Autor Thema: Brainstorming: Wir waren Helden ?  (Gelesen 2185 mal)

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Offline Fezzik

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Brainstorming: Wir waren Helden ?
« am: 21.08.2018 | 18:12 »
Die Idee für die Kampagne kam mir die Tage plötzlich in den Sinn und ich versuch das hier jetzt auch aufzunotieren, das es mir nicht einfach irgendwann wieder entgleitet.
Ich bin ein großer Fan des Anime/Manga The Seven Deadly Sins/Nanatsu no Taizai und des Buches Der Name des Windes, also der Geschichte um den Magier Kvothe.

Ich mag die Idee das Jemand sich auf die Suche nach mehreren legendären Charakteren macht, die verschollen oder Tod sein sollen und diese dann zusammensammelt.
Natürlich ist das für eine Rollenspielrunde etwas ungünstig, Der "Sucher" darf natürlich keine "Plot Armor" haben, wenn er aber stirbt ist alles für die Katz.
Die Spieler wollen nicht warten bis ihr Charakter nach Wochen endlich mal gefunden wird und mitspielen darf etc.

Ausgangslage:
Die SC sind berühmt/berüchtig, sie waren sehr mächtig ABER sie haben massiv Mist gebaut oder etwas in den Augen der Öffentlichkeit sehr schreckliches getan und um dem zu entgehen tauchten sie unter und haben sich durch ein Gruppenmitglied /einen Helfer per Ritualmagie komplett ihr Gedächtnis löschen lassen, um als einfache Bauern, Handwerker oder Farmer ihren Lebensabend verbringen zu können.
Wer sich nicht erinnert kann Niemanden oder sich selbst verraten oder aus versehen Fähigkeiten einsetzen die ihn verraten.

Nun taucht aber dieser eine NPC auf, der die SC erkennt und ihnen erzählt das sie DIE Legenden sind und ihnen das auch Beweisen kann (da fehlt mir noch die zündende Idee !).
Natürlich bleibt das nicht lange Geheim..aber wie stellt man seine alten Kräfte wieder her wenn die ganzen Leute einem und der Familie ans Leder wollen, man selbst aber nur popliger Bauer ist und nix kann.

Das ganze könnte so Heldenreise/Hexcrawl mässig laufen und gut ein Zero to Hero System wie D&D verwenden, tatsächlich schwebt mir aktuell sogar Godbound vor.
Ohne XP, sondern die SC erschließen sich Teile ihres alten Selbst und kassieren dann einen Milestone.

Kann man die Idee überhaupt umsetzen ? Oder scheitert das schon daran das die meisten Spieler lieber ihren eigenen Background/ ihre Story vorher bestimmen ?

SL: Labyrinth Lord
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Online nobody@home

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Re: Brainstorming: Wir waren Helden ?
« Antwort #1 am: 21.08.2018 | 19:37 »
Puh, knifflig. Mein erster Gedanke in Sachen Ausführung wäre, das ganze Vorgeplänkel schon als gegeben und abgehakt zu setzen -- der NSC hat also schon Erfolg gehabt und die ehemaligen Helden der Reihe nach eingesammelt (wie das passiert ist, ließe sich im Rahmen einer passenden "Sitzung Null" bei der SC-Charaktererschaffung gemeinsam zusammenklöppeln), aber auch wenn sie sich wieder im Wesentlichen an ihre Vergangenheit erinnern, haben sie doch noch ihre Kräfte und Fähigkeiten nicht wieder zurück oder bestenfalls nur erst auf kampagnenstarttauglichem "Anfängerniveau".

Und an dem Punkt könnte man dann mMn getrost loslegen und anfangen, sich neben der Entrostung und dem Einsammeln damit verbundener Plotcoupons mit den Problemen zu beschäftigen, um deretwegen der NSC die Ex-Helden überhaupt erst gesucht hat. :)

Offline Mr Grudenko

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Re: Brainstorming: Wir waren Helden ?
« Antwort #2 am: 21.08.2018 | 21:04 »
Klingt natürlich zuerst wie eine Fantasy Version von "Total Recall" ;)

Aber vielleicht etwas in die andere Richtung: Die SC waren einst eine bekannte Heldengruppe, die einer Verschwörung von Kultisten auf die Spur gekommen waren. Allerdings stellte sich bald heraus, das der innere Kreis der Verschwörer hohe Kleriker waren, an deren Spitze ein hoch angesehene und in der Bevölkerung sehr beliebter Kirchenführer, der allerdings mit Dämonen paktierte, um gottgleich und unsterblich zu werden, stand.
Als dieser merkte, dass ihm die SC auf der Spur war, begann er, über Mittelsmänner, sie glauben zu machen, er wolle einen besonders mächtigen Dämonenfürsten beschwören. So wurde die Gruppe dazu gebracht, nach einer Bannformel zu suchen. Dabei war die Formel so mächtig, dass sie in ihrer Gesamtheit einen Menschen zuerst wahnsinnig und dann umbringen würde. Deshalb hat sich jeder SC nur einen Teil davon gemerkt, um diesen dann bei einem Ritual aufzusagen, nachdem er sich vorher rigoros mental vorbereitet hatte ("Beten, viiiieeeeel Beten").
Der Kirchenfürst wusste jedoch, dass, sollte das Ritual durchgeführt werden, ohne dass der besagte Dämonenfürst zugegen wäre, es statt dessen rivalisierende Dämonen anlocken würde. Und er hoffte, dass diese dann die SC umbringen / in die Hölle schleifen würden. Deshalb erweckte er den Eindruck, er hätte den Dämonenfürst an einem hohen Kirchenfeiertag beschwören.
Die SC fielen auf diese Täuschung rein. Sie konfrontieren ihn in aller Öffentlichkeit und führen das Bannritual aus (evtl. verbunden mit Kämpfen gegen die Stadtwache, die sie davon abhalten will etc.).
Allerdings war das Endergebnis nicht das, was alle Beteiligten erwartet hatten. Statt einen Dämonenfürsten zu bannen, hatten die SC ein Tor zur Hölle geöffnet. Außerdem waren viele Menschen in Hörweite wahnsinnig geworden und gleich tot umgefallen. Und entgegen seiner eigenen Pläne wurde der Kirchenfürst  von einem Dämonen übernommen. Allerdings war er nicht stark genug, sich in der Welt zu halten und stürzte durch das Höllentor zurück und verschloss es dadurch.
Die SC standen also plötzlich als Dämonenpaktierer und als die Mörder eines heiligen Mannes dar. Außerdem hatten sie jeder in ihren Köpfen den Teil eines mächtigen, verbotenen Rituals verankert. Und trotz ihrer mentalen Vorbereitung, begann es an ihrer geistigen Gesundheit zu zehren.

Also tauchen sie unter und suchen inkognito nach einem Heiler, der diese Erinnerung löschen kann. Diese Suche war erfolgreich, weshalb einige Zeit später sich eine Gruppe von Bauern und Handwerker im ganzen Land verstreut, die nur wissen, dass sie vor einem großen Übel /einer großen Katastrophe geflohen sind und das sie unter allen Umständen ihr einziges Familienerbstück, eine unscheinbare Münze, die sie an einer Kette um den Hals tragen, beschützen müssen (ähnlich der Janusmünze aus "Warehouse 13").
Einige Jahre später kommt es zu unerklärlichen, übernatürlichen Angriffen auf unscheinbare Dörfer. Ein Kleriker / Dämonenjäger beginnt das zu untersuchen, und stößt auf diese einfachen Leuten, an denen etwas seltsamen ist, die ihn irgendwie vielleicht von irgendwoher bekannt vorkommen und die alle von ähnlichen, verstörenden Träumen berichten.
Die Kampagne wäre dann zuerst, dass der NSC Kleriker anfängt, die Gruppe zusammen zu suchen, weil sie alle die Angriffe auf ihre Dörfer überlebt haben. Dann beginnt halt das langsame Entflechten der gemeinsamen Geschichte und des Vergessens-Zaubers. Inzwischen sollte es auch klar sein, dass sich jemand höllisches an den SC rächen will ;) Und wenn die SC ihre Erinnerungen wieder haben, geht es halt nicht nur darum, sie wieder auf Vordermann zu bringen, sondern auch das verbotene Ritual und die schweren Schuldgefühle in Zaum zu halten.
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(Simon Schama)

Offline Scimi

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Re: Brainstorming: Wir waren Helden ?
« Antwort #3 am: 21.08.2018 | 22:08 »
Als Spieler wüsste ich nicht, ob das so reizvoll wäre. Das klingt so, als wäre es funktional gleich damit, dass man einen Charakter spielt, dessen Charakterhintergrund man im Lauf des Spiels auswürfelt, wenn er einem nicht direkt aufgedrückt wird. Ich sehe da die Gefahr, dass die Vergangenheit meinem aktuellen Bild vom Charakter auf eine Art und Weise widersprechen würde, die nicht unbedingt Spaß macht.

Außerdem liegt für mich der Reiz bei solchen Geschichten darin, dass Leute wie Kvothe wissen, was tatsächlich gelaufen ist und entscheiden, wieviel sie davon preisgeben.

Ich würde das so anfangen, dass die Spieler sich einzeln oder gemeinsam einen hochstufigen Charakter mit entsprechendem Hintergrund erschaffen. Der SL kennt die Hintergründe und Werte der Charaktere nicht, sondern bekommt nur die Werte ihrer Deckidentitäten und einen groben Abriss der Legende.

Der SL baut dann aufgrund der Legende einen Weltvernichtungsplot und leitet die Kampagne für die für ihn sichtbaren Charaktere. Die Spieler haben jederzeit die Möglichkeit, den entsprechenden Hintergrund zu enthüllen und die Werte oder Fähigkeiten ihres echten Charakters einzusetzen, der dann permanent auf dem sichtbaren Charakterbogen landet. Damit bekommt der SL aber gleichzeitig Zugriff auf passend starke Monster, mit denen er dann den Weltuntergang beschleunigen kann. Wenn die Kampagne z.B. damit beginnt, dass das Land zum Teufel geht und in der Nähe der Hauptstraße Goblins gesichtet wurden und im ersten Goblinkampf einer der Spieler eine Level-10-Kraft einsetzt, zieht die Kampagne damit an, dass rote Drachen die Städte verwüsten…

Im Prinzip versuchen die SCs, möglichst unter dem Radar zu fliegen und die Welt zu retten, ohne dem SL direkt Tarasken etc. in die Hand zu drücken…

Offline Anro

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Re: Brainstorming: Wir waren Helden ?
« Antwort #4 am: 22.08.2018 | 12:13 »
Klingt auch so wie eine Reinkarnation, derer man sich langsam bewusst wird, entweder, weil man es eröffnet bekommt, oder an einem Platz ist, oder jemand nach Ihnen sucht.
Das Gute wäre, dass man dann "seinen" Heldenweg nachgeht.
Es wäre eine Reisekampagne.
Es könnten Jäger hinter Ihnen her sein.
Vielleicht ist man seit seiner Reinkarnation verändert, man ist immerhin neu aufgewachsen. - Der Spieler hat also freie Hand über seine Figur, allerdings eine Legende/ein Schicksal/eine Reputation, mit dem er sich auseinandersetzen muss.
Nickelodeon's Last Airbender macht da einige gute Schritte.

Man könnte dafür sorgen, dass die Gruppe sich "Schicksalshaft" alle in der gleichen Gegend treffen und ihre erste (Rück-)Erkenntnis haben. Vielleicht, weil Sie sich treffen, berühren, sehen.
Man könnte bei dieser Erkenntnis auch gleich eine Gefahr mit aufkeimen lassen - lieben wir nicht alle wage Träume, die auf das aus den Augen blutende Totenkopf-Schloß hinweisen?

Verschiedene Orte, Personen und Gegenstände könnten Meilensteine sein.

Ich lese tatsächlich gerade die Kingkiller Chronicles und mir gefällt da das Zusammenspiel von Wahrheit und Gerücht. Da wären dann sicher auch viele interessante Möglichkeiten. "Hier hast Du 30 Menschen einzeln über den Fluss getragen, sagt man" - und man findet heraus, dass er einen rübertrug, welcher ein Seil mitnahm, wodurch dann die anderen sicher durch den Fluss schwammen" (Dummes Beispiel, warum nimmt er nicht einfach nur das Seil ... Aber ich denke es illustriert was ich meine.)

Viele "könnte", weil ich hier nichts vorweg nehmen will.

Was den Plot armor angeht... Das könnte etwas schwer sein.
Vielleicht werden 6 wiederbelebt, aber der alten Legende nach waren es 9 die damals auszogen, wo nur 5 bis zum Endkampf überlebten - irgend sowas. Bisschen bullshitten ist bei so "Auserwählten"-Kampagnen wohl immer möglich. Aber wenn die Geschichte sowas sagt wie "nur einer von denen kann den Untergang stoppen" - müssen aber nicht alle sein... Kann vielleicht etwas retten.
Dann gibt es noch zwei fehlende Auserwählte die noch nicht aufgetaucht sind... Aber da hat sicher einer eine bessere Idee.

Offline Fezzik

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Re: Brainstorming: Wir waren Helden ?
« Antwort #5 am: 22.08.2018 | 18:04 »
dessen Charakterhintergrund man im Lauf des Spiels auswürfel

Grade in dem Zusammenhang dachte ich an eine Background Tabelle mit Vetorecht. Also immer wenn der Spieler etwas über seinen Charakter erfährt, wirds erwürfelt, aber der Spieler kann eine bestimmte Anzahl von Malen bestimmen das das Legendenbildung ist und tatsächlich anders passiert ist/ seine Eigenschaft anders aussieht.
Die Crux ist ja das der Spieler sich zum Teil darauf einlassen muss, das er nicht weiss was/wer er mal war. Allerdings kann man da ja im Sinne des Spieler tricksen, wenn man weiß das derjenige zb. lieber einen Kämpfer spielt, kann man  den Charakter ja schon mal in die Richtung anlegen.

Plot Armor wäre in der Version das die SC die "Erwachten" sind egal, nur wenn ein SC halt erst die anderen finden muss, und dann stirbt bevor er die anderen findet wäre blöd. Wenn der Finder/Erwecker NPC, nach einigen Sitzungen abtritt oder woanders hinreist, ist mir eigentlich wurscht was mit den SC passiert. Ich würde den Rahmen und bestimmte Plotpoints abstecken und dann die SC einfach mal "Heldenreisen" lassen und sehen was sich so ergibt.

Zitat
Ich würde das so anfangen, dass die Spieler sich einzeln oder gemeinsam einen hochstufigen Charakter mit entsprechendem Hintergrund erschaffen. Der SL kennt die Hintergründe und Werte der Charaktere nicht, sondern bekommt nur die Werte ihrer Deckidentitäten und einen groben Abriss der Legende.
Da wäre eine Herangehensweise ähnlich wie bei Conspire interessant. Jeder Spieler entwirft eine Legende und gibt sie dem SL, der dann mischt und sie den Spielern neu zuweist.

Ich persönlich mag das halt auch einfach eine Handvoll fertige Chars hingelegt zu bekommen und einen dann so zu interpretieren wie ich denke. Macht mir fast mehr Spass als  mir selbst was zusammenzuschustern.

Die Idee von Mr Grudenko gefällt mir, die geht von der Ausgangssituation in eine gute Richtung ohne das daraus gleich wieder DER Weltretterplot wird.
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Pyromancer

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Re: Brainstorming: Wir waren Helden ?
« Antwort #6 am: 22.08.2018 | 18:22 »
Auf der regeltechnischen Seite kann man das ja einfach so laufen lassen, dass die Spieler ganz normal XP bekommen und ihre Charaktere steigern dürfen, und nur auf der Ebene der Fiktion der Kompetenzgewinn damit erklärt wird, dass der Charakter sich halt an seine alten, schon vorhandenen Fähigkeiten wieder erinnert.

Persönlich würde ich bei dem Thema wahrscheinlich noch mindestens eine Verwirr-Ebene einfügen: Irgend wann tauchen Hinweise auf, dass die Charaktere NICHT die sind, von denen der "Sucher-NSC" behauptet, dass sie sind. Wenn man Erinnerungen löschen kann, dann kann man auch Erinnerungen einfügen, und jetzt gibt es Anhaltspunkte, dass jemand versucht, die SCs zu Helden aufzubauen, die sie gar nie waren. Wer? Warum? Steckt der "Sucher-NSC" da mit drin, oder wurde/wird er selbst getäuscht? Wie "echt" ist denn die Geschichte der Welt überhaupt? Wie geht man damit um, wenn verschiedene Gruppen sich an verschiedene Geschehnisse erinnern, und es nicht möglich ist, herauszufinden, welche Erinnerungen echt und welche falsch sind? Was, wenn verschiedene historische Artefakte verschiedene Versionen der Geschichte stützen?

Man kann das auch auf die Ebene "Bestimmung gegen freier Wille" ziehen: Selbst WENN ich früher der und der große Held war, MUSS ich deshalb wieder dieser Held werden? Oder darf ich andere Entscheidungen treffen? Darf ich mich ändern?

Offline Narrenspiel

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Re: Brainstorming: Wir waren Helden ?
« Antwort #7 am: 23.08.2018 | 10:47 »
Nest (ein Fate-Abenteuerband) könnte da Inspiration liefern, da reisen die Charaktere als Erwachsene in die Fantasiewelten ihrer Kindheit zurück, um sie noch ein letztes Mal zu retten, und aus dem mächtigen Zauberer, Ritter, Drachentöter sind natürlich Ärzte, Bürokraten und Hausmeister geworden, die damit eigentlich nicht mehr viel am Hut haben. Interessant sind auch die Verregelungen, die vorgeschlagen werden, um sich wieder zu erinnern: Das Verschieben von Fertigkeiten nach kleinen Meilensteinen; Aspekte, die den Konflikt zwischen damaligem und heutigem Ich abbilden sowie mächtige Gegenstände (tm), die im Laufe des Abenteuers wiedergefunden werden können.

Offline Lord Verminaard

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Re: Brainstorming: Wir waren Helden ?
« Antwort #8 am: 23.08.2018 | 11:02 »
Bei Name of the Wind ist es ja so, dass Kvothe zwar ein bisschen eingerostet ist, aber sehr wohl seine Erinnerungen besitzt. So eine Philip K. Dick mäßige Story mit langsam wiederkehrender Erinnerung, ggf. sogar mit Mindfuck-Elementen wie von Pyromancer vorgeschlagen, im Rollenspiel umzusetzen, ist als Oneshot schon schwierig genug. Als Kampagne sollte man sich denke ich nicht der Illusion hingeben, dass man da wirklich den Überblick behalten und alles plausibel gestalten kann. Jedenfalls dann nicht, wenn die Spieler anfangs auch nicht den ganzen Charakterhintergrund kennen. Daran muss man sich nicht stören, ich würde mich aber daran stören.

Wenn ich so was aufziehen würde, würde ich den SCs ihre grundsätzlichen Erinnerungen lassen, es kann ja dennoch sein, dass ihnen punktuell Erinnerungen gelöscht wurden, dass sie bestimmte Zauber nicht mehr beherrschen, im Schwertkampf einfach eingerostet sind, usw. Ob es dann wirklich D&D Stufe 1 sein muss, darüber kann man sicherlich streiten aber das sind Feinheiten. Wichtig wäre mir, dass man von Anfang an eine solide Grundlage von „Wissen was abgeht“ schafft, weil man darauf dann eine plausible und schlüssige Erzählung aufbauen kann. Wohingegen man, wenn man einen Haufen Dinge erst mal in der Luft hängen lässt, am Ende, nach Monaten, wenn noch Haufenweise Lifepath-Ergebnisse dazu gekommen sind, da garantiert keinen vernünftigen Reim mehr drauf gemacht kriegt.
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Offline Fezzik

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Re: Brainstorming: Wir waren Helden ?
« Antwort #9 am: 25.08.2018 | 07:46 »
@Narrenspiel: Hört sich spannend an, den Band schau ich mir mal an, auch wenn ich mit Fate sonst nix am Hut hab^^.

Zitat
dass man von Anfang an eine solide Grundlage von „Wissen was abgeht“ schafft, weil man darauf dann eine plausible und schlüssige Erzählung aufbauen kann
In der Form das die SC zumindest Wissen das sie was schlimmes mitverantwortet haben und mal wer anders waren ?
Man könnte ja auch die Lifepath Sachen die nicht vergessen sind innerhalb der Gruppe entwickeln, in der Sitzung 0.
Dann würde sich jeder noch dunkel an einige Dinge aus der Vergangenheit erinnern.
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Offline Quill

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Re: Brainstorming: Wir waren Helden ?
« Antwort #10 am: 25.08.2018 | 08:11 »
Du könntest dir als Inspiration auch mal One Last Job anschauen. Das ist zwar eher auf lustig und eher auf One-Shots ausgelegt, aber die Grundidee ist ähnlich (gealtertes Team kommt zusammen für einen letzten Auftrag).
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Re: Brainstorming: Wir waren Helden ?
« Antwort #11 am: 27.08.2018 | 13:09 »
In der Form das die SC zumindest Wissen das sie was schlimmes mitverantwortet haben und mal wer anders waren ?
Man könnte ja auch die Lifepath Sachen die nicht vergessen sind innerhalb der Gruppe entwickeln, in der Sitzung 0.
Dann würde sich jeder noch dunkel an einige Dinge aus der Vergangenheit erinnern.

Ja, so was in der Art wäre denke ich gut. :)
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