Umfrage

Darf der SL sich in das Charakterkonzept der Figuren einmischen?

Niemals, ich entscheide das alleine.
4 (7.4%)
Ab und zu wenn es nicht anders geht.
32 (59.3%)
Nur wenn das zufällig (Würfelwurf) passiert.
6 (11.1%)
Für dem Plot ist alles erlaubt, auch wenn die Figur hinterher fast unspielbar ist.
12 (22.2%)

Stimmen insgesamt: 48

Umfrage geschlossen: 9.09.2019 | 10:30

Autor Thema: Darf der SL sich in das Charakterkonzept der Figuren einmischen?  (Gelesen 6877 mal)

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Offline Clagor

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Hallo zusammen,
wir hatten nach der DSA5 Runden am Wochenenden wieder einmal die Diskussion wie stark sollte der Spielleiter sich in das Charakter Konzept einmischen. Darf er diese überhaupt? Sollte er diese auf jeden Fall machen? Wie ist das bei euch?
Ich haben auch gleich mal eine Umfrage dazu erstellt, und hätte wie immer gerne vielen Meinung.

LG
Clagor
Schaut auch auf meinen Kanälen vorbei als "Clagor RPG" auch Youtube und Twitch.tv.

Offline D. Athair

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Ich hab mal "Ja - mit allem" genommen. Auch wenn der Plot gerade NICHT Kriterium sein sollte.


Es kommt für mich ganz zentral drauf an, dass die SC-Gruppe funktioniert und spaßig ist. Wenn man puritanische Moralapostel, Zauber-Sex-Worker und Waldhüter und Adelige in ne Gruppe packt, dann gibt es kaum Berührungspunkte der Lebenswelten und entsprechend wenig Motivation der SC zusammenzuarbeiten. Kann man natürlich über abstruse Hintergrundschnipsel und mit weirdem Humor retten.
Geht aber nicht mit jeder Gruppe.

... und ansonsten gibt es natürlich Charaktere, die eine SL nicht mag oder kann.
Seher, Telepathen, ... sind Klassiker.
« Letzte Änderung: 26.08.2019 | 10:44 von D. Athair »
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

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Über welche Art von Einmischung reden wir hier genau? Bei der Charaktererschaffung hat die SL nämlich auf jeden Fall ein Wörtchen mitzureden -- wenn die meinen Cybersamurai nicht in Mittelerde sehen will, müssen wir uns so oder so erst noch mal darüber unterhalten, was wir eigentlich zusammen spielen wollen. ;)

Offline takti der blonde?

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Ebenfalls "Ja" ausgewählt, ebenfalls jedoch mit dem caveat, dass ich nicht "den Plot" für ausschlaggebend halte, sondern dass im Rahmen der Gruppenplanung die Spielleitung Wünsche äußern kann bis hin zu "Verboten" (Ausschluss bestimmter Rassen, Klassen, Konzepte). Einvernehmlichkeit angenommen.

Grüße

Hasran

Offline The_Nathan_Grey

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Bei der Charaktererschaffung auf jeden Fall, späte liegt es am Spieler wie sich sein Figur entwickelt. Da frage ich dann höchstens mal nach, warum sich eine Figur so verhält. Wenn z.B. der Thorwaler ein großer Fan von Al'Anfa ist, kann dies sein muss aber für mich begründet werden.
"Ne Ansichtskarte aus Solingen" - Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle

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Offline Arkam

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Hallo zusammen,

ich habe für "Ab und zu wenn es nicht anders geht." gestimmt.
Dabei würde ich gerne noch differenzieren wann sich der Spielleiter einmischt.
Denn bei der Planung einer neuen Runde bin ich gerne bereit mein Charakterkonzept noch zu verändern.
Während des Spiels nehme ich ja gerne Anregungen und Vorschläge an aber die letzte Entscheidung fälle ich. Wobei meine Charakterkonzepte meistens auch nicht so radikal und detailiert sind das man sie zerschießen könnte. Ich gehe aber davon aus das der Spielleiter mein Konzept verstanden hat und nicht mitten im Abenteuer deshalb ins schwimmen kommt. Die paar Mal wo das tatsächlich passiert ist hatte ich aber auch teilweise einen "pädagogischen" Charakter. Das Charakterkonzept sollte also dem Spielleiter die gleichen Probleme bereiten wie seine Charaktere und ihre Handlungen. Dabei habe ich aber offen kommuniziert wie das Konzept aussieht und nicht im Abenteuer "Überraschung" gerufen.

Gruß Jochen
Paranoia Discord Runde sucht neue Mitspieler:

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Online 1of3

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Ich bin noch nicht ganz sicher, worum es hier geht. Sehe ich das richtig, dass um Änderungen der Figur während des laufenden Spiels geht? Falls ja, haben wir doch vermutlich Regeln für sowas. Wenn die Figur regelgerecht sterben kann, ist das so. Wenn sie regelgerecht wahnsinnig, von Dämonen verführt oder verstümmelt werden kann, kann sie das.

Also vermutlich muss ich dann ankreuzen: "Wenn das zufällig passiert." Auch wenn es wohl heißen müsste: Wenn das systematisch passiert.

Edit: Die mehrfach angesprochene Unklarheit hier rührt wohl daher, dass "Charakterkonzept" eher als Ausgangszustand des Charakters bei Spielbeginn verstanden wird. Dazu passen aber die Auswahlmöglichkeiten der Umfrage nicht.
« Letzte Änderung: 26.08.2019 | 12:39 von 1of3 »

Offline Lichtschwerttänzer

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Ich haben auch gleich mal eine Umfrage dazu erstellt, und hätte wie immer gerne vielen Meinung.

Nein, muss er sogar ggf. für Spiel/Kampagnen und Gruppentauglich besser förderliche Charaktere und das ist in der Umfrage nicht enthalten.
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline D. Athair

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[...] späte liegt es am Spieler wie sich sein Figur entwickelt.
Find ich nicht. Wunden, Narben, ... also die körperliche Unversehrtheit wird auch über die Regeln und nicht nach Spieler.innen-Willen "entwickelt". Bei Psycho-Kram (wenn es vorkommt) ist es ähnlich.


Warum sollten nicht NSC was mit den Lieb(st)en eines SC anstellen?
Die Spielwelt reagiert auf die SC und sie agiert ... und alles was die SC sind und haben, ist der Einsatz.

Umgekehrt finde ich auch, dass Spieler.innen die Verortung der Spielfigur in der Spielwelt tun können sollten.
Also wo die Figur herkommt, aus welchem Milieu, ein bis zwei prägende Kindheitserlebnisse, Ziele, Besitztümer.
Und wenn die Sachen nach Quellenbuch oder Abenteuer XY nicht sein können, dann lügen die Bücher!
Also: Spielerwille ist wichtiger als Kanon oder SL-Präferenzen.  (Und auch im Spiel können bei mir Spieler.innen immer auch mal Fakten einfügen.)


Kurz: Die Formel Spieler.innen bestimmen über die Protagonisten und die SL über die Spielwelt finde ich als reine Lehre ... ziemlich großen Käse. Denn: Der gemeinsame Vorstellungsraum wird durch die Gemeinsamkeit definiert ... und eine allzu klare Aufteilung der Zuständigkeiten für SC und Spielwelt schadet mehr als sie nützt.

... am Ende hängt da aber auch viel an den Präferenzen der Spielenden. Wenn Spieler.innen unbedingt am Reißbrett designte SC haben wollen und Teflon-Billy-mäßig durch Abenteuer gleiten wollen, dann ist es das, womit man arbeiten muss. Wenn Barbie-Spiel wichtig ist, dann macht es Sinn, wenn sich die SL zurück nimmt. (Das sind nur beides Spielarten an denen ich nicht viel Interesse habe. Drum spiel ich auch kein DSA, Pathfinder, ... etc. Da ist mir zu wenig Platz, um den gemeinsamen Vorstellungsraum einer aktiven/interessierten Gruppe aufzubauen.)
« Letzte Änderung: 26.08.2019 | 11:46 von D. Athair »
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

Offline Issi

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Ich kenne es so, dass die Regeln entscheiden wann eine Figur fremdbestimmt ist: Wenn die Figur von einem Zauberer beherrscht wird z. B.
In dem Fall hat sie ja keinen eigenen Willen mehr oder bekommt einen fremden aufgezwungen.
Solange kein NSC den SC beherrscht oder manipuliert, hat der SPL volle Entscheidungsfreiheit.
Heißt ja nicht umsonst "Spielercharakter ."

Bezüglich Figuren Erstellung würde ich auch zur größtmöglichen Freiheit tendieren: Die Figur soll dem Spieler ja Spaß machen.
Also so viel wie nötig aber so wenig wie möglich.

Bestimmte niedere Körpergefühle wie Hitze, Kälte, Schmerz, Übelkeit usw. dürfen schon uU. vom SL beschrieben werden,  solange die Emotionen und Gedanken der Figur unberührt bleiben. Die gehören dem Spieler.
« Letzte Änderung: 26.08.2019 | 11:12 von Issi »

Offline Der Läuterer

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Ich bin noch nicht ganz sicher, worum es hier geht.
Die Frage im Thread bringt mich auch ins Schwimmen.

Bei der Zusammenstellung der Gruppe sollte der SL sicher leitend und regulierend eingreifen.
Eine homogene Gruppe stellt eine gewisse Voraussetzung dar, damit im Spiel keine unnötigen Stolpersteine auftauchen.

Extreme, gegensätzliche Gesinnungen in der Gruppe oder Gruppen, die nur aus einer Charakterklasse bestehen, sollten, wenn möglich, gleich vorab unterbunden werden. Es sei denn, der SL legt Wert auf Gruppenkonflikte, bzw. auf Gruppen, die kaum überlebensfähig sein werden.
Power Gamer: 38% | Butt-Kicker: 8% | Tactician: 67% | Specialist: 38%
        Method Actor: 96% | Storyteller: 83% | Casual Gamer: 13%

Nur wenige Menschen sind stark genug, um die Wahrheit zu sagen und die Wahrheit zu hören.
- Luc de Clapiers Marquis de Vauvenargues -

Offline Rhylthar

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Ich kann da gerade echt nicht drauf antworten, weil ich nicht weiss, um was für eine Einmischung es geht und bis zu welchem Grat diese Einmischung geht.

Kurz:
Ich brauche eine Erläuterung.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Selganor [n/a]

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Kommt immer drauf an was fuer Vorgaben gemacht wurden.

Wenn der SL klare Vorgaben macht, dann aber doch (und am Besten zu unterschiedlichen Stadien der Charaktererschaffung sich "umentscheidet") Charaktere nach Vorgabe nicht zulassen will dann gibt es zur Einmischung neben dem SL-Veto ("Der Charakter spielt nicht in dieser Runde") auch mal ein Spieler-Veto ("OK, dann spiele ich eben gar nicht in dieser Runde") ;)

Gleiches gilt fuer Vorgaben bei denen man jetzt schon weiss, dass das nix wird. (Beispiel: Jemand will NIE irgendwelche "Spruecheklopfer" spielen, die Runde soll jetzt aber Schueler einer Magierschule sein)

Ich habe auch mal einen Cyberpunk-Charakter (vom Konzept her komplett auf "Anti-Drogen" geplant - auch wenn die sehr "hilfreich" gewesen waeren) dann irgendwann "in Rente geschickt" (ok, eher mit "Ragequit" aufgehoert zu spielen) weil der SL es toll fand dem Charakter "einfach mal so" einen Schuss einer mit einer Dosis schon suechtig machenden Designerdroge zu verpassen die dann auch vermulich jegliches Geld, dass man in irgendwelchen Jobs kriegt einfach nur noch in die Drogen geflossen waere.
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline KhornedBeef

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Ich finde auch nicht die passende Antwortoption.
Einmischen gerne. Wie andere halte ich es für sinnvoll, dass man manche Spiele mit bestimmten Vorgaben beginnt, und die können von der SL kommen ("ihr seid eine Reikländer Söldnertruppe und gerade auf dem Weg nach Bumsdorf am Schlurps") oder gemeinsam entschieden werden (Teil des Spiels bei Fate, oder Teil von Gruppenvereinbarungen z.b. gegen Nazis oder Fellwesen). Ich schätze mir fehlt die Frage wann, und wofür. Am Ende muss man zusammen spielen können, und wenn man sehr starkes Charakterspiel will, muss man die Gruppe mehr vorher abstimmen oder mal Zwänge akzeptieren.
Einseitiges, totalitäres Herumpfuschen in meiner Phantasie dagegen geht eher nicht.
"For a man with a hammer, all problems start to look like nails. For a man with a sword, there are no problems, only challenges to be met with steel and faith."
Firepower, B&C Forum

Ich vergeige, also bin ich.

"Und Rollenspiel ist wie Pizza: auch schlecht noch recht beliebt." FirstOrkos Rap

Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

Offline Hotzenplot

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Mal davon ab, dass es natürlich sehr von System zu System schwanken kann. Bei einer Charaktererschaffung gehört für mich die Einbindung der gesamten Gruppe inklusive SL einfach dazu. Insofern ist "einmischen" mir viel zu negativ besetzt. Alle Charaktererschaffungen sind bei mir - rein persönliche Einstellung natürlich - vollkommen natürlicherweise Gruppensache.
Wenn jemand an den Spieltisch kommt und seinen SC präsentiert, ohne das mit irgendwem zu besprechen, habe ich meistens ein eher ungutes Gefühl - völlig unabhängig davon, ob ich Spieler oder Spielleiter bin. Hängt vermutlich mit schlechten Erfahrungen zusammen. Am besten sind das dann total unique SC mit fünfundvierzig Twists in der achtseitigen Hintergrundstory.
ehrenamtlicher Dienstleistungsrollenspieler

Mein größenwahnsinniges Projekt - Eine DSA-Großkampagne mit einem Haufen alter Abenteuer bis zur Borbaradkampagne:
http://www.tanelorn.net/index.php?topic=91369.msg1896523#msg1896523

Ich habe die G7 in 10 Stunden geleitet! Ich habe Zeugen dafür!

Ich führe meinen Talion von Punin in der Borbaradkampagne im Rollenhörspiel
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Offline unicum

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Darf er zu 100%, es sei denn man spielt wirklich sehr frei.

Warum?

Nun ganz einfach, wenn das Charakterkonzept "Han Solo - interstellarer Schmuggler" ist, ich als SL aber eine low Fantasy Story spielen will mische ich mich sehr wohl in das Konzept der Figur ein. Vieleicht aufgrund des eklatanten Abstandes mit einem einfachen "NEIN!".

Offline aingeasil

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Ich habe mich für "Für dem Plot ist alles erlaubt, auch wenn die Figur hinterher fast unspielbar ist." entschieden.

Für mich ist es selbstverständlich, dass ein Spielleiter während der Charaktervorbereitung einen Einfluss auf eine Spielfigur haben darf. Dem werden die meisten vermutlich zustimmen; wurde ja auch mehrfach schon genannt, dass beispielsweise Spielwelt und Charakterkonzept zusammenpassen sollten.

Wenn ich nun ein Spielsystem mit Spielleiter spiele, dann beeinflusst der Spielleiter - bewusst oder unbewusst - ja eh meine Figur, mit dem, was was er ihr / mir so vor die Füße wirft. Und das kann alles mögliche sein. Der Spielleiter sollte sich aber durchaus im Klaren sein, dass eben nicht nur die Figur, sondern auch er dann ggf. mit Konsequenzen rechnen muss. Nur weil er alles machen darf, heißt das ja nicht, dass alles toll ist - s. den Thread zu "warum spielen die Spieler nicht mehr mit dir". Ergo sollte sich jeder Spielleiter durchaus überlegen - und die meisten machen das ja auch im Sinne einer "guten Story" - in welchem Maße das "alles ist erlaubt" gut geht.

Offline Hewisa (gone for good)

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Am besten sind das dann total unique SC mit fünfundvierzig Twists in der achtseitigen Hintergrundstory.
Und noch uniqueren Powers und Items - alle aus irgendwelchen obskuren Fan-Seiten im Internet.
Ja, ich weiß was Du meinst :P

Ich seh das auch so, dass man gemeinsam die SC-Gruppe erschafft (bzw. sollte das im Idealfall so sein). Und damit hat natürlich *auch* der SL im Konzept mitzureden.
Dauerhaft abwesend - nicht mehr über das Tanelorn erreichbar; auch nicht per PM!
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Offline Schlangengott

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Ich hab mal "Ja - mit allem" genommen. Auch wenn der Plot gerade NICHT Kriterium sein sollte.


Es kommt für mich ganz zentral drauf an, dass die SC-Gruppe funktioniert und spaßig ist. Wenn man puritanische Moralapostel, Zauber-Sex-Worker und Waldhüter und Adelige in ne Gruppe packt, dann gibt es kaum Berührungspunkte der Lebenswelten und entsprechend wenig Motivation der SC zusammenzuarbeiten. Kann man natürlich über abstruse Hintergrundschnipsel und mit weirdem Humor retten.
Geht aber nicht mit jeder Gruppe.


Aber die Meinungen  und die Auseinandersetzungen, die durch die unterschiedlichen Sichtweisen aufeinander treffen, macht es doch gerade aus...das wäre mir viel zu sehr erzwungene Monogamie...soweit sollte sich der SL nicht einmischen, nur wenn z. B. der Charakter eine extrem faschistoide Haltung gegenüber eine Rasse hat und der Rest der Gruppe besteht aus der Rasse, dann wäre Zeit für ein Gespräch....
« Letzte Änderung: 26.08.2019 | 15:50 von Schlangengott »
"Die Menschen sterben und sind nicht glücklich"

Albert Camus

"Auf jeden Fall ist dieser "Auteur" (Schlangengott) ein echtes Phänomen. Eine Art Rollenspielentwickler-Kaspar-Hauser-Kaiser-Caligula-Chimäre. Da DARF, nein da MUSS man gespannt sein."

Zornhau

Online Isegrim

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Ich interpretier die Frage mal "nach der Charaktererschaffung" und "jenseits der Regeln". Bei der Charaktererschaffung kann die SL zumindest Vorgaben machen (=> Eingriff in die freie Gestaltung), und während des Spiels ist es geradezu Aufgabe der SL, mittels Geschehnissen in der Spielwelt in die körperliche, geistige, soziale etc Unversehrtheit des Charakters einzugreifen; sonst passiert ja nichts... ;)

Ansonsten eher nein, würde ich sagen, zumnidest wenn der Eingriff gegen den Willen des Spielers erfolgt. Man kann über alles reden, aber die Hoheit liegt letztendlich beim Spieler. Wobei dabei i-wie die Prämisse gilt, dass nicht der Spieler seinen Charakter so verändert, dass er mit dem Konzept, dass man am Anfang abgesprochen hat, nichts mehr zu tun hat.
"Klug hat der Mann gehandelt, der die Menschen lehrte, den Worten auch der Anderen Gehör zu schenken."  Euripides

Online nobody@home

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Wenn ich mir Gedanken über einen neuen Charakter mache, dann passe ich ihn in das Setting ein.
Also ich würde nie auch nur auf die Idee kommen, einen Cybersamurai in einem HdR Setting zu spielen.

Tja, ich schon. ;) Das muß man allerdings ein bißchen relativieren -- Tolkiens Welt hatte durchaus ihre Zeitalter, in denen so ein Charakter (wenn's ihn denn von woandersher dorthin verschlagen hätte oder jemand mit den nötigen Fähigkeiten auf die Idee gekommen wäre, ein örtliches Gegenstück auf mehr oder weniger magische Weise zu erschaffen) unter den einschlägigen bereits vorhandenen Helden, Schurken, Monstern und Quasi-Göttern gar nicht mehr so großartig auffallen würde. Die großen epischen Zeiten liegen nur halt alle vor dem Ringkrieg, der bei aller Action in der bekannten Trilogie im Vergleich nur ein vergleichsweise schwaches Nachbeben darstellt.

Natürlich, wie bereits gesagt: wenn die SL mehr eine klassisch-langweilige HdR-Kampagne nicht mehr als hundert Jahre oder so vor Frodo und Kumpanen im Sinn hätte und der Charakter ihr daher nicht passen würde, dann müßten wir nochmal nachverhandeln. Aber so furchtbar abstrus ist die bloße Idee an sich nun auch wieder nicht.
« Letzte Änderung: 26.08.2019 | 20:20 von nobody@home »

Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Eine homogene Gruppe stellt eine gewisse Voraussetzung dar, damit im Spiel keine unnötigen Stolpersteine auftauchen.

Extreme, gegensätzliche Gesinnungen in der Gruppe oder Gruppen, die nur aus einer Charakterklasse bestehen, sollten, wenn möglich, gleich vorab unterbunden werden. Es sei denn, der SL legt Wert auf Gruppenkonflikte, bzw. auf Gruppen, die kaum überlebensfähig sein werden.
Auch in bei Extremen Unterschieden im Powerniveau zwischen den Chars sollte er unter Umständen eingreifen.

Ansonsten würde ich sagen, das sowas immer dem Spielspaß dienen sollte.
« Letzte Änderung: 26.08.2019 | 22:19 von Ein Dämon auf Abwegen »
Merke: Neue Regeln zu erfinden ist nicht schwer, unnötige Regeln zu erkennen und über Bord zu werfen erfordert bedeutend mehr Mut und Sachverstand.

Butt-Kicker 100%, Tactician 83%, Power Gamer 75%, Storyteller 75%, Specialist 58%, Casual Gamer 42%, Method Actor 17%

Offline Talasha

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Über welche Art von Einmischung reden wir hier genau? Bei der Charaktererschaffung hat die SL nämlich auf jeden Fall ein Wörtchen mitzureden -- wenn die meinen Cybersamurai nicht in Mittelerde sehen will, müssen wir uns so oder so erst noch mal darüber unterhalten, was wir eigentlich zusammen spielen wollen. ;)

Ja, der SL sollte schon Richtlinien aufstellen, was für Chars es geben sollte, oder am Besten spricht sich die Gruppe gemeinsam entsprechend ab.
"Haben Sie Bücher zu Pawlows Hunden und Schrödingers Katze?"
"Da klingelt was bei mir, aber ich kann nicht sagen ob sie da sind oder nicht"

Offline D. Athair

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Aber die Meinungen  und die Auseinandersetzungen, die durch die unterschiedlichen Sichtweisen aufeinander treffen, macht es doch gerade aus...das wäre mir viel zu sehr erzwungene Monogamie...soweit sollte sich der SL nicht einmischen, nur wenn z. B. der Charakter eine extrem faschistoide Haltung gegenüber eine Rasse hat und der Rest der Gruppe besteht aus der Rasse, dann wäre Zeit für ein Gespräch....
Unterschreibe ich. Gerade das mit der erwungenen Monogamie.  >;D
Nur: Ne Gruppe, die NULL gemeinsame Interessen oder Berührungspunkte hat oder deren Mitglieder fundamental und diametral unterschiedliche Werte haben, deren SC haben - ohne dass sich Mitspielende (inkl. SL) einmischen - halt auch NULL Motivation zusammenzuarbeiten. Als SL zwinge die Spieler.innen schon dazu diese in der Spielwelt zu verankern (und sie damit angreifbar zu machen) und ich zwinge sie SC zu erstellen, die Voraussetzungen für Zusammenarbeit mitbringen. Hass und Desinteresse (v.a. Lone Wolf & Snowflake) unter den SC gehen nicht.


Wobei dabei i-wie die Prämisse gilt, dass nicht der Spieler seinen Charakter so verändert, dass er mit dem Konzept, dass man am Anfang abgesprochen hat, nichts mehr zu tun hat.
... ich halte es ja für einen Fehler seinen Charakter nicht zu erspielen und sich stattdessen ein relativ rigides Konzept zu erdenken.
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... ich halte es ja für einen Fehler seinen Charakter nicht zu erspielen und sich stattdessen ein relativ rigides Konzept zu erdenken.

Nun, mit irgendwas muß man anfangen, und nicht jeder Spieler wird mit "Kämpfer, Stärke 18, Stufe 1, Name und Geschlecht haben Zeit bis später" als Ausgangspunkt schon so ganz zufrieden sein. ;) Natürlich kann man's immer übertreiben -- das gilt halt nur für beide Extreme gleichermaßen.