Autor Thema: [Nocturnum-Kampagne]Frage zu Dinner-Szene in "Offenbarungen"  (Gelesen 968 mal)

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Tegres

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Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei, die Nocturnum-Kampagne vorzubereiten und an viele Stellen zu modifizieren, um ihre vielen Problem zu lösen (Railroading, Deus ex Machina, Monster of the Week, etc.). Da hat mich ganz schön der Ehrgeiz gepackt.  ::) :D

Ich bin nun bei der Überarbeitung von "Offenbarungen" angelangt. Da in meiner Version "Eine Familienangelegenheit" gestrichen ist, fällt auch Pater Cartier weg. Die Investigatoren werden also nicht Schritt auf Tritt von TemCo überwacht. Dennoch würde ich den Killer im Restaurant, wenn sich die Investigatoren mit Francis Shepherd vom Tempel des Neuen Mondes treffen, beibehalten. Dieser kann den Investigatoren durch Unachtsamkeiten gefolgt sein oder er überwacht gar nicht die Investigatoren sondern den Tempel des Neuen Mondes.
Meine Frage ist: Wie habt ihr den Killer gehandhabt? Laut Kampagnentext tötet er nur Francis Shepherd. Die Investigatoren sind ihm anscheinend egal. Das finde ich sehr merkwürdig, schließlich stuft TemCo die Investigatoren ja bereits als Gefahr ein. Klar will TemCo sie eigentlich lebendig fangen, um etwas über mögliche Hintermänner und Kontakte zu erfahren, doch warum sollte TemCo im Zweifel darauf verzichten, auch die Investigtoren kaltzustellen? Der Hitman sollte es also auch auf sie angelegt haben.

In meiner Variante würde ich den Angriff des Killers ganz regelkonform ausspielen. Die Charaktere sollte bei einer erfolgreichen schweren Probe auf Verborgenes erkennen oder Psychologie bemerken, dass der Kellner mit dem Servierwagen sie angreifen will. Dann wären sie nicht überrascht, sondern handeln entsprechend ihrer GE ganz normal in der ersten Runde des Kampfes. Gleiches gilt für Francis Shepherd. Er sollte allerdings einen Nachteilswürfel bekommen, da er gerade einsetzt, den Investigatoren etwas wichtiges zu erzählen, und daher sehr konzentriert ist. Der Kellner wiederum hat statt einer normalen Postole eine Maschinenpistole und versucht, mit einer Salve sowohl Franics Shepherd als auch die Investigatoren umzubringen. In der ersten Runde wird er also schießen. Wenn Francis Shepherd noch leben sollte, wird er in der zweiten Runde in den Nahkampf gehen, um gezielt ihn auszuschalten, da er am meisten zu wissen scheint. Ist Francis Shepherd hingegen erschossen worden, flieht er in der zweiten Runde. Dann geht der Kampf in eine Verfolgungsjagd über.

Was haltet ihr davon? Ich denke, dadurch ist die Szene logischer und vor allem offen von ihrem Ausgang. Das Handeln der Investigatoren spielt eine entscheidende Rolle. Wenn sie es schaffen, Francis Shepherd zu retten, kann er ihnen verraten, dass TemCo nicht ausschließlich in Tibet Anlagen besitzt, sondern auch in der Wüste Gobi. Francis Shepherd könnte sogar ein interessanter Ersatzcharakter für einen ausfallenden Investigator darstellen. Er ist ein loyaler Anhänger des Tempels des Neuen Mondes. Allerdings schuldet er den anderen Investigatoren auch sein Leben.
Die einzige Frage, die sich mir weiterhin stellt, ist, warum der Killer überhaupt fliehen sollte, bevor er nicht auch die Investigatoren ausgeschaltet hat. Ein Grund kann natürlich sein, dass er realistisch keine Chance gegen vier andere, halbwegs trainierte Personen hat. Da die Investiagtoren eigentlich von TemCo befragt werden soll, ist es nicht schlimm, wenn sie am Leben bleiben. Der Hitman rettet daher sein eigenes Leben, um später zuschlagen zu können. Macht das Sinn?

Ich bin gespannt auf eure Ideen.

Schöne Grüße
Tegres

Offline Der Läuterer

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Kurze Rückfrage.
Auf Grundlage welcher Version arbeitest Du gerade?
Es gibt eine dt. und zwei engl. Versionen, wenn ich mich nicht irre.
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Tegres

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Auf Grundlage der deutschen. Pegasus durfte damals anders bei Chaosium-Produktionen keine inhaltlichen Änderungen vornehmen. Die hätten der Kampagne aber sehr gut getan. Die deutsche sollte also mit den englischen Versionen identisch sein.

Offline Der Läuterer

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Wäre ich ein Killer, würde ich das Ziel mit einem 'Unfall' entfernen wollen.
Unglücke geschehen: Treppensturz, vor die U-Bahn fallen, von Bus oder Lkw überfahren werden.

In eine Situation, in der ich eine Gruppe angreifen müsste, die mutmasslich gefährlich ist, würde ich mich als Killer gar nicht erst begeben. Ein Verhältnis von 5:1 macht selbst den Vorteil eines Überraschungsangriffs wett. Die Chancen stünden schlecht.

Liesse sich die Situation nicht vermeiden, würde ich mit Handlangern arbeiten, denen ich mich hinterher entledigen würde. Diese können entweder eingreifen oder sie dienen der Ablenkung.

Als Waffe würde ich eine verkürzte Repetier-Schrotflinte wählen; der kurze Lauf erhöht die Streuwirkung. Dazu eine möglichst grosse Körnung (wahlweise 00 Schrot) nebst Schalldämpfer.
Jede 00 Schrotkugel entspricht einer .38 Patrone, von denen 9 in einer Hülse sind.
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Tegres

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Einen Unfall arrangieren geht nicht, da der Hitman gerade das Gespräch zwischen den Investigatoren und ihrem Kontakt belauscht, und sehr schnell verhindern muss, dass es zu einem Informationsaustausch kommt. Daher fallen auch andere Waffe raus, da er diese in der Kürze der Zeit nicht besorgen könnte.

Ich würde gerne recht nah am Abenteuer bleiben, da mir die Szene an sich gut gefällt. Ich will sie bloß etwas logischer gestalten.

An diejenigen, die die Kampagne schon gespielt haben: Wie lief die Szene bei euch ab?

Offline Der Läuterer

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Der Killer wartet ab und schreitet erst zur Tat, wenn sich beide Parteien wieder getrennt haben. Dann versucht er anschliessend sich der Chars zu entledigen.
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Tegres

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Das funktioniert leider nicht. Er muss aus seiner Sicht schon während des Gesprächs einschreiten, da er verhindern muss, dass der Kontakt den Investigatoren bestimmte Informationen zukommen lässt.

Offline Der Läuterer

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Er kann seinem Auftraggeber ja sagen, dass er zu spät kam und der Plan geändert werden musste.
Schliesslich haben NSCs auch einen Selbsterhaltungstrieb.
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Tegres

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Danke Läuterer, aber die Vorschläge sind mir zu weit weg von der ursprünglichen Szene weg. Wie gesagt, ich möchte mich gar nicht weit vom eigentlichen Kampagnentext entfernen. Ein Auflauern des Killers auf die Investigatoren finde ich außerdem zu fies. Da ist die Wahrscheinlichkeit zu groß, dass mindestens ein Investigator ohne Chance auf Gegenwehr stirbt.

Offline Kurna

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Mit einer Maschinenpistole hat man bei einem überraschenden Angriff ja durchaus auch eine Chance gegen eine Überzahl. So abwegig ist es also gar nicht, das der Killer es versucht.
"Only the good die young. The bad prefer it that way." (Goblin proverb)

Offline Sir Markfest

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Einen Unfall arrangieren geht nicht, da der Hitman gerade das Gespräch zwischen den Investigatoren und ihrem Kontakt belauscht, und sehr schnell verhindern muss, dass es zu einem Informationsaustausch kommt. Daher fallen auch andere Waffe raus, da er diese in der Kürze der Zeit nicht besorgen könnte.

Ich würde gerne recht nah am Abenteuer bleiben, da mir die Szene an sich gut gefällt. Ich will sie bloß etwas logischer gestalten.

An diejenigen, die die Kampagne schon gespielt haben: Wie lief die Szene bei euch ab?

Ja, der Killer musste schnell handeln, und er hat auf den Überraschungsmoment der Gruppe gebaut. Also schnell den Informanten erschossen und dann so rasch wie möglich raus aus dem Restaurant. Bis die Gruppe das erfasst, aufspringt usw., da hat der Killer schon einen guten Vorsprung.