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Attribute, Fertigkeiten und Co. - Bevorzugte Verteilung?

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Luxferre:
Viele klassische Rollenspiele haben eine D&D-artige Unterteilung in Attribute (z.B.: ST, GE, KO, IN, WE, CH) und Fertigkeiten, welche von den Attributen beeinflusst werden.
RuneQuest hat ähnliche Attribute mit einer längeren Fertigkeitenliste und HârnMaster nochmals viele Attribute mehr und RoleMaster ebenfalls, hier sprengt die Fertigkeitenliste wahrscheinlich alles bisher Bekannte.

FATE wiederum hat den Ansatz über die Fertigkeitenpyramide, wo es keine Unterteilung in Attribute und Fertigkeiten oder davon abgeleitete Werte gibt.

Dazwischen gibt es natürlich viel Bunt und Grau.


Meine Fragen: welche Verteilung bevorzugt ihr? Für welchen Spielstil?

schneeland:
Gute Frage! Ich bin mir gar nicht so sicher, was ich bevorzuge :)

Grundsätzlich kann ich mir dem D&D-Ansatz ganz gut leben, empfinde allerdings die Attributliste als etwas zu kurz - gerade mit Weisheit und Geschicklichkeit habe ich gewisse Probleme. Weil Weisheit auch die Wahrnehmung beeinflusst, hat praktisch der Kleriker typischerweise gute Wahrnehmungswerte, und einen Charakter zu bauen, der kompetent in göttlichen Zaubern ist, aber nicht besonders aufmerksam ist damit nicht ohne weiteres möglich (man kann natürlich in D&D3 bewusst die Wahrnehmungsfertigkeiten nicht weiter steigern, aber das hat ja frühestens auf höheren Leveln einen Effekt). Ebenso umfasst Geschicklichkeit ja sowohl die eigentliche Fingerfertigkeit als auch Schnellkraft und Beweglichkeit. Das ist spielpraktisch etwas weniger problematisch als die Sache mit der Weisheit, für mein empfinden aber trotzdem nicht schön.
Der Vorteil bei D&D: die Fertigkeitenliste ist dafür relativ handhabbar.

(mehr später)

bobibob bobsen:
Attribute brauche ich nicht. Am schönsten finde ich die Fertigkeiten bei Gumshoe mit Cherry Regel (ab einem bestimmten Wert bekomme ich einen spezial Move).

nobody@home:
Die Trennung zwischen Attributen ("irgendwie automatisch inhärente Qualitäten") und Fertigkeiten ("Zeugs, das man irgendwann mal gelernt hat") mag auf den ersten Blick intutiv erscheinen, verschwimmt aber dann bei genauerem Hinsehen doch eher schnell ("Öh, SL...würfle ich hier jetzt auf 'Stärke' oder auf 'Bodybuilding'?") und in der Praxis kommt's dann doch in erster Linie einfach darauf an, was der Charakter konkret kann, wenn die Meßlatte angelegt wird und die Würfel ins Spiel kommen. Für diesen Zweck reicht mir also heutzutage eine Kategorie -- und dann idealerweise eine, die sich auch wirklich dazu eignet, die "meßbaren" Eigenschaften eines Charakters relativ schnell und vollständig zusammenzufassen, ohne sich zu sehr im Klein-Klein zu verlieren oder offensichtliche Lücken zu lassen.

Die Beispielfertigkeitsliste in Fate Core ist da aus meiner Sicht, da dankenswerterweise weder zu umfangreich noch zu fiddelig-feinkörnig in der Meßskala, tatsächlich ein guter Anfang...und daß das System mit Aspekten und Stunts noch ein paar andere Elemente mitbringt, mit denen sich die Charakterbeschreibung über die reinen Basiskompetenzen hinaus spielrelevant ausgestalten und abrunden läßt, schadet auch nicht gerade. :) Ein Negativbeispiel als Kontrast wäre dagegen etwa GURPS, wo einerseits die Fertigkeitsliste schon praktisch unkontrollierbar ausufert, andererseits aber insbesondere Intelligenz und Geschicklichkeit als Attribute geradezu übermächtig sind, weil nahezu alle Fertigkeiten (und die Ausnahmen muß man in der ganzen Raupensammlung wirklich schon mit der Lupe suchen) direkt auf dem einen oder anderen der beiden aufsetzen und man also als Spieler guten Grund hat, erst mal die möglichst hoch haben zu wollen, bevor man dann das absolute Minimum an Punkten in die jeweils "eigentlichen" Charakterfertigkeiten steckt...

Tegres:
Ideal fände ich eine begrenzte Liste an Attribute, die grundlegende Eigenschaften, die nur begrenzt zu ändern sind, abbildet (Stärke, Konzentration, Fingerfertigkeit, Willenskraft, Ausdauer etc.) und eine umfrangreiche Fertigkeitenliste, deren Werte teils von den Attributen abhängig sind (also Schlösser knakcne von Fingerfertigkeit und Konzentration) und teils davon unabhängig (klassischerweise bei Wissensfertigkeiten).
Gegebenenfalls macht es noch mit Fertigkeitsspezialisuerngen zu arbeiten, wie das zum Beispiel FHTAGN macht. Wenn ich mittelmäßiger Physiker bin, werde ich eine grundlegende Ahnung von Optik, Mechanik, Thermodynamik und Mathematik haben, aber vielleicht bin ich Spezialist in Astrophyik und kenne mich eben ganz besonders mit Astronomie, Gravitation und Exoplaneten aus.

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