Autor Thema: Ein exklusiver Hârnmaster-Ableger für Deutschland.....das wär´s doch!  (Gelesen 7709 mal)

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Offline Kalter Stahl

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Ich finde das Spiel hat vom Grundgerüst her das Potential ein echter Hit zu sein.

Was fehlt ist eine deutsche Übersetzung und eine Optimierung/Streamlining des Regelwerks und ein Aufpeppen des Artworks.

Man muss auf den Stärken der Spielwelt und des Systems mehr aufbauen. So hat z.B. die ganze Geschichte um Ilvir und die bösen Götter problemlos das Potential den Gruselfaktor eines Cthulhu in den Schatten zu stellen.

Auch hatte die 1. Edition ihre Stärken, die in der 3. Edition etwas untergegangen sind (Skills z.B.)

Man muss die Emotionen der Spieler mehr ansprechen. Der Dramatik-Level muss gesteigert werden. Trockene Fakten dürfen vorhanden sein, aber müssen eher im Hintergrund bereitgehalten werden, falls man sie mal wirklich braucht.

Der Name könnte für Deutschland evtl. auch geändert werden   >;D
« Letzte Änderung: 21.08.2018 | 00:09 von Kalter Stahl »

Offline Tharbad

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Was fehlt ist eine deutsche Übersetzung und eine Optimierung/Streamlining des Regelwerks und ein Aufpeppen des Artworks.
Es wird entweder eine Übersetzung geben, oder man kann sein eigenes HM-Derivat machen. Aber daran wird kaum einer der beiden Lizenzgeber interese haben. Und ich halte das auch nicht sinnvoll, da ich die Kompitabilität mit dem englischen Material für wichtiger finde.

Man muss auf den Stärken der Spielwelt und des Systems mehr aufbauen. So hat z.B. die ganze Geschichte um Ilvir und die bösen Götter problemlos das Potential den Gruselfaktor eines Cthulhu in den Schatten zu stellen.
In meinen Augen geht das etwas an der bisherigen Zielgruppe vorbei. Hârn ist bekannt als eines der detalliersten Setting, die es gibt, und auch eins der Systeme, das am "mittelalterlichsten" ist. Wenn man ein übernatürlich Dark fantasy spielen will, warum dann nicht gleich Warhammer FRP oder Symbarium usw. ;)

Trockene Fakten dürfen vorhanden sein, aber müssen eher im Hintergrund bereitgehalten werden, falls man sie mal wirklich braucht.
Bislang ist HârnMaster halt die Referenz, wenn jemand Informationen sucht, wie ein Dorf im Detail aussieht, wie ein Wirtschaftsssystem funktioniert, oder wenn man eine Detailierte Kampagne auf einem Schiff spielt. Simulation und Details sind hier eher die Stärke und der Mehrwert von HM.

Der Name könnte für Deutschland evtl. auch geändert werden
Ja, das ist ein Problem, aber keins für das es in den letzten 25 Jahre eine Lösung gegeben hat …

Zusammengefasst man sollte sich entscheiden, entweder man macht eine Übersetzung in Zusammenarbeit mit einem der Verlage, oder man macht einfach ein eigenes Setting mit den HM-Regeln oder einer Variante. Bei Fan-Projekten ist das so oder so kein Problem, und rechtlich ist die Situation auch so chaotisch, das es dir keiner verbieten kann ;)
Aber ich persönlich finde das auch nicht spannend.

Es gab Ende der achziger auch schon mal ein deutsches Alternativ-High-Fantasy-Setting, aber ich kann mich nicht mehr an den Namen erinnern.

Offline Tom

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Eine deutsche Ausgabe von Harnmaster gab es ja, samt einiger weiterer Übersetzungen. Kam nur nie besonders an in Deutschland.
It almost seems like the old spirit of the night, from my childhood has gone missing.

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-Robin D. Laws

Offline Kalter Stahl

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Hat ja auch kaum jemand was von gewusst. "Marketing" war quasi nicht vorhanden....

Ich habe zum ersten Mal überhaupt etwas davon gehört, als der Besitzer eines Fantasy-Ladens mir darüber erzählt hat.

Heute gibt es da aufgrund von streaming-channels etc. ganz andere Möglichkeiten, das einer Vielzahl von Menschen bekannt zu machen.

Und seien wir ehrlich: Bis auf den Einband war die Präsentation ziemlich abschreckend, wenn man es mal mit Konkurrenzprodukten vergleicht, da hatte einfach kaum jemand noch Lust sich durch die Regeln zu kämpfen, auch wenn das durchaus lohnenswert gewesen wäre.....



Grundsätzlich ist es natürlich verständlich, dass man den Detailreichtum des Spiels nicht verlieren will, aber andererseits wollen Leute auch mal Gruppen zum SPielen finden und mit Detailreichtum allein wird man eben nur wenige "Spezis" ansprechen. Der Durchschnitts-Spieler/Spielleiter hat einfach auch noch sowas wie ein Privatleben und sich durch Berge von Informationen zu wälzen, bis man mal etwas gefunden hat, was man für sein Abenteuer verwenden kann, ist mitunter einfach kraftraubend.

Eine weitere denkbare Option wäre sowas wie zwei Versionen des Spiels herauszubringen. Eine Art HM "light" , dass sich auf die zentralen RegelAspekte und die eingängige Darstellung des spannenden Lore konzentriert und alles übersichtlich und nachvollziehbar zusammenfasst. Eine Art Aushängeschild für das System als Ganzes. Darin enthalten ein sehr gutes Einsteiger-Abenteuer, damit die Leute gleich ein Wow-Erlebnis mit dem SPiel haben können.

Dann zusätzlich Erweiterungen mit all dem Detailreichtum, den die "SPezis" so lieben, auf den der durchschnittliche Spieler aber durchaus verzichten kann.
« Letzte Änderung: 21.08.2018 | 11:42 von Kalter Stahl »

Offline Tharbad

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Eine deutsche Ausgabe von Harnmaster gab es ja, samt einiger weiterer Übersetzungen. Kam nur nie besonders an in Deutschland.
Das sehe ich etwas anders, es gab nicht viele Spielrunden, aber das System war am Anfang der Neunziger schon bekannt. Man muss sich nur anschauen, wie sehr HM die Entwicklung von DSA nach der ersten Edition beeinflusst hat.

Aber Rollenspiele mit realistischeren Ansatz haben es in Deutschland auch insgesamt kein guten Stand gehabt. RuneQuest war ja auch nie in Deutschland erfolgreich, aber z.B. in Frankreich und Schweden aber sehr.

Und seien wir ehrlich: Bis auf den Einband war die Präsentation ziemlich abschreckend, wenn man es mal mit Konkurrenzprodukten vergleicht...
Von der Grafik war es in den Neunzigern state of the art. Hotz ist einer der Grafiker, die man wirklich kannte (bzw. immer noch kennt). Es waren einige schlechte Abbildung dabei, aber das war damals der Standard. Aber ich bin mit den neuen Sachen von Richard Luschek auch sehr zufrieden.

Eine Art HM "light" , dass sich auf die zentralen RegelAspekte und die eingängige Darstellung des spannenden Lore konzentriert und alles übersichtlich und nachvollziehbar zusammenfasst. Eine Art Aushängeschild für das System als Ganzes. Darin enthalten ein sehr gutes Einsteiger-Abenteuer, damit die Leute gleich ein Wow-Erlebnis mit dem SPiel haben können.
Du meinst eine Starterbox? Also z.B. etwas wie Dead Weight oder Field of Daisies ;)

Geleitet habe ich bislang nur Field of Daisies, aber da gibt es eine Verion mit Quickstarter-Regeln. Was ein wenig fehlt, ist eine Verknüpfung der Arche-Chars untereinander und die Motivation in das Dorf zu reisen. Ansonsten ist es ein gutes Einführungs-, bzw. Con-Abenteuer.
« Letzte Änderung: 21.08.2018 | 17:09 von Tharbad »

Offline Kalter Stahl

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Die Bilder von Luschek finde ich auch recht gut, keine Frage. Es sind nur zu wenige. Ich will MEHR Bilder  sehen! ;)

Die neueren Veröffentlichungen sind auch allesamt ein deutlicher Schritt nach vorn.

Nur an der Übersichtlichkeit und Anwendbarkeit müsste man noch feilen. Es ist manchmal etwas irritierend, wenn z.B. Untertabellen von Tabellen bei Encountern oder Schätzen zig Seiten voneinander entfernt sind und man die ganze Zeit nur hin und herblättern muss.

Auch find ich es nicht gut, dass zig Dörfer nicht in den Regionalmodulen sind und nur per Atlas Harnica verfügbar, das man natürlich noch extra kaufen muss....

Offline Tharbad

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Nur an der Übersichtlichkeit und Anwendbarkeit müsste man noch feilen. Es ist manchmal etwas irritierend, wenn z.B. Untertabellen von Tabellen bei Encountern oder Schätzen zig Seiten voneinander entfernt sind und man die ganze Zeit nur hin und herblättern muss.
Das Problem ist, das sie eigentlich kaum benutzt werden und so auch schon 30 Jahre alt sind.

Brent Bailey will sie am liebsten ersatzlos raus werfen.

Obwohl das sinnvollste wäre wohl, wenn man den Magieteil in die Grundregeln packen würde ;)
« Letzte Änderung: 31.08.2018 | 20:45 von Tharbad »

Offline Tharbad

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Vielleicht wäre es interessant erst mal die Quickstarter Rules zu übersetzen …

Online Grubentroll

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Ich mag Hârnmaster ja sehr, aber ich denke wirklich dass das System zu sehr Nische ist.
Diesen Hardcore Simulationismus will halt einfach nicht jeder.

snoopie

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In den letzten Tagen glänzt das Forum echt mit den besten RPG-Titeln. "City of Mist" (der Jauchegruben-Superdungeon), "The After" (das Proktologen RPG), und jetzt kommt "Harnmaster" (das RPG für den Urologen).

Mit den Titeln kann man sich nicht unironisch an einen deutschen Rollenspieltisch setzen.

Offline Panta Rhei

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Das ist wohl der Grund dafür, dass deutsche Hârnmaster-Spieler oft sehr konsequent das ^ auf das a setzen. Aber bei der Aussprache hilft das natürlich nicht.  >;D

Offline Kalter Stahl

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Ich mag Hârnmaster ja sehr, aber ich denke wirklich dass das System zu sehr Nische ist.
Diesen Hardcore Simulationismus will halt einfach nicht jeder.


Ich kann nur für mich sprechen, aber ich kann diese Kritik nicht nachempfinden. Ich empfinde z.B. DSA als durchweg regellastiger, wobei die Regeln bei DSA zum großen Teil noch nicht mal gut gemacht sind.  Der Spielaufwand von D&D  tut sich m.E. im Gegensatz zu HM auch nicht viel, nur dass es mir weniger Spass macht als HM. 

Ich behaupte mal, dass ich als SL eine sehr gut "flutschende" Version aus 1. und 3. Ed.-Regeln gebastelt habe, die zwar Kämpfe etc. gut "simuliert", aber nicht schwerer zu spielen ist als die meisten gängigen Systeme, von diversen Erzähl-Systemen mal abgesehen, die aber auch beileibe nicht jedermanns Sache sind.

Manche sehr speziellen Dinge in HM-Quellenbüchern sind zwar in der Tat übertrieben simulationistisch ausgeprägt, aber kein Mensch zwingt irgendjemanden, diese zu benutzen, bzw. so zu benutzen wie sie da stehen.



Offline Der Nârr

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Ich finde, durch die OSR-Welle hat sich der Markt ein wenig geändert. Zudem hat Hârn ja den Ruf ausufernder Komplexität, mit Spielen wie DSA 4, Splittermond und Pathfinder hat die deutsche Rollenspiel-Community aber bewiesen, dass sie gar nicht mal so sehr was gegen Komplexität hat.

Und übrigens: Seit letztem Jahr gibt es eine französische Übersetzung von Hârn: http://www.lulu.com/ch/de/shop/john-gr%C3%BCmph/h%C3%A2rn-le-monde-de-h%C3%A2rn/paperback/product-24325309.html



Vielleicht kann man ja von dem Projekt lernen, wie man ein modernes deutsches Hârn für den hiesigen Markt möglich machen könnte.
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Offline Vanakalion

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Das "â" wird als kehliges "o" gesprochen.
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Robin Laws Klassifikation ist Gegenstand der Kritik und kann somit nicht repräsentativ sein. Aussagefähiger ist Ron Edwards Big Model.

Offline Vanakalion

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Es wird entweder eine Übersetzung geben, oder man kann sein eigenes HM-Derivat machen. Aber daran wird kaum einer der beiden Lizenzgeber interese haben. Und ich halte das auch nicht sinnvoll, da ich die Kompitabilität mit dem englischen Material für wichtiger finde.
In meinen Augen geht das etwas an der bisherigen Zielgruppe vorbei. Hârn ist bekannt als eines der detalliersten Setting, die es gibt, und auch eins der Systeme, das am "mittelalterlichsten" ist. Wenn man ein übernatürlich Dark fantasy spielen will, warum dann nicht gleich Warhammer FRP oder Symbarium usw. ;)
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Ja, das ist ein Problem, aber keins für das es in den letzten 25 Jahre eine Lösung gegeben hat …

Zusammengefasst man sollte sich entscheiden, entweder man macht eine Übersetzung in Zusammenarbeit mit einem der Verlage, oder man macht einfach ein eigenes Setting mit den HM-Regeln oder einer Variante. Bei Fan-Projekten ist das so oder so kein Problem, und rechtlich ist die Situation auch so chaotisch, das es dir keiner verbieten kann ;)
Aber ich persönlich finde das auch nicht spannend.

Es gab Ende der achziger auch schon mal ein deutsches Alternativ-High-Fantasy-Setting, aber ich kann mich nicht mehr an den Namen erinnern.

Nihondo - Hârnmaster im Mittelalter Japan's http://www.drosi.de/frsp/moderne.htm
Leider ist die Homepage nicht mehr erreichbar. Das komplette Werk liegt noch auf meinem Raid. Interessenten können mich gerne per PN kontaktieren.
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