Autor Thema: Sinn und Unsinn von Fragelisten und ausgearbeitetem Hintergrund  (Gelesen 23197 mal)

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Offline Issi

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Greifenklause
Danke für die Ausführungen!
Die decken ja auch die verschiedensten Möglichkeiten ab die es gibt, um SC einzuführen.

In einigen Faellen kümmert sich der SL hier ja konkret um den Hintergrund. Und wenn das von den Spielern gewollt ist,  und in Ordnung geht, dann ist da ja in ihrem Sinn.

Ich denke nur nicht, dass man das zwangsläufig muss, weil das Zusammenkommen sonst zu schwierig oder problematisch wäre.

Dass es ein Bisschen Arbeit für den Spielleiter ist, der Gruppe beim Zusammentreffen zu helfen, sehe ich ein.
Und dass ihm die womöglich leichter fällt, wenn er ein Bisschen was über die Figur weiß, auch.
Aber ich denke, dass es dennoch in vielen Faellen leicht möglich ist, ohne die genauen Hintergrunde aller SC zu kennen. Und vor Allem, ohne, dass ihn die Spieler schon gegenseitig wissen, bevor das Spiel ueberhaupt losgeht.

Wie man die Einführung der SC nun am liebsten mag, als SPL, bleibt Geschmackssache. Mir ging es darum das auch mal anzuführen.

Offline Wonko

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Ich finde diesen Teil (den Start der Gruppe) mit am wichtigsten.
Ich habe tatsächlich noch nie erlebt, dass ein Kennenlernen und Zusammenkommen nicht funktioniert hat.

Natürlich funktioniert es fast immer, weil den Spielern das wichtiger ist, als ihren Charakter an der Stelle logisch konsequent auszuspielen.

Die Frage ist doch, ob es auf Dauer nicht befriedigender ist, wenn die Charaktere durch tiefer sitzende, länger zurückliegende Gründe mit den Geschehnissen verknüpft sind als den "Ich hatte halt grade nichts besseres zu tun und inzwischen habe ich die Kerle irgendwie lieb gewonnen"-Standard.

Dazu ist kein seitenlanger Hintergrund nötig. Ein paar Stichpunkte, mit denen die SL und Mitspieler arbeiten können, genügen völlig. Aber die Mühe muss man sich halt vorher machen. Oder evtl. geht das auch "im laufenden Betrieb". Dann erfordert es, aktiv Fragen zu stellen. "Ask provocative questions and build on the answers" heißt das bei Vince Baker.

Offline Issi

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Tjo, hatten wir halt schon öfter. Ein Spieler bei uns spielt gern auch mal ein paar „schwierigere“ Charaktere, da ist die erste Runde dann oft haarscharf am Gruppensplit vorbeigegangen und die SL musste öfter eingreifen, was einen schon etwas rausreißt, wenn dann das Spiel unterbrochen („willst du das wirklich tun?“) oder sogar gestoppt werden muss oder Aktionen sogar zurückgedreht werden müssen, weil es sonst heißt „ne, also nach der Szene mach ich das Abenteuer lieber allein“.
Alternative ist dann eben, mit der „Schere im Kopf“ zu spielen: Am Ende der Kennenlernrunde sind wir bitte alle Freunde. Für manche ist das Standard. Für manche ist das offenbar ein Problem. Und nein, nach der Kennenlernphase sind das keine einzelgängerischen Problemspieler (mehr).
Unter anderem finde ich das eben mittlerweile auch gar nich mehr so toll und wir machen das mit nem gemeinsamen Hintergrund. Charakterentwicklung und Drama gibt‘s danach noch genug.
Das dachte ich mir, dass der Knackpunkt "Problemspieler" sind.
Ich habe das sogar einige Zeit mit einem "Problem Spieler" in der Gruppe gemacht.
Das sah dann so aus: Der Rest der Gruppe hatte sich gefunden, und wenn der Spieler meinte, sein Charakter macht das nicht, weil er ist halt so, dann haben ihn die anderen SC einfach nicht mitgenommen.
Um das zu vermeiden, hat er das auch recht schnell abgelegt.
Nichtsdestotrotz ist das natürlich ein OT Problem.
Aber ehrlich gesagt, würde ich einer Gruppe jetzt aufgrund von einem Quertreibender nicht den Spielspass nehmen wollen- und einfach beschließen -Ihr kennt euch schon(Weil Spieler X sonst wieder Probleme macht)
Soviel Macht würde ich einem einzelnen Spieler nicht geben wollen. Im Zweifelsfall muss er sich eben anpassen oder er passt halt nicht zur Gruppe.

Just my opinion.
« Letzte Änderung: 21.02.2018 | 09:59 von Issi »

Offline Issi

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Natürlich funktioniert es fast immer, weil den Spielern das wichtiger ist, als ihren Charakter an der Stelle logisch konsequent auszuspielen.

Die Frage ist doch, ob es auf Dauer nicht befriedigender ist, wenn die Charaktere durch tiefer sitzende, länger zurückliegende Gründe mit den Geschehnissen verknüpft sind als den "Ich hatte halt grade nichts besseres zu tun und inzwischen habe ich die Kerle irgendwie lieb gewonnen"-Standard.

Dazu ist kein seitenlanger Hintergrund nötig. Ein paar Stichpunkte, mit denen die SL und Mitspieler arbeiten können, genügen völlig. Aber die Mühe muss man sich halt vorher machen. Oder evtl. geht das auch "im laufenden Betrieb". Dann erfordert es, aktiv Fragen zu stellen. "Ask provocative questions and build on the answers" heißt das bei Vince Baker.
1.Achtet man als Teamplayer darauf sich einen SC zu erstellen, der wenn er denn schon schwierig sein soll, dann dennoch genug Grund findet mit der Gruppe zu reisen. Einigermaßen nuetzlich zu sein und sich dort keine Feinde zu machen.
Tut man das nicht, ist das ein OT Problem.
2. Es gibt keine Logik, ausser der, die der Spieler für die Figur festlegt. Wenn er im Spiel merkt-seine Figur funktioniert -so wie er das getan hat-in der Gruppe nicht,  dann muss er das eben nachträglich ändern. Oder eine andere Figur spielen.


Edit. Die "Ich hatte gerade nichts Besseres zu tun" Version, ist mMn. nur eine von vielen Möglichkeiten.
Bestimmte SC können ja durchaus einen Auftrag haben. Oder ein Ziel.
Es gibt halt viel zwischen" Ich hatte gerade nichts Besseres zu tun" und "Ihr kennt euch alle schon länger . "
Ich finde auch es gibt Spannenderes als diese beiden Extreme.
« Letzte Änderung: 21.02.2018 | 10:24 von Issi »

Offline Greifenklause

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Im Grunde genommen wollen X Spieler mit x SC zusammenspielen.
Wenn die Hintergrundgeschichte o.ä. dem dienlich ist, super!
Wenn die Hintergrundgeschichte o.ä. das behindert, zur Hölle damit!
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Offline Vasant

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Die Frage ist doch, ob es auf Dauer nicht befriedigender ist, wenn die Charaktere durch tiefer sitzende, länger zurückliegende Gründe mit den Geschehnissen verknüpft sind als den "Ich hatte halt grade nichts besseres zu tun und inzwischen habe ich die Kerle irgendwie lieb gewonnen"-Standard.
Ich finde: Auf jeden Fall! :)
Das ist außerdem praktisch, wenn sich nicht alle SCs gleichzeitig kennen lernen müssen. Hilft zum Beispiel dann, wenn SCs in laufende Runden einsteigen.

Offline Wonko

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Das ist alles richtig, Issi, aber du ignorierst das Potential von Charakteren, in denen die Zusammenarbeit schon angelegt ist.

In einer Apocalypse-World-Runde, wo die Charaktererschaffung Teil des Spiels ist, haben wir zum Beispiel einen Haufen egoistischer Bastarde gespielt, die einander aber aus irgendwelchen Gründen gebraucht haben. Und das ist viel geiler als 5 Fremde, die zufällig in der Taverne sitzen, als die Besitzerin plötzlich "Ratten im Keller!" schreit. Und man dann plötzlich Gründe aus dem Hut zaubern muss, warum man das jetzt zusammen löst. (Zugegeben, das Szenario hat noch mehr Schwächen als das der Charaktergenerierung.)  ::)

Offline Vasant

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Das dachte ich mir, dass der Knackpunkt "Problemspieler" sind.
Ich habe das sogar einige Zeit mit einem "Problem Spieler" in der Gruppe gemacht.
Das sah dann so aus: Der Rest der Gruppe hatte sich gefunden, und wenn der Spieler meinte, sein Charakter macht das nicht, weil er ist halt so, dann haben ihn die anderen SC einfach nicht mitgenommen.
Um das zu vermeiden, hat er das auch recht schnell abgelegt.
Nichtsdestotrotz ist das natürlich ein OT Problem .
Aber ehrlich gesagt, würde ich einer Gruppe jetzt aufgrund von einem Quertreibender nicht den Spielspass nehmen wollen- und einfach beschließen -Ihr kennt euch schon(Weil Spieler X sonst wieder Probleme macht)
Soviel Macht würde ich einem einzelnen Spieler nicht geben wollen. Im Zweifelsfall muss er sich eben anpassen oder er passt halt nicht zur Gruppe.

Just my opinion.
Gegenthese: Erst die Konstellation "So, macht mal alle eure SCs inkl. Hintergrund im stillen Kämmerlein, dann spielen wir die erste Runde aus und wenn ihr euch dann nicht alle super findet und das Kaufabenteuer hier spielen wollt, setzt es was" macht Spieler, die ihre SCs mit Begeisterung konsequent rollenspielen, zu "Problemspielern".
Das müssen keine Soziopathen sein, das kann ja genausogut passieren, wenn der eine aufrechte Paladin auf die 4 anderen blutrünstigen Murderstealhobos trifft. In der selben Konstellation wäre es vielleicht überhaupt kein Problem, wenn sich die Gruppe vorher zusammensetzt und gemeinsame Hintergründe festlegt – vielleicht war der Paladin mal Teil dieser Bande und muss jetzt mit denen zusammenarbeiten, damit ihn seine Vergangenheit nicht einholt etc.
Und wenn man in Session 0 eh schon sowas bespricht wie "also, ich spiele einen rechtschaffenden Paladin und hätte Schwierigkeiten mit Gewaltverbrechern in der Gruppe", dann kann man auch noch gleich den gemeinsamen Hintergrund besprechen. Es muss nicht jeder danach einen geschliffenen Roman abliefern.

Offline Issi

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Das ist alles richtig, Issi, aber du ignorierst das Potential von Charakteren, in denen die Zusammenarbeit schon angelegt ist.

In einer Apocalypse-World-Runde, wo die Charaktererschaffung Teil des Spiels ist, haben wir zum Beispiel einen Haufen egoistischer Bastarde gespielt, die einander aber aus irgendwelchen Gründen gebraucht haben. Und das ist viel geiler als 5 Fremde, die zufällig in der Taverne sitzen, als die Besitzerin plötzlich "Ratten im Keller!" schreit. Und man dann plötzlich Gründe aus dem Hut zaubern muss, warum man das jetzt zusammen löst. (Zugegeben, das Szenario hat noch mehr Schwächen als das der Charaktergenerierung.)  ::)
Tue ich das?
Hm ich traue das Spielern halt zu, dass sie auch für Egoisten Gründe finden und habe damit gute Erfahrungen gemacht.

Dass es mit vorher festgelegten Gründen noch leichter ist, eine Zusammenarbeit zu rechtfertigen bestreite ich nicht.
Es geht für manche Spieler nur zu sehr auf Kosten von Überaschung, Freiheit und Spontanität. Und Figuren- Feeling.
« Letzte Änderung: 21.02.2018 | 10:47 von Issi »

Offline Issi

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Gegenthese: Erst die Konstellation "So, macht mal alle eure SCs inkl. Hintergrund im stillen Kämmerlein, dann spielen wir die erste Runde aus und wenn ihr euch dann nicht alle super findet und das Kaufabenteuer hier spielen wollt, setzt es was" macht Spieler, die ihre SCs mit Begeisterung konsequent rollenspielen, zu "Problemspielern".
Das müssen keine Soziopathen sein, das kann ja genausogut passieren, wenn der eine aufrechte Paladin auf die 4 anderen blutrünstigen Murderstealhobos trifft. In der selben Konstellation wäre es vielleicht überhaupt kein Problem, wenn sich die Gruppe vorher zusammensetzt und gemeinsame Hintergründe festlegt – vielleicht war der Paladin mal Teil dieser Bande und muss jetzt mit denen zusammenarbeiten, damit ihn seine Vergangenheit nicht einholt etc.
Und wenn man in Session 0 eh schon sowas bespricht wie "also, ich spiele einen rechtschaffenden Paladin und hätte Schwierigkeiten mit Gewaltverbrechern in der Gruppe", dann kann man auch noch gleich den gemeinsamen Hintergrund besprechen. Es muss nicht jeder danach einen geschliffenen Roman abliefern.
Moment,  dass man die Figuren alleine im stillen Kämmerlein  erstellt, muss gar nicht sein. Das war auch nie mein Punkt.
Es ging mir um die Offenlegung von Motivationen und Hintergründen.
Es macht mir jetzt nichts aus zu wissen, dass jmd einen Priester spielt und jmd anderes einen Krieger.
Nur ich muss/will nicht gleich alles genau über eine Figur wissen. Das zwingt doch auch den betreffenden Spieler dazu .
« Letzte Änderung: 21.02.2018 | 10:50 von Issi »

Offline Vasant

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Moment,  dass man die Figuren alleine im stillen Kämmerlein  erstellt, muss gar nicht sein. Das war auch nie mein Punkt.
Es ging mir um die Offenlegung von Motivationen und Hintergründe.
Es macht mir jetzt nichts aus zu wissen, dass jmd einen Priester spielt und jmd anderes einen Krieger.
Nur ich muss/will nicht gleich alles über eine Figur wissen.
Es geht ja gerade um den Seitenschauplatz "Kennenlernrunde". Da habe ich dich so verstanden, dass die anderen Spieler die Motivationen und Hintergründe erst in der Kennenlernrunde erfahren, damit es spannender ist.
D.h. die Spieler wissen im Vorfeld erstmal nur sowas wie "ich spiele einen Krieger, die anderen Spieler spielen Schurke, Barbar, Waldläufer und Magier".
Da stellt sich mir die Frage: Was, wenn die Spieler die Motivationen und Hintergründe in der Kennenlernrunde erfahren und dann auf die daraus entstehende SC-Party keinen Bock haben?
Du hast als positiven Grund für eine Kennenlernrunde unter anderem "Freiheit" angegeben. Wenn das Ergebnis der Kennenlernrunde aber ist: "Mein SC-Konzept passt eigentlich gar nicht zu den anderen, aber ich wir sind jetzt ja eine Gruppe, sonst können wir nicht spielen", sehe ich da irgendwie nicht so wirklich, wie das zusammenpasst.

Offline Issi

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Es geht ja gerade um den Seitenschauplatz "Kennenlernrunde". Da habe ich dich so verstanden, dass die anderen Spieler die Motivationen und Hintergründe erst in der Kennenlernrunde erfahren, damit es spannender ist.
D.h. die Spieler wissen im Vorfeld erstmal nur sowas wie "ich spiele einen Krieger, die anderen Spieler spielen Schurke, Barbar, Waldläufer und Magier".
Da stellt sich mir die Frage: Was, wenn die Spieler die Motivationen und Hintergründe in der Kennenlernrunde erfahren und dann auf die daraus entstehende SC-Party keinen Bock haben?
Du hast als positiven Grund für eine Kennenlernrunde unter anderem "Freiheit" angegeben. Wenn das Ergebnis der Kennenlernrunde aber ist: "Mein SC-Konzept passt eigentlich gar nicht zu den anderen, aber ich wir sind jetzt ja eine Gruppe, sonst können wir nicht spielen", sehe ich da irgendwie nicht so wirklich, wie das zusammenpasst.

Ich gehe hier von zwei Dingen aus:
A. Wenn die Gruppe wirklich böse SC spielen will, dann wird das vorher abgesprochen. Ansonsten gibt es nur "gemässigte  SC Idioten", mit denen man auskommen kann.
B. Charaktere sind wandelbar. Auch zum Positiven. Wenn ein Spieler mit einem schwierigen Eigenbroedler startet, dann mit dem unausgesprochenen Ziel, dass der sich zugunsten Gruppe wandeln kann.

Wirklich inkompatibel sind SC mMn. dann, wenn sie gegen den Gruppenvertrag verstoßen.
Wenn sie die Werte und die Moral der Spieler mit Fuessen treten. Und wenn die Spieler sich zum Opfer ihres selbst erwaehlten SC machen. Aber gleichzeitig sowohl ablehnen, dass er sich wandelt,  als auch eine andere Figur zu spielen.

Offline Vasant

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Ich gehe hier von zwei Dingen aus:
A. Wenn die Gruppe wirklich böse SC spielen will, dann wird das vorher abgesprochen. Ansonsten gibt es nur "gemässigte  SC Idioten", mit denen man auskommen kann.

B. Charaktere sind wandelbar. Auch zum Positiven. Wenn ein Spieler mit einem schwierigen Eigenbroedler startet, dann mit dem unausgesprochenen Ziel, dass der sich zugunsten Gruppe wandeln kann.

Wirklich inkompatibel sind SC mMn. dann, wenn sie gegen den Gruppenvertrag verstoßen.
Wenn sie die Werte und die Moral der Spieler mit Fuessen treten. Und wenn die Spieler sich zum Opfer ihres selbst erwaehlten SC machen. Aber gleichzeitig sowohl ablehnen, dass er sich wandelt,  als auch eine andere Figur zu spielen.

Da hast du offensichtlich ganz andere Vorstellungen als ich. "Gut" und "Böse" haben mehr Facetten als nur Lawful/Neutral/Chaotic, und "mit denen kann man auskommen (wenn man sich als Spieler genug Mühe gibt), Hauptsache keiner rennt bei dem Abenteuer weg" reicht mir überhaupt nicht. Ich will ne coole Gruppe, die zusammen rockt und Spaß macht, sei es durch (IT-) Zusammenhalt oder zwischenmenschliches Drama. Sowas IT mit Blind-Date-artigen Kennenlernrunden zu "erarbeiten", sodass es in Runde 10 dann vielleicht mal toll und spaßig ist, finde ich unbefriedigend. Sowas würde ich auch niemand anderem mehr antun wollen.
Das geht jetzt leider von meiner Seite aus sehr in Richtung Elitarismus und "Issi weiß halt einfach nicht, wie gutes Rollenspiel™️ funktioniert und spielt wie in den 80ern". Sorry dafür. Mir fehlt leider das Verständnis, warum man sowas noch wollen würde.  :-\

Offline Issi

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Da hast du offensichtlich ganz andere Vorstellungen als ich. "Gut" und "Böse" haben mehr Facetten als nur Lawful/Neutral/Chaotic, und "mit denen kann man auskommen (wenn man sich als Spieler genug Mühe gibt), Hauptsache keiner rennt bei dem Abenteuer weg" reicht mir überhaupt nicht. Ich will ne coole Gruppe, die zusammen rockt und Spaß macht, sei es durch (IT-) Zusammenhalt oder zwischenmenschliches Drama. Sowas IT mit Blind-Date-artigen Kennenlernrunden zu "erarbeiten", sodass es in Runde 10 dann vielleicht mal toll und spaßig ist, finde ich unbefriedigend. Sowas würde ich auch niemand anderem mehr antun wollen.
Das geht jetzt leider von meiner Seite aus sehr in Richtung Elitarismus und "Issi weiß halt einfach nicht, wie gutes Rollenspiel™️ funktioniert und spielt wie in den 80ern". Sorry dafür. Mir fehlt leider das Verständnis, warum man sowas noch wollen würde.  :-\
In den 80ern fand jedes Rollenspiel noch ohne mich statt.  ;)
Mir ging es auch lediglich darum, das Wort für Spieler zu ergreifen, die sich mit dem Hintergrund mehr Zeit lassen wollen und dafür Verständnis zu wecken.
Das ist mir jetzt bei Dir nicht gelungen.
Macht ja nichts.
Die Unterstellungen finde ich schade.
Aber ich kann das ab.  :)

Offline Vasant

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Das war nicht als Unterstellung gemeint, sondern als präventive Entschuldigung für meinen Diskussionsstil. Wenn wir uns hier nicht auf einen Spielstil einigen können, macht das ja nichts :)
Also du hättest Spaß dran, bei einer auf den ersten Blick inkompatiblen Gruppe den Zusammenhalt IT zu erarbeiten und als Spieler die Motivationen und Hintergründe der anderen Gruppenmitglieder quasi zeitgleich mit deinem SC herauszufinden? Gönn ich dir doch gern.  ^-^

Offline Anro

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Ein Spieler von mir hat mir gestern gesagt:
Zitat
:gasmaskerly:"Wär ok, wenn mein Charakter stirbt. Dann wären die Anderen in der Situation, dass der Wortführer weg ist und mich würde interessieren, wie die darauf reagieren."
 :korvin:"Ok, wen willst Du danach spielen"
 :gasmaskerly:"So eine Killerin. Sardistisch, Brutal, Ehren und Respektlos den meisten Situationen und Menschen gegenüber."
 :korvin:"Na gut, aber Du weißt, dass Sie nicht wirklich in die Gruppe passt - Denk dir aus, wie Sie überredet, motiviert, moralisiert werden kann. Was Sie antreibt. Meist sind solche Menschen nur schwer möglich in fast allen Welten. Ich will dich bitten, Dir viele Gedanken zu machen, was die Weltsicht und Motivation angeht, bevor es los geht, damit der Charakter stimmig ist."
Das Gespräch ging eine ganze Weile. Haben auch überlegt, den Charakter nicht zu töten, sondern verschwinden und zu einer Plotline werden zu lassen usw.

Aber es war klar, dass er vor Allem Lust hatte zu sehen, wie die Gruppendynamik - die er selbst stark vorgeprägt hat - sich verändern wird und wollte da in einer stillen aber bestimmten Art und Weise eingreifen können.
Ich hatte Sorge, dass der Charakter zu einseitig und nicht durchdacht ist. Ich will, dass Diskussionen über das Nehmen von Leben entstehen und ich will nicht von ihr nur hören "Ich töte gerne, es ist Kunst" .. wobei, vielleicht, aber solche moralischen Grundlagen sollten fest sein und etwas mehr durchdacht, immerhin macht der Charakter das schon eine Weile. Es soll halt eine Position sein, die eingenommen wird, die verteidigt und angegriffen werden kann (und darf).
Ich bin gespannt, wie gut das Laufen wird, aber eine Hintergrundgeschichte festigt in diesem Fall den Charakter sehr stark in seiner Start-Weltsicht. Vor allem bei sozial problematischen Charakteren sollte die Weltsicht durchdachter sein, als bei 0815-Standard Rittern, Zwergen, Elfen - aber auch da kann mit ein bisschen überlegen ein schöner Twist in dem Charakter gefunden werden. (aktuelle Order of the Stick episode ist da auch nicht uninteressant).

Um das in das Thema einzubinden:
Die Gruppe hat sich auch gefunden auf einer Mission - und ich mag das eigentlich ganz gerne, weil das "Wer bist Du eigentlich" herausfinden ein schönes Rätsel ist - für mich und meine Spieler. Auch das Aufstellen dieses Rätsels macht den Spielern Spaß.
Nun ist der Spieler sehr daran interessiert, dass Kennenlernen nochmal zu erleben, die Charaktere beim Abtasten voneinander nochmal zu erleben ... Sich wieder einfinden in der Gruppe und die Dynamik ein Weiteres mal zu haben.

Persönlich kenne ich es glaube ich gar nicht, dass man sagt "Ihr kennt euch schon." Ich war mal der Bruder eines anderen Spielers, aber das fühlte sich komisch an, weil die Dynamiken, die zwischen uns waren einfach nicht so wirklich gepasst haben. Nicht stimmig.
Das kann aber gut an uns gelegen haben.

Offline Issi

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Das war nicht als Unterstellung gemeint, sondern als präventive Entschuldigung für meinen Diskussionsstil. Wenn wir uns hier nicht auf einen Spielstil einigen können, macht das ja nichts :)
Also du hättest Spaß dran, bei einer auf den ersten Blick inkompatiblen Gruppe den Zusammenhalt IT zu erarbeiten und als Spieler die Motivationen und Hintergründe der anderen Gruppenmitglieder quasi zeitgleich mit deinem SC herauszufinden? Gönn ich dir doch gern.  ^-^
Ja  tatsächlich.
Ich kenne es auch anders, und im Vergleich gefällt mir das "Kennenlernen " besser. Weil es echt passiert.
Auch wenn "Ihr seid schon eine Gruppe" auf den ersten Blick in der Tat vieles Vereinfacht, würde mir hier etwas Wichtiges fehlen.

Andererseits ist auch bei "Ihr kennt euch schon" Gruppen mMn. nicht ausgeschlossen, dass man im Spiel merkt, man kommt mit einer Figur ,mit der man eigentlich in der Spielwelt seit langem befreundet ist,  nicht aus. Kann sich das nicht erklären. Hier wird ein vorher festgelegtes Gefühl der Verbundenheit uU. nicht minder unplausibel.

Deshalb liegt für mich der Unterschied eher in folgender Frage:
Wie komme ich am liebsten in die Figur rein?
Wie fühlt es sich für einen Spieler authentischer an?

Das kann ja variieren. Und tut es ja auch.
Ist damit mMn. eine Geschmacksfrage.

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Anro
Das mit dem Rätsel finde ich einen schönen Vergleich  :)

Edit. Mir fällt noch ein Satz ein: Den Anfang gibt es nur einmal.

Edit 2.
Moeglicher Kompromiss (bei verschiedenen Spielerwuenschen ):
Wenn man es offener gestaltet, dann kann man SPL die sich einen vor dem Spiel gewählten Hintergrund + Beziehungen zu anderen Figuren wünschen, genau das zukommen lassen,  und anderen Spielern,  die noch etwas Zeit dafür brauchen, diese auch gewähren.


Werte oder Moral der Spieler werden mMn. jedoch immer wichtig bleiben. Wenn jmd. Dinge mit seinem SC tut, die den Spielern aufstoßen(Wohlgemerkt den SPL nicht ihren SC), dann wird es zu Problemen kommen. Ganz gleich mit welchen Gesinnungen man vorhatte zu spielen.
« Letzte Änderung: 21.02.2018 | 12:55 von Issi »

Offline nobody@home

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In Buch oder Film kommen die Helden doch idR. am Anfang  auch erst zusammen.

In Buch oder Film gibt's aber auch keine künstliche Trennung zwischen "das hier ist nur Hintergrundgeschichte zum Ausmalen" und "so, und hier fängt jetzt die 'richtige' Story an". Schlimmer noch, es gibt tatsächlich ebenso reichlich Bücher und Filme, in denen die 'Helden' sich untereinander durchaus schon lange kennen und womöglich sogar längst schon ein eingespieltes Team sind -- nur der Leser bzw. Zuschauer begegnet ihnen halt gegebenenfalls zum ersten Mal. Insofern überzeugt mich dieses Argument jetzt nicht so wirklich.

Es geht ja gerade um den Seitenschauplatz "Kennenlernrunde". Da habe ich dich so verstanden, dass die anderen Spieler die Motivationen und Hintergründe erst in der Kennenlernrunde erfahren, damit es spannender ist.
D.h. die Spieler wissen im Vorfeld erstmal nur sowas wie "ich spiele einen Krieger, die anderen Spieler spielen Schurke, Barbar, Waldläufer und Magier".
Da stellt sich mir die Frage: Was, wenn die Spieler die Motivationen und Hintergründe in der Kennenlernrunde erfahren und dann auf die daraus entstehende SC-Party keinen Bock haben?

Mir stellt sich noch 'ne andere Frage: wieso soll ich im Vorfeld alles Mögliche über diese anderen Typen nicht wissen wollen, um mir nur ja den Spaß am "Kennenlernen" nicht zu verderben, aber wenn's um ihre Berufe geht, bin ich dann plötzlich wieder spontaner Hellseher (oder vielleicht haben sie die ja auch nur auf die Stirn tätowiert, könnte auch sein)? wtf?

Offline Issi

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Zitat
In Buch oder Film gibt's aber auch keine künstliche Trennung zwischen "das hier ist nur Hintergrundgeschichte zum Ausmalen" und "so, und hier fängt jetzt die 'richtige' Story an". Schlimmer noch, es gibt tatsächlich ebenso reichlich Bücher und Filme, in denen die 'Helden' sich untereinander durchaus schon lange kennen und womöglich sogar längst schon ein eingespieltes Team sind -- nur der Leser bzw. Zuschauer begegnet ihnen halt gegebenenfalls zum ersten Mal. Insofern überzeugt mich dieses Argument jetzt nicht so wirklich.
Nimm mal so einen Fantasy Brocken wie "Harry Potter".
Ich weiß jetzt nicht wie es Dir dabei ging, aber ich möchte wetten, dass für viele Zuschauer der erste Teil mit am spannensten war. Einfach weil man die Welt und ihre Figuren noch nicht kannte, und die Welt der Magier mit ihm, (dem noch unwissenden Waisenknaben) langsam entdecken konnte. Man konnte sogar seine Freunde mit ihm langsam kennenlernen.
Und ja es hat ein Stück weit gedauert bis sie ein Team waren.(Die anderen Teile waren auch spannend,keine Frage, aber man kann die Welt und ihre Figuren schon etwas besser, und das war wichtig um sie überhaupt spannend zu finden.)
Oder nimm den "Hobbit"- Wollte der anfangs auf Abenteuer ziehen? Eher nicht. Und er kannte am Anfang weder Gandalf genauer noch irgendeinen Zwerg.

Es ist oft schlicht der Reiz des Neuen.
Der Held kennt die Welt meist ebenso wenig wie der Zuschauer oder Leser. So fällt die Identifaktion mit dem Helden leichter. Er lernt auch die Figuren der Welt durch ihn erst kennen.

Klar, kann ich auch einfach einem schon fertigen Superhelden zuschauen. Aber selbst die Marvel Filme von Spiderman, Batman, Superman etc. beginnen idR. von Anfang an, mit einem "Normalo" oder "Superheld" (Der es noch nicht weiß), um die Identifakation zu verbessern.
Die wenigsten steigen direkt ein, und falls doch, liefern sie die Vergangenheit nicht selten in Rückblicken nach, weil der Zuschauer eben nachvollziehen oder verstehen will, wie jmd zu dem geworden ist, was er gerade ist. Es quasi miterleben will.
Diese Rückblicke fehlen im Rollenspiel idR.
Sie können nicht durch Zuschauen oder Lesen erlebt werden.
« Letzte Änderung: 21.02.2018 | 16:56 von Issi »

Offline Maarzan

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In einemBuch muss der Leser auch keine Entscheidungen für die ihm sonst noch unbekannte Figur treffen -> untauglicher Vergleich weil grundlegend anderes Medium denke ich. Dazu kommt, dass in einem Buch die einzelnen Solos für den Leser meist weitaus interessanter sind als in der Regel entsprechende langwierige Solos von Spielern.
Doppelt für einen SL, der dann das Ganze zu einem sinnvollen Gesamtwerk vereinigen soll, das wiederum neue relevante Entscheidungen tragen kann.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Issi

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Zitat
In einemBuch muss der Leser auch keine Entscheidungen für die ihm sonst noch unbekannte Figur treffen -
Das muss bzw. kann er nicht....aber.... er wird es trotzdem tun, bzw. versuchen, sobald er sich mit dem Helden identifizieren kann.
Sowas  wie "man bist Du blöd!" "Geh da nicht rein!"- Warum glaubst du dem?" ruft oder denkt sich ein Zuschauer schon auch beim passiven Miterleben.
Rollenspiel ist sogar noch besser als Film, weil der Spieler hier tatsächlich die Entscheidungen selbst treffen und die Geschichte mit beeinflussen kann.
Identifikation braucht es dennoch.
Zitat
Dazu kommt, dass in einem Buch die einzelnen Solos für den Leser meist weitaus interessanter sind als in der Regel entsprechende langwierige Solos von Spielern.
Das kommt vermutlich ganz auf die Spieler an. Darum kann ich da nicht zustimmen.
Ich hab tolle Spieler, denen ich gerne zuschaue.
Zitat
Doppelt für einen SL, der dann das Ganze zu einem sinnvollen Gesamtwerk vereinigen soll, das wiederum neue relevante Entscheidungen tragen kann.
Und hier ebenso.
Die Gruppe sollte gemeinsam Spaß haben.



Offline Der Nârr

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Also ich schlafe bei Solos anderer Spieler sofort ein.
Spielt aktuell Deadlands reloaded
Spielleitet aktuell gar nix
In Planung Fate Core, Pendragon

Offline Issi

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Also ich schlafe bei Solos anderer Spieler sofort ein.
Ein Solo ist nie nur ein Solo. Es ist idR. immer ein Duett mit dem SL.
Da sind immer zwei gefragt, das unterhaltsam zu gestalten.

Ich möchte nicht leugnen , dass es bestimmt auch Runden gibt, die Mühe hätten mich zu fesseln.
Aber wie lange sind solche kleinen Duette im Vergleich zur Gesammtspielzeit.
Ein gewisses Maß an Interesse und Aufmerksamkeit würde ich jmd. am Tisch schon entgegen bringen wollen.

Und dazu kommt.- Wenn man das in der Runde nie macht , wie sollen sich SPL dann dabei sicher fühlen?

Edit. Bei der Idee des "Kennenlerns" spielen Spieler ja idR. miteinander statt nebeneinander. Ist also meistens sowieso kein Solo.
« Letzte Änderung: 21.02.2018 | 17:31 von Issi »

Offline Vasant

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Nimm mal so einen Fantasy Brocken wie "Harry Potter".
Ich weiß jetzt nicht wie es Dir dabei ging, aber ich möchte wetten, dass für viele Zuschauer der erste Teil mit am spannensten war. Einfach weil man die Welt und ihre Figuren noch nicht kannte, und die Welt der Magier mit ihm, (dem noch unwissenden Waisenknaben) langsam entdecken konnte. Man konnte sogar seine Freunde mit ihm langsam kennenlernen.
Und ja es hat ein Stück weit gedauert bis sie ein Team waren.(Die anderen Teile waren auch spannend,keine Frage, aber man kann die Welt und ihre Figuren schon etwas besser, und das war wichtig um sie überhaupt spannend zu finden.)
Oder nimm den "Hobbit"- Wollte der anfangs auf Abenteuer ziehen? Eher nicht. Und er kannte am Anfang weder Gandalf genauer noch irgendeinen Zwerg.
Uff, super Beispiel. Das kann doch im Rollenspiel mit Anlauf in die Hose gehen. Im Buch nicht, weil der Autor die Geschichte komplett kontrolliert und auch bescheid weiß, was er da schreibt  ;)
Wenn ich dir als Spieler n SC bastle (Hobbit, faul, gemütlich, isst gern, keinerlei Kampffähigkeiten, sozial gut aufgestellt, möchte gern zu Hause / in seiner Heimat chillen) und du mir dann sagst "OK super, jetzt klopfen n paar Zwergenkrieger, ein Prinz und ein Magier an deine Tür und du kommst jetzt bitte mit auf ein superkrasses Abenteuer, wo du dich mit Riesenspinnen und Orks rumprügeln kannst" – was machst du denn dann, wenn ich dir sag "Hör mal, ich hab hier n SC gebaut, der für gemütliche Sozialabenteuer im Auenland ausgelegt ist, und explizit NICHT zum Orkschlachten. Du hast den abgenickt. Deine epische Fantasystory interessiert mich nicht"?
Schmeißt du mich raus? Muss ich mich schämen und mir einen neuen SC bauen? Zeigst du mich im Spieler-würgen-Thread an? "Blöder Mein-Charakter-ist-halt-so-Spieler"?
Die anderen Spieler gucken dann sicherlich auch blöd, wenn die nur meine Klasse/Rolle (Face) wussten und jetzt erst mitkriegen, dass ich überhaupt gar keine Lust auf son Reiseabenteuer habe, sondern was ungefährlich-kinderfreundliches im Auenland spielen wollte.

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WENN ein paar Zwergenkrieger, ein Magier und ein Prinz (ebfs Krieger) an die Tür klopfen, wäre es bescheuert etwas anderes als einen Sozialcharakter zu bauen...

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