Autor Thema: HeroQuest Glorantha - ein Schicksalsbericht  (Gelesen 15548 mal)

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Offline Lord Verminaard

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Re: HeroQuest Glorantha - ein Schicksalsbericht
« Antwort #25 am: 25.01.2019 | 12:59 »
Meinst du das "Universal"-Heroquest vs. HQ Glorantha?

Ich meine das hier:

http://www.waynesbooks.com/heroquestherowars.html
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Achamanian

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Re: HeroQuest Glorantha - ein Schicksalsbericht
« Antwort #26 am: 25.01.2019 | 13:00 »
Ich meine das hier:

http://www.waynesbooks.com/heroquestherowars.html

Ach so, das habe ich nicht gelesen, keine Ahnung, wie es im Vergleich ist ...

Luxferre

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Re: HeroQuest Glorantha - ein Schicksalsbericht
« Antwort #27 am: 25.01.2019 | 13:04 »
Wir reden doch von jenem hier:
https://www.chaosium.com/heroquest-pdf/
oder?

Achamanian

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Re: HeroQuest Glorantha - ein Schicksalsbericht
« Antwort #28 am: 25.01.2019 | 13:13 »
Wir reden doch von jenem hier:
https://www.chaosium.com/heroquest-pdf/
oder?

Das meinte ich jedenfalls.

Offline Colgrevance

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Re: HeroQuest Glorantha - ein Schicksalsbericht
« Antwort #29 am: 25.01.2019 | 14:12 »
Wir reden doch von jenem hier:
https://www.chaosium.com/heroquest-pdf/
oder?

Das ist die zweite Edition als Universalausgabe, der auch die Glorantha-spezifische Fassung von HeroQuest zugrunde liegt.

Die von Lord Verminaard gepostete Ausgabe war die erste Edition.

Davor gab es noch HeroWars, das aber ein etwas anderes System hatte (soweit ich weiß - ich habe HeroWars nie gelesen).

Offline Chiarina

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Re: HeroQuest Glorantha - ein Schicksalsbericht
« Antwort #30 am: 25.01.2019 | 14:40 »
Das hier ist meines Wissens die neueste Edition, über die ich hier auch schreibe:

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Offline korknadel

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Re: HeroQuest Glorantha - ein Schicksalsbericht
« Antwort #31 am: 26.01.2019 | 10:34 »
Ach so, d.h. Hero Wars könnte durchaus was sein?
Ne, das Spiel hieß erst Hero Wars, weil es sonst Probleme mit den Rechteinhabern des Brettspiels gegeben hätte. Als sich das dann irgendwann erledigt hatte, wurde für die nachfolgenden Editionen dann der Wuschtitel Heroquest genommen. Inwiefern sich die in Details unterscheiden, weiß ich nicht, aber im Grunde ist es dasselbe.


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Offline Chiarina

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Paradigma
« Antwort #32 am: 26.01.2019 | 21:15 »
Andrew Montgomerys Blog Exploring the Otherworlds of Fiction, Magic, and Gaming ist derzeit mein wichtigster Anlaufpunkt. Der Mann ist studierter Anthropologe und weiß worüber er spricht. Er spielt schon seit 30 Jahren auf Glorantha und ist trotz Veteranenstatus wunderbar offen gegenüber Alternativregelwerken. HeroQuest und 13th Age gegenüber hat er jedenfalls überhaupt keine Berührungsängste. Stattdessen freut er sich über neue Ideen und erklärt sachlich und neutral, was zu beachten ist, wenn man Glorantha mit diesem, jenem oder einem dritten Spielsystem bespielt. Neben einigen Rezensionen gibt es bei ihm ein paar Artikel, die es mir besonders angetan haben:

In seinem Aufsatz über die irdischen Einflüsse Gloranthas verortet Montgomery den Drachenpass nicht nur, aber schwerpunktmäßig im Kaukasus, das Lunare Imperium vergleicht er mit den Persern, die die Region eine Weile besetzt, dann aber vernachlässigt haben und allmählich wieder zurückgedrängt wurden. Sehr lesenswert!

Mit dem Clan des schwarzen Hirschen legt Montgomery einen eigenen ausgearbeiteten Clan für Glorantha vor.

Noch nicht abgeschlossen ist seine Minikampagne „Six seasons in Sartar“. Bisher sind vier Teile erschienen (der letzte ist erst ein paar Tage alt). Der erste Teil ist eine leicht variierende Ausarbeitung des Clans des schwarzen Hirschen. Sie weicht in einigen Punkten ein wenig von der seperaten Darstellung des Clans ab. Während die seperate Darstellung des Clans regeltechnisch zwischen HeroQuest und Runequest schwankt, ist die Kampagne grundsätzlich erstmal für HeroQuest geschrieben und enthält jeweils am Ende der einzelnen Teile Hinweise zur Konvertierung für RuneQuest und 13th Age (inklusive einiger statblocks) und einen Spielbericht, in dem Montgomery schildert, wie das, was er da entworfen hat, am Spieltisch wirklich funktioniert hat.

Ich habe aus Montgomerys Ausarbeitungen des Clans des schwarzen Hirschen eine Übersetzung angefertigt, für die ich die Informationen beider Aufsätze zusammengeschrieben habe. Verzichtet habe ich allerdings auf Informationen zu RuneQuest und 13th Age, die ich sowieso nicht brauchen werde. Das Ergebnis beträgt gute 30 Seiten. Die Arbeit hat mir buchstäblich die Augen geöffnet und gezeigt, wie ein Clan aussehen kann, mit dem ein erfolgreiches HeroQuest Spiel beginnt. Montgomery weiß einfach, worauf es ankommt. Insbesondere im Bereich der Fertigkeiten ist die Ausarbeitung Gold wert. Was kann ich mit einer ganz allgemeinen community Fertigkeit wie „Clan des schwarzen Hirschen“ eigentlich anfangen? Für was für magische Effekte brauche ich eigentlich einen eigenen Zauberspruch? Wie können magische Sonderfertigkeiten von Priestern und Schamanen eines Kultes aussehen? Wie lassen sich bei neu startenden Spielerfiguren Elemente der Charaktererschaffung ins Spiel auslagern? Montgomery liefert Beispiele und Antworten auf Fragen, die das Regelwerk noch nicht einmal zu stellen wagt (...die beim Leser aber trotzdem aufkommen!).

Im Bereich der Magie blicke ich noch nicht ganz durch, diese Passagen des Regelwerkes muss ich nochmal lesen, damit ich die von Montgomery genannten Möglichkeiten von schamanistischem Zauber und Runenmagie regeltechnisch besser einordnen kann. Trotzdem bin ich bei  meiner Sicht auf das offene HeroQuest Regelwerk allein durch meine Beschäftigung mit Montgomerys Blog schon viel souveräner geworden.

Der zweite, dritte und vierte Eintrag zur Kampagne „Six Seasons in Sartar“ sind Abenteuerentwürfe die ich gerade sichte. Bisher sind drei ordentlich ausgearbeitete Einzelabenteuer erschienen. Die Kampagne verfolgt ein ganz interessantes Konzept: Sie wird mit jugendlichen Spielerfiguren gespielt, die noch nicht komplett erschaffen wurden und daher in ihren Möglichkeiten eingeschränkt sind. Das macht den Abenteuerverlauf für Neueinsteiger besonders attraktiv. Im Verlauf der Kampagne geschieht dann zweierlei: Zunächst einmal werden die Spielerfiguren natürlich älter und erleben schließlich eine Initiation, mit der sie vollwertige Erwachsene des Clans werden (womit sie dann auch als Spielerfiguren die Möglichkeiten bekommen, die das System Startfiguren bietet). Parallel dazu wird ihr Clan allerdings von Feinden besiegt und seine Mitglieder versklavt. „Six seasons in Sartar“ ist also so eine Art Prequel-Minikampagne, die den Spielerfiguren einen gemeinsamen und tiefgründigen Hintergrund verleihen soll. Die eigentliche Kampagne beginnt erst danach. Die Spielerfiguren beginnen sie als verschleppte Sklaven in feindseliger Umgebung.

Das eine Ziel von „Six seasons in Sartar“ ist also die Initiation der Spielerfiguren. Dieser Prozess liegt – wie in einem früheren Beitrag bereits erwähnt – schon als Abenteuer ausgearbeitet an anderer Stelle in Montgomerys Blog vor ("Rites of Passage"). Der Initiationsvorgang verläuft ziemlich linear und der Einfluss der Spieler auf die Spielhandlung ist begrenzt. Die Beschreibung des Geschehens ist allerdings erstklassig und absolut fesselnd. Wenn ich mir vorstelle, dass dieses Initiationsabenteuer im Prinzip einen Teil der Figurenerschaffung ersetzt, dann bin ich umso mehr fasziniert. Ich zumindest habe etwas Vergleichbares von dieser Qualität noch nicht gesehen. Bei der Initiationszeremonie handelt es sich nebenbei gesagt natürlich um eine Heldenqueste. Die Spielerfiguren reisen in andere Ebenen, begegnen einigen Göttern, bekommen die für ihre Charakterbildung wichtigen persönlichen Runen zugewiesen... und vielleicht auch noch mehr. Auch dieses Abenteuer habe ich schon übersetzt. Ob ich es jemals genauso spielen werde, weiß ich nicht. Es ist aber eine mindestens so großartige Inspirationsquelle wie Montgomerys Clanausarbeitung.

Ich bin sehr froh über den Blog, der mich mit HeroQuest einige entscheidende Schritte weiter gebracht hat.
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Offline Chiarina

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Kallos
« Antwort #33 am: 28.01.2019 | 09:39 »
Zwei Tage später.

Ich bin mit der HeroQuest Magie fast durch. In dem Moment, in dem ich den Schamanismus in eine handliche Tabelle gepackt und einfach mal notiert habe, was es für eine Hierarchie gibt und welche Möglichkeiten die Anwender haben, surrt dieses ganze geschwätzige Durcheinander des Regelwerks in sich zusammen und wird überschaubar.

Für die Runenmagie habe ich ähnliches vor. Das ist nur leider ein bisschen schwieriger, weil hier noch mehr von den Besonderheiten der einzelnen Götter abhängt, sich also weniger verallgemeinern lässt.

Ich lese und übersetze auch Montgomerys erstes Abenteuer... und entdecke weitere Schönheiten. Diese Ausarbeitung für die Jugendlichen aus dem Clan des schwarzen Hirschen ist sicherlich nicht unbedingt das Nonplusultra des modernen Rollenspiels. Das Abenteuer ist ziemlich linear, steuert auf einen kämpferischen Höhepunkt zu und erfüllt ansonsten den Zweck eines Einführungsabenteuers, das vor allem einen Background vermitteln und die Spielerfiguren sozial in einer Gesellschaft verankern will. So weit ist das nichts besonderes... wären da nicht diese kleinen, intimen Szenen, die mich aufhorchen lassen und in mir Sehnsüchte wecken, die ich fast schon vergessen hatte.

In einer Szene ist der in einer Widerstandsgruppe organisierte Onkel eines Spielercharakters zu Besuch. Während sich der Vater mit dem Onkel leise im einzigen Raum der Hütte über drohendes Unheil unterhält, liegt der Knabe ein paar Meter weiter wach im Bett, lauscht ihren Worten und kann nicht einschlafen. "Was für eine intensive Szene!", denke ich mir.

Ein Aufstieg in die Bergwelt wird beschrieben. Sind Naturschilderungen bei mir am Spieltisch angesichts der ganzen Bemühungen um zwischenmenschliche Dramen in letzter Zeit nicht etwas sehr kurz gekommen? Ich lese unter anderem von einem Teppich aus feuchten Kiefernnadeln, durch den die jugendlichen Ausreißer auf ihrem Weg in die Bergwelt des Donnerpasses hindurch schlurfen... und bin sofort an Ort und Stelle angekommen. Ein kleines, außergewöhnliches Detail mehr kann den Zauber der Erzählung bewirken.

Was ist aber nun mit dem Drama? Es gibt in dem Abenteuer zweifellos große Momente. Faszinieren tun mich im Moment aber eher die kleinen. Die Spielerfiguren gelangen zu einer Hütte, dessen Bewohner sie nach dem Weg fragen wollen. Der dort wohnende Jäger ist nicht zuhause, wohl aber sein Sohn. Dieser Sohn gehört zu einem stillen und ernsthaften Menschenschlag, war deshalb offensichtlich sehr lang allein und ist nun ganz froh darüber, mit ein paar Jugendlichen seiner Altersgruppe in Kontakt zu kommen. Das ist der Grund dafür, dass er die anderen bei ihrem Abenteuer gern begleiten würde. Steckt nicht in der Frage, ob sie ihn mitnehmen, auch Drama? Das Drama des Außenseiters, der beim Fußballspielen mit den anderen immer als letztes in die Mannschaft gewählt wird? In der vorliegenden Szene weiß er, wo die anderen hinwollen, und bekommt endlich eine Chance.

Wie bekommt man das, was mich hier verzaubert, an den Spieltisch? Das ist nicht einfach. Ich muss darüber nachdenken.
« Letzte Änderung: 29.01.2019 | 23:20 von Chiarina »
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Re: HeroQuest Glorantha - ein Schicksalsbericht
« Antwort #34 am: 28.01.2019 | 10:24 »
Klingt zwar schön, aber wenig interaktiv.
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Offline Chiarina

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Re: HeroQuest Glorantha - ein Schicksalsbericht
« Antwort #35 am: 29.01.2019 | 01:16 »
Ja, kann sein, aber vielleicht erzählt im Ernstfall ja auch nicht nur der Spielleiter solche Dinge. Dann fände ich das in Ordnung (nein, sogar toll!). Erstmal abwarten, ob das wirklich zu einem Problem wird. Vielleicht erübrigt sich´s ja sowieso, weil ich gar keine Spieler finde!

-

Gerade ist es mir übrigens gelungen, den Font für die Glorantha Runen auf meinem Rechner zu installieren. Ich kann jetzt vorgefertigte Spielerfiguren auf eine Con mitbringen, bei denen ich die Runen vom Computer aus aufs pdf-Figurenblatt eintragen kann. Supi, oder?
« Letzte Änderung: 29.01.2019 | 07:09 von Chiarina »
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Offline Chiarina

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Proothos
« Antwort #36 am: 31.01.2019 | 01:50 »
Nach dem Schamanismus habe ich inzwischen auch die Runenmagie verstanden. Fehlt noch Zauberei und Lunare Magie... aber damit kann ich mir auch noch ein wenig Zeit lassen.

Montgomerys bisher veröffentlichten Abenteuer habe ich im Kasten. Sie gefallen mir bei aller Einfachheit gut, weil sie einerseits ganz elementare menschliche Themen aufbringen (Gehorsam, Tod, Liebe) mit denen jeder etwas anfangen kann, andererseits aber immer wieder auch dieses atavistische Bronzezeitfeeling aufkommen lassen.

Nebenbei bin ich gestern auch noch auf ein anderes HeroQuest Abenteuer im Netz gestoßen, eine Art Einführungsabenteuer für die "Sartar: Kingdom of Heroes" Kampagne. Es heißt "Return to Apple Lane" und ist zumindest für meinen Geschmack viel unattraktiver (...aber immerhin ein bisschen sandboxiger als Montgomerys Sachen).

Als nächstes will ich noch einmal die verschiedenen Probenmechanismen des Regelwerks durchgehen, dann werde ich einfach ´mal versuchen, mit Hilfe des Sartar Questionnaires und einem Blick auf das Einführungsabenteuer im Regelwerk einen Clan zu entwerfen und ein paar Spielerfiguren vorzufertigen.
« Letzte Änderung: 31.01.2019 | 14:50 von Chiarina »
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Offline Chiarina

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Anachorisi
« Antwort #37 am: 1.02.2019 | 18:26 »
Ich habe den fetten "Guide to Glorantha" erstanden und durchgeblättert. Das Ding ist sehr schön und man kann ihn wunderbar zum Krafttraining verwenden. Lesen werde ich ihn wohl nach und nach in kleinen Abschnitten.

Dann übersetze ich im Moment das HeroQuest cheat sheet von Glorantha.com und lese Abschnitt für Abschnitt in den Regeln die entsprechenden Passagen nochmal nach. Die Seitenangaben beziehen sich leider auf die vorige Ausgabe, aber so kompliziert ist das alles nicht. Ich finde die Passagen relativ schnell.

Ich habe außerdem endlich, endlich, endlich einen intensiveren Einblick in die "The eleven lights" Kampagne nehmen können. Es geht um einen kleinen Clan, der dort beheimatet ist, wo mehr oder weniger plötzlich der Krieg ausbricht. Gespielt wird nicht unbedingt irgendein oberster Heerführer, sondern eine Gruppe von Leuten zwischen den Fronten, die sehen muss, wie sie mit heiler Haut aus dem ganzen Wahnsinn wieder herauskommt. Die Kampagne enthält daher sowohl ganz alltägliche Stories wie den Viehdiebstahl beim Nachbarstamm, aber auch zwei mögliche Heldenreisen ins Jenseits, bei denen die Spielerfiguren die Götter um Unterstützung bitten können. Am Ende steht auch eine Schlacht auf dem Programm... narrativ wohlgemerkt! Ich habe die Kampagne relativ aufmerksam durchgeblättert und muss sagen: Es war Liebe auf den ersten Blick. Ich will diese Kampagne leiten! Mit diesem System!

Ich habe auch noch in ein paar andere HeroQuest Produkte geschaut und festgestellt, dass es noch ein paar Sachen gibt, um die ich wohl nicht herumkomme. Damit sind Entscheidungen gefallen. Zunächst die Einkaufsliste:

Sartar: Kingdom of Heroes
Sartar Compendium
The Coming Storm
The Eleven Lights

Die Sachen werde ich mir wohl so nach und nach zulegen. Die ersten beiden Veröffentlichungen gibt es allerdings nur noch als pdf... kennt jemand zufällig eine Quelle, über die man an die Print-Ausgabe der 2nd edition herankommt?

Als Vorbereitung werde ich doch keinen eigenen Clan erschaffen. Das ist sehr viel Arbeit und für meine Vorhaben auch gar nicht nötig. Ich werde vielmehr den "Clan des schwarzen Hirschen" von Montgomerys Blog als Hintergrund für das Einführungsabenteuer aus dem Regelwerk nehmen. Aufgrund meiner Übersetzungen kenne ich mich bei denen schon ganz gut aus. Nötig ist für das Einführungsabenteuer eigentlich nur eine Fruchtbarkeitsgöttin... und da Ernalda dort recht dominant ist, passt das wunderbar. Ich werde ein paar vorgefertige Spielerfiguren aus dem Clan des schwarzen Hirschen erschaffen, damt ich mal ein bisschen in die Praxis hineinkomme. Die nehme ich dann auf eine Con mit, auf der ich das Einführungsabenteuer anbiete. Vielleicht mache ich das auch zwei oder dreimal. Nebenbei lese ich dann meine neue Lektüre. Dann bin ich hoffentlich so weit drin, dass ich die Kampagne leiten kann.

Es geht los!
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Luxferre

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Re: HeroQuest Glorantha - ein Schicksalsbericht
« Antwort #38 am: 1.02.2019 | 18:29 »
Wenn Du in den Norden kommst, sag bitte Bescheid. A) ist es an der Zeit, dass wir uns mal treffen und B) würde ich unheimlich gern bei Dir spielen  :d

Offline korknadel

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Re: HeroQuest Glorantha - ein Schicksalsbericht
« Antwort #39 am: 2.02.2019 | 10:32 »
Die beiden Sartar Bücher bekommt man wirklich nur noch für sehr teuer Geld. Ich halte seit Monaten auf allen möglichen Plattformen nach ihnen Ausschau, es ist fruchtlos. Spiele mit dem Gedanken, das pdf drucken zu lassen....


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Offline Chiarina

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Etimasia
« Antwort #40 am: 5.02.2019 | 00:35 »
Das cheat sheet ist übersetzt... aufgrund der Seitenangaben für die ältere HeroQuest Ausgabe war das doch etwas komplizierter als zunächst gedacht. Ich habe dabei aber noch ganz ordentlich dazu gelernt... Die relevanten Regeln sind jetzt auf 6 Seiten eingedampft.

Dann habe ich angefangen Spielerfiguren vorzufertigen. Ich habe jetzt 6 Stück fertig.
1. Ängstlicher Viehhirte, der von der Geisterwelt angezogen wird, aber noch ein wenig vor den Konsequenzen scheut.
2. Rebellischer Jäger, der sich mit dem Clanhäuptling zerstritten hat. Er ist Eingeweihter im Kult des Sturmgottes und verehrt ihn in seinem Aspekt als Abenteurer.
3. Friedfertiger Schmiedegeselle, der vielleicht ein wenig zu gut für diese harte Welt ist.
4. Mann aus gutem Haus, der die Clanmiliz organisiert, einen Anteil Trollblut besitzt und ziemlich eiskalt und rücksichtslos seinen Aufstieg plant. Auch er ist Eingeweihter im Kult des Sturmgottes, verehrt ihn aber in seinem Aspekt als Herrscher.
5. Etwas selbstverliebte, hübsche Schneiderin mit Falkenvertrautem und magischem Sprühregenstab.
6. Reichlich naive Eingeweihte der Erdgöttin mit ein paar Heilkräften und noch ein, zwei anderen hübschen Zaubern.

Ich habe keine Ahnung, wie gut diese Figuren im Vergleich mit anderen sind. Vermieden habe ich aber jedenfalls superspezialisierte One-Trick-Ponys. Die Spielerfiguren sind nicht allzu exotisch, haben aber ihre Eigenheiten und bieten auch die Möglichkeit für ein paar gruppeninterne Dramamomente. Ich hoffe, ich komme damit irgendwie durch eine Proberunde.

Meine Lieblingsphase bei der Figurenerschaffung ist übrigens die Zuteilung der Runen. Wenn da lediglich durch die Auswahl von drei Runen der komplexe Charakter der Spielfigur, ihre magischen Möglichkeiten und ihre potentiellen Kultzugehörigkeiten im religiösen Leben der Gemeinschaft bestimmt werden, entsteht in mir sehr schnell eine konkrete Vorstellung von der Figur.

Als nächstes werde ich mir das Einführungsabenteuer vorknöpfen und Szene für Szene durchgehen. Ich will ausprobieren, wie es sich anfühlt, wenn meine vorgefertigten Figuren auf die Szenen treffen und irgendwelche Proben ablegen müssen. Vielleicht erkenne ich dabei auch, dass ich bei den Figuren noch irgendetwas nachjustieren muss, mal sehen.

-

@ korknadel: Ja, wahrscheinlich läuft´s auf die pdf hinaus. Montgomery hat ein einziges Mal irgendetwas von "Warten bis zur Neuauflage" geschrieben. Die ist aber nicht in Sicht, oder?

@ Luxferre: Würde mich auch freuen, mal gemeinsame Sache zu machen. Ich werd´ mir deinen freundlichen Satz auf jedenfall merken... blöderweise ist bei mir gerade eine Gelegenheit für einen Trip nach Husum kurz vor Ostern geplatzt... trotzdem wird´s sicher nochmal ´ne Möglichkeit geben!
« Letzte Änderung: 5.02.2019 | 09:30 von Chiarina »
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Offline korknadel

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Re: Etimasia
« Antwort #41 am: 5.02.2019 | 07:31 »
@ korknadel: Ja, wahrscheinlich läuft´s auf die pdf hinaus. Montgomery hat ein einziges Mal irgendetwas von "Warten bis zur Neuauflage" geschrieben. Die ist aber nicht in Sicht, oder?

Wenn ich dran denke, frage ich Jason Durall heute Abend mal, ob der was weiß über irgendwelche Neuauflagenpläne.

Deine Heroengruppe finde ich gut, aus der kann was werden.  :d

Ich habe mich mit Heroquest ja noch nicht so richtig befasst, kenne die Runen deshalb nur aus RQ:G, aber dort finde ich dieses Konzept auch richtig gut.
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Askisi
« Antwort #42 am: 9.02.2019 | 22:15 »
Seit einigen Tagen beschäftige ich mich mit dem Einführungsabenteuer. Ich übersetze es, passe es an Montgomerys "Clan des schwarzen Hirschen" an und staffiere es ein wenig aus. Das ist gerade am Anfang des Abenteuers nicht ganz ohne. Bis die Spielerfiguren mal im Geschehen sind, müssen doch eine ganze Menge Dinge vorab geklärt sein.

Das Abenteuer liefert schon relativ bald einen ziemlich heftigen Kampf. Ich habe keine Ahnung, wie detailliert ich diesen Kampf im Ernstfall gleich zu Beginn eines Einführungsabenteuers ausspielen werde, aber hier bei mir zu Hause verwende ich ihn einfach mal als Gelegenheit für eine Probe. Ich nehme meine vorgefertigten Spielerfiguren und versuche mich an einem "extended group contest". Das ist so in etwa das Höchste an komplexer Konfliktresolution, die das Regelwerk zu bieten hat. Ich nehme einen Notizzettel, beginne mir die Szene vorzustellen, schaue mir die Möglichkeiten der Spielerfiguren an... und stelle fest, dass ich doch noch ziemlich unsicher bin.

1. Zwei Sorten Angreifer fallen über ein dörfliches Fest her. Verwende ich für beide Sorten dieselbe Schwierigkeit oder kann ich innerhalb eines Kampfes auch unterschiedliche Schwierigkeiten anlegen? (Ich entscheide mich erstmal für Letzteres).
2. Wie genau sieht der Unterschied zwischen einem "Augment" (so etwas wie "Vorteil erschaffen" bei Fate) und einem "Assist" (befreundete Spielerfigur unterstützen) aus? Wann ist welches Vorgehen sinnvoller?
3. Welche Boni gelten nur für den nächsten Wurf, welche bis zum Ende der Szene (oder noch länger...)?
4. Was passiert, wenn eine Spielerfigur ausgeschaltet wurde?

Ich erkenne auch, dass ich relativ viele weiche Entscheidungen treffen muss. Die Kampfsituation umfasst viel mehr Figuren als die Spielerfiguren und ihre Gegner. Was geschieht mit den Gegnern von Spielerfiguren, die sich erfolgreich aus dem Kampfgeschehen gelöst haben (und den Kämpfenden aus einiger Entfernung Unterstützung zukommen lassen möchten)? Behaupte ich einfach, dass sich diese Gegner im Kampf irgendwelchen anderen Dorfbewohnern zuwenden (damit wären sie dann für den Kampfverlauf irrelevant) oder schlage ich sie als Gegner den Spielerfiguren zu, die sich weiter im Kampf beteiligen?

Ich treffe ein paar Entscheidungen, schlage Tabellen nach, lese in meinem Cheatsheet, bin aber auch oft noch unsicher. Nur das Würfeln an sich - das merke ich - geht ziemlich flott von der Hand. Wenn ich da etwas Routine gewinne, lassen sich selbst solche "extended group contests" sicherlich relativ flott entscheiden. Insgesamt lässt mich der Kampf etwas unsicher zurück.

Trotzdem übersetze ich erstmal weiter und gelange zu einer optionalen Szene, die im Regelwerk nur ganz knapp beschrieben ist. Ich denke darüber nach, wie ich damit umgehe und wie ich die Szene im Ernstfall möglicherweise ausgestalte. Mir fällt eine Szene aus einem Abenteuer von Montgomery ein, die sich ganz gut verwenden ließe, die ich aber noch ein wenig bearbeiten müsste. Ich schaue nochmal in Montgomerys Blog und stelle fest, dass er inzwischen den fünften Teil seiner "Six seasons in Sartar" Kampagne veröffentlicht hat. Daraufhin beschließe ich, meine Arbeit am Einführungsabenteuer zu unterbrechen. Montgomerys Abenteuer vermitteln mir so viel vom praktisch verwertbarem Settinghintergrund und auch einige Regeldetails, dass ich beschließe, auch diesen Teil seiner Kampagne zu übersetzen.

Sein neu veröffentlichter Teil der Kampagne liegt chronologisch gesehen direkt vor dem bereits erwähnten Initiatonsszenario. Der Übergang ist allerdings ein wenig holprig. Ich nehme an, dass das zuerst und für sich veröffentlichte Initiationsszenario ein früherer Entwurf Montgomerys ist und er das Abenteuer für seine aktuelle Spielrunde noch etwas bearbeiten wird. Genau das hat er auch bei der Ausarbeitung des Hintergrunds getan. Dennoch freue ich mich, dass sich der Handlungsbogen langsam dem Ende zuneigt. Die Tragödie, die er da anbahnt, steht quasi direkt vor der Tür.

Eben habe ich die Übersetzung der Episode beendet und kann mich damit wieder dem Einführungsabenteuer zuwenden. Bevor ich das tue, werde ich mich allerdings noch ein wenig mit meinen Problemen aus meinem Probekampf beschäftigen. Das muss noch sicherer werden!
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Boetheia
« Antwort #43 am: 10.02.2019 | 23:32 »
Ich habe einen zweiten Probekampf durchgeführt, der besser gelaufen ist. Ich hoffe, dass ich nach ein, zwei weiteren Tests fit bin. Zum ersten Mal in meinem Rollenspielerleben fände ich es ganz gut, ich könnte mir mal ein HeroQuest "Let´s Play" anschauen. Mal sehen, ob´s so etwas gibt.

Auf die meisten meiner offenen Fragen habe ich Antworten gefunden:

Unterschiedliche Schwierigkeiten innerhalb von einfachen Gruppenproben sind möglich. Dann sollten sie wohl auch für ausgedehnte Gruppenproben möglich sein.

Schaden fällt erst am Ende einer ausgedehnten Probe an. Ausgeschaltete Spielerfiguren kippen wohl einfach um. Bei einer ausgedehnten Probe kann man dann nach dem Kampf anhand ihrer erlittenen Entscheidungspunkte bestimmen, wie übel es sie erwischt hat.

Wie lange Boni oder Mali gelten, ist von Fall zu Fall verschieden. In der Regel gelten sie für eine Situation oder eine Probe. Interessant ist, dass im Falle einer ausgedehnten Probe die Modifikatoren für die gesamte Probe, also durchaus für mehrere Würfe, gelten. Das musste ich mir erstmal bewusst machen.

Die Geschichte mit den Assistenten und den Vorbereitungsboni (augments) ist auch nicht so leicht. Vorbereitungsboni werden tendentiell durch einen etwas niedrigeren Widerstand durchgeführt. Wenn sie gelingen, können sie einen ganz ordentlichen Bonus auf die Fertigkeit geben. Eine Spielerfigur kann aber für jeden Test nur maximal einen von ihnen bekommen.
Ein Assistent senkt im Erfolgsfall den Widerstand, gegen den eine Spielerfigur würfelt. Mehrere Assistenten sind möglich. Ein Assistent kann aber auch Unheil anrichten und je mehr Assistenten eine Spielerfigur hat, desto wahrscheinlicher ist das.

Dann habe ich am Einführungsabenteuer weitergearbeitet. Unter anderem habe ich meine allererste selbstgeschriebene Szene auf Glorantha verfasst. Es geht darum, dass die Statue Erlandas, der Erd- Fruchtbarkeits- und Harmoniegöttin, nicht mehr von göttlichem Leben erfüllt ist. Die Göttin hält nicht länger ihre schützende Hand über das Tal. Ich wollte nur eine kleine Szene zur Veranschaulichung des Problems haben, in der sich vielleicht ein kleiner Gesprächsanlass bietet. Die Szene beginnt mit der Spielerfigur des Schmiedegesellen Arn. Hier ist sie:

Zitat
Eisgang auf dem Hirschlauf

Es ist der Windstag der Zwietrachtwoche zu Beginn der Dunkelzeit. Im Gemeinschaftsraum der Schmiede Harvarr Horvikssons steht Gytir Eggenwirt, der Vorsteher des Hofes Talpforte am Südende des Clangebiets. Er ist mit einer Handvoll Männern gekommen um Arn und die anderen Bewohner der Schmiede um Hilfe zu bitten. „Auf dem Hirschlauf ist Eisgang. Ihr wisst, dass das gefährlich ist. Die Eisblöcke verkanten sich am Abfluss des Flusses und erzeugen eine Überschwemmung. Wir brauchen Leute, die uns helfen die Brocken zu zerhacken.“ Harvarr brummt und holt den wärmsten Mantel, den er besitzt. Die anderen Männer des Hauses folgen seinem Beispiel und rüsten sich mit Werkzeug aus. Gytirs Miene bleibt allerdings trotz der Hilfsbereitschaft wie versteinert. Auf dem Weg zum Ende des Tals schließen sich ihnen ein paar weitere Dorfbewohner an. Allzu viele sind es nicht. Den Männern weht ein eisiger Wind entgegen. Nach einer kurzen Phase Tauwetter ist das Wetter wieder schlechter geworden und ein scharfer Wind bläst ihnen Eiskristalle ins Gesicht. Am Ziel angelangt hält Harvarr inne. Er schaut zu den anderen Helfern, die sich bereits am Flussufer an den treibenden Eisblöcken zu schaffen machen und spricht zu Gytir: „Sind das alle? Wenn du nicht mehr Männer hast, werden wir den ganzen Tag brauchen!“ Gytir antwortet finster: „Ich habe in allen Höfen bis zur Hügelfeste um Hilfe gebeten und meine Männer auch im Dorf die Runde machen lassen. Die Resonanz ist gering. Es wird behauptet, die drohende Überschwemmung sei mein Problem. Die nördlicher gelegenen Häuser seien nicht in Gefahr.“ „Und der Clan?“, fragt Harvarr. Gytir zuckt mit den Schultern. Seine Augen blitzen wütend, dann greift er zu einem großen Hammer, mit dem er dröhnend auf die Eisbrocken am Flussufer einschlägt.

Spielerfiguren, die im Dorf oder südlich von Hügelfeste leben, können entscheiden, ob sie hier anwesend sind und sich dann mit Arn über die Situation austauschen. Um den Tag ohne Erkältung zu überstehen ist eine einfache Probe niedriger Schwierigkeit [ 8 ] nötig.

Ein Krisenwurf für die Moral des Clans [ 9W ] gegen einen Widerstand von [ 2W ] fällt an und zeigt, wie schwierig es nach Erlandas Verschwinden geworden ist, die einzelnen Mitglieder des Clans zu gemeinsamem Handeln  zu bringen.

Irgendwie freue ich mich über diese kleine, winterliche Szene.
« Letzte Änderung: 10.02.2019 | 23:50 von Chiarina »
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Paramoni
« Antwort #44 am: 17.02.2019 | 20:54 »
Es ist vollbracht! Ich habe das Einführungsabenteuer beendet.

Wesentliche Bearbeitungsschritte:
- Die ersten drei Szenen wurden durch Erweiterungen und hinzugefügte Szenen etwa verdreifacht. Schwerpunkte liegen dabei bei der Darstellung des Clanlebens und bei der Beantwortung der Frage "Warum-gerade-wir?". Es ist jetzt eindeutig, warum gerade diese Spielerfiguren. Allerdings ist dadurch auch eine Auseinandersetzung dazu gekommen.
- Die Abenteuerhandlung wurde an Montgomerys Beschreibung des Clans des schwarzen Hirschen angepasst.
- Es wurden relativ viele Anknüpfungspunkte an die Backgrounds der vorgefertigten Spielerfiguren eingebaut.

Zwei Fragen bleiben:
1. Noch immer ist das Abenteuer relativ linear. Lassen sich trotzdem die Spieler zu einer aktiven Teilnahme motivieren?
2. Wie lang dauert dieses erweiterte Abenteuer inklusive Regelkurzvorstellung und Einweisung ins Setting jetzt?
Antwort: Abendslot beantragen und einfach ´mal auf Risiko gehen.

Ein schönes Detail des Abenteuers ist mir erst in den letzten Tagen bewusst geworden. HeroQuest ist ja ein System, in dem alle Arten von Konfliktsituationen auf denselben Mechanismus zurückgeführt werden. Von daher ist es gar nicht nötig, dass ein zünftiger Showdown unbedingt eine Kampfszene enthalten muss. Andere Herausforderungen können genau so spannend sein. Und so ist es auch in diesem Einführungsabenteuer: der Showdown ist... eine Überredungsszene. Die Gesprächspartnerin der Spielerfiguren ist allerdings eine Göttin. Mal ´was anderes, finde ich.

Wie geht es weiter? Ich muss noch brauchbare Figurenblätter erstellen, auch eine Karte des Tals wäre nicht schlecht (Montgomerys Karte ist leider klein und pixelig). Dann werde ich das Abenteuer einmal durchwürfeln. Und dann, glaube ich zumindest, bin ich soweit. Vielleicht schaffe ich´s bis zum Cave-Con.
« Letzte Änderung: 18.02.2019 | 06:00 von Chiarina »
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Prospatia
« Antwort #45 am: 23.02.2019 | 00:01 »
Ich bin wieder ´mal ein paar Schritte weiter.

Die Figurenblätter für die Testrunde sind fertig. Ich habe zusätzlich zu den Angaben auf dem normalen Charakterbogen noch Kurzinformationen zu den Runen der einzelnen Figuren hinzugefügt. Notwendige Settingerklärungen habe ich bereits am Anfang des Abenteuers vermerkt. Im Prinzip bedeutet das, dass ich potentiellen Spielern zu Beginn noch kurz etwas über den zentralen Probenmechanismus erzählen muss. Auch ein Hinweis über die variable Anwendbarkeit der Fertigkeiten kann nicht schaden. Dann schauen sich die Leute den Charakterbogen an und es kann losgehen.

Mein letzter Würfeltest hat mir nochmal ein wenig Sicherheit gebracht. Nachdem ich das Einführungsabenteuer noch einmal von vorn bis hinten durchgewürfelt habe, war ich allerdings etwas angeödet und musste mir erst nochmal klar machen, dass ich diesen Probenmechanismus lerne, um Verzögerungen im Spiel zu vermeiden. Ich lerne nicht das Spiel, weil der Probenmechanismus so irrsinnig sexy ist! (Momente, in denen mich manchmal meine Vergangenheit wieder einholt).

Montgomery hat inzwischen das Initiationsabenteuer für seine laufende Kampagne "Six seasons in Sartar" veröffentlicht und ich habe es bereits übersetzt. Es ist eine Bearbeitung der alten Version und möglicherweise noch ein bisschen näher am aktuellen Quellenmaterial dran. Er hat angekündigt am 10. 3. den letzten Teil zu veröffentlichen. Damit wäre seine kleine HeroQuest Growing-Up-Kampagne abgeschlossen. Ich bin sehr gespannt.

Ich habe bei der Übersetzung zum ersten mal nach einer untergegangenen Gottheit forschen müssen, die im Grundregelwerk nicht aufgeführt ist (Vadrus). Da habe ich mir meinen dicken "Guide to Glorantha" geholt und ein bisschen gesucht... insbesondere natürlich Götterpantheons nachgeschlagen. Das war meine erste praktische Nutzanwendung des Guides und ich bin ganz zufrieden.

Schließlich fallen mir hin und wieder noch ein paar Fragen ein. Manches muss ich nochmal wiederholen:
Wie war das noch mit der Übereinstimmung der Runen einer Gottheit und eines Gläubigen, wenn letzterer zaubern will?
Und wie funktioniert eigentlich nochmal "Heilung" (oder besser gesagt: die Beseitigung von Konsequenzen)?
Ich habe auch gedacht, es wäre vielleicht nicht schlecht, nach meinem ziemlich chaotischen Erstleseversuch der Regeln und meinen ganzen Bemühungen über Montgomerys Blog, Cheat sheets und Errata von www.glorantha.com und Zusammenschreiben einzelner Bereiche, das Regelwerk mit meinem dazugewonnen Verständnis nochmal ein zweites Mal komplett zu lesen. Damit habe ich gerade begonnen.

Insgesamt sieht´s so aus, als wäre ich relativ gut in der Zeit.
« Letzte Änderung: 23.02.2019 | 12:34 von Chiarina »
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Offline Chiarina

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Paraskeva
« Antwort #46 am: 1.03.2019 | 17:23 »
Gestern habe ich einen Spielleitersichtschirm für HeroQuest gebastelt. Auf der Innenseite sind alle Tabellen des Regelwerks in deutscher Übersetzung. In einigen Fällen habe ich auch Tabellen möglichst sinnreich zusammengeschrieben und die Überschriften präzisiert. Auf der Außenseite sind zwei stimmungsvolle Gemälde und die neue Karte der Drachenpass Region.

Ich muss gestehen, dass ich die Illustrationen für HeroQuest und Glorantha größtenteils nicht so mag. Die farbigen Bilder sind mir meist zu bunt und quietschig. Unter den schwarz-weißen gibt es ein paar, die ich gut finde, viele aber wirken auch ein bisschen skizzenhaft und schrabbelig wie ich es für dieses Spiel nicht so geeignet finde. Da habe ich mich auf die Suche begeben und bin auf den russischen Maler Wasnezow gestoßen. Die beiden Bilder, die ich ausgesucht habe, finden sich hier.

Ich habe das in letzter Zeit öfter, dass ich etwas herstellen muss, um in einem Spiel richtig drin zu sein. In der Regel reicht eine Übersetzung. Als ich dann aber für dieses seltsame System meinen eigenen Spielleiterschirm auf dem Tisch stehen hatte, habe ich mich schon sehr gefreut. Er ist in grün und gold gehalten, ein bisschen wie mein W20.

Immer wieder klären sich noch ein paar Kleinigkeiten in den Regeln für mich. Gestern beispielsweise ist mir der Unterschied zwischen Konflikten mitten im Abenteuer (rising action) und im Showdown (climactic scene) klarer geworden. Immer wieder gibt´s allerdings auch Momente, wo ich einen Moment lang ganz durcheinander bin und es scheint, als müsse ich von vorn anfangen... eigentlich ein deutliches Zeichen, dass ich langsam einen Praxistest brauche.

Und dann war da noch mein etwas unglücklicher Versuch, mich beim Cave Con als HeroQuest Spielleiter anzumelden: Formular ausgefüllt > Korrektur gelesen > ah, da muss noch etwas verändert werden! > korrigiert > return gedrückt > Hoppla, das war´s schon! Was ist jetzt eigentlich bei den Veranstaltern angekommen? > Nochmal nachsehen wollen > Programm ist noch nicht veröffentlicht... aah!

Eben schaue ich sicherlich zum sechsten oder siebten Mal nach und stelle fest, dass das Programm endlich steht. Meine Anmeldung ist drin (9. 3., Samstag abend, 20:00 Uhr) und sieht ganz normal aus... vielleicht nicht spektakulär, aber brauchbar. Ich denke, das kann ich so stehen lassen.

Eigentlich muss ich jetzt nur noch mein Zeug ausdrucken und vielleicht noch eine Karte vom Tal des schwarzen Hirschen zeichnen, dann kann der Con kommen.
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Offline Colgrevance

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Re: HeroQuest Glorantha - ein Schicksalsbericht
« Antwort #47 am: 1.03.2019 | 17:48 »
Schade, dass der Con so weit weg ist - HeroQuest Glorantha steht auch auf meiner "in diesem Leben noch erledigen"-Liste.   :'(

Ich wünsche dir viel Spaß und bin schon auf den Erfahrungsbericht gespannt!

Offline Chiarina

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Kairos
« Antwort #48 am: 9.03.2019 | 09:44 »
Mein Bündel für den Cave Con ist gepackt.

Regeln, Einführung, Figurenblätter, zusammengeschriebene Regeln zur Magie, Cheatsheet, Spielerfigurenübersicht, Kalender, Clanbeschreibung, Abenteuer, lokale Karte, Sichtschirm, Würfel, Marker für Heldenpunkte und Datumsanzeiger... ach ja, und natürlich der Wegweiser für die Anreise.

Konkurrieren werde ich mit Starfinder, No Return, Changeling, Erps, Pulp Cthulhu und Degenesis Rebirth. Na, mal sehen. Ich brauche ja glücklicherweise nicht den ganzen Con.

Den größten Kampf trage ich allerdings gerade gegen meinen latenten Autismus aus. Aber doch... ich werde schon hinfahren. Was sollte das Ganze, wenn ich so eine Gelegenheit verstreichen lasse?

Vorgestern habe ich den Leuten von Humakt e.V., der deutschen HeroQuest Gesellschaft, noch eine kurze email geschickt und ihnen erzählt, dass ich auf dem Cave Con eine Einführungsrunde halten will. Eben bekomme ich immerhin eine Kurzantwort, in der steht, dass mir die Leute demnächst etwas ausführlicher antworten werden. Ich nehme das mal als Wink des Schicksals.

Irgendwie muss ich noch in den Erzähl-Modus hineinfinden. Derzeit sitze ich hier zuhause, eine Tasse Kaffee in der Hand. Draußen versucht gerade die Sonne durch die Wolkendecke zu brechen. Manchmal gelingt das, dann wird sie wieder verdeckt: durchaus ein eindrucksvolles Lichterspiel. Ich schaue hin und denke an Orlanth und Ernalda, an den Drachenpass, den weißen Geisterhirsch und an Hroka, Gorba und die anderen von mir vorbereiteten Spielerfiguren. Ich denke daran, dass die auch noch keine Ahnung haben, was ihnen heute möglicherweise bevorsteht.

Ein paar gedrückte Daumen würden mich freuen.
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Luxferre

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Re: HeroQuest Glorantha - ein Schicksalsbericht
« Antwort #49 am: 9.03.2019 | 09:51 »
Du bist doch schon dermaßen tief immersiert (?), das kann doch nur gut werden  :d