Autor Thema: RPGs für große Gruppen/ Spielleiterlose Systeme?  (Gelesen 3410 mal)

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Offline Coltrane

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In meinen FSJ Seminaren erfreut sich in letzter Zeit das Thema Pen & Paper steigender Beliebtheit. Da ich RPGs auch aus pädagogischer Sicht für ne gute Sache halte, begrüße und fördere ich diesen Trend natürlich. Was liegt zum Beispiel näher als Hollow Earth beim Thema Verschwörungstheorieen zu spielen?

Leider taucht dabei in der Praxis das Problem der Seminargrösse auf, die meistens um die 15-18 Menschen beträgt. Wenn dann zumindest 2 Refrenten dabei sind und sich eventuell ein Teilnehmer bereit erklärt zu leiten, ist das kein Drama. Wenn ich aber alleine in einem Seminar bin, wird es schwierig. Daher meine Frage, gibt es ev. ein System das Gruppengrössen über 10 unterstützt? Mir ist bewusst, dass es wahrscheinlich nahezu unmöglich ist, aufgrund der Offzeiten und des Spotlights, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt: Gibt es vielleicht ein System für große Gruppen, das ich bisher übersehen habe?

Die andere Alternative die ich sehe, sind spielleiterlose Systeme bei denen man die Seminare in Kleingruppen einteilt. Bisher habe ich mir in diesem Bereich Fiasko angeschaut und werde es demnächst mal in einem Seminar testen. Kennt ihr noch weitere spielleiterlose Systeme die für solche Einsatzzwecke geeignet sind?

Ich freue mich über jeden Hinweis.
Danke.

Offline B4nd1t

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Re: RPGs für große Gruppen/ Spielleiterlose Systeme?
« Antwort #1 am: 19.04.2018 | 19:39 »
Hallo Coltrane,

Thema spielleiterlose Systeme wäre ein intuitives Erzählen eine mögliche Lösung. Dabei bedient man sich ähnlich wie bei Engel einem Kartenset das bei gewünschten Aktionen die Spielleiterentscheidung bzw. die klassische "Reaktion der Welt" darstellt und von den Spielern gemeinsam interpretiert wird. Hier fehlen allerdings viele reguläre Aspekte wie Plot und Aufbau von Rollenspielrunden weg, da niemand die "allwissende" Übersicht besitzt.

Eine andere Option im Trend der Twitter-Votings wäre eine Art Show. Wobei zwar nicht alle mitspielen können, aber alle Anwesenden die Spielleitung unterstützen.
Beispiel dafür wäre eine ausgeloste Spielerrunde und bei Aktionen der Spieler wo der Spielleiter ein klares Feedback geben würde "ihr kommt wenn ihr rechts abbiegt in deinen kleinen Raum mit einem gruseligen Altar" würde dann zu einem Minivoting der ganzen Personen im "Publikum" werden, wobei 3 Möglichkeiten zur Auswahl stehen. "Gruseliger Altarraum"; "Höhle mit einem unterirdischen Fluss" oder "eine Goblin-Party die gestört wird". Darauf hin bekommen alle die Systematik mit und können sich - wenn auch dezent - einbringen. Es ist auch keine optimale Lösung aber eine unterhaltsame für alle.

Soviel zu meinen kurzen Gedanken. ;-)
Ich hoffe es konnte dir etwas weiter helfen.

VG B4nd1t

Offline Chiarina

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Re: RPGs für große Gruppen/ Spielleiterlose Systeme?
« Antwort #2 am: 19.04.2018 | 20:59 »
Ich habe schon mal A trip to the moon mit einer Schulklasse gespielt (Abschlussklasse, knapp 20 Schülerinnen und Schüler im Alter von 18 oder 19 Jahren). Hat funktioniert.
[...] the real world has an ongoing metaplot (Night´s Black Agents, The Edom Files, S. 178)

Online Faras Damion

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Re: RPGs für große Gruppen/ Spielleiterlose Systeme?
« Antwort #3 am: 19.04.2018 | 21:32 »
Wie wäre es mit einem Crime Dinner? Die kann man kaufen und sind schon gut vorbereitet.

Es sind allerdings typische P&P Aspekte wie Würfeln und geht eher in Richtung Larp light.
Method Actor: 92%, Storyteller: 67%, Tactician: 58%, Power Gamer: 46%, Casual Gamer: 29%, Butt-Kicker: 21%, Specialist: 13%

Offline Coltrane

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Re: RPGs für große Gruppen/ Spielleiterlose Systeme?
« Antwort #4 am: 20.04.2018 | 15:10 »
Vorab ersteinmal ein Danke für eure Gedanken.

Hallo Coltrane,

Thema spielleiterlose Systeme wäre ein intuitives Erzählen eine mögliche Lösung. Dabei bedient man sich ähnlich wie bei Engel einem Kartenset das bei gewünschten Aktionen die Spielleiterentscheidung bzw. die klassische "Reaktion der Welt" darstellt und von den Spielern gemeinsam interpretiert wird. Hier fehlen allerdings viele reguläre Aspekte wie Plot und Aufbau von Rollenspielrunden weg, da niemand die "allwissende" Übersicht besitzt.

Wie darf ich mir das intuitive Erzählen konkret vorstellen? Ähnlich wie bei "Es war einmal" oder wie bei Fiasko? Fiasko habe ich mittlerweile einige Male mit Seminaren ausprobiert. Mein Eindruck war, dass es prima funktioniert und die Teilnehmer Spaß hatten. Die entsprechenden Feedbackrunden haben dies auch bestätigt. Trotzdem hätte ich nätürlich gerne noch Alternativen, falls du oder jemand anderes also ein paar konkrete Ideen hat, was da in Betracht kommt, immer her damit. Ich arbeite mich auch gerade durch diese Sammlung , die ich Klasse finde.

Zitat
Eine andere Option im Trend der Twitter-Votings wäre eine Art Show. Wobei zwar nicht alle mitspielen können, aber alle Anwesenden die Spielleitung unterstützen.
Beispiel dafür wäre eine ausgeloste Spielerrunde und bei Aktionen der Spieler wo der Spielleiter ein klares Feedback geben würde "ihr kommt wenn ihr rechts abbiegt in deinen kleinen Raum mit einem gruseligen Altar" würde dann zu einem Minivoting der ganzen Personen im "Publikum" werden, wobei 3 Möglichkeiten zur Auswahl stehen. "Gruseliger Altarraum"; "Höhle mit einem unterirdischen Fluss" oder "eine Goblin-Party die gestört wird". Darauf hin bekommen alle die Systematik mit und können sich - wenn auch dezent - einbringen. Es ist auch keine optimale Lösung aber eine unterhaltsame für alle.

In der Tat kamen von den Teilnehmern der Fiaskorunden ähnliche Ideen beim Feedback, etwa das Spielen vor Publikum und das Publikum entscheidet dann über den Ausgang der Szene. Dafür wären wahrscheinlich dann richtig große Würfel super und man braucht natürlich ein paar Rampensäue die sich nicht scheuen vor Publkum zu performen. Allerdings sehe ich bei diesem, wie auch deinem Vorschlag, dass sich einige dann komplett ausklinken. Ich finde, diese Idee kann man bestimmt mal als Ergänzung nutzen, aber mir wäre es grundsätzlich halt lieber, wenn alle aktiv eingebunden wären. Ich werde so etwas aber mal demnächst testen. Kann ja nicht schaden.

Zitat
Ich habe schon mal A trip to the moon mit einer Schulklasse gespielt (Abschlussklasse, knapp 20 Schülerinnen und Schüler im Alter von 18 oder 19 Jahren). Hat funktioniert.

Habe es kurz überflogen. Klingt ganz gut und lässt sich wahrscheinlich auch leicht vom Szenario her anpassen. Allerdings ist es meiner Einschätzung nach wahrscheinlich von der Dauer her eher kurz und mehr so eine Aufwärmen/Zwischendurchübung. Werde ich aber auch sicher mal testen.

Zitat
Wie wäre es mit einem Crime Dinner? Die kann man kaufen und sind schon gut vorbereitet.

Ich kenne Krimidinner bisher nur vom Hörensagen, aber geht das mit Gruppengrössen um die 16? Und wenn man die Gruppe aufteilt, brauch man dann einen (Zusatz-) Spielleiter?

Danke nochmal für euren Input.




Offline D. Athair

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Re: RPGs für große Gruppen/ Spielleiterlose Systeme?
« Antwort #5 am: 22.04.2018 | 10:34 »
Daher meine Frage, gibt es ev. ein System das Gruppengrössen über 10 unterstützt? Mir ist bewusst, dass es wahrscheinlich nahezu unmöglich ist, aufgrund der Offzeiten und des Spotlights, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt: Gibt es vielleicht ein System für große Gruppen, das ich bisher übersehen habe?
Das alte D&D wurde (und viele seiner neueren Abkömmlinge und Klone wie B/X Essentials werden) so benutzt. Den Video-Beweis liefern z.B. NTRPGCON-Aufnahmen.

Ich selbst hab damit nicht wirklich Erfahrungen (die größten Sachen waren so mit 7 oder 8 Mitspielenden). Was ich allerdings dazu sagen kann ist: Spielerrollen sind ganz entscheidend - eine Person, die als Gruppensprecher.in die Entscheidungen der Gruppe mit der Spielleitung kommuniziert, jemand, die oder der die Chroniken der Gruppe führt und mitschreibt, ... - sowas hilft.

Speziell im old school D&D-Bereich gibt es sicher mehr Erfahrungen ... und ich will jetzt auch nicht eher spezielle Tipps hier im Thema ausbreiten. Wahrscheinlich lohnt sich ein auf die Systeme spezialisiertes Thema im entsprechenden Forenbereich - falls solche Spiele überhaupt in Frage kommen.
« Letzte Änderung: 22.04.2018 | 10:36 von D. Athair »
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

Offline Zarkov

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Re: RPGs für große Gruppen/ Spielleiterlose Systeme?
« Antwort #6 am: 22.04.2018 | 12:45 »
Was ganz allgemein für nahezu beliebig große Gruppen funktioniert, sind Rollenspiele, die nicht für jeden Spieler eine eigene Figur im Spiel vorsehen. Die Parsely-Spiele von Jared Sorenson z.B.  emulieren altmodische Textabenteuer – da ist es dann ziemlich egal, wer gerade einen Befehl erteilt; die Spieler können sich absprechen, oder jeder darf mal, oder wer gerade einen Einfall hat, nach Belieben. Das geht problemlos auch mit einem ganzen Hörsaal voll Leuten. (Jeder, der früher mal mit Freunden vorm Rechner zusammen Zork oder später auch Monkey Island oder sowas gespielt hat, erkennt das Prinzip sofort wieder. Wer sich da gerade gar nichts vorstellen kann, auf dieser Kickstarter-Seite für eine neue Ausgabe wird es mit Beispiel erklärt.)

Der Knackpunkt ist bei Rollenspielen mit großen Gruppen ja am Tisch das Spotlight und sekundär in der Fiktion die  Bewältigung vieler handelnder Charaktere. Wenn man den fiktiven Fokus mehrfach aufteilen und immer wieder neu verschieben muß, gelangt man schnell an die Grenze, schon bei der Zeit; und jede Handlung jeder Figur benötigt Zeit und Aufmerksamkeit zum Schildern und Abhandeln. (Sehr oldschoolige Dungeoncrawler lösten das Problem mit dem bereits erwähnten Caller, dem Sprecher der Gruppe, der gegenüber dem Spielleiter alles zusammenfaßt und ansagt, was die einzelnen Männchen machen. Das kann auch mit einem Dutzend Spielern funktionieren, aber dann ist jedes Männchen wenig mehr als wandelnde Treffer- und Schadenspunkte.)

Wenn man allerdings nur einen Blickpunkt in das fiktive Geschehen hat, also nur eine Figur, der man über die Schulter schaut oder durch deren Augen man das Geschehen wahrnimmt – den „Focalizer“ –, braucht man sich über Spotlight und tausend simultane Handlungen gar keinen Kopf mehr machen. Man hat dann viele Spieler, aber nur eine Figur (bei den Parsely-Spielen sogar nicht mal einen klassischer Charakter, sondern nur ein handelndes „du“).

Ob man das so möchte, ist natürlich eine andere Frage; ein Rollenspiel, wie es traditionell verstanden wird, ist das nicht. Es ist aber eine Möglichkeit für beliebig viele Teilnehmer und einen Spielleiter, die funktioniert.

Eine andere Möglichkeit hat Chiarina schon genannt: Erzählspiele, bei denen der Ball kontrolliert von einem Erzähler zum anderen geht (in seinem Beispiel ganz wörtlich).
»… hier wirkt schon uneingeschränkt das sogenannte Lemsche Gesetz (Niemand liest etwas; wenn er etwas liest, versteht er es nicht; wenn er es versteht, vergißt er es sofort) …«*

Offline D. Athair

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Re: RPGs für große Gruppen/ Spielleiterlose Systeme?
« Antwort #7 am: 22.04.2018 | 13:40 »
Der Knackpunkt ist bei Rollenspielen mit großen Gruppen ja am Tisch das Spotlight und sekundär in der Fiktion die  Bewältigung vieler handelnder Charaktere. [...]

Wenn man allerdings nur einen Blickpunkt in das fiktive Geschehen hat, also nur eine Figur, der man über die Schulter schaut oder durch deren Augen man das Geschehen wahrnimmt – den „Focalizer“ –, braucht man sich über Spotlight und tausend simultane Handlungen gar keinen Kopf mehr machen.
Da gibt es auch genügend Möglichkeiten dazwischen.
Dass zwei Spieler.innen sich eine Figur teilten, hatte ich schon öfter - und das hat ganz gut funktioniert. Der Rest der Runde bekommt sogar mehr von einer Figur mit - weil die unterschiedlichen Interessen der Spieler.innen auch ganz gut innere Konflikte symbolisieren können. Außerdem hat eine Figur dadurch mehr wahrnehmbare Ecken und Kanten.

[...] aber dann ist jedes Männchen wenig mehr als wandelnde Treffer- und Schadenspunkte.)
Das ist ne willkürliche Schlussfolgerung, die auf der Annahme eines monokausalen Ursache-Wirkungs-Prinzips fußt. Bäh!
« Letzte Änderung: 22.04.2018 | 13:41 von D. Athair »
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Offline YY

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Re: RPGs für große Gruppen/ Spielleiterlose Systeme?
« Antwort #8 am: 22.04.2018 | 13:46 »
Das ist ne willkürliche Schlussfolgerung, die auf der Annahme eines monokausalen Ursache-Wirkungs-Prinzips fußt.

Ab einer gewissen Schwelle drücken manche Einflüsse eben alles andere platt.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Nocturama

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Re: RPGs für große Gruppen/ Spielleiterlose Systeme?
« Antwort #9 am: 22.04.2018 | 14:04 »
Ich würde auch zu etwas Lirp-Artigen, also ein zeitlich und räumlich begrenztes Indoor-Larp mit vorgefertigten Charakteren, tendieren. Das geht in Richtung der Krimi-Dinner, ist aber eben vom Genre her variabler. Da gibt es einige, die mit über 16 Personen funktionieren. Theoretisch kann man das auch selbst basteln, aber es ist natürlich etwas Arbeit - ein bis zwei Ziele, die den Zielen anderer Charaktere widersprechen, und ein wichtiges Geheimnis oder unique thing reichen. Dann beschäftigen sich die Leute meist von alleine. Kostüme optional ;)

Hier gibt es eine Menge kostenlose Szenarios: http://www.interactivedramas.info/home.htm

Bundle of Holding hatte auch mal ein Bundle für Murder Parties, die teilweise für echt viele Mitspieler waren. Die sind von diesen Leuten: https://www.freeformgames.com/
You're here for two things: to fucking ruin someone's shit, and to play a friendly game of make-believe.

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Offline Zarkov

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Re: RPGs für große Gruppen/ Spielleiterlose Systeme?
« Antwort #10 am: 22.04.2018 | 14:20 »
Das ist ne willkürliche Schlussfolgerung, die auf der Annahme eines monokausalen Ursache-Wirkungs-Prinzips fußt. Bäh!

Tatsächlich habe ich alle Berichte, Artikel und Interviews über Dungeoncrawls mit großen Gruppen in der Entstehungszeit des Rollenspiel gelesen, die ich nur finden konnte, angefangen mit Playing at the World und dann in alle absehbaren Richtungen ausgeweitet. Das Konzept des Callers finde ich nämlich nicht uninteressant. Meine eigenen Erfahrungen mit Gruppengrößen und Spotlight habe ich ohnehin. Meine Folgerung war sicher pointiert formuliert, als willkürlich würde ich sie aber nicht bezeichnen.

Wenn du über andere Erfahrungen mit sehr großen Gruppen bei Dungeoncrawls mit Caller berichten kannst, wäre ich sehr interessiert daran. Wenn du dabei auf offenherzige Abscheubekundungen verzichten könntest, um so mehr.
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Offline Coltrane

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Re: RPGs für große Gruppen/ Spielleiterlose Systeme?
« Antwort #11 am: 22.04.2018 | 18:24 »
Zitat
Die Parsely-Spiele von Jared Sorenson z.B.  emulieren altmodische Textabenteuer – da ist es dann ziemlich egal, wer gerade einen Befehl erteilt; die Spieler können sich absprechen, oder jeder darf mal, oder wer gerade einen Einfall hat, nach Belieben. Das geht problemlos auch mit einem ganzen Hörsaal voll Leuten. (Jeder, der früher mal mit Freunden vorm Rechner zusammen Zork oder später auch Monkey Island oder sowas gespielt hat, erkennt das Prinzip sofort wieder. Wer sich da gerade gar nichts vorstellen kann, auf dieser Kickstarter-Seite für eine neue Ausgabe wird es mit Beispiel erklärt.)

Ich hab es mir kurz angeschaut und dann kurz entschlossen sofort die PDFs gekauft bei DriveThrough. Das sieht wirklich nach einer Menge Spaß aus und ist halt auch relativ Simpel umzusetzen, ohne erst komplizierte Regeln erklären zu müssen. Der Regelteil hat sich bisher bei Fiasko immer als Barriere erwiesen, die es zu überwinden galt. Die Parsley Games scheinen da nochmal deutlich niedrigschwelliger zu sein.

Zitat
Das alte D&D wurde (und viele seiner neueren Abkömmlinge und Klone wie B/X Essentials werden) so benutzt....
...Was ich allerdings dazu sagen kann ist: Spielerrollen sind ganz entscheidend - eine Person, die als Gruppensprecher.in die Entscheidungen der Gruppe mit der Spielleitung kommuniziert, jemand, die oder der die Chroniken der Gruppe führt und mitschreibt, ... - sowas hilft....

Speziell im old school D&D-Bereich gibt es sicher mehr Erfahrungen ... und ich will jetzt auch nicht eher spezielle Tipps hier im Thema ausbreiten. Wahrscheinlich lohnt sich ein auf die Systeme spezialisiertes Thema im entsprechenden Forenbereich - falls solche Spiele überhaupt in Frage kommen.

Das hört sich zunächst mal sehr interessant an, da gerade D&D der jüngeren Generation zumindest in etwa ein Begriff ist. Sei es durch Big Bang Theory oder Stranger Things. Von daher wäre D&D ganz weit vorne bei einer Spielauswahl. Das Prinzip mit dem Sprecher oder Caller kenne ich bisher nicht, aber eventuell ist es wirklich besser da noch mal D&D Forum einen spezifischen Thread zu aufzumachen. Einiges an möglichen Problemen wurde  ja hier schon angesprochen.

Das Teilen eines Charakters mit zwei Spielern habe ich schon ausprobiert, aber ich hatte den Eindruck, dass das nichts oder wirklich funktioniert. Eventuell teste ich es aber nochmal mit einer anderen Gruppe.

Zitat
Ich würde auch zu etwas Lirp-Artigen, also ein zeitlich und räumlich begrenztes Indoor-Larp mit vorgefertigten Charakteren, tendieren. Das geht in Richtung der Krimi-Dinner, ist aber eben vom Genre her variabler. Da gibt es einige, die mit über 16 Personen funktionieren.

Den Hinweis habe ich schon einmal im Spieleladen gekriegt, das Problem dabei ist aber, dass ich keinerlei Erfahrung mit LARP habe. Trotzdem ist wahrscheinlich mal einen Versuch wert sich da ein wenig einzuarbeiten und mal etwas vorzubereiten m es auszuprobieren. Danke für die Links, die helfen schon mal weiter.