Autor Thema: [Erzählt mir von] Overlight  (Gelesen 1601 mal)

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Achamanian

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[Erzählt mir von] Overlight
« am: 13.11.2018 | 12:02 »
Ein paar Leute hier haben doch Overlight, oder? Hat da schon wer einen Eindruck gewonnen? Ich habe mir den KS damals verkniffen, weil mir das Ganze ein bisschen zu überambitioniert und glossy aussah, der Preview von DRTRPG liest sich dann aber doch sehr gut und namecheckt bei den Einflüssen ein paar Sachen, die michpositiv triggern, von Möbius über Earthsea bis Peter S. Beagle.

Reviews online bemängeln unter anderem eine fehlende Core Story (was machen die SC), eine Welt, die dann doch ein wenig zu knapp ausgearbeitet ist und vor allem einen wohl recht umständlichen Probenmechanismus, der je nachdem, ob man eine normale Probe ablegt, kämpft oder einen opposed roll macht, deutlich anders funktioniert.

Was sagt das Tanelorn? Hat mein externes Rollenspiel-Bewertungsmodul schon eine Meinung?

Online Skeeve

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Re: [Erzählt mir von] Overlight
« Antwort #1 am: 13.11.2018 | 23:24 »
mein externes Rollenspiel-Bewertungsmodul
:d  ;D   :t:   :headbang:
... oft genug sind die Spieler die größten Feinde der Charaktere, da helfen auch keine ausgeglichenen Gegner

Hoher gesellschaftlicher Rang ist etwas, wonach die am meisten streben, die ihn am wenigsten verdienen.
Umgekehrt wird dieser Rang denen aufgedrängt, die ihn nicht wollen, aber am meisten verdienen. [Babylon 5]

Offline Blizzard

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Re: [Erzählt mir von] Overlight
« Antwort #2 am: 15.06.2019 | 11:43 »
Was sagt das Tanelorn? Hat mein externes Rollenspiel-Bewertungsmodul schon eine Meinung?
Würde mich auch interessieren. Hat das inzwischen schon mal jemand gespielt/geleitet und kann ein bisserl aus der Praxis plaudern?
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Offline Weltengeist

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Re: [Erzählt mir von] Overlight
« Antwort #3 am: 27.10.2019 | 17:44 »
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Offline LushWoods

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Re: [Erzählt mir von] Overlight
« Antwort #4 am: 27.10.2019 | 21:13 »
Ich fand's ziemlich Kacke  :)

Offline Waldviech

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Re: [Erzählt mir von] Overlight
« Antwort #5 am: 27.10.2019 | 22:06 »
In wie weit denn kacke? Was war ganz spezifisch doof? Ich hake da so stumpf nach, weil mich Overlight potentiell auch interessieren täte....
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Re: [Erzählt mir von] Overlight
« Antwort #6 am: 27.10.2019 | 22:09 »
Bitte einen klaren Beschrieb geben. Mit "Kacke" kann niemand was anfangen.
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Re: [Erzählt mir von] Overlight
« Antwort #7 am: 27.10.2019 | 22:14 »
Würde mich spaßeshalber auch mal interessieren. Bisher habe ich zum Thema Overlight noch nichts im Kopf außer "Das ist doch dieses Spiel mit dem Bunte-W4-Gimmick, oder?"...und das alleine hebt mein Kaufinteresse nun wirklich noch nicht sonderlich übers Nullniveau hinaus an.

Offline Blizzard

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Re: [Erzählt mir von] Overlight
« Antwort #8 am: 27.10.2019 | 23:10 »
Ich habe angefangen, mich einzulesen. Ich bin aber noch nicht so weit, um solch' ein qualifiziertes Urteil wie LushWoods abzugeben. ::)

Sobald ich mich etwas tiefer eingelesen habe bzw. mit dem Buch durch bin, bin ich gerne dazu bereit, Feedback/Auskunft zu geben. Das wird allerdings noch ein bisschen dauern.

Wer vorab mal eine grobe Zusammenfassung haben möchte, worum es in Overlight geht, dem sei dieses Video empfohlen. Überhaupt gibt es einige Videos zu/über Overlight, wo man sich informieren kann - google&youtube sind deine Freunde.
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Offline LushWoods

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Re: [Erzählt mir von] Overlight
« Antwort #9 am: 28.10.2019 | 08:18 »
Wunderbar wie sie wieder rotieren.
Dann kann ich ja jetzt :)
Disclaimer: Einzelheiten zum System bekomme ich nicht mehr zusammen, deswegen ein allgemeiner Eindruck und natürlich alles aus meinem persönlichen Eindruck heraus geschildert.

Was fand ich gut?
Die Settingprämisse eines optimistischen Fantasygames. Mal kein darqueydark, dafür Lichtmagie usw.
Die Illus sehen sehr, sehr gut aus.
Beides hält leider nicht lange, da (wie fast alles andere an dem Spiel auch) der Eindruck des Settings nur einer oberflächlichen Betrachtung standhält. Schnell wird bei den Weltbeschreibungen klar das der positiv-optimistische Eindruck nur ganz dünn aufgetragene Farbe ist.
Die Illus sind tatsächlich toll, allerdings gibt's nicht gerade viele zu bewundern. Und in einem Setting wie dieses, welches doch recht ungewöhnlich ist, braucht's schon ein paar mehr um einen besseren Eindruck von den Gegebenheiten zu bekommen.

Was fand ich nicht gut?
So ziemlich alles andere.
Das Layout ist extrem langweilig und absolut unpassend für das Setting. Ich verstehe schon warum alles weiß mit Bonbon-farbenen Akzenten aufgezogen is (Licht-/Farbmagie und so), aber die Umsetzung is ein Schuss in den Ofen. Das Buch sieht aus wie ein schulisches Lehrbuch in das sich unpassende Fantasyillustrationen verirrt haben.
Diese Spezialwürfel: Knallbunt und ... riesengroß?! Warum?
Das System liest sich ähnlich langweilig und trocken. Funktionell vielleicht, aber ohne Witz. Das Magiesystem fand ich verwirrend.
Oh und ich hasse persönlich Systeme die keinen Wert auf Ausrüstung legen. Is für mich eine pseudo-erleuchtete Design-Fehlentscheidung die noch nie wirklich einleuchtend erklärt werden konnte. Ich mag das schon bei FATE und TinyD6 nicht und hier auch nicht.
Das Setting ist ebenfalls oberflächlich gesehen interessant, aber beim genaueren Lesen wird's schnell komplett gaga.
Hier und da gibt es das beliebte Is-halt-so-weil-Magie-und-so, aber ansonsten ...
Die einzelnen Shards machen keinerlei Sinn. Egal ob es jetzt eine Mega-Stadt ist die einen kompletten Shard/Kontinent bedeckt (und niemals lebensfähig wäre) oder Wasser das unendlich von einem Shard auf den nächsten fällt ... ein wenig innerweltliche Logik wäre schon schön gewesen.
Und noch einiges mehr.

Grob gesagt war's für mich ein Blender und absolut nicht das was ich erwartet habe.
« Letzte Änderung: 28.10.2019 | 08:48 von LushWoods »

Offline Weltengeist

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Re: [Erzählt mir von] Overlight
« Antwort #10 am: 28.10.2019 | 09:08 »
Danke für die ausführlichen Punkte. Manche wären für mich nicht relevant (Stichwort Ausrüstung), andere schon (Stichwort innerweltliche Logik). Vielleicht mache ich mir mal selbst ein Bild, wenn die ersten Tanelornis ihr Exemplar wieder verkaufen ;D.
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Re: [Erzählt mir von] Overlight
« Antwort #11 am: 28.10.2019 | 09:23 »
Das wird sicher passieren :D

Aber ich hab's ja auch nach dem gründlichen Lesen wieder verscherbelt.
Eigentlich schade, weil's eben von der Setting-Prämisse her schon ganz cool gewesen wäre.
Ich glaube aber auch nicht das da über die Kickstarter-Stretchgoals hinaus noch was kommen wird. Das war auch so ein Punkt.

Edit: Was mir noch sehr sauer aufgestoßen ist. Mir ist unklar wie man hier eine Gruppe zusammenstellen soll.
Zum Beispiel:
2 der "Rassen" treten nur als Paar auf, du brauchst also immer 2 Spieler die bereit sind dieses Paar zu spielen. Könnte ein offplay Problem sein.
Bei 2 anderen Rassen hat die eine einen Genozid an der anderen vollstreckt, ich könnte mir vorstellen das das inplay auch eher schwierig wird.
Und eine Rasse verlässt quasi nie ihren Shard, ist extrem geheimniskrämerisch und allround-arrogant.
Klar, kann man das (wieder) irgendwie biegen und das Buch macht es sich wieder sehr einfach und sagt: Moment, aber die Spieler sind Auserwählte!
Aber wie schon oben erwähnt macht das alles nicht wirklich Sinn und kommt extrem künstlich rüber.
« Letzte Änderung: 28.10.2019 | 10:42 von LushWoods »

Achamanian

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Re: [Erzählt mir von] Overlight
« Antwort #12 am: 28.10.2019 | 22:14 »
Ich hab's eher überflogen, kann den Eindruck von LushWoods aber leider auch nur bestätigen.

Die Prämisse ist gut, in der Welt stecken auch interessante Ideen - letztendlich hat man aber irgendwie an keiner Stelle den Arsch in der Hose gehabt, die dann auch durchzuziehen. Beispiel: Auf dieser Welt gibt es eigentlich keinen Tag-Nacht-Rhythmus, höchstens unregelmäßige Dunkelphasen, wenn fliegende Kontinentalplatten übereinander wegziehen. Wie damit umgehen? Rat im Buch: Einfach nicht dran denken und weiter von Tagen als Zeitmaß reden, sonst wird das alles viel zu kompliziert und abgefahren.

Anderer Punkt, der mir sehr sauer aufgestoßen ist: Es gibt eine spielbare fliegende Spezies. Randbemerkung für den SL im Buch: "Ohgottogott, was sollst du denn da machen, liebe SL, wenn da ein SC FLIEGEN kann, das ist ja viel zu MÄCHTIG, der könnte ja glatt deinen PLOT kaputtmachen! Unser Tipp: Nerfe ihn, wo es geht, sage ihm, dass er zu schwer beladen ist, dass es zu neblig ist, dass das Manöver jetzt aber echt superschwierig ist ... lass ihn bloß nicht irgendwelche Vorteile durch seine Fähigkeit erlangen!" Okay, überspitzt wiedergegeben, aber das ist der Grundtenor.

Regelsystem: Vielleicht brauchbar, das bekomme ich nicht mehr gut zusammen. Schwer ist es nicht, und ich finde, trotz gegenteiliger Behauptungen im Internet ist der Regelkern gut erkennbar und zieht sich durch die unterschiedlichen Probenmechanismen durch. Was mir im Gedächtnis geblieben ist: Trotz unterschiedlicher Würfeltypen und noch anderer Variablen hat man sich bei dem Spiel durch das Beharren darauf, dass aus Settingmythologischen Gründen immer 7 Würfel insgesamt gewürfelt werden müssen, nicht mehr und nicht weniger, für mein Gefühl völlig unnötig in eine Ecke manövriert, in der dann mehrere Variablen schon so starr festgelegt waren, dass plötzlich kein Raum mehr blieb, um unterschiedliche Schwierigkeitsgrade für Proben elegant zu regeln. Oder so in der Art, genau kriege ich das nicht mehr zusammen - jedenfalls hat das System sich an irgendeinem Punkt ganz blödsinnig künstlich verzettelt.

Und dann noch ein Abenteuer, bei dem die Auflösung die Aussage enthält: "Ihr spürt alle, dass es jetzt das Richtige ist, vertrauensvoll von der Plattform in die Tiefe zu springen."

Ich behalte das Ding trotzdem in meinem Regal stehen, weil schon auch viele schöne Ideen drinstecken, die als Inspiration taugen. Aber letztendlich wurde Overlight für mein Gefühl weder in Sachen Regeln noch in Sachen Setting auch nur ansatzweise zu Ende gedacht. Der Ansatz ist sympathisch, die Ausführung bestenfalls schlampig.
« Letzte Änderung: 28.10.2019 | 22:16 von Rumpel »

Offline Weltengeist

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Re: [Erzählt mir von] Overlight
« Antwort #13 am: 28.10.2019 | 22:36 »
Okay, da zeichnet sich ja doch langsam ein Bild. Noch dazu eines, das zu den wenigen Rezensionen im Netz passt.

Möchte ich 50 Euro für einen Ideensteinbruch bezahlen? Wohl eher nicht. Mal sehen - vielleicht kriege ich es ja irgendwann mal SEHR viel billiger... ;)

Euch jedenfalls vielen Dank für die Einschätzungen!
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