Autor Thema: Unsicher über weiteres Vorgehen - Gruppe manövriert sich in unmögliche Situation  (Gelesen 9651 mal)

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Offline Quaint

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Ich hätte ganz gern mal eure Meinung zu einer Situation
Gespielt wird das The Witcher Rollenspiel, aber mit einigen Hausregeln.

Einer der Charaktere hat ein magisches Relikt, ein Erbstück seiner Familie, und ebenso hat er einige Brüder, die skrupellose Piraten sind, und die das Relikt, einen magischen Hammer, gerne hätten.
Jetzt war man anderweitig gebeutelt, unter anderem von einer Nacht in einem unbequemen Kerker, und wollte sich im Badehaus etwas erholen, bevor man im Gasthaus den Schlaf nachholt, den die Mehrheit im Kerker nicht hatte. Allerdings ging nur ein Teil der Charaktere ins Badehaus. Jetzt kamen sie also leicht erholt aus dem Badehaus, und stellen fest: da sind 20 zu Allem bereite Piraten und angeführt werden sie von einem der Brüder. 20 Feinde gegen 3 Spielercharaktere sind in dem System ziemlich unmögliche Chancen, wiewohl die SC erfahren, fähig und gut ausgerüstet sind. Einige leiden aber eben an Debuffs. Es folgt ein Austausch von Worten. Fazit: Der Hammer wird auf Gedeih und Verderb nicht hergegeben. Die anderen SC wollen sich auch nicht raushalten um verschont zu werden, was der Piratenanführer-Bruder anbot. Versuche, sich gefährlicher zu geben als man ist und die ca. 7fache Übermacht einzuschüchtern, scheitern, denn die fraglichen SC haben das alle nicht richtig gelernt (und ne 7fache Übermacht einschüchtern ist halt auch gelinde gesagt schwer)

Man versucht zu fliehen, was aber nicht gut funktioniert, denn es gibt in dem System ein Attribut für die Bewegungsgeschwindigkeit, und die betroffenen SC haben das alle nur so im Mittelfeld, da wäre es ziemlich unglaubwürdig, wenn alle Piraten langsamer zu Fuß sind.
Also kommt man vielleicht 200m weit, wird dann von einem Teil der Piraten eingeholt und ein Kampf entbrennt. Bisher ist noch alles ok, aber es scheint nur eine Frage der Zeit, bis der Rest der Piraten aufschließt und dann sieht es mies aus. Aus Zeitmangel wurde alles weitere dann aber auf die nächste Session verschoben.

Mein Problem dabei: Wenn die drei beteiligten SC draufgehen, ist die Kampagne vermutlich vorüber, und dazu nicht eben auf eine befriedigende Art. Ich will aber eigentlich auch keinen Deus ex Machina hinlegen, weil ich fürchte, dass das die Spannung komplett rausnehmen würde, und den Eindruck erweckt, die Spieler können sich alles erlauben.
Wir haben zu Charaktertoden in der Gruppe eigentlich die Politik, dass sie nach Möglichkeit vermieden werden, das man quasi alles ein wenig zu Gunsten der SC auslegt, alle Hühneraugen zudrückt, aber das sie auch vorkommen können, vor allem wenn die Situation ausweglos ist, aber die Chance dagewesen wäre, die Sache zu vermeiden, wenn sie also quasi aus Entscheidungen der Spieler resultiert. Wir hatte bisher aber auf vielleicht 70, 80 Sessions 2 oder 3 Charaktertode, und das waren auch jeweils Einzelfälle, nie eine Mehrheit der Gruppe auf einmal.

Die Möglichkeiten die ich jetzt für mich sehe:
a) ich lass es einfach mal laufen, und je nachdem wie die Würfel fallen und die SC sich schlagen und was da noch für Einfälle kommen kriegen sie es ja vielleicht hingebogen. Ich kann je gegebenenfalls auch manche Aktion eher "günstig" bewerten. Dennoch ein hohes Risiko auf einen mehrfachen Charaktertod...
b) wie a), aber mit einem kleinen Sicherheitsnetz, falls sie scheitern, also etwa dass sie nur 1-2 Mal auf Sterben würfeln müssen und dann gegebenenfalls von einem günstigerweise vorbei kommenden Passanten mit erste Hilfe stabilisiert werden. Es gäbe da auch noch ein dämonisches Gefährtentier, dass irgendwo rumstreunern müsste, dass ihnen dann zur Hilfe kommen könnte... Da wir auch Glückspunkte eingebaut haben, wäre es wenig wahrscheinlich, dass dann alle sterben.
c) wie a oder b, aber zudem gewähre ich ihnen anderweitig Hilfe, etwa indem andere Gruppenmitglieder dem Kampf beitreten können (eigentlich nicht sehr plausibel ohne Teleport und co) oder ihnen Stadtwachen helfen oder das Dämonentier zu passender Zeit auftaucht und ihnen im Kampf hilft
d) ich "helfe" ihnen substantiell und potentiell unglaubwürdig, so dass kaum noch eine praktische Chance besteht, dass da jemand stirbt
e) ich mache quasi einen Deus-Ex Machina, mit dem man aber über das Ausmaß der Hilfe verhandeln kann, und diese Hilfe würde dann hintenraus auch quasi was kosten; z.B. Gaunter o'Dimm taucht bei einem der SC auf, hält die Zeit an, und sagt: soundso, gleich würde das, das und wahrscheinlich auch das passieren, aber wir haben ja in der Vergangenheit schon so gut zusammengearbeitet, ich könnte wohl helfen, aber je nachdem was und wieviel ich tue würdest du/die Gruppe mir nen Gefallen schulden (oder drei)

Momentan liebäugele ich tatsächlich mit e) denn dadurch könnte man auch direkt noch SC einbinden, deren Spieler sonst nur daneben sitzen, und es hätte eben in einem gewissen Maß Konsequenzen, nur eben nicht den Charaktertod.

Was denkt ihr denn zu der Situation und habt ihr vielleicht noch einen klugen Rat?
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Offline Derjayger

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Generell gibt es die Notfall-Option: "Wenn ihr das macht, ist die Kampagne wahrscheinlich vorbei, also macht etwas anderes." (Sorry, das Bett ruft!)
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Offline Alexandro

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Müssen die Piraten gleich tödliche Gewalt auspacken? Immerhin ist man wohl in einer Siedlung (Badehaus) und da wird Mord nicht notwendigerweise toleriert (und vielleicht wollen die Piraten nicht diesen Hafen "verbrennen"). Warum also nicht die SC verprügeln, den Hammer nehmen und sie dann zurücklassen. Das hält die SC am Leben und sie müssen sich dann halt entscheiden, wie sie den Hammer zurückbekommen.

Könnte natürlich scheitern, wenn die SC selber tödliche Waffen ziehen (dann wären die Piraten ja schön blöd, wenn sie darauf nicht antworten). Das hängt jetzt davon ab, wie die "action economy" bei The Witcher ist: ist Waffe ziehen eine Aktion? Falls ja, könnte man evtll. fragen, ob sie wirklich eine Aktion aufs Waffeziehen verwenden wollen oder stattdessen nicht lieber noch etwas Bewegung nutzen wollen (um die Distanz möglichst lange aufrecht zu halten).

P.S.: der Threadtitel sollte eigentlich "SL manövriert die Gruppe in Flaschenhals-Situation" heißen.
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Offline Quaint

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Naja, die Chance jetzt nochmal anders zu entscheiden, den Hammer abzugeben und gegebenenfalls in einem Folgeabenteuer wiederzubeschaffen (unter günstigeren Vorzeichen) ist aber an sich abgefahren, da müsste ich die Zeit ne ganze Kante zurückspulen.
Nichttödliche Gewalt ist im Grunde auch schon raus, die SC haben bereits einen Piraten getötet (und es bei ein paar anderen probiert).

Und das der SL an allem schuld ist, ist ja klar. Man kann ja keinesfalls von Spielern erwarten eine Situation zu analysieren und einen Weg einzuschlagen, der nicht beinahe zwingend in mehrere toten SC resultiert.
Dennoch würden mich Lösungen eher interessieren als Schuldzuweisungen
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Offline Alexandro

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Wäre es möglich, dass die Stadtwache einschreitet und alle Beteiligten (SC und Piraten) einfach in den Kerker wirft?

OT: Ich würde nicht sagen, dass der SL zwingend schuld ist (dafür müsste ich wissen, welche Möglichkeiten es gab besagte Situation zu vermeiden - sprich: wussten die SC, dass die Piraten in der Stadt sind und auf den besagten Sc aufmerksam geworden sind). Aber wenn es in der Situation nunmal nur eine Lösung gab und diese für die Spieler indiskutabel ist (so sehr, dass sie lieber Charaktertod riskieren, als sich darauf einzulassen), dann sollte man das imo nicht persönlich nehmen oder den Spielern gar vorwerfen, sie würden "die Kampagne sabotieren". Für mich würde das genauso Lösung e) betreffen.
« Letzte Änderung: 19.05.2019 | 02:06 von Alexandro »
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Offline CK

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Ich würde das ja unangetastet lassen, ansonsten vllt. ein modifiziertes e) verwenden, wie die hier genannten Stadtwachen - nur das sie den SC nicht gleich helfen (weiss nicht, wie die in der Stadt bekannt sind), sondern eher zu einem Kampfstopp führen.
Oder, statt einem helfenden, mächtigen NSC ihnen zur Seite springen zulassen, eher einen weiteren, mächtigen Antagonisten mit dazu packen, der kurzerhand den Hammer einfach für sich schnappt und alle bedröppelt dastehen lässt - vllt. raufen sie sich ja sogar unter einem temporären Waffenstillstand gegen den Hammerdieb mit den Piraten zusammen?

Offline Grimtooth's Little Sister

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Du hast es halt drauf ausgelegt,dass ihnen der wichtige Hammer abgenommen wird. Da ist es auch vielleicht eine Trotzreaktion, den dann nicht abzugeben. Ich kenne ja den Hintergrund nicht und ob das für die Story so wichtig war, oder was der Hammer kann dass sie den so unbedingt behalten wollen.

Aber du hast ja schon jede Menge Auswege. Der Vertraute und die Stadwachen sind da die logischen Varianten - sie tun das alles ja nicht leise, den Kampf hört wer,so oder so. In einer zivilisierten Gegend sollten sie also Hilfe erhalten. Wenn sie den Hammermit haben und es wichtig ist, dasserverschwindet, könnte ihn einer der Piraten immer noch mitnehmen.
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Offline Crimson King

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Wenn man Spieler in eine Situation bringt, deren einziger Ausweg eine Niederlage ist, kommt solches Verhalten vor.

Gibt es Gründe, die Charaktere gefangen zu nehmen, bspw. für Lösegeld, oder weil einer davon der Bruder der Piraten ist? Muss der gefallene Pirat wirklich tot sein? Können Gesetzeshüter auftauchen?
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J.W. von Goethe

Offline gilborn

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Interessante Situation!

Ich würde das durchaus hart angehen. Wenn man jetzt eine Lösung a la e) aus den Hut zaubert, ist das nix als ein Feigenblatt, man tut so als hätte alles Konsequenzen, was irgendwo auch stimmt. Aber: Man sagt auch: Nichts was ihr tut hat den Tod als Konsequenz.

Mein Ansatz ist dann immer, dass ich versuche die Welt konsequent ablaufen lasse und stark berücksichtige, dass die NSC auch nur Menschen sind.
In dem Fall käme ich auf:
Die Piraten werden der SCs habhaft. Der Bruder will sie eigentlich nicht töten wegen Familienbande, aber ein enger Kumpel des getöteten Piraten besteht auf Auge um Auge.
Nach kurzer Diskussion kommen sie zu dem Ergebnis, den SC zu töten, der den tödliche Schlag gegen den Piraten geführt hat. Und das machen sie dann auch. Sie töten ihn, und lassen den Rest halb tot liegen (oder wollen sie als Sklaven verkaufen).
Fertig, aus.

Auch als Spieler würde ich mir so etwas wünschen, auch wenn es mein eigener Charakter ist der über die Klinge springt!

Wohlgemerkt: All das passiert im schlimmsten Fall, wenn die SCs nix machen und keine Ideen bringen abseits von: Wir kämpfen stur weiter.

Ich fürchte wenn so etwas wie e) kommt und kein SC stirbt, geht die Illusion verloren, dass man sterben kann.
Und dann werden sie nie mit der Welt richtig interagieren sondern stur alles mit Kampf lösen wollen.
Hier ist ggf. nach der Session ein Gespräch angeraten.

OT:
Ich finde der SL hat alles richtig gemacht. Man kann den Spielern schon zumuten, dass es Situationen gibt, die mit Kampf nicht lösbar sind und die erfordert, dass man mit NSCs mal wirklich interagiert. Zumindest in einer Spielwelt in der man Combat as War hat.

Offline Crimson King

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e) fände ich im Übrigen auch scheiße, es sei denn, solche Sachen sind bereits entweder in der Runde oder in der Spielwelt etabliert.

Bei gilborns Auge um Auge-Vorschlag besteht nebenbei bemerkt noch die Chance, dass man den Piraten so reizt, dass er sich auf einen Zweikampf einlässt. So besteht die Chance, dass alle überleben.
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J.W. von Goethe

Offline Maarzan

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Re: Unsicher über weiteres Vorgehen
« Antwort #10 am: 19.05.2019 | 08:48 »
e) fände ich im Übrigen auch scheiße, es sei denn, solche Sachen sind bereits entweder in der Runde oder in der Spielwelt etabliert.

Bei gilborns Auge um Auge-Vorschlag besteht nebenbei bemerkt noch die Chance, dass man den Piraten so reizt, dass er sich auf einen Zweikampf einlässt. So besteht die Chance, dass alle überleben.

Auf den Hammer wird der Bruder wohl nicht verzichten, bzw. bei der Übermacht von einem Zweikampf abhängig machen, aber bezgl. des Toten dann: "Macht das unter euch beiden aus", wäre eine Möglichkeit.

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Offline Kardinal

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gibt es kein nahes Gebäude, in das die Gruppe fliehen und sich dort erstmal verbarrikadieren kann? Im Notfall reicht dann ein Geheimgang im Keller - oder Flucht über Dächer - oder die 20 Piraten stückweise im Haus erledigen...
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Offline Blizzard

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Vorab: Ich kenne den Witcher nicht wirklich gut. Ich habe zwar mal ansatzweise den ersten und zweiten Teil der PC-Spiele gespielt, aber die Bücher nie gelesen. Und das Witcher -RPG kenne ich auch nicht.

Zur Situation und den möglichen Lösungen:

Wenn der Spieler des Charakters mit dem magischen Artefakt den Charakter mit dem Hintergrund so gebaut hat...dann hat er es ja darauf angelegt, dass es früher oder später zu solchen Situationen kommt-für seinen Charakter. Da finde ich es schon seltsam, zu behaupten, der SL würde die SC in ausweglose Situationen führen.  ::) Abgesehen davon gehört es zum Rollenspiel dazu, dass Charaktere auch mal in scheinbar ausweglose Situationen geraten.

@Quaint: Ich finde es gut, dass du dir da Gedanken zu gemacht und dir mehrere Optionen offen gehalten hast, wie es denn nun weitergehen könnte. Von den Möglichkeiten und von der Situation her, würde ich persönlich zu a) tendieren. Lass die Sache doch erstmal laufen, und schau, was passiert. Vielleicht fällt den Spielern ja auch noch etwas ein, was vielleicht bisher noch nicht zum Tragen gekommen ist und ihnen den Hals rettet. Die Situation darf sich dabei imho durchaus auch zuspitzen- grade in einer Welt, die doch eher dark&gritty ausfällt wie die Welt von Geralt.

Die Optionen b-e kannst du immer noch "aus dem Hut zaubern", wenn ersichtlich wird, dass a) unweigerlich zum Exitus führen wird.  Den Optionen b-e haftet eben auch so ein leichter Nebengeschmack an-und könnte bei den Spielern auch dazu führen, dass sie denken, dass der SL zu lasch und zu nett ist, und die Charaktere quasi immer überleben werden-egal, was sie auch tun. Und ja, b-e sind eben- je nachdem- auch unglaubwürdig. Dass ein bestimmter NSC ihnen hilft müsst eigentlich voraussetzen, dass der auch gerade da ist und den Kampf mitbekommt. Das ist oder wäre aber für mich als Spieler eine eher unbefriedigende Situation , denn da(s) ist ein NSCs, der den SCs dann das Spotlight klaut, indem er sie da raushaut. Da hättest du ihnen auch gleich vorab einen NSC zur Seite stellen können, der mit ihnen unterwegs ist und mit ihnen kämpft-das würde vermutlich dann zum selben Ergebnis führen.
"Wir leben nach den Regeln, wir sterben nach den Regeln!"

"Wer nicht den Mut hat zu werfen, der wird beim Würfeln niemals eine Sechs erzielen."

Offline Weltengeist

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@Quaint:
Ich fürchte, da wirst du dich schon selbst entscheiden müssen, was du willst. Denn ich lese da irgendwie raus, dass du auf der einen Seite das Verhalten der SC idiotisch findest und der Meinung bist, dass es Konsequenzen haben sollte, weil ja sonst alles irgendwie beliebig wird ("Wir können den größten Bockmist machen, und der Job des SpL ist es, uns da wieder rauszuhauen"). Auf der anderen Seite möchtest du aber deine SC nicht umbringen, also die ultimative (und erwartbare) Konsequenz doch wieder vermeiden. Diese Entscheidung kann dir aber letztlich keiner abnehmen.

Vielleicht kannst du ja die Zwischenlösung verwenden, die SC nicht umzubringen, sondern gefangen zu nehmen? Das ist so der Klassiker, der ihnen die Chance gibt, mit einigen heftigen Konsequenzen im Gepäck (verwundet, ohne Ausrüstung etc.) zu fliehen und an einem anderen Tag zu kämpfen. Das setzt aber natürlich voraus, dass entweder das System es ermöglicht, geschwächte Gegner gefangen zu nehmen, oder dass die Spieler begreifen, wann ein "Ergebt euch!" besser angenommen werden sollte.
"Wenn ich in Unterleuten eins gelernt habe, dann dass jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat." (Juli Zeh, Unterleuten)

Spielt derzeit: The Wild Beyond the Witchlight (Savage Worlds - Prismeer), Troubleshooter (Savage Worlds - Starfinder)
In Vorbereitung: -

Supersöldner

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Die Standwache macht klar das nur sie hier Leute Prügeln darf ?

Offline Issi

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Piraten an Land?
Sie bewegen sich auf feindlichem Gebiet.
Wenn es Ziel gewesen wäre, dass die Piraten den Hammer kriegen, wäre heimlich stehlen wohl taktisch sinnvoller gewesen.
Oder den Besitzer überrumpeln.

Ich weiß ja nicht wo der Hammer ist.
Hatten die den im Badehaus dabei?
Mit Hammer geht man idR. nicht Baden.
Passende Gelegenheit um ihn zu stehlen.
Ist der Hammer woanders?
Gruppe beschatten, Versteck ausräumen

Egal - Stadtwache oder Bevölkerung ist doch ziemlich plausibel.
Piraten gehören gehängt.

Zum Hammer.
Da müssen es die Piraten zu einem späteren Zeitpunkt nochmal versuchen.

Vielleicht setzen sie einen Dieb auf die Gruppe an. Könnten auch zwei sein.
Eine schöne Dirne, die den Besitzer des Hammers verführt. Und jmd. Zweites, der ihn derweil ausraubt.

Oder ein Dieb, der Nachts in die Herberge eindringt.
Vielleicht tut ihnen jmd. am Abend noch was ins Glas damit sie besonders gut schlafen.
« Letzte Änderung: 19.05.2019 | 10:10 von Issi »

Offline teddypolly

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Ich hätte noch eine Art Zwischenweg:

Die Stadtwache greift ein und beendet den Kampf. Alle die nicht entkommen landen erstmal in der Zelle.

Aber, die Stadtwache taucht nicht einfach auf, sondern ...

die SC hören in einiger Entfernung die Hörner; Pfeifen, what ever der Wächter, die einander zum Ort des Geschehens rufen. Die SC können abschätzen wie viele Kampfrunden (oder wie auch immer das in dem System geregelt ist) es dauern wird, bis die Stadtwache eintrifft. Bspw. 10 Runden. Dann ändert sich das Ziel in der Szene, sie müssen nicht mehr unbedingt alle Piraten besiegen, sondern nur irgendwie 10 Runden überleben.

Aus meiner Erfahrung, fühlt sich so eine "Rettung" für die Spielerinnen nicht unbedfriedigend an, weil sie weiterhin etwas klar definiertes leisten mussten, um nicht drauf zu gehen und erzeugt eine ganz eigene Spannung.
« Letzte Änderung: 19.05.2019 | 10:10 von teddypolly »

Offline Issi

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Wenn die Piraten mitkriegen, die Stadtwache kommt. Dann bleibt ihnen nicht mehr viel Zeit um zu verschwinden. Ob nun mit oder ohne Hammer.

Idee. Vielleicht gelingt es ihnen noch einen SC als Geisel (bewusstlos nicht tot) mitzunehmen.
Später dann Austausch gegen den Hammer! >;D
(An einem vereinbarten Ort)

Offline PaterLeon

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Ich finde es eher etwas unglaubwürdig, wenn eine Piratenmannschaft eine kleine Gruppe mitten am Tag in einer Stadt überfällt und tot prügelt. Damit verschaffen sich die Piraten am Ende nur mehr Probleme (Stadtwache kommt hinzu, andere NSCs verbünden sich mit den SCs etc.) als wenn sie die Situation relativ simpel abhandeln: Die SCs werden ausgenockt, eingesackt und erstmal mitgenommen.

Was dann passiert, könnte in einen neuen Plot mündet, evtl. Sklaverei.

Offline Crimson King

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Ich finde es eher etwas unglaubwürdig, wenn eine Piratenmannschaft eine kleine Gruppe mitten am Tag in einer Stadt überfällt und tot prügelt. Damit verschaffen sich die Piraten am Ende nur mehr Probleme (Stadtwache kommt hinzu, andere NSCs verbünden sich mit den SCs etc.) als wenn sie die Situation relativ simpel abhandeln: Die SCs werden ausgenockt, eingesackt und erstmal mitgenommen.

Ausknocken ist in der Praxis schwieriger als umbringen. Davon abgesehen hängt die Plausibilität des Vorgehens stark davon ab, ob die Stadt oder zumindest das entsprechende Viertel überhaupt von Stadtwachen kontrolliert wird und ob die nicht vielleicht korrupt ist für eine eine passende Zahlung in die andere Richtung schaut.


Könnten noch andere Fraktionen ein Interesse am Artefakt haben und eingreifen?
« Letzte Änderung: 19.05.2019 | 10:47 von Crimson King »
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Offline Issi

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Bei einem Badehaus bin ich jetzt zumindest von einer Stadt ausgegangen.
Wenn die nicht gerade winzig klein, und von Piraten kontrolliert ist, dann sollte es dort zumindest eine Art Bürgerwehr geben.

Eine ganze Piraten Mannschaft die dort bewaffnet und unbehelligt am hellen Tag durch die Gegend spazieren und Leute ausrauben und  töten kann, gibt es vielleicht auf Tortuga.....
💀
« Letzte Änderung: 19.05.2019 | 10:48 von Issi »

Offline Crimson King

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Bei einem Badehaus bin ich jetzt zumindest von einer Stadt ausgegangen.
Wenn die nicht gerade winzig klein, und von Piraten kontrolliert ist, dann sollte es dort zumindest eine Art Bürgerwehr geben.

Eine ganze Piraten Mannschaft die dort bewaffnet und unbehelligt am hellen Tag durch die Gegend spazieren und Leute ausrauben und  töten kann, gibt es vielleicht auf Tortuga..

Oder in irgend welchen abgerissenen Vierteln, um deren Wohl sich die Obrigkeit nicht schert.
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Offline Maarzan

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Re: Unsicher über weiteres Vorgehen
« Antwort #22 am: 19.05.2019 | 10:51 »
Bei einem Badehaus bin ich jetzt zumindest von einer Stadt ausgegangen.
Wenn die nicht gerade winzig klein, und von Piraten kontrolliert ist, dann sollte es dort zumindest eine Art Bürgerwehr geben.

Eine ganze Piraten Mannschaft die dort bewaffnet und unbehelligt am hellen Tag durch die Gegend spazieren und Leute ausrauben und  töten kann, gibt es vielleicht auf Tortuga.....
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Solange sich gefährliche Externe nicht all zu hoher Wichtigkeit prügeln, wird sie sich da ggf ganz gerne raushalten.
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Offline rillenmanni

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Ich finde teddypollys Vorschlag am besten. So wird das Ganze zu einer Herausforderung.
Während die Opfer sich umkrempeln und der Professor nicht zu erreichen ist, reißt Rillen-Manni voller Wut eine Waffe an sich ...

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Offline Issi

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Oder in irgend welchen abgerissenen Vierteln, um deren Wohl sich die Obrigkeit nicht schert.
Einen Tag zuvor haben sie noch im "Kerker" gesessen. Weiß ja nicht welcher Kerker das war. Der von den Piraten wohl nicht.
Also tippe ich schon auf eine Art Obrigkeit.
....die sich für die SC interessiert.
(Aus welchem Anlass auch immer)