Autor Thema: Sinn und Unsinn von Fragelisten und ausgearbeitetem Hintergrund  (Gelesen 23140 mal)

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Offline Maarzan

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Ausgearbeiteter Hintergrund =/= ausformulierter Hintergrund

SC ohne Hintergrund bekommen auch nichts dergleichen im Spiel spendiert. SC mit Hintergrund hingegen bekommen etwas zu den, mir als SL, mitgelieferten Ankern.
Kann jede/r für sich selbst entscheiden.

Was mich nervt sind die SC ohne jegliche Kontakte, ohne Familie und ohne überhaupt irgendeine Vergangenheit. Das lässt oft (nicht immer) auf einen Spieler schließen, der a) völlig unabhängig sein will und b) auch bloß nicht angreifbar in Bezug auf Familie, Freunde, Lehrmeister oder sonstige Kontaktpersonen.

Oder b2) schlechte Erfahrungen mit Spielleitern gemacht haben, welche das für Bevormundung oder "Drama" missbraucht haben und nun kein Bock mehr auf entsprechenden einseitigen MISSBRAUCH haben. 
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline mattenwilly

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Abgesehen von der Beschreibungslänge gehe ich bei danach KORREKTER Spielleitervorgabe damit konform.

Meine Problemerfahrungen stammen als Spieler dagegen aus 3 Quellen, wo der SL eben nicht so verfährt und meiner Meinung nach den Mist einstielt:
a) Mach einfach mal. Der SL hat kein Bock auf die Vorarbeit und detailiertere Erstellung des Angebots. Und imSpiel kommen dann die Probleme.
b) Hihihi - Überraschung. Der SL will eine tolle Wendung etc wtf einbauen und erzählt vorsätzlich etwas falsches/ irreführendes.
c) Shiniy new toys - Die Vorgaben halten eine lurze Weile udn dann hat er eine neue tolle Idee oder Vorlage und jetzt soll sich alles von hü auf hott umstellen.

Die hatte ich als Spieler auch. Und war vor 25+ Jahren als junger SL wohl auch teilweise schuldig. Daher leite ich heute mit konkreten und dann auch in der Kampagne durchgehaltenen Vorgaben und haue Spieler lieber "vor den Kopp" als Kompromisse zu machen bzw. verzichte ggf. lieber auf das leiten. Und spiele nur bei SL die genau so denken. Ua. auch weil ich in den frühen 2000ern bei SL Typ A einige negative SPIELER kennen gelernt habe die das massiv ausgenutzt haben(1).

Typ b) habe ich auf Cons ein paar mal erlebt. Zum Glück nur auf Cons weil da "Einpacken, gehen" halt ne Option war die ich gezogen habe

Typ c) habe ich in der Form nie kennen gelernt. Wenigstens etwas von dem ich verschont geblieben bin (ggf. sind die 2005-2011 hier rum gelaufen - da war ich inaktiv)

(1) Weswegen ich zB. bis heute kein GURPS mehr spiele/leite. Die "Egotripp-Support Monster/Onanierhilfen" die da einige (inzwischen nicht mehr in der Region aktive) Spieler gebaut haben....
Manchmal kommt bei Foren der Punkt wo man einem "Diskussionsteilnehmer" mental mit einem freundliches "Ja, Ja" den Kopf tätscheln und ihn dann ganz leise auf die Ignore-Liste setzen sollte. Die gewonnene Zeit kann man dan mit interessanten Sachen verschwenden. Etwa Staubmäusen beim wachsen zu sehen

Offline mattenwilly

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Oder b2) schlechte Erfahrungen mit Spielleitern gemacht haben, welche das für Bevormundung oder "Drama" missbraucht haben und nun kein Bock mehr auf entsprechenden einseitigen MISSBRAUCH haben.

Oder es ist eine Runde bei der ein extrem grober Hintergrund reicht weil Spieler wie SL an den "Hooks" gar nicht so interessiert sind. Weil man auch ohne die Info "Tochter des Schaffarmers aus Three Firs" Info einfach ein nettes Rollenspiel haben kann. Was gar nicht so unrealistisch ist, viele Menschen trennen "Familie" und "Freunde", erst Recht wenn beide einige 100km getrennt sind (Ie. kennt keiner meiner Bekannten oder Arbeitskollegen meine Familie) was bei vielen "typischen Abenteurerjobs" ja nicht ganz ungewöhnlich ist. Und während viele Leute meinen Mathe-Prof zumindest vom Namen kennen (bekanntes Lehrbuch) habe ich zu ihm jetzt kein "SiFu" Verhältnis.
Manchmal kommt bei Foren der Punkt wo man einem "Diskussionsteilnehmer" mental mit einem freundliches "Ja, Ja" den Kopf tätscheln und ihn dann ganz leise auf die Ignore-Liste setzen sollte. Die gewonnene Zeit kann man dan mit interessanten Sachen verschwenden. Etwa Staubmäusen beim wachsen zu sehen

Offline Maarzan

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Oder es ist eine Runde bei der ein extrem grober Hintergrund reicht weil Spieler wie SL an den "Hooks" gar nicht so interessiert sind.

Dann fällt es ja auch gar nicht erst auf - bzw wird auch nicht bejammert - dass die Charaktere in der Richtung nichts haben.

Luxferre hat es ja ausdrücklich genervt, dass da nichts ist.
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Offline Issi

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Ausgearbeiteter Hintergrund =/= ausformulierter Hintergrund

SC ohne Hintergrund bekommen auch nichts dergleichen im Spiel spendiert. SC mit Hintergrund hingegen bekommen etwas zu den, mir als SL, mitgelieferten Ankern.
Kann jede/r für sich selbst entscheiden.

Was mich nervt sind die SC ohne jegliche Kontakte, ohne Familie und ohne überhaupt irgendeine Vergangenheit. Das lässt oft (nicht immer) auf einen Spieler schließen, der a) völlig unabhängig sein will und b) auch bloß nicht angreifbar in Bezug auf Familie, Freunde, Lehrmeister oder sonstige Kontaktpersonen.
Kontaktpersonen finde ich auch wichtig.
Entwickeln sich aber oft auch im Spiel.
Wenn diese Personen dann auftauchen.
Selbst wenn jmd. dafür ein zwei Spielsitzungen braucht, um sich die auszudenken, behindert das das Spiel mEn. nicht.

Hintergrund nachträglich immer wieder ändern, fände ich auch doof.
Mir geht es jetzt um Spielern" Zeit zum Ausdenken" lassen, nicht um "gar nicht ausdenken"oder "immer wieder ändern."

Offline Issi

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Oder es ist eine Runde bei der ein extrem grober Hintergrund reicht weil Spieler wie SL an den "Hooks" gar nicht so interessiert sind. Weil man auch ohne die Info "Tochter des Schaffarmers aus Three Firs" Info einfach ein nettes Rollenspiel haben kann. Was gar nicht so unrealistisch ist, viele Menschen trennen "Familie" und "Freunde", erst Recht wenn beide einige 100km getrennt sind (Ie. kennt keiner meiner Bekannten oder Arbeitskollegen meine Familie) was bei vielen "typischen Abenteurerjobs" ja nicht ganz ungewöhnlich ist. Und während viele Leute meinen Mathe-Prof zumindest vom Namen kennen (bekanntes Lehrbuch) habe ich zu ihm jetzt kein "SiFu" Verhältnis.
Eben weil ich Hooks sehr wichtig finde, finde ich es gut, wenn sie auch zur Figur passen. Bzw. vom Spieler als passend empfunden werden.
Wenn deshalb jetzt jmd Probleme hat die "trocken und ohne Tuchfühlung mit der Figur" aus dem Ärmel zu schütteln, dann braucht er mEn. etwas mehr Zeit um mit dem Charakter warm zu werden.
Hooks die vor dem Spielstart gesetzt wurden,  können sonst uU.  "gewollt",oder "nicht authentisch" empfunden werden.
« Letzte Änderung: 23.02.2018 | 13:36 von Issi »

Offline Issi

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Ich konnte mir ehrlich gesagt auch schwer vorstellen, wie eine Figur(ohne Hintergrund )viele Abenteuer lang ohne persönliche Hooks bleiben kann. Die entstehen zumindest mEn.  doch meist automatisch im Spiel, wenn der SL einer bestimmten Figur zuspielt. Und sich Kontakte zu NSC entwickeln (Freunde, Feinde, Geliebte, Vorgesetze, Konkurrenten etc.)

Ich könnte mir das dauerhafte  "Fehlen von solchen Verbindungen" nur dann vorstellen, wenn die Gruppe immer nur zusammen agiert.( Kein Einzelspotlight für SC).
Und wenn der SL einfach seine Abenteuer runterspielt, ohne den Figuren auch mal einzeln, gezielt zu zuspielen.
Ist vermutlich aber an einigen Tischen der Fall.
Vielleicht daher auch die Sorge und die Notwendigkeit für persönliche Hooks vor dem Figurenstart.  Da im Spiel keine neuen mehr dazu kommen

Luxferre

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Oder b2) schlechte Erfahrungen mit Spielleitern gemacht haben, welche das für Bevormundung oder "Drama" missbraucht haben und nun kein Bock mehr auf entsprechenden einseitigen MISSBRAUCH haben.

Musst ja nicht gleich schreien, aber meiner Erfahrung nach geht ein Hintergrund immer mit einer gewissen Kommunikation einher. Da könnte man den SL auch drauf ansprechen und sagen: "Hey Diggie, ich habe mal einen Charakter mit Familie und Freunden und sozialen Verpflichtungen erstellt. Ich möchte aber, dass diese Punkte im Spiel nicht gegen mich verwendet werden. Eher als eine positive Ressource. Danke."
Wäre so mein Tipp ;)

Offline KhornedBeef

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[...]
Vielleicht daher auch die Sorge und die Notwendigkeit für persönliche Hooks vor dem Figurenstart.  Da im Spiel keine neuen mehr dazu kommen
Den Eindruck hatte ich jetzt nicht. Vielleicht eher "holpriger Start" oder so
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Offline Issi

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Den Eindruck hatte ich jetzt nicht. Vielleicht eher "holpriger Start" oder so
Das dachte ich erst auch. Aber die Idee/Andeutung/Sorge, dass Spieler, die ihrer Figur nicht gleich  von Anfang an einen Hintergrund und Motivation mitgeben, auch dauerhaft  ohne persönliche Hooks bleiben könnten, hat mich etwas nachdenklich gemacht, woher diese Sorge kommen könnte.
Und dann hab ich mich an eine Runde zurück erinnert,  in der diese Sorge tatsächlich auch voll berichtigt gewesen wäre.

Denn es wurde dort einfach- das Abenteuer runtergespielt.
Die Beziehungen zu NSC vertieften sich nie, wurden nicht persönlich.
Die Gruppe hat ausschließen immer alles zusammen gemacht. Einzelaktionen oder Spotlight für Figuren gab es nicht.
Selbst wenn man dem SL eine Hintergrund Geschichte gegeben hätte, hätte er dennoch nichts davon je aufgegriffen. Oder so wenig, dass sich das Aufschreiben nicht gelohnt hätte.

Edit. Ich denke, es kommt hier halt auch stark auf den SL an.
Wie gut hat er die SC (auch einzeln) im Blick? Gibt er sich Mühe, jeder Figur auch mal gezielt zu zuspielen?
Falls ja, tut er das zumindest mEn. so oder so.
Falls nein, bin ich mir nicht sicher ob vorher ausgearbeitete Hintergruende wirklich helfen.
Mich würde von Leuten, die ihrem SL vorher einen dicken Fragebogen zur Figur ausgefüllt haben interessieren, wieviel davon denn auch im Spiel tatsächlich aufgegriffen wurde.
10%, 20%, 50%, Alles?
Fände ich echt interessant.

Edit 2. Verbote wie : "Don`t split the Party. "(Große Angst:" Dann stirbt die Figur/die Gruppe, immer", oder "Spieler können es nicht ertragen, wenn mal kurz ein Spieler einzeln spielt") Sorgen ja teilweise immer noch dafür, dass Figuren im Spiel in manchen Runden ausschließlich immer nur zusammen agieren.
Da koennen sich im Spiel schlecht persönliche Hooks aufbauen.


« Letzte Änderung: 23.02.2018 | 10:29 von Issi »

Offline Issi

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Hier noch eine Idee (Projekt):

Wie wäre es denn, wenn ein Spieler zum Spaß mal mit einer Figur starten würde, die unter einer Amnesie leidet.
Sie kann sich an nichts mehr erinnern. Nicht wie sie heißt, nicht wer sie ist, noch von wo sie her kommt.
Erst mit der Zeit, kehren Stück für Stück ihre Erinnerungen wieder.

Falls der Spieler dem Spielleiter vertraut, dann könnte er dem Spieler auch immer wieder Hinweise geben, falls seiner Figur dieses oder jenes bekannt vorkommt.
Fände ich als Spieler tatsächlich sehr spannend! :D

Offline Antariuk

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Das ist so ein abgegähnter Hut mit Amnesie... fühlt sich für mich immer wie eine Notlösung an.
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Offline Skyrock

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Ich kann seit SR3 keine Amnesie-Charaktere mehr sehen, wo man Punkte dafür als Nachteil gekriegt hat _und_ man auch noch von der Pflicht entbunden wurde einen Hintergrund zu schreiben :P
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Offline Issi

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Das ist so ein abgegähnter Hut mit Amnesie... fühlt sich für mich immer wie eine Notlösung an.
Für Oneshots und Con-Runden absolut ok, aber daheim? Meh.

Also ich hab das noch nie ausprobiert.
Hänge nicht auf Cons rum, vielleicht daher. :D

Und gerade für eine Hausrunde fände ich es spannend, weil man viel mehr Zeit hat das richtig aufzubauen.
Vielleicht testen wir das mal bei Gelegenheit.

Offline Issi

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Ich kann seit SR3 keine Amnesie-Charaktere mehr sehen, wo man Punkte dafür als Nachteil gekriegt hat _und_ man auch noch von der Pflicht entbunden wurde einen Hintergrund zu schreiben :P
Ok
Hast Du denn selber schon welche gespielt?
Amnesie Charaktere meine ich?



Offline Der Nârr

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Ich finde die Beschreibung des Amnesie-Nachteils in Arcane Codex köstlich. Die letzten zwei Sätze sind:

"Bei dieser Schwäche kann der Spieler getrost zugreifen. Der SL wird die Sache sicher im Sand verlaufen lassen..." (AC3, S. 233)

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Offline Chruschtschow

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Amnesie-SC? Der altbackene Easy Way Out? Das ist doch eine Liga mit "Orks haben meine Eltern getötet." Wobei man das schon wieder verfeinern kann: "Orks haben meine Eltern getötet. Glücklicherweise habe ich das vergessen, als ich in Weidekorb den Fluss runter treibend mit der Murmel an einen Felsen geknallt bin." ;)
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Issi

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Amnesie-SC? Der altbackene Easy Way Out? Das ist doch eine Liga mit "Orks haben meine Eltern getötet." Wobei man das schon wieder verfeinern kann: "Orks haben meine Eltern getötet. Glücklicherweise habe ich das vergessen, als ich in Weidekorb den Fluss runter treibend mit der Murmel an einen Felsen geknallt bin." ;)

Ich dachte da eher an "Jason Bourne"......da kommen dann lauter Leute, die auf dich sauer sind, und Du weißt nicht warum.
Vielleicht entdeckst Du auch Fertigkeiten, von denen Du gar nicht wusstest, dass Du sie hattest.  ;D

Edit. Einfach nur- "Hey ich weiß nicht, wer meine Eltern sind", wäre mir auch zu langweilig..

Offline Skyrock

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Hast Du denn selber schon welche gespielt?
Amnesie Charaktere meine ich?
Habe ich nie gespielt und hat mich auch nie gereizt. Bei den Amnesiecharakteren, die ich in SR gesehen hatte, kam auch nie ein besonders spannender Hintergrund raus, was auch an der Missionsorientierung des Spiels lag.

Das denkwürdigste, woran ich mich entsinne, ist eine Anekdote aus dem guten alten Fanpro-Forum. Ein Spieler hatte dort ständig nur Amnesiecharaktere angeschleppt, und als es dem SL zu bunt wurde hatte er dem jüngsten Charakter einen Hintergrund als berühmten Schwulenpornodarsteller gegeben >;D Kam nicht sehr gut an und hat die Runde diesen Spieler gekostet. (Ja, war wohl nicht die reifeste Konfliktlösung, aber das waren noch um 2002 herum, als Rollenspieldiskussionen sich noch an Fragen auf dem Niveau von "Was ist der Unterschied zwischen PG und Munchkins?" und "Dürfen Männer Frauen oder Frauen kleine pelzige Viecher vom Planeten Proxima Centauri spielen?" abarbeiteten.)
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Offline mattenwilly

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Das dachte ich erst auch. Aber die Idee/Andeutung/Sorge, dass Spieler, die ihrer Figur nicht gleich  von Anfang an einen Hintergrund und Motivation mitgeben, auch dauerhaft  ohne persönliche Hooks bleiben könnten, hat mich etwas nachdenklich gemacht, woher diese Sorge kommen könnte.
Und dann hab ich mich an eine Runde zurück erinnert,  in der diese Sorge tatsächlich auch voll berichtigt gewesen wäre.

Denn es wurde dort einfach- das Abenteuer runtergespielt.
Die Beziehungen zu NSC vertieften sich nie, wurden nicht persönlich.
Die Gruppe hat ausschließen immer alles zusammen gemacht. Einzelaktionen oder Spotlight für Figuren gab es nicht.
Selbst wenn man dem SL eine Hintergrund Geschichte gegeben hätte, hätte er dennoch nichts davon je aufgegriffen. Oder so wenig, dass sich das Aufschreiben nicht gelohnt hätte.

Edit. Ich denke, es kommt hier halt auch stark auf den SL an.
Wie gut hat er die SC (auch einzeln) im Blick? Gibt er sich Mühe, jeder Figur auch mal gezielt zu zuspielen?
Falls ja, tut er das zumindest mEn. so oder so.
Falls nein, bin ich mir nicht sicher ob vorher ausgearbeitete Hintergruende wirklich helfen.
Mich würde von Leuten, die ihrem SL vorher einen dicken Fragebogen zur Figur ausgefüllt haben interessieren, wieviel davon denn auch im Spiel tatsächlich aufgegriffen wurde.
10%, 20%, 50%, Alles?
Fände ich echt interessant.

Edit 2. Verbote wie : "Don`t split the Party. "(Große Angst:" Dann stirbt die Figur/die Gruppe, immer", oder "Spieler können es nicht ertragen, wenn mal kurz ein Spieler einzeln spielt") Sorgen ja teilweise immer noch dafür, dass Figuren im Spiel in manchen Runden ausschließlich immer nur zusammen agieren.
Da koennen sich im Spiel schlecht persönliche Hooks aufbauen.

Aus den "bösen alten Zeiten" der Storyteller und Storygamer haben halt viele normale Rollenspieler noch ihre Narben, PTSD-Symtome und "nie wieder" Settings/Systeme behalten die dazu führen das das "Spotlight für den Einzelnen" und die "Geteilte Gruppe" etwas sind auf das man reagiert wie Politiker auf den Gedanken an ehrliche Arbeit. Weil das dann in so wunderschöne Sachen wie

+ 1.5h Realzeit für das Kaufen einer Ausrüstung etc.
+ "Super-Mage spielt das Szenario und IHR seit seine Claquere"
+ "Bespass mich SL" Spieler die bewusst das Szenario vermieden haben
+ "Aber mein Hintergrund sagt" Nöler die Gruppen in IHRE Richtung des Spiels zwingen wollten

Das hat Runden und ganze freie Treffen gesprengt / viele Spieler vertrieben. Zt. erholen sich die Treffen erst heute wieder von den obigen Schäden.

Und schon mal überlegt das das "pöse pöse" Abenteuer "runterspielen" ggf. genau das ist was die Masse der Gruppe und der SL wollen? Das also von den meisten an "tiefem Charakterspiel" und "Storygaming" einfach kein Interesse besteht? Sondern das die im Extremfall eben so ein bischen das Auenland plündern, Hobbit-Höhlen ausräuchern und Ketten aus Elfenohren sammeln wollen?

"Ich liebe den Geruch von Feuerbällen am Morgen" um es mit dem Kommandeur der 1. Carpetborn Cavalrie zu sagen
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+ 1.5h Realzeit für das Kaufen einer Ausrüstung etc.
+ "Super-Mage spielt das Szenario und IHR seit seine Claquere"

Wobei die beiden Punkte für mich definitiv in die Kategorie "... und darum lasse ich heute meistens die Finger von D&D" gehören. Mit Storytellern und Storygamern kann ich beide Punkte so null in Verbindung bringen. Vor allem mit Storygamern. Die haben doch gerne mal gar keine Regeln für Ausrüstung oder Zaubersprüche. o_O
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Der Nârr

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Vor allem mit Storygamern. Die haben doch gerne mal gar keine Regeln für Ausrüstung oder Zaubersprüche. o_O
Ich weiß nicht, was Storygamer sind. Aber Barbiespieler können auch 1,5 Stunden damit zubringen Ausrüstung zu kaufen, die a) entweder keine Werte hat (z.B. eine schön bearbeitete Wasserpfeife) oder b) Ausrüstung, von denen sie genau wissen, was für Werte die Ausrüstung hat, wo es aber exzessiv genossen wird, den Einkauf dieser Ausrüstung auszuspielen.
Aus D&D kenne ich so ein Verhalten gar nicht, sondern zu 100% aus DSA-Runden, aber das kann natürlich Zufall sein.
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Offline Chruschtschow

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"Storygamer" hatte Mattenwilly ja eingeworfen. Nur sind Storygames eher dieser Indiekram von Fiasko über Fate und Bluebeard's Bride bis Ten Candles. Und die bieten sich so gar nicht für die beiden Punkte an. Daher mein Erstaunen.
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Issi

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Aus den "bösen alten Zeiten" der Storyteller und Storygamer haben halt viele normale Rollenspieler noch ihre Narben, PTSD-Symtome und "nie wieder" Settings/Systeme behalten die dazu führen das das "Spotlight für den Einzelnen" und die "Geteilte Gruppe" etwas sind auf das man reagiert wie Politiker auf den Gedanken an ehrliche Arbeit. Weil das dann in so wunderschöne Sachen wie

+ 1.5h Realzeit für das Kaufen einer Ausrüstung etc.
+ "Super-Mage spielt das Szenario und IHR seit seine Claquere"
+ "Bespass mich SL" Spieler die bewusst das Szenario vermieden haben
+ "Aber mein Hintergrund sagt" Nöler die Gruppen in IHRE Richtung des Spiels zwingen wollten

Das hat Runden und ganze freie Treffen gesprengt / viele Spieler vertrieben. Zt. erholen sich die Treffen erst heute wieder von den obigen Schäden.

Und schon mal überlegt das das "pöse pöse" Abenteuer "runterspielen" ggf. genau das ist was die Masse der Gruppe und der SL wollen? Das also von den meisten an "tiefem Charakterspiel" und "Storygaming" einfach kein Interesse besteht? Sondern das die im Extremfall eben so ein bischen das Auenland plündern, Hobbit-Höhlen ausräuchern und Ketten aus Elfenohren sammeln wollen?

"Ich liebe den Geruch von Feuerbällen am Morgen" um es mit dem Kommandeur der 1. Carpetborn Cavalrie zu sagen
Ich möchte die alten Geschichten des 1,5 h Einkaufens ja gerne glauben. Aber es hat was von "Stille Post". Und klingt für mich furchtbar übertrieben.
Falls das jemals an einem Spieltisch so passiert ist, dann war das Spielleiter Versagen.
Spotlight möchte gerecht verteilt werden. In dieser Zeit hätten bequem 18 Spieler ihren Einkauf oder ihre Einzelaktionen machen können.
5 Minuten sind lang. Da kann auch in Rolle viel passieren.
Auch 10 Minuten sind uU. noch zu ertragen. Aber das ist schon recht lang.  :D
Und dann bleibt auch noch genug Zeit für das Abenteuer.
Auch im Abenteuer selbst,  sind persönliche 5 Minuten und Einzelaktionen möglich, manchmal sogar auch notwendig.
Sie stehen dazu nicht im Widerspruch, auch wenn das für Manche schwer vorstellbar scheint.

Edit. Wenn die Gruppe keine Idee hat, wie man das besser koordinieren könnte, so, dass A der Spielfluss erhalten bleibt. B Es ein Ausgewogenes Verhältnis gibt von gemeinsamen Aktionen und gelegentlichen Einzelaktionen C die gerecht verteilt sind - Dann hilft halt nur an den Händen halten und alles, ja wirklich alles zusammen machen. 

Nee im Ernst- Wenn Einkaufen tatsächlich die einzige Szene ist, in der man seine Figur mal alleine handeln lassen darf,
wer kann es da manchen Spielern verübeln, dass sie versuchen diese Zeit in die Länge zu ziehen?
Ist in meinen Augen oft ein Hilferuf an den Spielleiter.

« Letzte Änderung: 24.02.2018 | 09:42 von Issi »

Offline mattenwilly

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Wobei die beiden Punkte für mich definitiv in die Kategorie "... und darum lasse ich heute meistens die Finger von D&D" gehören. Mit Storytellern und Storygamern kann ich beide Punkte so null in Verbindung bringen. Vor allem mit Storygamern. Die haben doch gerne mal gar keine Regeln für Ausrüstung oder Zaubersprüche. o_O

Nur das ich diese Sachen bei WoDlern, DSA, Irgend nem modernen Indie-Zeug (Fate?), Shadowrun und Mungo-T hatte. Aber nie bei D&D, Harnmaster oder Midgard...
Manchmal kommt bei Foren der Punkt wo man einem "Diskussionsteilnehmer" mental mit einem freundliches "Ja, Ja" den Kopf tätscheln und ihn dann ganz leise auf die Ignore-Liste setzen sollte. Die gewonnene Zeit kann man dan mit interessanten Sachen verschwenden. Etwa Staubmäusen beim wachsen zu sehen