Autor Thema: WdV Diskussionen  (Gelesen 61549 mal)

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Offline Issi

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Re: WdV Diskussionen
« Antwort #475 am: 20.07.2018 | 07:25 »
Was man halt mMn. so oder so nicht vergessen darf, ist, dass Rollenspiel  ein Spiel ist. Und, dass dieses Spiel in einer Fantasy Welt spielt.
D. h.  wenn Erfinder entscheiden: Es gibt nur männliche Zwerge. Und die legen alle Eier um sich fortzupflanzen.
Oder es gibt in der Welt nur weibliche Elfen und die klonen sich selbst, um ihre Art am Leben zu erhalten......dann können die das machen.
Den Fans möglichst entgegen zu kommen, ist ein wohlwollendes Angebot. Aber eben keine Verpflichtung.
Es ist nur ein Spiel, das in seiner Funktion, als unterhaltendes Produkt erst mal keinen anderen Anspruch hat, als zu amüsieren.
Solange es den meisten Spaß macht, wird es mehrheitlich vermutlich auch gekauft.

Da sich so ein Spiel idR. an Erwachsene richtet, gibt es auch keine explizite pädagogische Verantwortung.
Wenn es also darum ginge,  böse Riesenkröten platt zu machen, die die Fantasy Welt angreifen, dann könnte das ein Vereinsmitglied von "Rettet die Kröte" evtl. massiv stören aber es hätte dennoch keinen Anspruch darauf, dass Riesenkröten in dieser Welt "gut" sein müssen. Und von allen geschützt werden.
 (Bei menschlichen Fantasy Kulturen und Gruppen kommt es dagegen vermutlich darauf an, wie stark der Reallife Bezug tatsächlich ist. Und ob man da wirklich irgendwen verunglimpfen will )


Im Zweifels Fall kauft man dann das Spiel halt nicht. Oder äußert, dass es einem nicht gefällt.
Man kann die Erfinder natürlich auch als Tierquäler und Krötenhasser bezeichnen. Um Druck aufzubauen. Aber viel mehr meistens auch nicht.
Da eine Fantasy Welt idR.  nicht das normale Leben abbildet oder abbilden muss.


Was man generell  machen kann, ist Wünsche äußern. In der Hoffnung, dass vielleicht der ein oder andere Vorschlag angenommen wird.
Oder sich selbst sein eigenes Produkt machen.
Rollenspiel ist ansich ein kreatives Hobby. Viele schreiben ihre Abenteuer selbst, warum nicht auch mal einen anderen Band ?
(Und wenn es erst mal nur für sich oder einen kleinen Kreis ist)

Was öffentlich als Buch erscheint, und was dann wie am Tisch gespielt wird kann ja (und tut es sicherlich auch häufig mal) von einander abweichen.
Im Prinzip sind das Spielvorschläge. Aber jeder baut sich darüber hinaus auch seine eigene Welt. Und nimmt dort die Änderungen vor, wo er sie für nötig erachtet.

So ein Band ist mEn. nie ein "Maßanzug" der jedem genau passt oder passen muss. Es ist auch keine "Bibel"  an die man sich unbedingt halten muss.

Edit. Vielleicht liege ich auch total falsch aber kann es sein, dass manche Spieler vielleicht einfach unnötig Angst haben das WdV fortan als ernstzunehmender Band("heilige Sex Bibel" ~;D) gesehen wird?
(Vielleicht auch aufgrund der ausgefeilten Regeln )
Kann ja sein... bzw. wäre mMn. verständlich
« Letzte Änderung: 20.07.2018 | 10:02 von Issi »

Offline Settembrini

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Re: WdV Diskussionen
« Antwort #476 am: 20.07.2018 | 08:14 »
Ha! Ich werde meine Dragon Age Kampagne mit einer zünftigen Weiberkeilerei starten. Aber so, dass die sich richtig aufs Fressbrett geben  :headbang:

Was ich mental gerade nicht zusammenkriege, in Bezug auf die persönliche Dimension:

- Die meisten deutschen Rollos/Nerds sind Metal-affin (früher sah man immer Blind Guardian Longsleeves, heutzutage ganz viel Sabaton-Shirts)
- Metal ist ja von Gestus und Texten nahe an Conan & Co
- Die meisten deutschen Rollos spielen DSA
- Aventurien wird von Jahr zu Jahr immer mehr zu Bullerbü (Gareth ist ja eigentlich, vor dem großen Retcon eine übles Sündenbabel mit Sklaverei, ein Rauxes, gewesen)

Deswegen die konkrete Frage an    Mike Krzywik-Groß und AK2013:

Welche Musik hört ihr so?
Sportfreunde Stiller?

caveat lusor, sie befinden sich in einer Gelben Zone - Der PESA RHD warnt!

Abenteuerpunkt. das fanzine des autorenkollektivs.
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Luxferre

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Re: WdV Diskussionen
« Antwort #477 am: 20.07.2018 | 08:32 »
Annett Louisan  >;D



edit: hat die nicht sogar irgendwas mit "ich will doch nur spiel'n" oder so gesungen ... das wird ja immer besser  ~;D
« Letzte Änderung: 20.07.2018 | 08:35 von Luxferre »

Online nobody@home

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Re: WdV Diskussionen
« Antwort #478 am: 20.07.2018 | 08:49 »
Schön wäre es natürlich, wenn man gelöst von Politik einfach ein Werk über die Gleichberechtigung in einer Fantasywelt namens Aventurien schreiben könnte, so ganz ohne Argwohn, Politik und Glaube, nur als Worldbuilding. Aber ich glaube heutzutage kann man sowas nicht mehr machen... Schöne neue Welt.

Ich weiß nicht, ob das wirklich so am "heutzutage" hängt. So furchtbar viel toleranter waren die Menschen früher auch schon nicht, die hätten sich dann halt einfach eher über genau die Dinge als großen unverzeihlichen Tabubruch aufgeregt, die heute anderen noch lange nicht weit genug gehen. ;)

Offline Nocturama

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Re: WdV Diskussionen
« Antwort #479 am: 20.07.2018 | 09:03 »
Edit. Vielleicht liege ich auch total falsch aber kann es sein, dass manche Spieler vielleicht einfach unnötig Angst haben das WdV fortan als ernstzunehmender Band("heilige Sex Bibel" ~;D) gesehen wird?
(Vielleicht auch aufgrund der ausgefeilten Regeln )
Kann ja sein... bzw. wäre mMn. verständlich

Ich glaube tatsächlich, dass das nicht ganz falsch ist. Andere haben schon mal darauf hingewiesen, aber DSA hat schon eine spezielle Spielkultur. Nach meinem Eindruck - der falsch sein mag - werden Spielhilfen im allgemeinen sehr ernst genommen und weniger optional gesehen, als es in anderen Spielen der Fall ist. Für den Verlag ist das natürlich nicht schlecht, weil es mehr Leute gibt, die wirklich alles kaufen. Das heißt jetzt nicht, dass jeder Spieler die Regeln rausholen wird, wenn die rollenspielerischen Hüllen fallen, aber irgendwieso hat man doch das Gefühl, da gäbe es jetzt eine offizielle Setzung, die eben Kanon ist.

DSA hat auch kein losgelöstes Regelwerk und bietet weniger Motivation zum "selbst Machen", aber dafür zum "Mitmachen". Eine starke Identifizierung mit der Marke und Einbeziehung der Fans kann gut sein (siehe Kaufverhalten), aber eben auch schnell ins Gegenteil umschlagen. Wenn ich das Gefühl habe, DSA gehört mir, bin ich auch eher vergrätzt, wenn es in eine Richtung geht, die ich nicht mag. Das ist ja nun kein neues Phänomen, aber vermutlich durch das Internet verschärft (siehe "ihr macht Star Wars kaputt" oder Todesdrohungen über Änderungen an digitalen Schießgewehren). Kontroverse Entscheidungen erhalten ein entsprechend lautes Echo, egal in welche Richtung. Das ist natürlich in der Regel überzogen, aber rein emotional fühlt es sich halt für einige Fans so an, als würde jemand in ihrem Haus die Möbelgarnitur ohne ihre Mitsprache austauschen.

Damit sollen weder persönliche Beleidigungen noch massive Pöbeleien entschuldigt werden, aber in der DSA-speziellen Kultur erstaunt es mich nicht, dass man sich laut zu Wort meldet, wenn einem was nicht gefällt.
You're here for two things: to fucking ruin someone's shit, and to play a friendly game of make-believe.

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Offline Issi

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Re: WdV Diskussionen
« Antwort #480 am: 20.07.2018 | 09:18 »
@
Nocturama
Das deckt sich auch mit meiner Beobachtung.
Und ist vermutlich in vielen Rollenspielen so.
Es gibt Spieler, die einen festen Kanon wollen und brauchen. (Nicht selten kennen sie sich auch ziemlich gut damit aus. Und wissen viele Details)
Und Spieler, die Spielhilfen, eher optional betrachten und benutzen. ("Ich bau mir meine Welt, wie sie mir gefällt.")

Wahrscheinlich ist WdV trotzdem zu detailliert gemacht um es als reinen Scherz abzutun. Bzw. aufwendig genug um es als Teil des Kanons sehen zu können. 
« Letzte Änderung: 20.07.2018 | 09:59 von Issi »

Offline Darius der Duellant

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Re: WdV Diskussionen
« Antwort #481 am: 20.07.2018 | 09:29 »
Historisch betrachtet: Ja, das entspricht meinem Verständnis nach den Tatsachen. Du kannst dazu hier auf Wikipedia ein paar Absätze finden; mit Sicherheit gibt's auch Quellen, die das detaillierter aufarbeiten, aber als erster schneller Querverweis sollte es reichen.

Historisch ist mir eigentlich hier egal, ich schrieb "heute". Und da finde ich diese Aussage schon... speziell
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Re: WdV Diskussionen
« Antwort #482 am: 20.07.2018 | 10:03 »
Historisch ist mir eigentlich hier egal, ich schrieb "heute". Und da finde ich diese Aussage schon... speziell

Du würdest jede Aussage "speziell" finden, die nicht mit deinem Standpunkt 100% konform geht. Insofern -- sei's drum.

Offline Darius der Duellant

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Re: WdV Diskussionen
« Antwort #483 am: 20.07.2018 | 10:15 »
🤣🤣🤣
Ich mag solche Qualitätsantworten, die stehen so wunderbar für sich selbst.🤭
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Offline Crimson King

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Re: WdV Diskussionen
« Antwort #484 am: 20.07.2018 | 10:16 »
- Metal ist ja von Gestus und Texten nahe an Conan & Co

Verallgemeinerungen sind scheiße.
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Re: WdV Diskussionen
« Antwort #485 am: 20.07.2018 | 10:19 »
Verallgemeinerungen sind scheiße.
Wobei das natürlich auch gleich wieder eine sehr verallgemeinernde Aussage ist -- auch wenn ich ihr tendenziell schon zustimme. ~;D

Offline Hotzenplot

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Re: WdV Diskussionen
« Antwort #486 am: 20.07.2018 | 10:48 »
Wenn ich das Gefühl habe, DSA gehört mir, bin ich auch eher vergrätzt, wenn es in eine Richtung geht, die ich nicht mag. Das ist ja nun kein neues Phänomen, aber vermutlich durch das Internet verschärft (siehe "ihr macht Star Wars kaputt" oder Todesdrohungen über Änderungen an digitalen Schießgewehren). Kontroverse Entscheidungen erhalten ein entsprechend lautes Echo, egal in welche Richtung. Das ist natürlich in der Regel überzogen, aber rein emotional fühlt es sich halt für einige Fans so an, als würde jemand in ihrem Haus die Möbelgarnitur ohne ihre Mitsprache austauschen.

Guter Hinweis, du hast sicher Recht. Dieser Aspekt verstärkt gewissermaßen die Reaktionen. Ein zusätzlicher Grund könnte sein, dass die Leute sich mit dem Spiel überdies seit vielen Jahren oder Jahrzehnten verbunden fühlen. Es ist nicht irgendein Indie-Game, dass du seit ein paar Monaten kennst und drei Mal gespielt hast. Mit der Marke DSA lebe ich persönlich ja seit Jahrzehnten (und ja, ich habe jetzt mal bewusst "lebe" gesagt, da Rollenspiele in meiner Freizeitpriorität sehr weit oben stehen) und da kann ich durchaus emotionale Reaktionen verstehen. Dazu kommt natürlich noch, dass einige von den in der WdV-Diskussion beteiligten Leuten auch über das Hobby hinaus beruflich mit DSA verbunden sind, teilweise recht eng. Ich selbst fühle mich meistens noch relativ distanziert, weil ich denke, dass alle Quellen erstmal "nur" Inspiration sind und ich mein DSA und Aventurien an meinem Spieltisch erzeuge. Aber ich rege mich ja auch gerne mal über den Regelwust von DSA 4.1 auf oder irgendwas anderes, was mich stört. Die Antwort "musst du ja für dich nicht gelten lassen" ist meistens relativ unbefriedigend, zugegebenermaßen.
Allerdings ist WdV für mich irgendwie noch viel weiter weg davon, mehr als nur (teilweise spaßige und derbe) Inspiration zu dienen als andere Regel- und Quellenbände. Die Relevanz für die Spielwelt an meinem Spieltisch ist aus meiner jetzigen Perspektive verschwindend gering. Da hätte "Handelsherr und Kiepenkerl" noch mehr Relevanz. ^^
« Letzte Änderung: 20.07.2018 | 10:53 von Hotzenplot »
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Mein größenwahnsinniges Projekt - Eine DSA-Großkampagne mit einem Haufen alter Abenteuer bis zur Borbaradkampagne:
http://www.tanelorn.net/index.php?topic=91369.msg1896523#msg1896523

Ich habe die G7 in 10 Stunden geleitet! Ich habe Zeugen dafür!

Ich führe meinen Talion von Punin in der Borbaradkampagne im Rollenhörspiel
https://rollenhoerspiel.de/

Offline Crimson King

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Re: WdV Diskussionen
« Antwort #487 am: 20.07.2018 | 14:05 »
Wobei das natürlich auch gleich wieder eine sehr verallgemeinernde Aussage ist

Du hast den Witz verstanden. Gratuliere!
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Offline Issi

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Re: WdV Diskussionen
« Antwort #488 am: 20.07.2018 | 14:27 »
Ich hätte ja mal ne Frage als DSA Dummie:
Ist es jetzt eigentlich offiziell Kanon (den man optional verwenden kann aber nicht muss) -so habe ich das zumindest verstanden.
Oder ist es irgendein Zwischen Ding, das ich nicht verstehe?

Offline First Orko

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Re: WdV Diskussionen
« Antwort #489 am: 20.07.2018 | 15:06 »
Ich hätte ja mal ne Frage als DSA Dummie:
Ist es jetzt eigentlich offiziell Kanon (den man optional verwenden kann aber nicht muss) -so habe ich das zumindest verstanden.
Oder ist es irgendein Zwischen Ding, das ich nicht verstehe?

Also ich glaube mittlerweile es ist ein soziales Experiment....
It's repetitive.
And redundant.

Discord: maniacator#1270

Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline Issi

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Re: WdV Diskussionen
« Antwort #490 am: 20.07.2018 | 15:13 »
Also ich glaube mittlerweile es ist ein soziales Experiment....
;D :d

Edit. Ich vermute einen Art  semi-offiziellen Kanon.
( für Spaßvögel)
(Falls es das für Aventurien schon mal gab)
« Letzte Änderung: 20.07.2018 | 15:50 von Issi »

Online Isegrim

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Re: WdV Diskussionen
« Antwort #491 am: 20.07.2018 | 15:52 »
Ich denk schon, dass die IG-Infos als Kanon gelten können. Sind halt nur Infos, die bei den meisten Runden eh keine wirkliche Rolle spielen werden, also who cares?
"Klug hat der Mann gehandelt, der die Menschen lehrte, den Worten auch der Anderen Gehör zu schenken."  Euripides

Offline Eismann

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Re: WdV Diskussionen
« Antwort #492 am: 20.07.2018 | 16:01 »
Die Regeln dürften Fokusregeln sein. Die kann man komplett außen vorlassen oder teilweise oder komplett benutzen, sie sind aber kein Teil der eigentlich relevanten Kernregeln. Auch wenn ich den Eindruck habe, dass einige eher tradtionelle DSA-Spieler mit diesem Konzept so ihre Schwierigkeiten haben.

Offline TaintedMirror

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Re: WdV Diskussionen
« Antwort #493 am: 20.07.2018 | 18:03 »
Ich weiß nicht, ob das wirklich so am "heutzutage" hängt. So furchtbar viel toleranter waren die Menschen früher auch schon nicht, die hätten sich dann halt einfach eher über genau die Dinge als großen unverzeihlichen Tabubruch aufgeregt, die heute anderen noch lange nicht weit genug gehen. ;)

Hey, es gab zeiten, da wurde allein schon das Rollenspiele spielen als große Sünde angesehen. Die ja dazu führt, dass wir zu massenmordenden Sadisten werden. Wurde auch mit unterbewusster Verseuchung des Verstandes und Abkehr von Moral erklärt. Ebenso wie bei Ballerspielen oder Computerspielen allgemein immer dieses Argument kommt. Eigentlich könnte man ja mal wirklich nachschauen, wie es tatsächlich ist. DSA gibts ja nun gut 3 Jahrzehnte und das mit allen diesen als negativ dargestellten Stereotypen. Interessant wäre, ob DSA-Spieler, dadurch nun tatsächlich insgesamt intoleranter und diskriminierender geworden sind, als Spieler von eher progressiveren Rollenspielen oder Nichtrollenspieler.
Ansonsten kann man glaube ich auch erstmal ruhig an die Sache rangehen. Nicht jede Hysterie über die Jahrzehnte war ernst zu nehmen. Sexuelle Liberalisierung und Akzeptanz einer breiteren Masse an Sexualität und Sexualpraktiken hat nun auch nicht zum Untergang des Abendlandes geführt, wie früher viele Prophezeiten. Allzuviele Rollenspieler sind auhc keine Satanisten geworden. Und wer weiß, vielleicht liege ich auch falsch und in 20 Jahren sind dann die Rollenpielrentner der Auslöser von massenhaft Genoziden aufgrund ihrer verqueren Vorstellung, oder halt nicht.

Offline Darius der Duellant

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Re: WdV Diskussionen
« Antwort #494 am: 20.07.2018 | 18:33 »
"progressiver" finde ich spannend.
DSA ist imho auf der politischen Schiene schon ziemlich progressiv und war das auch schon Jahrzehnte vor den meisten anderen so.
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Offline Aendymion

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Re: WdV Diskussionen
« Antwort #495 am: 20.07.2018 | 20:26 »
Hey, es gab zeiten, da wurde allein schon das Rollenspiele spielen als große Sünde angesehen. Die ja dazu führt, dass wir zu massenmordenden Sadisten werden. Wurde auch mit unterbewusster Verseuchung des Verstandes und Abkehr von Moral erklärt. Ebenso wie bei Ballerspielen oder Computerspielen allgemein immer dieses Argument kommt. Eigentlich könnte man ja mal wirklich nachschauen, wie es tatsächlich ist. DSA gibts ja nun gut 3 Jahrzehnte und das mit allen diesen als negativ dargestellten Stereotypen. Interessant wäre, ob DSA-Spieler, dadurch nun tatsächlich insgesamt intoleranter und diskriminierender geworden sind, als Spieler von eher progressiveren Rollenspielen oder Nichtrollenspieler.
Ansonsten kann man glaube ich auch erstmal ruhig an die Sache rangehen. Nicht jede Hysterie über die Jahrzehnte war ernst zu nehmen. Sexuelle Liberalisierung und Akzeptanz einer breiteren Masse an Sexualität und Sexualpraktiken hat nun auch nicht zum Untergang des Abendlandes geführt, wie früher viele Prophezeiten. Allzuviele Rollenspieler sind auhc keine Satanisten geworden. Und wer weiß, vielleicht liege ich auch falsch und in 20 Jahren sind dann die Rollenpielrentner der Auslöser von massenhaft Genoziden aufgrund ihrer verqueren Vorstellung, oder halt nicht.

Darum geht’s auch glaube ich bei der aktuellen Diskussion nicht: Ich glaube keiner der Kritiker*innen hat gesagt, dass ein Buch wie WdV oder ein kolonialistisch geprägtes Aventurien aus Rollenspieler*innen Rassist*innen macht. Das halte ich für völligen Unsinn, ebenso wie die diversen Killerspieldebatten.

Eine sensiblere Sprache bzw. ein Abbau von stereotypen Darstellungen wäre aber mMn positiv und könnte zu mehr Offenheit, Akzeptanz und einer einladenderen Haltung ggü. den betroffenen Personen führen. Wäre zumindest meine Hypothese. Rassistische Klischees könnten nach und nach abgeschwächt und dekonstruiert werden. Verzichtet man aber darauf, bleibt halt alles beim Alten und der Status Quo bzw. vorhandene Stereotype werden aufrechterhalten. Kann man auch machen, finden nur nicht alle gut ;)

Offline Maarzan

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Re: WdV Diskussionen
« Antwort #496 am: 20.07.2018 | 20:44 »
Darum geht’s auch glaube ich bei der aktuellen Diskussion nicht: Ich glaube keiner der Kritiker*innen hat gesagt, dass ein Buch wie WdV oder ein kolonialistisch geprägtes Aventurien aus Rollenspieler*innen Rassist*innen macht. Das halte ich für völligen Unsinn, ebenso wie die diversen Killerspieldebatten.

Eine sensiblere Sprache bzw. ein Abbau von stereotypen Darstellungen wäre aber mMn positiv und könnte zu mehr Offenheit, Akzeptanz und einer einladenderen Haltung ggü. den betroffenen Personen führen. Wäre zumindest meine Hypothese. Rassistische Klischees könnten nach und nach abgeschwächt und dekonstruiert werden. Verzichtet man aber darauf, bleibt halt alles beim Alten und der Status Quo bzw. vorhandene Stereotype werden aufrechterhalten. Kann man auch machen, finden nur nicht alle gut ;)

Das sind zwei Seiten derselben Medaille. Geht das eine nicht, gibt es auch das andere nicht.
Wobei ich annehme, dass wenn extreme Darstellungen und ideologische Vorbelastungen aufeinander treffen das tatsächlich verstärken kann, wie auch eine als glaubhaft empfundene "selbsterlebte" Situation da zu einer gewissen dazu passenden Emphatie führen kann.
Der typische derartige Shitsturm und entsprechende Belehrungen, Bevormundungen oder rein ideologisch aufgemachte Utopien werden meiner Erfahrung nach (auch bezgl. entsprechenden Versuchen in Schule oder auch Bundeswehr) im Idealfall ignoriert, eher aber als selbst übergriffig gewertet und mit Trotz oder Gegenreaktionen "belohnt".

Da hier wie da letztlich das reale Leben zählt, ist die große Masse an Spielkritik sowieso völlig an der Sache vorbei - wenn sie nicht gar direkt schadet - und bindet Aufmerksamkeit wie Energie, welche besser im realen Leben investiert wäre.
Spieler, die sich begegnen und gemeinsam eine Aufgabe bestehen, sind meiner Erfahrung nach erheblich weniger motiviert sich dann offgame an die Gurgel zu gehen - so das Spiel eben nicht wiederum politisch/religiös aufgeladen wurde, bzw. sie selbst bereit sind ihre RL-Ideologien zurück zu lassen.

Vor den Würfeln sind alle gleich...!
 
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Offline TaintedMirror

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Re: WdV Diskussionen
« Antwort #497 am: 20.07.2018 | 22:06 »
Darum geht’s auch glaube ich bei der aktuellen Diskussion nicht: Ich glaube keiner der Kritiker*innen hat gesagt, dass ein Buch wie WdV oder ein kolonialistisch geprägtes Aventurien aus Rollenspieler*innen Rassist*innen macht. Das halte ich für völligen Unsinn, ebenso wie die diversen Killerspieldebatten.

Eine sensiblere Sprache bzw. ein Abbau von stereotypen Darstellungen wäre aber mMn positiv und könnte zu mehr Offenheit, Akzeptanz und einer einladenderen Haltung ggü. den betroffenen Personen führen. Wäre zumindest meine Hypothese. Rassistische Klischees könnten nach und nach abgeschwächt und dekonstruiert werden. Verzichtet man aber darauf, bleibt halt alles beim Alten und der Status Quo bzw. vorhandene Stereotype werden aufrechterhalten. Kann man auch machen, finden nur nicht alle gut ;)

Da wiedersprichst du dir. Wenn du meinst, es wäre aktuell nicht einladend für jeden, dann untermauerst du doch damit, dass das Spiel rassistisch macht. Ich meine, wie soll man das sonst verstehen? Ich postuliere, dass das Spiel so offen ist, dass jeder, der prinzipiell an Rollenspiel und der Art und Weise des Spieles interessiert ist, willkommen ist und das auch entsprechende Gruppen eine offene Haltung haben. Du scheinst ja zu sagen, dass der Rassismus und Sexismus und x-ismus des Spieles aktuell Spieler fernhält. Das finde ich gewagt und würde mich über zumindest ein beispiel dahingehend interessieren, wo jemand eigentlich Welt und System mag, aber durch irgendetwas von dieser Art abgeschreckt wird.
Und wie gesagt, "Stereotype werden erhalten" ist auch etwas, wo ich 180° gegen argumentieren würde. Aus meiner Sicht sind gerade solche Werke, die das ganze nicht so ernst nehmen und mit diversen klischees spielen der beste motor für eine tollerantere Gesellschaft. Dieses ständige Vereinheitlichen, und auf Oktroyren von Labels und Schuldvorwürfen hält viel mehr Leute von etwas ab und kreiiert eine ganze Menge mehr Spaltungen. Gerade wenn wie hier Forderungen kommen, ala "man solle einfach sagen, dass man rassistisch sei und alles tun werde, dies zu verhindern". Das ist eine Herangehensweise, die schon in den neuen christlichen Strömungen nicht funktioniert, wo auch herumgegangen wird und versucht wird, einzureden, dass man akzeptieren solle, ein Sünder zu sein und dann zu sagen, dass es einem Leid tut. Diese Unterwerfung durch Schuldgefühle ist nicht der Weg zur Toleranz.

Offline pharyon

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Re: WdV Diskussionen
« Antwort #498 am: 20.07.2018 | 22:37 »
Ich habe gerade den Beitrag von Mhaire geschaut und muss sagen, dass er mir insgesamt sehr gefallen hat. Dafür auf jeden Fall:  :d

Bei einem Mitspieler konnte ich gestern auch mal einen Blick ins WdV werfen. Von den bereits angesprochenen Unbedachtheiten abgesehen fand ich einfach in den Regelteilen so manches ... gaga. Erregung VI? Vorteile bzgl. der weiblichen Ejakulation? Aus dem Zusammenhang gelesen habe ich vielleicht den großen Humor-Disclaimer verpasst, aber gerade mit solchen Beispielen fand ich mich eher vertrieben als angelockt.

Wie Mhaire hätte ich es eher sinnvoll gefunden, sich damit auseinanderzusetzen, wie sich eine Rahja-Kirche und die ganzen anderen aventurientypischen Gegebenheiten denn auf das Thema Sexualität, Beziehungen und Liebe auswirkt.

Das Thema und die Diskussion hier haben mich aber auch nochmal Einiges gelehrt. So habe ich selbst bislang nie einen Zusammenhang zwischen der Größe des Penis und der Größe des männlichen Triebes hergestellt. Wenn ich eine Grundannahme gehabt habe, dann vielleicht zwischen Größe des Penis und der Befriedigung der Frau (über Männer oder andere Gender habe ich mir dazu noch keine Gedanken gemacht) - wobei diese "Vorstellung" auch schon lange weiter ausdifferenziert ist. Auch wie "rassistisch"/unbedacht stereotyp schon in DSA 4.1 die "menschlichen Rassen" waren ist mir durch die Diskussion nochmal bewusster geworden. Früher habe ich mir das eher durch die magischen und karmalen Gegebenheiten erklärt. Thorwaler? Von Swafnir (Sohn Rondras und Efferds) gesegnet, was mit gewissen Vor- und Nachteilen verbunden ist. So sehr war es mir nicht als Transport rassistischer Klischees gegenwärtig. Aber durch den Diskurs sind da einfach weitere Perspektiven hinzugekommen, die meinen Horizont erweitert haben. Und das finde ich absolut super.

Und für die Rollenspiel-Community bietet es halt nochmal einen Anlass über das Thema Sexualität & Rollenspiel sowie (sowohl political als auch jede andere) Correctness & Rollenspiel zu reflektieren.

p^^
"Natürlich werden sie ihn foltern - es sind PRAIOS-Geweihte!" (vielen Dank, Kristin ^^)

"Lassen Sie uns die leichten Raumanzüge anziehen - schließlich wollen wir ja nicht ins All." (Danke, Bob Miller und Koloth, Sohn des Rodoth)

Offline Issi

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Re: WdV Diskussionen
« Antwort #499 am: 21.07.2018 | 09:03 »
So wie ich das verstehe, sind menschliche Fantasy Kulturen idR an weltliche angelehnt.  Aber eben nicht identisch.
Da die Fantasy Welt historisch ist, werden idR.  eher Anlehnungen an historische Völker da sein: Wie zum Beispiel die alten Römer, die alten Griechen, die Wikinger oder die Kelten, Normannen.. whatever.
Wenn also irdische Anlehnungen da sind, dann eher an Klischees aus der Geschichte.
Es geht idR. nicht um moderne Griechen oder Schweden etc.
sondern um Klischees aus historischen Romanen und Geschichten. Auch Geschichtsbüchern.
Die Themen, die man in einer historischen Welt behandelt,  die Abenteuer die man dort spielt, haben viel mit "Prinz Eisenherz" und "Robin Hood" gemeinsam.
Eine 1:1 Übertragung auf die moderne heutige Welt und Gesellschaft ist deshalb aus meiner Sicht nicht machbar.

Die Spielwelt ist nicht die Realwelt.
Die Spielzeit ist nicht die heutige Zeit.

Man kann die Frage stellen, warum Spieler sich so gerne gedanklich in einer mittelalterlichen Welt aufhalten, in der es Ritter und Drachen gibt, Magier und Hexen-keine Schusswaffen sondern Schwert und Degen?
(Manche nennen das ja Weltflucht ) ~;D

Edit. Wenn bestimmte historische Klischees heute immer noch jmd. verunglimpfen könnten, sollte man natürlich vorsichtig sein.
Aber grundsätzlich sollte man mMn.  erst mal im Blick haben, dass da idR. nicht irgendwelche Jetzt- Zeit Kulturen gemeint sind.
Vielleicht auch verstehen, warum die Klischees alt (historisch)sind.
Edit 2.
Da es sich um Fantasy handelt, kommen auch noch Dinge aus Helden- Sagen und Märchen dazu.
 z. B.  Dinge wie lebendige Götter und lebendige Magie. Aber auch sicher einiges aus dem Bereich Aberglauben.
« Letzte Änderung: 21.07.2018 | 10:50 von Issi »