Autor Thema: Railroading-Elemente konstruktiv einsetzen  (Gelesen 14637 mal)

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Offline felixs

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Re: Railroading-Elemente konstruktiv einsetzen
« Antwort #100 am: 6.04.2018 | 09:40 »
Ich finde es immer wieder kurios, wie unterschiedlich die subjektiven Befindlichkeiten in diesen Dingen sind. Wer sich wann durch was behindert fühlt, geht wirklich stark durcheinander.

Was man aber nie vergessen darf, ist, dass die konkrete Umsetzung ganz anders wirken kann, als man sich das in der theoretischen Planung gedacht hat. Da kommt dann jede Menge soziale Beziehung, Wirkung der Situation, Kommunikationstalent und vielleicht auch Rhetorik dazu. Außerdem spielt die relative Verteilung solcher Situationen bestimmt eine Rolle. Wenn ich das hier so lese, würde ich denken, dass ich mit Issi nicht spielen könnte. Würden wir es tatsächlich versuchen, könnte das ganz anders aussehen.
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Offline Greifenklause

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Re: Railroading-Elemente konstruktiv einsetzen
« Antwort #101 am: 6.04.2018 | 09:46 »
Ich gehe sogar davon aus, dass wir drei gut zusammen spielen könnten.
Ist ja nicht so, dass ich solche Diskussion in kleinerer Form nicht schon am Spieltisch oder meiner inneren Gedankwelt gehabt hätte.
Manchmal sind es auch krass unterschiedliche Blickwinkel, die aber im Ergebnis zu ähnlichen Ergebnissen führen und Kompromisse mithin möglich machen.
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Offline Issi

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Re: Railroading-Elemente konstruktiv einsetzen
« Antwort #102 am: 6.04.2018 | 09:52 »
Verschiedene Systeme.
In Pendragon gibt es z. B. so eine Liste mit Persoenlichkeitsmerkmalen,die sich aber nachtraeglich aendern je nach Spielweise des Spielers.
In Midgard gibt es diverse Zauber wie "Anstacheln".
Das ist hier aber ein Zauber, keine Faehigkeit.
Es gibt zwar auch Fertigkeiten wie "Verfuehren",allerdings wird hier zwischen SC und NSC unterschieden.
Waehrend man NSC durchaus rumkriegen kann,als SC, findet man sie  als Opfer dagegen hoechstens sympatisch und vertrauenswuerdig.
(Was dem Spieler noch Handlungsspielraum laesst)

@
felix
Ich wuerde uU. schon mit Dir spielen, aber mir das Recht vorbehalten Vetos einzulegen, wenn du etwas fuer meine Figur bestimmst, was fuer mich so nicht nachvollziehbar ist.

Vielleicht ist das auch regional unterschiedlich.
Dass der Spieler idR. die Reaktionen  seiner Figur selbst bestimmen darf, ist hier voellig normal. Egal mit wem ich auch spiele   :)

Edit. Und klar kommt es auch darauf an unter welchen Umstaenden  und wie oft  gerailroadet  wird.
Ist es selten und nachvollziehbar, dann wird vermutlich auch keiner was zu meckern haben.
« Letzte Änderung: 6.04.2018 | 10:27 von Issi »

Offline Greifenklause

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Re: Railroading-Elemente konstruktiv einsetzen
« Antwort #103 am: 6.04.2018 | 10:27 »
Verschiedene Systeme.
In Pendragon gibt es z. B. so eine Liste mit Persoenlichkeitsmerkmalen,die sich aber nachtraeglich aendern je nach Spielweise des Spielers.
Ich erinnere mich grob. Da gab es sowas wie "Keuschheit". Wenn der Spieler seinen Ritter jetzt "unverführbar" spielt, obgleich der Wert in Keuschheit extrem niedrig ist..... ja, dann spielt er ihn falsch.... und dann darf der SL eingreifen
Zitat
In Midgard gibt es diverse Zauber wie "Anstacheln".
Das ist hier aber ein Zauber, keine Faehigkeit.
Es gibt zwar auch Fertigkeiten wie "Verfuehren",allerdings wird hier zwischen SC und NSC unterschieden.
Waehrend man NSC durchaus rumkriegen kann,als SC, findet man sie  als Opfer dagegen hoechstens sympatisch und vertrauenswuerdig.
(Was dem Spieler noch Handlungsspielraum laesst)
Aber es gab auch "Willenskraft" bzw "Selbstbeherrschung". Wer da einen niedrigeren Wert lässt sich doch logischerweise eher zu "unguten Dingen überreden" als jemand mit nem hohen Wert.
Zitat
@
felix
Ich wuerde uU. schon mit Dir spielen, aber mir das Recht vorbehalten Vetos einzulegen, wenn du etwas fuer meine Figur bestimmst, was fuer mich so nicht nachvollziehbar ist.

Vielleicht ist das auch regional unterschiedlich.
Dass der Spieler idR. die Reaktionen  seiner Figur selbst bestimmen darf, ist hier voellig normal. Egal mit wem ich auch spiele   :)
Das ist wieder eine  Übertreibung von dir. Natürlich darf der Spieler grundsätzlich seine Reaktionen selbst bestimmen. Die Frage ist nur, wann die Ausnahmen beginnen. Bzw was "bei offensichtlich falschem Spiel" passiert und wo dieses beginnt.
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Offline BobMorane

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Re: Railroading-Elemente konstruktiv einsetzen
« Antwort #104 am: 6.04.2018 | 10:29 »
Einen gewissen Eingriff in die Gefühlswelt der Helden finde ich als RR Element durchaus nützlich.

Wenn der SL bei mir als Spieler durch seine Beschreibung eine Gefühlsregung hervorrufen will die sich mit dem deckt was mein Held in der Situation empfinden soll geht das meistens schief. Ich sitze mit meinen Freuden um einen Tisch und schleiche nicht durch ein modriges Verlies. Ich versuche immer wieder auf der Charakterebene zu reflektieren "Was würde Held X jetzt denken/fühlen." Aber das vergesse ich auch schon mal.

Und da finde ich einen Wink vom SL hilfreich. Ich meine jetzt nicht Handlungen vorgeben, also "Der Untote Lord entsteigt aus dem Kessem mit Blut und Eingeweiden und ihr seid so entsetzt das ihr flieht." Es sei denn das wäre regeltechnisch unterbaut. Aber am Ende der Beschreibung einzufügen "Der Anblick ist geeignet auch den zähesten Helden den Magen rum zu drehen." Da denke ich als Spieler noch mal über meine Handlung nach bevor ich "Boah cool ich schieß ihm mitten ins Gesicht rufe". Das mag nichts am eigentlichen Ergebnis ändern außer das es vielleicht "Gott ist das widerlich ich ziehe meine Waffe und mache mich bereit lautet".

Seien wir mal realistisch viele Helden sind nicht zu belügen, beeindrucken, verführen und zu überreden, weil der Spieler die Situation aus seiner Spielersicht anders sieht als der Charakter und entsprechend handelt.

Beispiel
Ein Held bricht in eine Hotelzimmer eines NCS ein und wird erwischt. Er beginnt spontan den NSC verbal anzugreifen, was dieser denn in seinem Zimmer mache ect. Er legt eine erfolgreiche Probe auf Lügen ab und der NSC sagt ihn er habe sich im Zimmer geirrt.
Gleiche Ausgangslage mit verteilten Rollen. Der NSC lügt erfolgreich und wird vom SC nieder geschlagen, gefesselt und verhört, weil der lügt ja. Auch hier kann der Hinweis die Aussage des NSC klingt glaubwürdig helfen.

Deswegen mag ich Systeme mit Regeln für soziale Konflikte. :)

Offline Greifenklause

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Re: Railroading-Elemente konstruktiv einsetzen
« Antwort #105 am: 6.04.2018 | 10:37 »
@ Bob Morane: So in etwa.

Oder auch "Irgendwas an dem Typen ist unheimlich!" oder "Der Typ mit dem du dich gerade anlegst, Körperhaltung etc., wirkt überlegen, du schluckst kurz. Vielleicht wäre eine Entschuldigung ratsamer."

Ich finde aber auch legitim: "Deine Gefährten brauchen deine Hilfe. Wenn du jetzt abhaust, liegen die in ihrem Blut. Ich denke, nicht dass dein Elf so ohne weiteres hinnimmt." oder auch "auf die Verführungskünste der Tänzerin hin errötest du. Du hast bestimmtes Kopfkino, dass ich im Detail mal ausspare. An sich neigst du stark dazu alle Vorsicht fallen zu lassen, um zu ....., oder?"

Man kann dem Spieler ja durchaus noch eine Tür zur Gegenargumentation auflassen. Liebend gern.
Aber jetzt kommt es: Diese Tür vermisse ich oft bei "physischen Dingen" wie Sturm, Räuberbanden und diversen "Zufällen" oder "Fakten", die sich aus der Willkür des Abenteuers, Regeln, Würfel oder Zufallstabellen oder ihrer Anwendung ergeben...
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Offline Issi

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Re: Railroading-Elemente konstruktiv einsetzen
« Antwort #106 am: 6.04.2018 | 10:45 »
Wenn das ein Angebot vom SL ist: "So ist die Situation. So muesste sich deine Figur jetzt fuehlen und verhalten . "
Dann ist das ja sowas wie eine dringende Empfehlung.
Wenn der Spieler sie dann trotzdem ablehnt, dann soll er seine Reaktion halt begruenden: Nein meine Figur reagiert nicht wuetend, weil....., Nein meine Figur will trotzdem kaempfen, weil..... usw.
Wenn die Situation wirklich  so grauenvoll ist, dass der SL einen Wurf verlangt, um die Entscheidung der Spielers zu untermauern, und der geht daneben, dann ist das vom Spieler natuerlich zu akzeptieren.
Aber das sehe ich eher als Ausnahmesituation.
« Letzte Änderung: 6.04.2018 | 10:48 von Issi »

Offline Greifenklause

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Re: Railroading-Elemente konstruktiv einsetzen
« Antwort #107 am: 6.04.2018 | 10:48 »
Wenn das ein Angebot vom SL ist: "So ist die Situation. So muesste sich deine Figur jetzt fuehlen und verhalten . "
Dann ist das ja sowas wie eine dringende Empfehlung.
Wenn der Spieler sie dann trotzdem ablehnt, dann soll er seine Reaktion halt begruenden: Nein meine Figur reagiert nicht wuetend, weil....., Nein meine Figur will trotzdem kaempfen, weil..... usw.
Zustimmung. Sag ich doch:  ;D Auf Umwegen kommen wir meist zu ähnlichen Ergebnissen.
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Offline Issi

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Re: Railroading-Elemente konstruktiv einsetzen
« Antwort #108 am: 6.04.2018 | 10:51 »
Zustimmung. Sag ich doch:  ;D Auf Umwegen kommen wir meist zu ähnlichen Ergebnissen.
Das habe ich aber schon vor etlichen Posts geschrieben.
Siehe # 86 Ende
Vorschlaege und Empfehlungen sind OK.
Feststellungen mMn. nicht.
( "Deine Figur ist wuetend" -Ist eine Feststellung
"Deine Figur koennte sich davon provoziert fuehlen, "-Ist ein Vorschlag.
Sogar: "Deine Figur sollte sich jetzt eigentlich davon provoziert fuehlen",- ist noch ein sehr eindringlicher Vorschlag.)

Aber trotzdem schoen, dass es jetzt auch so gelesen wird.

Edit. Eine Feststellung laesst von naturaus kein Gegenargument mehr vom Spieler zu. (Da braucht es schon ein richtiges Veto)
Eine Empfehlung dagegen schon.
« Letzte Änderung: 6.04.2018 | 11:11 von Issi »

Offline Greifenklause

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Re: Railroading-Elemente konstruktiv einsetzen
« Antwort #109 am: 6.04.2018 | 11:11 »
Im Grunde geht es ja auch bei unserem Disput um Railroading irgendwie. Nur halt im Bereich "Emotionen".
Ich würde mir wünschen, wenn man auch ähnlich kritische Maßstäbe gegenüber Zufallstabellen, "Es ist Sturm und deshalb klappt die Idee nicht" und ganz allgemein mit "Aber das steht so im Abenteuer".
Ich gehe ja sogar soweit, dass ich bei einem richtig schönen Vorschlag zur Lösung eines Rätsels, das aber nicht der offiziellen Lösung entspricht, das Rätsel einfach anpasse...
... eben um die Spielerentscheidung "Ich löse jetzt das Rätsel" nicht zu entwerten. Und es wird halt massiv entwertet, wenn der Vorschlag sehr gut ist.

EDIT:
Ich bin halt beiden Extremen gegenüber gleichzeitig aufgeschlossen und kritisch. Railroading und Sandbox. Playempowerment und SL-Überhöhung.
In jedem Bereich: "Sozial" wie "physikalisch".
« Letzte Änderung: 6.04.2018 | 11:19 von Greifenklause »
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Re: Railroading-Elemente konstruktiv einsetzen
« Antwort #110 am: 6.04.2018 | 11:24 »
Im Grunde geht es ja auch bei unserem Disput um Railroading irgendwie. Nur halt im Bereich "Emotionen".
Ich würde mir wünschen, wenn man auch ähnlich kritische Maßstäbe gegenüber Zufallstabellen, "Es ist Sturm und deshalb klappt die Idee nicht" und ganz allgemein mit "Aber das steht so im Abenteuer".
Ich gehe ja sogar soweit, dass ich bei einem richtig schönen Vorschlag zur Lösung eines Rätsels, das aber nicht der offiziellen Lösung entspricht, das Rätsel einfach anpasse...
... eben um die Spielerentscheidung "Ich löse jetzt das Rätsel" nicht zu entwerten. Und es wird halt massiv entwertet, wenn der Vorschlag sehr gut ist.
Ich weiss nicht ob Eingriffe der SL mittels Spielwelt Ereignisse wirklich "Spielerentscheidungen" ignoriert oder lediglich "Spielerwuensche. "
Muss da nochmal drueber nachdenken.

Ok, ist noch nicht ausgereift aber egal.
Nehmen wir Bobibobs Beispiel :
Es kommt ein Sturm. Die Helden suchen Schutz, damit sie vor dem Sturm sicher sind, aber dann werden sie trotzdem vom Blitz getroffen.
OK welche Entscheidungen haben die Spieler getroffen:
Die Entscheidung- sie suchen Schutz vor dem Sturm.
Welchen Wunsch hatten sie: Dort sind wir in Sicherheit.
Was hat der SL hier ignoriert ihre Entscheidung?
Oder ihren Wunsch?
Aus meiner Sicht ihren Wunsch.
Das macht das Ganze zwar nicht besser aber es ist trotzdem etwas anderes. Auch wenn es sich sicher bloed anfuehlt.

Edit Ich sehe es so: die Spieler treffen eine Entscheidung und hoffen, erwarten, dass ihre Entscheidung eine erwuenschte Konsequenz hat.
Wenn diese Konsequenz dann nicht eintritt, dann hat der Spielleiter zwar nicht ihre Entscheidung ignoriert, wie :Wir suchen Schutz, wir fahren zur Insel,  wir erklimmen den Berg zum Tempel. Aber ihr Wunsch, nach einer bestimmten Konsequenz(Sicherheit, Auftrag, Information usw. ) wurde vom SL nicht erfuellt.

Das kann mehrere Gruende haben:
1.Die Konsequenz, die sich die Spieler erhoffen, kann von SL nicht erfuellt werden. (weil der Abenteuer Hintergrund etwas bestimmtes oder anderes sagt)
2.Der SL erfuellt die Konsequenz bewusst nicht, weil er das nicht will, obwohl er anders koennte.
« Letzte Änderung: 6.04.2018 | 11:56 von Issi »

Offline BobMorane

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Re: Railroading-Elemente konstruktiv einsetzen
« Antwort #111 am: 6.04.2018 | 11:38 »
Hängt von der Situation ab.

Die SC finden heraus, dass Friedel Finsterbart, der Nekromant, auf einer Insel vor der Küste seine Turm hat.

S1: Ok wir organisieren ein Schiff, fahren zur Insel und treten Friedel in den A...
SL: Plötzlich bricht ein Sturm aus der alle Schiffe für 3 Tage im Hafen fest hält. (Weil dann greift Friedel mit seinen Untoten die Stadt an)

Das würde ich schon als RR im Sinne von Entwertung einer Entscheidung sehen. Für mich sähe es anders auf, wenn der SL eine Cutscene einfügt in der Friedel seinen Gefolgsmann Dödel erklärt wie nun die Falle zuschnappt und der Sturm den er zu rufen gedenkt die Stadt von der Außenwelt abschneidet. Pluspunkte für

S1: Scheiß auf den Sturm wir schnappen uns Friedel, bevor er die Stadt angreift.
SL: Könnt ihr machen, aber es besteht die Chance das ihr kentert, wenn ihr das Risiko eingehen wollt ....
S2 + S3: Klar
SL: Dann würfelt mal auf Bootsführung oder Diplomatie um eine Crew zu finden.

Offline Greifenklause

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Re: Railroading-Elemente konstruktiv einsetzen
« Antwort #112 am: 6.04.2018 | 11:39 »
Danke Bob, darauf wollte ich hinaus!

Haben wir noch Beispiele aus dem aktuellen Spielgeschehen zum konstruktiven Einsatz von Railroading-Elementen?
Bin immer sehr gern an praktischen Beispielen und Erfahrungsberichten interessiert.
« Letzte Änderung: 6.04.2018 | 11:47 von Greifenklause »
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Offline bobibob bobsen

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Re: Railroading-Elemente konstruktiv einsetzen
« Antwort #113 am: 6.04.2018 | 11:50 »
Zitat
ch habe tatsaechlich noch nie ein System mit einer Fertigkeit wie "Provozieren" gespielt .

Ach Schade dann hast du wohl noch nicht Fate gespielt. Bei Numenera gibt es keine vom System vorgegeben Fertigkeiten. Wenn du also sagst "ich kann besonders gut Provozieren, dann wird es teil der Fertigkeitsliste. Nur um mal so zwei Systeme zu benennen die jetzt nicht so unbekannt sind.

Offline Greifenklause

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Re: Railroading-Elemente konstruktiv einsetzen
« Antwort #114 am: 6.04.2018 | 11:59 »
Und oft versteckt sich "Provizieren" auch in anderen Fertigkeiten wie Überreden oder gar Einschüchtern (DSA4.1-Skurilität).
In Systemen mit Nachteilen ist klar, dass sich jemand mit "Jähzorn" zB leichter provozieren lässt, wie auch immer man das dann regeln will.
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Offline Issi

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Re: Railroading-Elemente konstruktiv einsetzen
« Antwort #115 am: 6.04.2018 | 11:59 »
Ach Schade dann hast du wohl noch nicht Fate gespielt. Bei Numenera gibt es keine vom System vorgegeben Fertigkeiten. Wenn du also sagst "ich kann besonders gut Provozieren, dann wird es teil der Fertigkeitsliste. Nur um mal so zwei Systeme zu benennen die jetzt nicht so unbekannt sind.
Fate" reizt "mich bislang nicht.
Wobei es mMn.  einen wesentlichen Unterschied macht, ob ich als SC die Faehigkeit habe und anwenden darf. Oder ob die NSC mit meiner Figur jederzeit dasselbe machen koennen.

Offline Greifenklause

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Re: Railroading-Elemente konstruktiv einsetzen
« Antwort #116 am: 6.04.2018 | 12:00 »
Wenn er dich trifft, macht er dir eine Wunde.
Wenn er dich provoziert, musst du ihn angreifen.

Vielleicht habe ich da n Brett vorm Kopf oder empfinde es subjetiv als gleichermaßen schmerzhaft/gefährlich.

Hinzukommt:
Wenn man den Spielern zugesteht, dass deren SC die Gegner zu (unvorsichtigen) Angriffen reizen können,
warum nicht auch dann dem SL und den NSCs.
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Offline BobMorane

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Re: Railroading-Elemente konstruktiv einsetzen
« Antwort #117 am: 6.04.2018 | 12:01 »
Wollte ich auch grade schreiben.

Offline Issi

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Re: Railroading-Elemente konstruktiv einsetzen
« Antwort #118 am: 6.04.2018 | 12:07 »
Und oft versteckt sich "Provizieren" auch in anderen Fertigkeiten wie Überreden oder gar Einschüchtern (DSA4.1-Skurilität).
In Systemen mit Nachteilen ist klar, dass sich jemand mit "Jähzorn" zB leichter provozieren lässt, wie auch immer man das dann regeln will.
Es gibt in Midgard z. B. die Fertigkeiten "Verhoeren" mit der man Figuren einschuechtern und unter Druck setzen kann.
Aber das geht wieder Richtung Mut/Angst.
Weniger Richtung Wut.
Eine Provokation zu erspielen finde ich allerdings auch nicht so schwer. Es geht ja um Rollenspiel.
Wenn das der SL wirklich schwer faellt wuerde ich wenigstens raten, die Situation gut zu beschreiben, damit die Spieler etwas mehr haben als ein Wuerfelergebnis.
« Letzte Änderung: 6.04.2018 | 12:48 von Issi »

Offline bobibob bobsen

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Re: Railroading-Elemente konstruktiv einsetzen
« Antwort #119 am: 6.04.2018 | 12:29 »
Zitat
Wobei es mMn.  einen wesentlichen Unterschied macht, ob ich als SC die Faehigkeit habe und anwenden darf. Oder ob die NSC mit meiner Figur jederzeit dasselbe machen koennen.

Das können bei Fate beide Seiten.
Bei Dogs gibt es eine Gewaltspirale, die in einem Konflikt angestoßen werden kann. Auch hier natürlich von beiden seiten. Aus einem Wortgefecht wird ein Ohrfeige, wird eine Messerstecherei, wird ein Schusswechsel. Man kann einzelne Elemente auch überspringen also gleich vom Wortgefecht zum Schusswechsel.

Eigentlich findest du Provozieren in allen Systemen die auch einen geistigen Monitor haben. Wenn du die noch nicht gespielt hast kann ich natürlich verstehne das man sich das schlecht vorstellen kann. Ich fand das beim ersten mal auch merkwürdig das ich jemanden mit Provozieren umhauen kann. Dan habe ich mir die Szene mit Zinedin Zedan vor Augen geführt und festgestellt so selten kommt das gar nicht vor.

Offline Issi

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Re: Railroading-Elemente konstruktiv einsetzen
« Antwort #120 am: 6.04.2018 | 12:41 »
Das können bei Fate beide Seiten.
Bei Dogs gibt es eine Gewaltspirale, die in einem Konflikt angestoßen werden kann. Auch hier natürlich von beiden seiten. Aus einem Wortgefecht wird ein Ohrfeige, wird eine Messerstecherei, wird ein Schusswechsel. Man kann einzelne Elemente auch überspringen also gleich vom Wortgefecht zum Schusswechsel.

Eigentlich findest du Provozieren in allen Systemen die auch einen geistigen Monitor haben. Wenn du die noch nicht gespielt hast kann ich natürlich verstehne das man sich das schlecht vorstellen kann. Ich fand das beim ersten mal auch merkwürdig das ich jemanden mit Provozieren umhauen kann. Dan habe ich mir die Szene mit Zinedin Zedan vor Augen geführt und festgestellt so selten kommt das gar nicht vor.
Hm, naja ich erspiele mir soziale Kämpfe auch gerne im Rollenspiel . Und was als Nächstes passiert, ergibt sich dann organisch aus dem Spiel(gerne auch mit Würfelunterstützung)
Deshalb reizen mich bestimmte Systeme nicht so. Aber ist ja nicht schlimm.Geschmäcker sind halt verschieden.

Aber klar, wenn das im System so erwürfelt wird, dann ist das für die Spieler, natürlich auch ein Stückweit normal.
Ich würde mich hier mehr auf der Zuschauerbank fühlen oder auf dem Regiestuhl. Und weniger in der Rolle.- Aber auch das kann sicher mal lustig sein.

« Letzte Änderung: 6.04.2018 | 12:49 von Issi »

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Re: Railroading-Elemente konstruktiv einsetzen
« Antwort #121 am: 6.04.2018 | 13:15 »
Zitat
Hm, naja ich erspiele mir soziale Kämpfe auch gerne im Rollenspiel . Und was als Nächstes passiert, ergibt sich dann organisch aus dem Spiel(gerne auch mit Würfelunterstützung)

Da ist auch überhaupt nichts gegen einzufenden, man muss sich nur bewußt machen das genau das zu diesem bösen RR führen kann.

Nur mal ein Beispiel aus meiner Runde: Einer der SC versucht den Haushofmeister eines Königs davon zu überzeugen was gegen die interessen seines Herrschers zu tun. Das soll auch offensichtlich sein.
Der SC beschreibt wie er ihm erst Honig um den Bart schmiert, dann kommen stichhaltige Argumente, die ich als SL auch nicht entkräften kann. Eigentlich ist die Situation glar. Auf dem Bogen des Haushofmeisters steht aber als besonderes Merkmal "Loyal bis in den Tod". Mit dem Ergebnis : die schöne Schauspieleinlage war für die Katz. Der Mitspieler fühlt sich verarscht. Ich persönlich mag da lieber eine Würfelwurf. Mine Mitspieler finden deinen Ansatz aber interessanter und nehmen den gelegentlichen Frust in kauf.

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Re: Railroading-Elemente konstruktiv einsetzen
« Antwort #122 am: 6.04.2018 | 13:24 »
Da ist auch überhaupt nichts gegen einzufenden, man muss sich nur bewußt machen das genau das zu diesem bösen RR führen kann.

Nur mal ein Beispiel aus meiner Runde: Einer der SC versucht den Haushofmeister eines Königs davon zu überzeugen was gegen die interessen seines Herrschers zu tun. Das soll auch offensichtlich sein.
Der SC beschreibt wie er ihm erst Honig um den Bart schmiert, dann kommen stichhaltige Argumente, die ich als SL auch nicht entkräften kann. Eigentlich ist die Situation glar. Auf dem Bogen des Haushofmeisters steht aber als besonderes Merkmal "Loyal bis in den Tod". Mit dem Ergebnis : die schöne Schauspieleinlage war für die Katz. Der Mitspieler fühlt sich verarscht. Ich persönlich mag da lieber eine Würfelwurf. Mine Mitspieler finden deinen Ansatz aber interessanter und nehmen den gelegentlichen Frust in kauf.
Vielleicht trete ich jetzt aus Versehen eine Lawine los, aber seis drum:
Zitat
"Loyal bis in den Tod"
ist doch für die Katz.
Ich finde solche "Eigenschaften", die eine Figur, sobald sie auf dem Charakterbogen stehen, Zeit ihres Daseins festlegen und brandmarken, den größten Mist.
Dann ist der NSC halt loyal. Aber selbst ein "loyal" ist unter besonderen Umständen wandelbar.
Am besten, man schreibt solche Eigenschaften zwar auf, aber es ist dennoch möglich diese zu beeinflussen oder zu verändern, oder man schreibt sie eben erst gar nicht hin.

Edit. Ich weiß es gibt auch solche Festlegungen wie "Neugier", oder "Prinzipientreue", die dem Spieler dann in seiner Interpretation der Figur auf ewig binden.
Deshalb finde ich Charaktereigenschaften auch besser als reinen Fluff. Denn vielleicht will sich ein prinzipientreuer Charakter nochmal wandeln, oder ein neugieriger Charakter der damit öfter auf die Nase gefallen ist, wird mit der Zeit klüger und vorsichtiger.
« Letzte Änderung: 6.04.2018 | 13:33 von Issi »

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Re: Railroading-Elemente konstruktiv einsetzen
« Antwort #123 am: 6.04.2018 | 13:32 »
Letztendlich ist Rollenspiel halt auch, wenn nicht sogar in erster Linie, ein Wechselspiel von Entscheidungen aller Beteiligten, sowohl als Einzelpersonen als auch in beliebigen Kombinationen. "Railroaden" kann da also im Prinzip erst mal jeder, der bereit ist, sich stur genug zu stellen, und dann damit auch durchkommt... ;)

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Re: Railroading-Elemente konstruktiv einsetzen
« Antwort #124 am: 6.04.2018 | 13:33 »
...
Aber klar, wenn das im System so erwürfelt wird, dann ist das für die Spieler, natürlich auch ein Stückweit normal.
Ich würde mich hier mehr auf der Zuschauerbank fühlen oder auf dem Regiestuhl. Und weniger in der Rolle.- Aber auch das kann sicher mal lustig sein.
Das hieße, dass dir die "Zuschauerbank" bei Kämpfen und handwerklichen Dingen besser gefällt?

Was anderes:
...
Dann ist der NSC halt loyal. Aber selbst ein "loyal" ist unter besonderen Umständen wandelbar.
Am besten, man schreibt solche Eigenschaften zwar auf, aber es ist dennoch möglich diese zu beeinflussen oder zu verändern,
Joah, aber erstmal existiert dieser Nachteil, bis er sich wandelt
Zitat
...

Edit. Ich weiß es gibt auch solche Festlegungen wie "Neugier", oder "Prinzipientreue", die dem Spieler dann in seiner Interpretation der Figur auf ewig binden.
Deshalb finde ich Charaktereigenschaften auch besser als reinen Fluff. Denn vielleicht will sich ein prinzipientreuer Charakter nochmal wandeln, oder ein neugieriger Charakter der damit öfter auf die Nase gefallen ist, wird mit der Zeit klüger und vorsichtiger.
Du packst hier wieder zwei verschiedene Sachen zusammen. Trenn das doch bitte:
Die eine Baustelle sind die "schlechten Eigenschaften aka Nachteile" an sich. Die andere Baustelle ist ihre (in manchen Systemen) extrem lange Unveränderbarkeit.
Letzteres halte ich ja auch für Mumpitz.

Aber ersteres? Solange wie der Charakter "neugierig" ist (iSv "neugieriger als andere"), IST er das. Gerne kann er aus schlechten Erfahrungen lernen und soll den Nachteil dann mildern/umwandeln/streichen können, aben erst dann.
Und von der schlechten Erfahrung reden wir ja gerade hier.
DANN LAUF DOCH MAL INS MESSER WENN DU* NEUGIERIG BIST!!!! Und ändere das anschließend, weil du jetzt draus gelernt hast...

Disclaimer: * Generisches du, das nicht auf Issi bezogen ist
« Letzte Änderung: 6.04.2018 | 13:39 von Greifenklause »
Spielt Gnomberserker und Dachgaubenzorros