Autor Thema: Vorbereitungsschreibkrampf - Pro oder Contra?  (Gelesen 3640 mal)

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Offline Flamebeard

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Re: Vorbereitungsschreibkrampf - Pro oder Contra?
« Antwort #25 am: 19.06.2019 | 16:39 »
Bei den Handouts bin ich bei euch. Die sollte man definitiv vorbereiten. Und, wenn die Zeit da ist, auch gerne mit entsprechenden Props. (Highlight bisher dieses Jahr: Ein Geheimbund-Schreiben mit Flüssigkeiten und Hitze auf alt trimmen)

Was mir auch wichtig ist: Konsistente Beschreibungen von NPCs und Orten. Sowie ein Überblick, was wann passiert (und ob die Spieler darauf eventuell Einfluss nehmen können). Alles Andere packe ich in kurze Absätze, die ich zur Szenenbeschreibung nutze (als Gedächtnisstütze für mich). Was mir dabei hilft: Alles über Google Drive (oder eine ähnliche Plattform) verwalten. Dann muss ich z.B. nicht die Daten für NSCs und Orte immer wieder einfügen, sondern kann sie über separate Dokumente einbinden. Wenn ich dann die Infos für einen NSC oder einen Ort ändere, passt das für alle Texte, in denen dies wichtig ist (und ich kann mir die Kurztexte z.B. auch als Karteikarten für meinen SL-Koffer drucken).
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snoopie

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Re: Vorbereitungsschreibkrampf - Pro oder Contra?
« Antwort #26 am: 19.06.2019 | 16:40 »
DungeonWorld (gut, das möchte auch lieber einen improvisierenden sl)



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DW hatte uns auch mal angelächelt, aber das Regelwerk ist beschissen. Dass man nur mit paar Strichzeichnungen vorbereitet und den Rest improvisiert, klingt gut.

Offline Sphinx

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Re: Vorbereitungsschreibkrampf - Pro oder Contra?
« Antwort #27 am: 19.06.2019 | 16:52 »
Wie haltet ihr es mit Papierkram zur Vorbereitung und Handouts?

So wenig wie möglich und so viel wie nötig :)
Meist ist sind es an die 30 Sätze die ich für einen Abend von 30 Stunden aufschreibe. Nach SlyFlourish sind das wichtigste für mich die 10 Geheimnisse/Informationen welche die Spieler finden können. Da muss ich auch immer etwas nachdenken welche das sein werden, das am Tisch zu Improvisieren würde ich kaum in guter Qualität/Schnell hinbekommen.
Daneben gibt es ein paar Stichpunkte zum Plot (den hab ich bei selbsterstellten Sachen groß im Kopf und bei Abenteuern ja ausgeschrieben vor mir), mehr braucht es nicht.
Was ich recht umfangreich Plane sind die Kämpfe, damit ich die Schwierigkeit treffe die ich mir erhoffe muss ich mehr Zeit reininvestieren als ich eigentlich möchte. Ich hoffe das macht noch irgendwann richtig klick bei mir wenn ich das System einige Jahre gespielt hab :). Am längsten dauert es passende Gegner auszuwählen die mir ins Setting und Location passen. Also etwas das auf dem Papier landet wenn es fertig ist.

Ich versuche also möglichst viel zu Minimieren was mein aufschreiben angeht, die Erfahrung hat mir bis jetzt ehr gezeigt das ich zu viel geplant hab. Das es zu wenig war ist bis dato noch nicht vorgekommen. Worein ich aber je nach Lust und Laune mehr Zeit investiere sind Handouts. Bei wenig lust tut es auch eine Strichzeichnung des Kampfareals, bin ich grad voll drin wird es eine komplett Grafisch ausgestaltete Battlemap/Dungeon aus Bausteinen (TrueTiles).
Daneben finde ich es immer schön wenn es einen Brief zu finden gibt diesen dem Spieler in die Hand zu drücken. Oder einen magischen Gegenstand als extra Zettel, das man diesen auch weitergeben kann und wer den Zettel hat, hat auch das Item.

Tja mein Ziel ist es immer mehr und besser zu Improvisieren. Und das ist etwas das man nicht lernt, das kann man nur durch Erfahrung erarbeiten. Also bleibe ich einfach dran und optimiere wo ich nur kann. Dann hab ich viel mehr zeit für Handouts :)

---> Wo ich gerne mehr Aufschreiben würde ist während dem Spielen. Sowohl als Spieler als auch als DM bin ich so im Spiel drin, das ich Notizen zu oft vergesse. Und hinterher dann blöd dastehe und viel Zeit verschwende in meinem Kopf nach den Infos zu kramen.
« Letzte Änderung: 19.06.2019 | 16:54 von Sphinx »

Offline Evil Batwolf

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Re: Vorbereitungsschreibkrampf - Pro oder Contra?
« Antwort #28 am: 21.06.2019 | 07:31 »
DW hatte uns auch mal angelächelt, aber das Regelwerk ist beschissen...

Das ist ja mal ne fundierte Meinungsäußerung.  8)

Ich setz mal was dagegen: Das Regelwerk ist mit das Geilste, was mir in den letzten Jahren über den Weg gelaufen ist (Begründung braucht's keine, s. o.).

Offline Sainrith

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Re: Vorbereitungsschreibkrampf - Pro oder Contra?
« Antwort #29 am: 21.06.2019 | 09:05 »
Sind auch Zeitverschwendung. Wenn ein SL gut ist, die Spieler interessiert sind, das Regelwerk light und gutverdaulich, dann reichen 3-4 h völlig aus.
Alles darüber hinaus geht zeigt nur, dass bei den aufgezählten Dingen Defizite vorliegen.

Brrr ...

Bei solchen Aussagen schauderts mir.

Ich gehöre zu den Leuten die gerne viel vorbereiten, auch um mich selbst aufs Setting ein bisschen einzustimmen und ein Gefühl dafür zu bekommen. Meist entwickeln sich aus der Vorbereitung die Ideen für Plots und Zusammenhänge. Dabei geht es gar nicht so sehr um vorgefertigte Plotstränge, die ergeben sich einfach aus den Beziehungen der NPCs oder der Prämisse der Kampagne und den Hintergründen der Spieler.

Im Moment bereite ich eine Sandbox in einer Großstadt vor und da arbeite ich die Personen und Orte, mit denen die Charaktere häufiger zu tun haben aus. Es gibt Handouts, Nachrichten, Bilder der NPC und meist für mich einen oder zwei Sätze zu diesen NPC. Aufgebaut habe ich das vgl. mit einer Wiki in dem man Informationen nachschlagen kann, wenn man möchte. Natürlich wird manches davon auch einfach nicht genutzt, bzw. kommt nie zum Einsatz, aber das ist dann so.

Allerdings habe ich auch Spaß daran diese Arbeit zu investieren und ziehe da viel für das Spiel für mich raus. Ich kann auf fast alles reagieren in dem ich auf meinen Fundus an Informationen zurückgreife und wenn mal was nicht da ist, improvisiere ich und mache später eine Info für die Sammlung daraus.´

Die Plots bereite ich bis auf wenige Stichworte so gut wie gar nicht vor und erwähne nur etwaige NPC die da involviert sind. Es gibt also ein extensiv aufgebautes Grundgerüst der Stadt und was darin passiert liegt in Spielerhand.

Zusatz:

Mir hilft das Vorbereiten ungemein und kurbelt meinen kreativen Prozess an :)
« Letzte Änderung: 21.06.2019 | 09:26 von Sainrith »
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Offline Blizzard

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Re: Vorbereitungsschreibkrampf - Pro oder Contra?
« Antwort #30 am: 21.06.2019 | 10:18 »
Ich unterscheide inzwischen noch nach Systemen, und wie "fit" ich in denen bin. Je nachdem ist es mal mehr, mal weniger Vorbereitung, was das (reine) Lesen anbelangt. Bei völlig neuen Systemen entsprechend mehr, weil ich da auch mehr Zeit zum Lesen brauche.

Bei einem neuen System mache ich mir auf jeden Fall auch noch Notizen zu den Regeln und zum Setting- zumindest schreibe ich mir da die wichtigsten Punkte auf. So dass ich den Spielern wenigstens die wichtigsten Grundregeln und einen groben Überblick über das Setting bieten kann (mehr braucht es erfahrungsgemäß bei der 1. Sitzung oder als One -Shot auf Cons nicht).

Zum Abenteuer, das ich leite, mache ich mir auf jeden Fall auch Notizen. Meine Abenteuer unterteilen sich dabei meist in mehrere Szenen oder Akte, und dort stehen dann auf einem Zettel die wichtigsten Punkte einer Szene. Also wichtige NSCs, wie die Stimmung da grade ist, besondere Orte und/oder Ereignisse...evtl. noch Anmerkungen zum Plotverlauf. Aber das war es dann auch schon im Großen & Ganzen.
Die Notizen zum Abenteuer füllen dabei aber meist mehr als eine Seite, in der Regel so zwischen zwei und fünf. Liegt vermutlich auch daran, dass ich kein SL bin, bei dem Abenteuer nur 3-4 dauern, sondern ein bisschen länger.

Seit dem lasse ich die Spieler machen und improvisiere zum großen Teil.Einfach mal trauen ;)
Ja, das mache ich auch schon seit geraumer Zeit so. Es kostet natürlich anfangs Überwindung, und man muss sich trauen, das Abenteuer laufen und die Spieler einfach mal machen lassen. Das erspart einem einerseits einiges an (Vorbereitungs)Arbeit, andererseits kann man so die Spieler auch prima mitinvolvieren bei der Gestaltung und dem Verlauf des Abenteuers. Nicht selten kommen die Spieler dabei auf Ideen-und mögen sich noch so abwegig sein- auf die man als SL nie gekommen wäre , und tragen dazu bei, dass das Abenteuer an manchen Stellen einen komplett anderen Verlauf nimmt, als vorgesehen. Natürlich muss man dann improvisieren (können), aber ich finde es immer ganz spannend, zu sehen, auf was für Ideen die Spieler da teilweise kommen.

Zitat
Zum Thema handout: sowas muss natürlich vorbereitet werden. Daher hatte ich anfangs öfter mal was. Ich finde in Abständen sowas mal toll.
Handouts sind an und für sich eine gute Sache. Bei neuen Systemen bereite ich i.d.R. eine Regelübersicht für die Spieler vor, damit sie sich da besser zurecht finden. Was Bilder anbelangt, so nehme ich gerne Bilder von NSCs, denn ein Bild sagt bekanntlich mehr (aus) als 1000 Worte. Was ich auch gerne verwende sind Schriftstsücke wie z.B. Briefe von X an Y. Manchmal nutze ich auch Karten von Dörfern oder Städten. Allgemein greife ich dabei aber auf bekanntes oder vorgefertigtes Material zurück, denn oftmals fehlt mir die Zeit, selbst noch eine Karte anzufertigen oder für einen NSC nach einem passenden Bild im Internet zu suchen.
« Letzte Änderung: 21.06.2019 | 21:31 von Blizzard »
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Offline Slokmig

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Re: Vorbereitungsschreibkrampf - Pro oder Contra?
« Antwort #31 am: 21.06.2019 | 12:48 »
Allerdings habe ich auch Spaß daran diese Arbeit zu investieren und ziehe da viel für das Spiel für mich raus. Ich kann auf fast alles reagieren in dem ich auf meinen Fundus an Informationen zurückgreife und wenn mal was nicht da ist, improvisiere ich und mache später eine Info für die Sammlung daraus.´

Mir hilft das Vorbereiten ungemein und kurbelt meinen kreativen Prozess an :)

Für mich haben sich die ersten Abenteuervorbereitungen viel zu stark nach "Arbeit" angefühlt. Jetzt, seit ich die Vorbereitung schon als Spiel für MICH betrachte, macht mir die ganze Sache auch viel mehr Spaß. Aber ich finde es doch immer wieder erstaunlich wie viel manche SL vorbereiten können. Bei mir kommt früher oder später dann immer der Gedanke "Ja, mach fertig. Ich will das jetzt erst einmal spielen!"  ;). Denn z.B. einen ausgeklügelten Mordfall kann man nicht improvisieren, der muss einfach schön ausgearbeitet sein mit sozialen Beziehungen und allen drum und dran. Hut ab  :d

@Vasant: Danke für das ausführliche Beispiel. Muss ich mal bei meine Spieler nachfragen was die davon halten.. :)
Besser schweigen und als Narr scheinen, als sprechen und jeden Zweifel beseitigen.