Autor Thema: Tipps für den Umgang mit unerfahrenen Spielern  (Gelesen 3161 mal)

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Offline KönigJens

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Moin zusammen,

ich starte demnächst mal wieder eine neue Runde.
Jetzt habe ich die Herausforderung, dass die Runde fast ausschließlich aus Personen besteht die entweder noch nie (oder nur ein wenig und vor ewigen Zeiten in ihrer Jugend mal) PnP gespielt haben.
Dazu ist es gekommen, weil ein guter Freund das Thema mal bei RBTV gesehen hat und angefragt hat, ob ich ihm und seiner Frau nicht mal eine Runde erstellen kann. Da die Spieler unerfahren sind, wollten sie gerne auch keine "Fremden" dabei haben, weil ihnen das sonst alles unangenehm sein könnte. Ich habe also ein paar Leute aus dem gemeinsamen Freundeskreis zusammengetrommelt.

Also haben wir einen erfahrenen Spieler in der Runde und vier unerfahrene.

Als System und Setting haben wir ein Hausregelwerk in der Postapokalypse.
Das Regelwerk ist ein sehr grob gehaltenes, damit man sich nicht erstmal 10 Stunden in die Regeln einlesen muss und dann 4 Stunden lang Charaktere erstellt sondern eben schön schnell losschießen kann. Außerdem sollen die Spieler schön viel Freiheit haben und nicht ständig auf "Regelwände" treffen und den Spaß verlieren.

Das ich als SL hauptsächlich unerfahrene Spieler in der Runde hatte ist schon wirklich lange her. Im Normalfall spiele ich mit einer eingefahrenen Truppe oder bin in "fremden" Runden SC.

Jetzt meine Frage an euch:
Habt ihr evtl. Tipps, was ich besonders beachten sollte?

Ich habe an einen etwas stärker gescripteten Anfang gedacht, damit sie erstmal "sauber" reinkommen und sich auf das Rollenspielen, ihre Charaktere und die Atmosphäre einlassen können.
Und danach würde ich die Zügel lockerer lassen damit sie sich auch frei austoben können.

Mir ist halt recht wichtig, dass sie sich wohlfühlen und Spaß an dem Abend haben können.

Also falls euch etwas einfällt wo ihr sagt, dass sind Dinge die euch am Anfang eher abgeschreckt/genervt haben, immer her damit.
Und natürlich auch die andere Seite, was hat euch am Anfang den Einstieg erleichtert/euch begeistert?

Schon mal Danke für Tipps und Hilfen. :)

LG
König Jens

Offline takti der blonde?

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Re: Tipps für den Umgang mit unerfahrenen Spielern
« Antwort #1 am: 27.05.2019 | 13:57 »
Die so genannte Session 0 wird sicherlich helfen. Gemeint ist, sich vor dem Spielen zusammen zu setzen und Erwartungen etc. klären. An der Stelle kannst du auch gut buy-in für einen "gescripteten" Anfang holen.

Charakterbau und Regelerklärungen lassen sich ebenfalls sehr gut dann zusammenführen.

Sicherlich habt ihr vieles auch schon immer mal wieder en passant besprochen, aber die Erfahrung hat gezeigt, dass ein dezidiertes Vorbereitungstreffen alles andere sehr viel leichter macht. Eine Session 0 lässt sich gut mit anschließenden Karten- oder Brettspielen kombinieren.

Grüße

Hasran

Offline aingeasil

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Re: Tipps für den Umgang mit unerfahrenen Spielern
« Antwort #2 am: 27.05.2019 | 14:00 »
Mein Tipp: Nicht aus Reflex "Nein" sagen, wenn der unerfahrene Spieler etwas tun will, was du erstmal nicht vorgesehen hast. Nichts ist abschreckender als dauernd zu hören zu bekommen, dass der Charakter "das nicht tun kann", "dafür nicht die Skills hat", der Spieler "die Umwelt so nicht beeinflussen darf", "da nicht würfeln soll", etc.
Einfach mal machen lassen. Und wenn der Spieler Fragen hat, nicht sofort eine patente Antwort liefern, sondern die Spieler auffordern, was ihnen als Lösung einfällt. Da kommt oft überraschendes raus.

Offline Crimson King

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Re: Tipps für den Umgang mit unerfahrenen Spielern
« Antwort #3 am: 27.05.2019 | 14:03 »
Wenn die Postapokalypse nicht bereits eine Konsensentscheidung ist, würde ich die Antwort auf die Frage, was für ein Setting bespielt werden soll, ebenfalls in der Session 0 verorten.

Ich sehe auf der anderen Seite auch ein Risiko, dass der hohe Aufwand, der bereits zur Vorbereitung einer Proberunde betrieben wird, abschreckend wirken kann.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Offline YY

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Re: Tipps für den Umgang mit unerfahrenen Spielern
« Antwort #4 am: 27.05.2019 | 14:05 »
(Parallel zu Crimson King getippt)

Ich muss leider direkt einem Vorposter widersprechen:
Mach keine "richtige" Session 0, sondern sieh zu (wie du es ja auch angedacht hast), dass ihr möglichst flott mit dem eigentlichen Spiel anfangt.

Vieles, was in Session 0 geklärt wird, geht an einem Anfänger vorbei, weil er das noch gar nicht als mögliches Problem kennt. Und eine explizite Session 0 schafft für viele Neulinge seltsame Eindrücke und Erwartungshaltungen.
Man trifft sich eigentlich zum Rollenspiel, muss dann aber über ganz vieles reden, viel vorbereiten und spielt dann sogar für den Rest des Abends was völlig anderes (!) und fängt dann beim nächsten Mal überhaupt erst an... für einen Neuling meist ein seltsames Konzept. 
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline 1of3

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Re: Tipps für den Umgang mit unerfahrenen Spielern
« Antwort #5 am: 27.05.2019 | 14:08 »
Ich würde sagen, Crimson King und YY haben beide recht. Also, ja, bitte fragen, an was für einer Art von Genre Interesse besteht. Und zwar nicht, beim eigentlichen zusammenkommen, sondern vorher per was auch immer eins heute so zum Kommunizieren nimmt. Beim Treffen dann möglichst schnell los.

Offline KoppeltrageSystem

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Re: Tipps für den Umgang mit unerfahrenen Spielern
« Antwort #6 am: 27.05.2019 | 14:11 »
Hab mal mit Anfängern D&D 5 gespielt.
Wir hatten auch keine Session "0", aber ich habe Charaktere vorgefertigt (für jede Klasse einen), damit wir direkt loslegen konnten.
Das Charakter bauen kann ja auch schon mal "demotivierend" sein, aber ich weiß ja auch nicht wie das bei eurem System ist.

Ich würde dennoch Charaktere vorfertigen, dann kann man direkt ins Abenteuer stürzen. :)
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Tipps für den Umgang mit unerfahrenen Spielern
« Antwort #7 am: 27.05.2019 | 14:24 »
Mal fragen was für CChars die Spielen wollen und ggf vorher bauen, auch fragen was ist ihm da wichtig am Char
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline KönigJens

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Re: Tipps für den Umgang mit unerfahrenen Spielern
« Antwort #8 am: 27.05.2019 | 14:26 »
Danke schon mal für die ganzen Antworten. :)

Eine richtige Session 0 ist eh nicht drin, weil wir die Truppe nur super schwer zusammen bekommen haben. Dass die alle mal gleichzeitig Zeit haben, ist ein Wunder und brauchte auch 3 Monate Vorlauf.

Das Genre ist schon miteinander besprochen und ist ein Kompromiss aus "Ich will kein Mittelalter" und "Ich will keine Technologie". High Fantasy war sofort raus. :D

Chars von meiner Seite vorfertigen kommt leider nicht in Frage, aber das ist auch nicht so wild, weil das System auf schnelle/spontane Oneshots ausgelegt ist und ein Char ruck zuck steht, wenn man weiß, was es für einer sein soll.
Und parallel haben die den Auftrag mir schon vor der Partie ihren Charakterentwurf (also nur den groben Rahmen ohne Werteverteilung o.ä. Nur: Wer bin ich, wie lebe und ticke ich, was kann ich, was macht mich aus, etc.) zuzuschicken, dass ich schon mal weiß, was da auf uns zukommt und mir Gedanken machen kann bzw. Tipps geben kann.

Und ich stimme euch zu, das Wichtigste ist schnell ins Spielen zu kommen und den "Orgakram" klein zu halten.
Das war nämlich immer das, was mich damals immer genervt hat. Ich wollte Spielen und nicht ewig diskutieren!

Offline takti der blonde?

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Re: Tipps für den Umgang mit unerfahrenen Spielern
« Antwort #9 am: 27.05.2019 | 14:28 »
(Parallel zu Crimson King getippt)

Ich muss leider direkt einem Vorposter widersprechen:
Mach keine "richtige" Session 0, sondern sieh zu (wie du es ja auch angedacht hast), dass ihr möglichst flott mit dem eigentlichen Spiel anfangt.

Vieles, was in Session 0 geklärt wird, geht an einem Anfänger vorbei, weil er das noch gar nicht als mögliches Problem kennt. Und eine explizite Session 0 schafft für viele Neulinge seltsame Eindrücke und Erwartungshaltungen.
Man trifft sich eigentlich zum Rollenspiel, muss dann aber über ganz vieles reden, viel vorbereiten und spielt dann sogar für den Rest des Abends was völlig anderes (!) und fängt dann beim nächsten Mal überhaupt erst an... für einen Neuling meist ein seltsames Konzept.

Weiß ich nicht, ob es etwas zu widersprechen gibt. Meine Erfahrung bleibt wie sie ist. ;)

Die Themen für den Abend sollten auf das Publikum zugeschnitten sein, ja. Zu besprechen welche Sonderregelvarianten genutzt werden und wer gerade Open Lord of Waterdeep ist, gehört für den Threadersteller vermutlich nicht dazu.

Folgendermaßen ist meine letzte "Session 0" abgelaufen:
Unbedarfte Freunde sind an mich herangetreten und wollten D&D spielen. Kein Problem. Also haben wir uns auf einen gemütlichen Brettspielabend verabredet, sozial getrunken und ich hatte die Gelegenheit meine Vorstellungen darzulegen, Fragen zu beantworten, Charaktere zusammen in der Gruppe zu bauen (mechanisch wie inhaltlich) und auch im Vergleich zu bekannten Formaten (Critical Role, Rocketbeans etc.) zu erklären, inwieweit meine Vorstellungen von Rollenspielen davon abweichen und wie. Es war ein unterhaltsamer und fruchtbarer Abend, nur die Karten beim Tak-Spiel waren mies. Die erste "richtige" RPG Spielsitzung lief umso besser.

Grüße

Hasran

Edit: Das Format ist letztlich egal. Wichtig sind nur, dass grundsätzliche Fragen geklärt sind. Welche das sind, weiß man meist erst, wenn mensch darüber spricht.
« Letzte Änderung: 27.05.2019 | 14:30 von hassran »

Offline Issi

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Re: Tipps für den Umgang mit unerfahrenen Spielern
« Antwort #10 am: 27.05.2019 | 14:37 »
Frag sie nach der Figur, die sie am liebsten spielen würden.
Und hilf ihnen ihre Wünsche wahr zu machen.
Vielleicht haben sie irgendwelche Filme oder Serien gesehen,  und haben entsprechende Typen im Kopf, an denen sie sich orientieren.
(Walking Dead,  Divergent etc. )
Ein "ungefähr dieser Typ" hilft schon mal bei der Rollenfindung.

Dann sei selbst entspannt.
Rollenspiel ist eine Spaß und Freizeitbeschäftigung. Wenn was schief läuft ist Lachen erlaubt.
Spiel ihnen zu, und biete ihnen kleine Herausforderungen um in ihren SC reinzukommen.
NSC, Zufallsbegegnungen etc.

Ansonsten:Sorge dafür, dass das Spotlight gerecht verteilt ist. Sprich die Sinne der SC an. Was sehen, hören, fühlen, riechen sie.
Das hilft bei der Immersion.


Edit.
Was würde ich vermeiden?:
A. Von Dir vorgefertigte SC
B. Langes Zutexten mit Regeln oder Setting. (Lernt man am Besten beim Spielen)
C. Zu komplizierte Plots.
(Würde mit was ganz einfachem anfangen)
D. Erwarten, dass die Spieler selbst den Plot anleiern. (Besser sie werden in die erste kleine Herausforderung "reingeworfen")
« Letzte Änderung: 27.05.2019 | 15:00 von Issi »

Offline Saffron

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Re: Tipps für den Umgang mit unerfahrenen Spielern
« Antwort #11 am: 27.05.2019 | 14:40 »
Ich finde Anfänger oft unkomplizierter als alte Hasen, die eventuell schon ganz eingefahrene Erwartungen haben.

Trotzdem gern ein paar Tipps:

Ich halte es auch für eine gute Idee, ein einfaches Regelwerk zu benutzen und zu Beginn nicht ewig lange Vorträge über Regeln, die verschiedenen Rassen/Klassen und das Setting zu halten.

Richte dich darauf ein, den Spielern unter die Arme zu greifen, falls sie mal keine Idee haben oder glauben, die Aufgabe sei zu schwierig, um sie zu bewältigen. Z.B. indem ein NSC hilft oder ein Hinweis auftaucht.

Ich finde auch, man sollte selten Nein sagen. Manchmal gibt es aber Anfänger, die ihren Charakter einen schier unmöglichen Stunt versuchen lassen und dann anfangen zu diskutieren, wenn der SL nach missglückter Probe eben doch Nein sagt. Das liegt dann meist am fehlenden Verständnis, wie Rollenspiel funktioniert. Daher sollte man vorher klarstellen, dass im Zweifelsfall der SL entscheidet und lange Diskussionen nur den Spielfluss stören würden.

Auch wenn ich kein großer Freund davon bin, die Gruppe zu trennen, ist es für Anfänger oft toll, wenn  der Charakter mal eine kurze Einzelaktion machen darf. Das ist übersichtlicher als eine Kampfsituation mit 5 Charakteren, und es ist nunmal toll, kurz allein im Scheinwerferlicht zu stegen. Betonung auf "kurz", damit die anderen sich nicht langweilen.

KISS gilt bei Anfängern besonders: lieber ein einfacher Plot statt 3 parallele Handlungsstränge mit 5 Fraktionen und 20 NSC.
Ich leide nicht an Realitätsverlust. Ich genieße ihn.

Offline AlucartDante

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Re: Tipps für den Umgang mit unerfahrenen Spielern
« Antwort #12 am: 27.05.2019 | 14:52 »
Ich finde es mit neuen Leuten auch oft einfacher als mit Hasen, die genau so spielen wollen, wie sie immer spielen. Ich würde auch kein Treffen 0 machen, sondern eher gucken, dass alles möglich schnell startet. Rollenspiel sollte nicht als kompliziert mit Vortreffen wahrgenommen werden, sondern eher wie Brettspiel / Filmabend: Zusammenkommen, loslegen, Spaß haben.

Ich habe bei meiner letzten Runde Neulinge erst einen Oneshot mit vorgefertigten Charakteren zum Reinschnuppern gespielt. Beim zweiten Mal Charaktere erschaffen und losgespielt, wobei die Charaktererschaffung sich halt nicht über den ganzen Abend ziehen sollte. Durch die erste Runde anfixen waren alle Leute motiviert einen Charakter zu erschaffen und wussten schon, worum es geht. Wer vielleicht noch nie gespielt hat, ist davon vl auch überfordert.

Ansonsten:
- einfaches System
- einfach weiterspielen, wenn was ins Stocken gerät "Ich weiß nicht was ich tun soll"
- etwas linearer, damit die Leute nicht zu überfordert sind und weiterkommen und ein Erfolgserlebenis haben (Manche Sandboxleute verfluchen aber auch solche Spielleiter, die von Anfang an die Leute in die falsche Richtung schieben.)
- vielleicht nicht schon beim ersten Mal die Charaktere sterben lassen.

Offline KönigJens

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Re: Tipps für den Umgang mit unerfahrenen Spielern
« Antwort #13 am: 27.05.2019 | 14:54 »
Super Hinweise von euch! :)

Zitat von: Issi
Frag sie nach der Figur, die sie am liebsten spielen würden.
Und hilf ihnen ihre Wünsche wahr zu machen.
Ja, deswegen sollten sie mir ihre Vorstellung ja im Vorfeld schicken, damit sie eben wirklich den Char spielen können auf den sie Bock haben. Ich glaube, wenn sie einen Char spielen der sie begeistert, dann kommt auch automatisch Stimmung in die Runde.


Zitat von: Saffron
Auch wenn ich kein großer Freund davon bin, die Gruppe zu trennen, ist es für Anfänger oft toll, wenn der Charakter mal eine kurze Einzelaktion machen darf. Das ist übersichtlicher als eine Kampfsituation mit 5 Charakteren, und es ist nunmal toll, kurz allein im Scheinwerferlicht zu stegen. Betonung auf "kurz", damit die anderen sich nicht langweilen.
Hatte ich auch schon überlegt. Mein Gedanke war hier den Start mit jedem Char einzeln durchzuspielen, weil sie vermutlich am Anfang eh getrennt sind und zusammen kommen müssen. Das geht ja recht fix, aber jeder hat erstmal die Möglichkeit in seinen Char zu kommen und ihn der Gruppe übers Spiel "vorzustellen".
Weiterer Vorteil: ich könnte mit dem Erfahrenen starten und der Rest bekommt schon mal einen Eindruck davon wie gespielt wird.
Oder meint ihr der Start ist dafür eher ungeeignet?


Off-Topic:
Zitat von: hassran
[...]nur die Karten beim Tak-Spiel waren mies.
Tak kenn ich nur aus der Königsmörder Chronik. Gibts das wirklich?

Offline takti der blonde?

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Re: Tipps für den Umgang mit unerfahrenen Spielern
« Antwort #14 am: 27.05.2019 | 14:58 »
Off-Topic: Tak kenn ich nur aus der Königsmörder Chronik. Gibts das wirklich?

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Grüße

Hasran

Offline Issi

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Re: Tipps für den Umgang mit unerfahrenen Spielern
« Antwort #15 am: 27.05.2019 | 15:05 »
Super Hinweise von euch! :)
Ja, deswegen sollten sie mir ihre Vorstellung ja im Vorfeld schicken, damit sie eben wirklich den Char spielen können auf den sie Bock haben. Ich glaube, wenn sie einen Char spielen der sie begeistert, dann kommt auch automatisch Stimmung in die Runde.
Ja,  dadurch haben sie ganz automatisch einen persönlichen Bezug zur Figur und einen Zugang zu ihrer eigenen Fiktion.
Ich würde zudem dringend empfehlen, die Figuren gemeinsam zu erstellen.
Vorteil: Die Spieler kriegen schon mal einen kleinen Einblick ins System.
Dieser wird aber idR nicht als unspannend empfunden. Schliesslich geht es um die "Geburt"ihrer Wunschfigur.
Und die will man ja nicht verpassen.  :D
« Letzte Änderung: 27.05.2019 | 15:10 von Issi »

Online Sphinx

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Re: Tipps für den Umgang mit unerfahrenen Spielern
« Antwort #16 am: 27.05.2019 | 15:18 »
Ich würde sagen:
- Auf Regeln nur ganz am Rande achten, es also wirklich einfach halten. Das kann man dann Stück für Stück bei folgenden Spieltagen steigern.
- Schauen das man eine kleine "Tutorial" Storyline hat die man auch in der Spielsitzung abschließen kann. Gibt gleich ein gewisses Erfolgserlebnis, wenn dann noch Anküpfpunke da sind das man weiterspielen möchte, ist es noch besser.
- Keine Spieler beim ersten Kampf umbringen ^^

Offline YY

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Re: Tipps für den Umgang mit unerfahrenen Spielern
« Antwort #17 am: 27.05.2019 | 15:24 »
- Keine Spieler beim ersten Kampf umbringen ^^

Spieler am Besten nie umbringen  :P ;D

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"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Exar

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Re: Tipps für den Umgang mit unerfahrenen Spielern
« Antwort #18 am: 27.05.2019 | 16:29 »
- Keine Spieler beim ersten Kampf umbringen ^^

Wenn das ausgeschlossen werden soll, müsste es aber entweder ziemlich einfach werden, oder er müsste hinter einem Schirm würfeln, um evtl. die Zahlen zu drehen.

Supersöldner

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Re: Tipps für den Umgang mit unerfahrenen Spielern
« Antwort #19 am: 27.05.2019 | 16:36 »
Am wichtigsten ist alle SC umbringen. Schreien. Mit Krabbenzeug werfen. Viele Fachausdrücke benutzen. Oder ....so lieber nicht machen .

Offline Selganor [n/a]

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Re: Tipps für den Umgang mit unerfahrenen Spielern
« Antwort #20 am: 27.05.2019 | 16:37 »
Noch ein Tipp da du ja einen erfahrenen Spieler mit in der Runde hast...

Hol dir den auf deine Seite als zusaetzlichen Erklaerbaren oder sonstige Unterstuetzung.
Am Besten waere es wenn er (mit seinem Charkter aber evtl. auch allgemein) gar nicht gross im Vordergrund der Runde auftaucht, sonst koennten die Neulinge evtl. auf die Idee kommen, dass sie lieber mal den "Profi" machen lassen, denn der weiss ja schon wie es geht und sich dann lieber zuruecknehmen statt auch mal auf eigene Ideen zu kommen.

Auch da wichtig als Hinweis fuer den anderen Spieler: Lass sie ihre eigenen Erfahrungen machen und stoppe Ideen nicht gleich bevor sie ueberhaupt mal was gemacht haben sonst trauen sie sich evtl. gar nicht irgendwas zu machen wenn man doch "falsch" spielt.

Wenn ich als "Lueckenfueller" in Runden mit unerfahreneren Spielern agiere mache ich gerne mal die Charaktere von denen selbst die Anfaenger auf die Idee kommen, dass es vielleicht doch eine schlechte Idee sein koennte wenn man alles so macht wie dieser Charakter will (ob das jetzt der uebermaessig edle/tugendhafte/... Paladin ist oder der kampfwuetige Barbar der lieber erstmal kaempft als was anderes zu machen, ...) >;D
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline Deep One

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Re: Tipps für den Umgang mit unerfahrenen Spielern
« Antwort #21 am: 27.05.2019 | 19:37 »
Ergänzend zu dem bisher Geschriebenen habe ich gute Erfahrungen gemacht mit

- Battlemaps und Minis, für den Wow-Effekt. Ist aber eine Frage des Geldbeutels und der persönlichen Vorlieben.

- Dungeons! Und zwar in diesem Zusammenhang Dungeons der schrägen, alten Machart, wo aus der Bärenhöhle ein Geheimgang zu den 2 Räumen mit Goblins führt und gegenüber wohnen die Gnolle. Und alle hassen sich gegenseitig und die Spieler können den Bären anfüttern und auf die Goblins hetzen oder sich mit den Gnollen verbünden oder alles kurz und klein schlagen, und denn noch ein Rätsel, und ein Gefangener als Sozialencounter und so. Hübsch bunt, hübsch abwechslungsreich und viele Gelegenheiten für die Spieler, aufgrund eigener Initiative Erfolg zu haben oder auch nicht.

Ich bin, was Post-Apoc angeht, einigermaßen unbeleckt, vermute aber, dass Du vielleicht den Dungeon durch ein Wildnisgebiet mit verschiedenen Begegnungen nach einem ähnlichen Prinzip ersetzen willst.

Offline Space Pirate Hondo

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Re: Tipps für den Umgang mit unerfahrenen Spielern
« Antwort #22 am: 27.05.2019 | 23:18 »
Ich bin, was Post-Apoc angeht, einigermaßen unbeleckt, vermute aber, dass Du vielleicht den Dungeon durch ein Wildnisgebiet mit verschiedenen Begegnungen nach einem ähnlichen Prinzip ersetzen willst.

Also der Klassiker wäre ein Bunker/Vault wie in Fallout. Der ist in der Nähe des Heimatdorfes eine bekannte Landmarke, jedoch ist er immer verschlossen gewesen. Eines Tages stirbt Opa und hinterlässt ein mysteriöses Objekt, auf dem der Name des Bunkers steht, sowie ein Testament. Dabei handelt es sich um einen Schlüssel/Zugangskarte und das Testament, verspricht große Reichtümer, die dort schon seit Ewigkeiten rumliegen.

Offline Miles

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Re: Tipps für den Umgang mit unerfahrenen Spielern
« Antwort #23 am: 12.07.2019 | 11:42 »
Der Thread ist ja nicht mehr sehr aktuell, und vermutlich habt ihr euren Einstieg schon hinter euch. Wollte aber noch ein paar Punkte nennen, die mir häufig aufgefallen sind.

Viele Einsteiger sind erstmal komplett überwältigt, bis hin zu überfordert mit der Größe des ganzen Unterfangens. Es gibt eine Menge an Regeln, Hintergründe und Freiheiten, die sie aus anderen Spielen nicht kennen. Während man Regeln und Hintergrund am Anfang noch gut eingrenzen kann, habe ich oft noch Probleme ihnen die Freiheiten zu vermitteln.

Konkret heißt das, die Spieler bekommen vorgefertigte Figuren, und wir starten das Spiel. Beim ersten "..., was macht ihr?" wird man mit großen Augen angeschaut und es kommt ein "Ähhhh, was kann ich denn machen?" Dabei ist es oftmals schwer für die neuen Spieler herauszufinden was ihnen alles für Möglichkeiten offen stehen und diese auch zu bewerten.
Brettspiele haben da den Vorteil, dass durch die eingeschränkten Zugmöglichkeiten es einfacher ist abzuschätzen, was für Auswirkungen die Handlungen haben.

Wenn ein paar Mechanismen bekannt sind wird schnell versucht alles direkt mechanisch zu lösen: "Der Händler will uns das Ersatzteil nicht verkaufen, auf welchen dieser vielen Werte muss ich denn nun würfeln". Ich habe dann versucht Ihnen zu erklären dass es viele Möglichkeiten gäbe, sie könnten verhandeln, sie könnten versuchen ihn abzulenken und es dann zu stehlen, sie könnten es direkt rauben, sie könnten ihn einschüchtern.... Nach der Sitzung war eine Kritik, dass es schon auch anstrengend sei, immer kreative Lösungen finden zu müssen.

Ich bin mir da unsicher, ob es hilfreich gewesen wäre gerade am Anfang deutlich mehr Unterstützung zu bieten. Das heißt vielleicht hätte es geholfen, ihnen mehr Handlungsmöglichkeiten zu präsentieren. Mit der Zeit bringen sie dann auch eigene Ideen ein. Dann kann man die Vorschlagoptionen langsam zurückfahren.

Aus diesen Gründen verzichte ich inzwischen bei Einsteigern auf eine Session 0. Sie können sich wenig vorstellen, was sie erwartet und dadurch schlecht formulieren was sie gerne hätten.

Natürlich klopfe ich auch vorher ab, wo Vorlieben sind. Dann bekomme ich halt Sachen genannt wie "Ich will ein Hobbit sein" oder halt ein "Wookie". Damit kann man dann schon ein bisschen eingegrenzter die Figuren vorbereiten.

Offline bolverk

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Re: Tipps für den Umgang mit unerfahrenen Spielern
« Antwort #24 am: 12.07.2019 | 12:07 »
Das meiste was ich hier schreiben wollte, wurde weiter oben schon genannt, daher verzichte ich auf Wiederholungen.

Was ich immer ganz wichtig finde: Gib jedem Charakter die Gelegenheit wenigstens kurz in einer Szene zu glänzen und verschaffe der Gruppe als Ganzes ein paar Erfolgserlebnisse, wie z. B. einen einfachen Einstiegskampf. Die Hürden, die die Spieler im ersten Abenteuer zu überwinden haben, sollten lieber etwas zu einfach als etwas zu schwer sein.

Erlaube Retcons. Wenn ein Spieler eine dumme Entscheidung trifft, bestrafe ihn (bzw. den Charakter) nicht dafür, sondern gestatte es, den Fehler rückwirkend auszubügeln. Das sollte man allerdings nicht soweit treiben, dass die Spieler sich zukünftig darauf verlassen.

Das gleiche gilt für Fehler der Charakterentwicklung (was bei einem One-Shot-Regelwerk kein Problem sein sollte), ich erlaube es meinen Spieler, solange sie in einem System noch nicht firm sind, ihre Charaktere nachträglich zu verändern und anzupassen. Nicht immer erweist sich ein Charakterkonzept als genauso spaßig oder eine Fertigkeit als genauso nützlich, wie es zuerst scheint.

Oh, ich sehe gerade, das Thema ist ja schon sechs Wochen alt. Dann kommt das hier wahrscheinlich zu spät.
« Letzte Änderung: 12.07.2019 | 12:10 von bolverk »
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