Autor Thema: Blues Für Marnie  (Gelesen 6333 mal)

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Offline Der Läuterer

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Blues Für Marnie
« am: 2.02.2019 | 11:06 »
Vor kurzem war ich als Spieler bei BLUES FÜR MARNIE, aka DEAD MAN STOMP, dabei.

Das Original hat 9 Seiten, wurde von Chaosium aber kürzlich überarbeitet und auf 26 ??? Seiten aufgebohrt - eine Methode, die ich bekanntermassen überhaupt nicht liebe.

Die dt. Version hatte bislang 13 Seiten und wurde nur marginal erweitert.

Das Szenario, obwohl bereits recht alt (1989), wird immer noch sehr gelobt.

Ich war nicht wirklich überzeugt.

Die Rassendiskriminierung im Spiel umzusetzen, ohne die Gruppe zu sprengen, und somit in klein-klein Aktionen zu zerfransen, ist völlig unmöglich.

Spieler loben das Spiel im Netz, wobei das Railroading dabei kaum Erwähnung findet. Zugegebenermassen macht Railroading manches einfacher... aber okay, das wäre jetzt mein subjektives Kolorit.

Wie lief das Spiel bei Euch?
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Maischen

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Re: Blues Für Marnie
« Antwort #1 am: 2.02.2019 | 11:16 »
Zunächst einmal ist Railroading für mich per se neutral.

Wir haben das Abenteuer mit ausschließlich weißen Investigatoren gespielt - und zwar als Prolog für ein anderes Abenteuer. Ich habe Blues für Marnie also in der Mitte aufhören lassen und dann ein anderes Abenteuer angefangen (der Übergang fiel keinem auf).

Wie kam es an: Gut! Das Abenteuer lebt von der Stimmung, der Musik. - Ich glaube, es wäre auch gut weitergegangen, wenn ich es weiter gespielt hätte. Ich habe den letzten Teil ja nicht weggelassen, weil ich den schlecht fand, sondern weil ich das Abenteuer als einen Einstieg in ein anderes Abenteuer für geeignet befunden habe (schade - jetzt ist es für die Runde natürlich verbraucht; es sei denn ich kann das Ende noch irgendwoanders ranklatschen, was aber ungleich schwieriger werden dürfte).

Offline Der Läuterer

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Re: Blues Für Marnie
« Antwort #2 am: 3.02.2019 | 09:50 »
Zunächst einmal ist Railroading für mich per se neutral.
Beim Railroading ist es nicht das Abarbeiten von Szenen, in welche die Chars nacheinander geraten, was mich stört.
Das schränkt die Spieler in ihren Handlungen zwar ein, ist m.M.n. aber auch nicht generell abzulehnen.

Es ist vielmehr der geskriptete Ausgang von Szenen, ohne das der Plot auf mögliche Variablen eingeht, was ich ablehne. Ich empfinde es als nicht akzeptabel, wenn die Spieler durch den Plot am Nasenring geführt werden.
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Offline Case

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Re: Blues Für Marnie
« Antwort #3 am: 3.02.2019 | 10:40 »
Das war eines meiner ersten Abenteur aus der CoC 5E. Diskriminierung war kein Thema und sowohl die Eröffnungszene, als auch das Ende (Er hat was in der Hand und wir befinden uns wo genau? Oh ...) sind in schöner Erinnerung geblieben. Vermutlich ist das Abenteuer heute eher etwas schwieriger zu spielen.

Es war in seiner Urfassung ein gutes Einstiegsabenteuer, wie die anderen aus dem 5E Buch auch. Ob man das dann noch auf dreifache Länge bringen muss, mag man allerdings bezweifeln.

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Re: Blues Für Marnie
« Antwort #4 am: 3.02.2019 | 10:56 »
Ich habe es Anfang der 90er jahre als Pulp-Abenteuer mit HERO System geleitet - und der Rassismus kam durchaus vor. Die Spieler waren über das Verhalten der Polizei zum Tod vieler Schwarzer überrrascht/ leicht schockiert und machten sich sodann an die Lösung des Abenteuers.

An eine "Eisenbahnfahrt" kann ich mich nicht erinnern, insgesmat erinnere ich  mich nur an wenig Einzelheiten, aber es war ein gelungenes Szenario, von dem in meiner Gruppe keiner mehr spricht - aber ich leitet so viele so gute Abenteuer und Kampagnen, dass man sich nicht an alle helleuchtenden Supernovas erinnern kann ...   8)

Im Ernst: Schönes Abenteuer mit Zeitkolorit, das bestimmte Aspekte der Wirklichkeit der 20er/30er Jahre in Harlem einfängt und stimmungsvoll zum Abenteueraufhänger macht.


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Offline Der Läuterer

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Re: Blues Für Marnie
« Antwort #5 am: 3.02.2019 | 19:49 »
Es gibt im Szenario auch eine Reihe von falschen Infos bzw. Ungenauigkeiten zur Historie, die mich immer wieder sehr nerven. Nicht nur hier, sondern generell.

Und gerade diese geschichtlichen Aspekte interessieren mich beim klassischen Cthulhu sehr.

Aus diesem Grunde nerven mich die vertanen Chancen, gerade bei Neuauflagen und in Zeiten des WWW, wirklich. Kann man nicht mal für 5 Cent etwas Recherche betreiben?
So etwas würde ich sogar für umme machen...

Das muss ja auch nicht unbedingt in den Text eingearbeitet werden, aber eine Errata am Ende des Werks sollte doch wohl mal drin sein.


HARLEM
Anfang des Jahrhunderts lebten in Harlem vor allem dt. Juden. Danach kamen it. Emigranten. Um 1910 lebten in Harlem nur ca. 10% Afroamerikaner, 1920 waren es ca. 30% und 1930 ca. 70%. Zuvor lebten sie vor allem in den Stadtteilen San Juan Hill, Tenderloin, Minetta Lane und Hell's Kitchen.

Anfang bis Mitte der 1920er Jahre war Harlem also weder Schwarz noch ein Ghetto. Es war ein bunt durchmischtes Gebiet der Mittelschicht. Ein Grossteil der Jazzclubs befand sich auf oder in der Nähe der 125th St.

Die Banden Kriminalität, die Drogen und die Prostitution kamen erst Anfang der 70er Jahre auf und nahmen Ende der 70er, Anfang der 80er, drastische Formen an.


Erst in den 90ern konnten die Probleme durch massive Polizeipräsenz und Fördermassnahmen gelöst werden.
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Re: Blues Für Marnie
« Antwort #6 am: 3.02.2019 | 21:24 »
Stimmt. Muss mir das Szenario in seiner neuen Version nochmals reinpfeifen. War bei meiner Pulp-kampagne egal, da ich das Abenteuer ins Jahr 1935 verlegt hatte. Da passet es ja.
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Offline Bluecaspar

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Re: Blues Für Marnie
« Antwort #7 am: 3.02.2019 | 23:29 »
Das Original hat 9 Seiten, wurde von Chaosium aber kürzlich überarbeitet und auf 26 ??? Seiten aufgebohrt - eine Methode, die ich bekanntermassen überhaupt nicht liebe.

Was, aus 9 Seiten sin erst 13 Seiten und dann 26 Seiten geworden. Ich bin schockiert. Ich hasse das. Das bestärkt mich mehr und mehr darin lieber englischsprachige Bücher zu kaufen. Ich weiß gar nicht was das soll, die Abenteuer immer so aufzublähen. Ich hab auch die alte und die neue Ausgabe von "Die Bestie". Die neue ist glatt 7 mal so umfangreich. Man sollte jetzt meinen, dass sie dadurch auch besser ist. Nein, einfach nur viel bla bla bla.

Wisst ihr übrigens was englischsprachige Wissenschaftler von deutschen Wissenschaftlern sagen, die einen Artickel schreiben oder einen Vortrag halten. Sie meinen Deutsche reden viel zu kompliziert und kommen einfach nicht zum Punkt.

Pegasus scheint das regelmäßig unter Beweis zu stellen.
« Letzte Änderung: 3.02.2019 | 23:34 von Bluecaspar »

Maischen

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Re: Blues Für Marnie
« Antwort #8 am: 3.02.2019 | 23:50 »
Das ist jetzt zwar etwas OT, aber: Die Bestie enthält ja nun auch neue deutsche Abenteuer, von denen zumindest dass Malta-Abenteuer ein echtes Highlight darstellt. Deshalb auch hier: Verlängern von Abenteuern, zumal von Kampagnen-Bänden halte ich so pauschal überhaupt nicht für einen validen Kritikpunkt.

Offline Der Läuterer

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Re: Blues Für Marnie
« Antwort #9 am: 3.02.2019 | 23:57 »
War bei meiner Pulp-kampagne egal, da ich das Abenteuer ins Jahr 1935 verlegt hatte. Da passet es ja.
Achtung!
Im März 1935 kam es in Harlem zu massiven Rassenunruhen, woraufhin die weisse Mittelschicht von da an die Jazzclubs in Harlem mied, das Geld ausblieb, die Jazzclubs nach und nach in Harlem dicht machten und so das goldene Zeitalter der Harlem Renaissance beendet wurde.
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Re: Blues Für Marnie
« Antwort #10 am: 4.02.2019 | 00:05 »
@Bluecaspar
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Core Rulebook, 6th Edition - Chaosium, 2004 - 9 Seiten
CoC Starter Set, 7th Edition - Chaosium, 2014 - 26 Seiten (Angabe aus dem Netz übernommen)
Spielleiter-Handbuch, 1. Edition - Pegasus, 2003 - 13 Seiten
Spielleiter-Handbuch, 2. Edition - Pegasus, 2007 - 13 Seiten
Abenteuer aus der Gruft I - Pegasus, 2018 - 17 Seiten
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Re: Blues Für Marnie
« Antwort #11 am: 4.02.2019 | 00:13 »
Die Bestie enthält ja nun auch neue deutsche Abenteuer, von denen zumindest dass Malta-Abenteuer ein echtes Highlight darstellt. Deshalb auch hier: Verlängern von Abenteuern, zumal von Kampagnen-Bänden halte ich so pauschal überhaupt nicht für einen validen Kritikpunkt.
Ich kenne viele gute Szenarien.
Und ich kann mir auch durchaus vorstellen, dass diese sich in einer Kampagne gut machen würden.
Die eigentliche Frage sollte demnach nicht sein... Ist das Szenario gut? Oder passt das Szenario da rein?
Sondern... Muss das jetzt AUCH NOCH mit rein?
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Re: Blues Für Marnie
« Antwort #12 am: 4.02.2019 | 00:27 »
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Spielleiter-Handbuch, 2. Edition - Pegasus, 2007 - 13 Seiten
Abenteuer aus der Gruft I - Pegasus, 2018 - 17 Seiten


Ja, das liest sich jetzt für Pegasus gar nicht so schlimm. Und die +4 Seiten seit 2007 können auch einfach einem anderen Satz geschuldet sein. Oder drei zusätzlichen Bildern.
Während die Opfer sich umkrempeln und der Professor nicht zu erreichen ist, reißt Rillen-Manni voller Wut eine Waffe an sich ...

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Offline Bluecaspar

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Re: Blues Für Marnie
« Antwort #13 am: 4.02.2019 | 00:30 »
Das ist jetzt zwar etwas OT, aber: Die Bestie enthält ja nun auch neue deutsche Abenteuer, von denen zumindest dass Malta-Abenteuer ein echtes Highlight darstellt. Deshalb auch hier: Verlängern von Abenteuern, zumal von Kampagnen-Bänden halte ich so pauschal überhaupt nicht für einen validen Kritikpunkt.

Klar und die Änderungen mit den neuen Abenteuer ergeben dann insgesamt eine 7fache Länge. Klar, überhaupt nicht valide der Kritikpunkt. ::)

@Bluecaspar
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Bei den 26 Seiten habe ich aber überlesen, dass die von Chaosium sind. Ist da jetzt wirklich so viel neues dazu gekommen? Was ich vermute ist, da es ein Starter-Set ist, dass in dem Abenteuer noch auf die Regeln eingegangen wird. Das hat Pegasus bei dem Abenteuer "Spuk im Corbitt-Haus" ja auch so gemacht. In dem Fall wäre das auch wiederum ok, wenn dann mehr Seiten bei raus kommen.
« Letzte Änderung: 4.02.2019 | 07:24 von Bluecaspar »

Offline Der Läuterer

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Re: Blues Für Marnie
« Antwort #14 am: 4.02.2019 | 01:02 »
Korrektur!
Es sind sogar 28 Seiten.
Nachzublättern in Starter Set Unboxing.
https://m.youtube.com/watch?v=VWwVlrCyYWI#fauxfullscreen
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Re: Blues Für Marnie
« Antwort #15 am: 4.02.2019 | 12:24 »
Okay. Hier noch einige Erratas zum Szenario.

Louis Armstrong spielte zuerst in Bands auf Dampfschiffen des Mississippi und dann in New Orleans, ab 1922 war er in Chicago als Musiker tätig. Er ging erst 1929 nach New York.

Er spielte bis 1927 auf dem Kornett und wechselte erst dann zur härter klingenden Trompete.

Satchmos Trompete war in den 20ern sicherlich noch kein Relikt, da er selbst gerade mal so alt wie das Jahrhundert war. Und er war gerade erst auf dem Weg zum Ruhm. In einem Delta Green oder Now Szenario wäre die Trompete jedoch sicherlich ein wertvolles Relikt.

In den 20er wäre wohl eher die Trompete von Joe 'King' Oliver das magische Musikinstrument der Wahl gewesen. King war einer der bedeutendsten Musiker des New Orleans Jazz und sowohl Lehrer als auch Mentor von Satchmo. Er war es auch, der ihn 1922 nach Chicago holte, was einen enormen Karriere Sprung für Satchmo bedeutete.

In den 20ern was Chicago DAS Mekka des Jazz. Erst Ende der 20er wurde New York zum neuen Mittelpunkt.

Die Afroamerikaner nannten sich in den 20ern nicht 'Nigger'. Das wurde erst durch den Hip-Hop zu einem Slang Wort untereinander.
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Offline felixs

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Re: Blues Für Marnie
« Antwort #16 am: 4.02.2019 | 12:36 »
Ich finde diese Informationen alle sehr hilfreich. Danke!

(Überlege, ob man das Szenario nicht nach Deutschland verlegen könnte. Mit "Zigeunermusik" oder so).
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Offline Der Läuterer

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Re: Blues Für Marnie
« Antwort #17 am: 4.02.2019 | 12:52 »
Man könnte das Szenario m.M.n. auch problemlos ins Now verlegen.

Dann vielleicht mit einem DJ, der eine einzigartige Scheibe auflegt, die bislang unbekannt war; sowohl vom Interpreten, als auch vom Label her.
Und erst seine besondere Art des Scratching löst die weiteren Vorgänge aus.
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Offline felixs

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Re: Blues Für Marnie
« Antwort #18 am: 4.02.2019 | 14:12 »
Man könnte das Szenario m.M.n. auch problemlos ins Now verlegen.

Dann vielleicht mit einem DJ, der eine einzigartige Scheibe auflegt, die bislang unbekannt war; sowohl vom Interpreten, als auch vom Label her.
Und erst seine besondere Art des Scratching löst die weiteren Vorgänge aus.

Interessant. Du meinst, das würde auch alles funktionieren, wenn man den Rassenkonflikt etc. weglässt?

Hat das gar schon jemand probiert?
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Offline Bluecaspar

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Re: Blues Für Marnie
« Antwort #19 am: 4.02.2019 | 15:13 »
Interessant. Du meinst, das würde auch alles funktionieren, wenn man den Rassenkonflikt etc. weglässt?

Hat das gar schon jemand probiert?

Ja, dass hat schon jemand probiert:
https://foren.pegasus.de/foren/topic/31010-adaptation-von-blues-für-marnie-in-now/page-1#entry48

Offline CiNeMaNcEr

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Re: Blues Für Marnie
« Antwort #20 am: 4.02.2019 | 15:32 »
Das Szenario habe ich vor langer Zeit in der Jugend als Spieler erlebt und fand es furchtbar. Nicht wegen dem Rassismus.

Zu einem konnte der SL keine Spannung erzeugen, zum anderen findet nicht wirklich etwas cthuloides im Szenario zusätzlich fanden leider alle Spieler inklusive mir selbst die Setzung mit dem "Nekromanten"-Trompeter eher lächerlich als irgendwas anderes.

Vor 4-5 Jahren habe ich das Szenario dann mal selbst gelesen und konnte nichts finden was das Szenario zu dem Klassiker macht der er ist. Keinerlei Lust es selbst zu leiten. Das Szenario habe ich sogar komplett vergessen bis es vor kurzem wieder Erwähnung in der "Abenteuer Umfrage" des Pegasus Forums zu Cthulhu fand.
« Letzte Änderung: 4.02.2019 | 16:34 von CiNeMaNcEr »
- Leitet: Oneshots der Systeme Unknown Armies, Cthulhu of Cthulhu/NEMESIS und Over The Edge).
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Offline felixs

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Re: Blues Für Marnie
« Antwort #21 am: 4.02.2019 | 15:42 »
@ Bluecaspar: Danke für den Link!

@ Cinemancer: Der Grad zum Lächerlichen ist oft das Problem bei Grusel aller Art, würde ich meinen.

Ich glaube, ich muss das mal leiten...
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Online nobody@home

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Re: Blues Für Marnie
« Antwort #22 am: 4.02.2019 | 16:02 »
@ Cinemancer: Der Grad zum Lächerlichen ist oft das Problem bei Grusel aller Art, würde ich meinen.

Der schraubzangenschwingende Zombieklempner wird als Gefahr eben nur so lange ernstgenommen, bis er zum ersten Mal den Mund aufmacht und "DRAAAAIIIINNNS" stöhnt. ;)

Was das Szenario selbst angeht, habe ich es bisher nur gelegentlich gelesen, aber weder gespielt noch gelitten. Aus meiner Sicht sah's eigentlich recht spielbar aus -- vielleicht insgesamt etwas zu kurz und trocken, um's ganz ohne Einbringen von eigenen Details und Ideen einfach nur herunterzuspielen, und etwas Improvisation wäre wohl ohnehin auch gefragt, um allzu offensichtliches Railroading zu vermeiden, aber über andere im selben SL-Handbuch enthaltene Machwerke habe ich schon definitiv mehr den Kopf geschüttelt.

Offline Der Läuterer

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Re: Blues Für Marnie
« Antwort #23 am: 4.02.2019 | 17:25 »
Hat das gar schon jemand probiert?
Das weiss ich leider nicht.

Wenn man das Ganze herunterbricht, dann bleibt ein Konflikt.
Wie man den jetzt füllt ist eher nebensächlich.
Eine Ethnie gegen eine andere. Jugendbanden. Wirtschaftliche Konkurrenten. Welcher Konflikt auch immer.

Man kann den Rassenkonflikt auch umdrehen. Weisse Rapper in einer Schwarzen Communiy.
Diesmal sind die Schwarzen am Drücker, etwa so wie in 8 Mile mit Eminem.


[ edit ] Danke für den Link zu JaneDoe's Bericht.
« Letzte Änderung: 4.02.2019 | 17:28 von Der Läuterer »
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Offline JaneDoe

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Re: Blues Für Marnie
« Antwort #24 am: 5.02.2019 | 17:59 »
Wollte gerade schreiben, dass ich das umgewandelt habe für NOW aber es hat schon jemand getan.  :d

Ich finde den sehr stringenten Ablauf des Originalszenarios auch schwierig. Andererseits für einen Anfänger-SL vielleicht gerade gut?
Bei meinen Spieler kam die NOW-Version jedenfalls recht gut an und es gab ein paar "WTF" Momente. Immer ein Zeichen, dass ein Szenario ganz gut läuft. :)