicht "weichgespült". Denen gegenüber hab ich schon eine Verpflichtung.

Offline Chruschtschow

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Das mit der Open Door hab ich dahingehend nicht richtig verstanden  :d Steht das in den AGB drin? Wäre dahingehend eine gute Lösung.

Ab der nächsten Padercon sicher. Ich lerne hier auch gerade.
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Offline Teylen

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Ergänzung zu der Rollenspiel-Runde Thematik:
Neben der Option das es durchaus möglich ist eine Runde entsprechend ansprechend zu gestalten.
Man könnte alternativ auch schlicht ehrlich hinsichtlich der Inhalte sein.
 
Das heißt wenn man eine Warhammer Fantasy Runde spielt kann muss man sich nicht auf "Das ist dark & gritty" beschränken. Man kann auch sagen "Das ist dark & gritty. Was heißt wir werden Leichen wie Verstümmelungen in einer Art und Weise schildern die einem Gore-Horror Movie entspricht, eine weibliche Figur wird nur als Sex-Objekt gesehen, Nicht-Weiße in Wort und Tat diskriminiert, sowie Frauen & Minderheiten keine eigene Agency zugestanden und es kann zu Vergewaltigungs-Szenen im Stil ausschweifenderer japanischer Hentai kommen." Wenn dann alle sitzen bleiben ist gut. Diejenigen die es nicht mögen gehen dann halt.

@Teylen: Aber den anderen Spielern gegenüber, die das Setting gerne so hätten wie es ist - und sie es auch kennen - und nicht "weichgespült". Denen gegenüber hab ich schon eine Verpflichtung.
Du hast auch den Spielern gegenüber eine Verpflichtung die das Setting vielleicht in anderen, durchaus legitimen und mitunter gar realistischeren Formen spielen wollen, eine Verpflichtung. Das heißt da wird in beiden Richtungen ein Schuh draus.
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So geht es mit auch  :d

Offline Glumbosch

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Archoangel könntest du die Strohman Argumente sein lassen?

Hier ist was Vorgeschlagen wurde:
Das Ingame auspielen von Grenzüberschreitendem Verhalten soll vor dem Beginn einer Runde thematisiert werden.

Du darfst weiterhin Tod und Verderben mit Plastikfiguren nachstellen. Das einzige was ich und andere sich wünschen ist, dass auf Cons vorher aufm Rundenzettel steht:Die Runde enthält Tod und Verderben.

Auf Cons sollen auch neue Menschen wissen worauf sie sich einlassen. Es bricht do keinem SL ein Zacken aus der Krone am Anfang zu sagen pass auf: Das Setting sind die 1920ger in Deutschland, das war eine Zeit als Frauen nur mit Genehmigung ihres Ehemanns oder Vaters arbeiten durften. Das wird auch von mir so gespielt.



Ist ein wenig so, als wenn mir gesagt wird, ich hätte für das KiTa-Fest meines Sohnes die komplette Zutatenliste des selbstgebackenen Kuchens aufzuhängen.
Wenn ein Kind mit Nussallergie im Kindergarten ist (und diese ist häufig) wäre es doch vielleicht ganz gut "enthält Nüsse" drauf zu schreiben.


Für 0.01% Menschen mit Seheinschränkungen in Deutschland machen wir an jede Ampel in Deutschland Piepser.

Natürlich ist es was anderes RPG-Conventions zugänglich zu machen oder es Menschen zu ermöglich sich frei draußen Bewegen zu können.

...bin bekennender Soziopath und Misanthrop.  ~;D
Dann bitte suche professionelle Hilfe bevor du dir oder anderen Schaden zufügst. Das sind beides sehr ernste Befunde die da durch geschultes Fachpersonal bei dir Festgestellt wurden. Oder aber du hast gerade ernsthafte Erkrankungen in einem sehr geschmaklosen Witz als Rechtfertigung für dein Verhalten verwendet. Da kann ich und viele Menschen mit psychischen Erkrankungen so garnicht drüber lachen.




Offline Chruschtschow

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Ich dachte das "Abstimmung mit den Füßen" wäre eh DAS immer gegebene Mittel an sich für besch*ende Runden.

Es gab hier durchaus auch schon Threads, in denen sich Leute lang und breit ausließen, wie böse das doch ist, die Runde hängen zu lassen. Es geht ja auch nicht um schlechte Runden, sondern um solche, die einem Spieler oder einer Spielerin in die Seite fahren. Und letztlich ist es immer ein Schritt als erster und vielleicht auch einziger aufzustehen. Da ist es schon eine hilfreiche Ansage, wenn klar ist: Das darfst du!
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@Teylen: Aber den anderen Spielern gegenüber, die das Setting gerne so hätten wie es ist - und sie es auch kennen - und nicht "weichgespült". Denen gegenüber hab ich schon eine Verpflichtung.

Naja, das ist doch die grundsätzliche Problematik in dieser ganzen Angelegenheit. Es geht in der ganzen Diskussion ja nur vordergründig um eine Anti-Harassment-Policy. Schließlich wird niemand etwas dagegen haben, dass andere Menschen Spaß beim Spielen haben und nicht belästigt werden. Wenn bei einem Con auf der Homepage präventiv ein paar Sätze dazu formuliert werden und ein paar Leute andersfarbigen Badges herumlaufen, geht das vermutlich wirklich für alle in Ordnung.

Tiefer liegend sehe ich aber das, was an anderer Stelle auch schon mal mit dem Begriff des Culture War in den USA recht passend umschrieben wurde und in dieser Form nun ein bisschen zu uns herüberschwappt. Es geht da schlicht um eine Wertediskussion und sowas ist nun einmal sehr schwierig, weil konfligierende Werte aufeinanderprallen und es nur wenig Spielraum für kollaborative Lösungen gibt.

Um in dem zitierten Beispiel zu bleiben: entweder die Runde spielt gemeinsam Warhammer as usual oder es findet angesichts der Umstände der Runde eine thematische Vorauswahl statt. Freiheit versus Sicherheit. Ein Klassiker. Der Clou: die Begründung beider Seiten ist quasi identisch. Beide möchten sich nach ihrer persönlichen Vision entfalten dürfen und kein Opfer von Rücksichtslosigkeiten werden. Ich kann das gut nachvollziehen.

Da es sich im Kern um eine Wertediskussion handelt, sind parallel auch direkt Attributionen von gut und böse im Spiel. Da wird von vielen Beteiligten sehr robust und im absolut sicheren Bewusstsein der moralischen Überlegenheit und Richtigkeit der eigenen Position argumentiert inklusive Dämonisierung anderer Ansichten.

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Offline Glumbosch

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Insgesamt bringst du viele sehr gute Punkte ein.
Es geht hier darum, dass die Art und Weise wie viele Menschen vorher gelebt haben nicht mehr als legitim gelten soll.
Die Mehrheiten verschieben sich.

Freiheit versus Sicherheit.

oft geht es doch eher um die 2 Arten von Freiheit:
1. Die Freiheit zu
2. Die Freheit von

1. Die Freiheit Sklaven zu haben, 2. Die Freiheit von Sklaverei.
1. Die Freiheit alles zu sagen, 2. Die Freiheit von verbaler Misshandlung
1. Die Freiheit so viel Geld zu schäffeln wie man will, 2. Die Freheit von Extremer Armut.

Ein weißer Mann mit Geld in Deutschland ist es gewohnt die "Freiheit zu" so ziemlich allem zu haben, die "Freiheit von" sowieso.

Natürlich ist es, dass die Freiheit des einen oft die Freiheit des anderen beschneidet.

Dementsprechend wabern viele Ängste durch den Raum:
* Bald garnicht mehr mit dem anderen Geschlecht in Kontakt treten zu können, ohne als übergriffig da zu stehen.
* Nicht mehr die Dinge mögen zu dürfen die man vorher gemocht hat

Wenig hilfreich ist auch das Rollenbild des Manns grundsätzlich im Wandel ist, die alten Rollenbilder werden Bestraft aber neue Orientierung fehlt.

Ebenso, dass wir Dinge die usere Sicht der Welt bestätigen eher annehmen als umgekehrt.

Oder das in unseren Medien die Ausnahmen die Regel ist (es werden nur besonderheiten berichtet, diese aber jeden tag)

Und das wir Dinge die uns emotional machen eher weiter verbreiten