Autor Thema: Welche einsteigerfreundlichen Spiele empfehlt ihr für (weibliche) Jugendliche?  (Gelesen 12460 mal)

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Offline felixs

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Die Sache mit Fantasy vs. Grusel sehe ich anders, aber beweisen kann ich es natürlich auch nicht.

Wo ich dir recht gebe, ist Mystery mit normalen Menschen. Das sollte ebenfalls sehr zugänglich sein.

Ohne es zu sehr breittreten zu wollen: Cthulhu ist das am meisten ähnlichste zu "Mystery", was man tatsächlich kaufen kann und wofür es gut zugängliches Material auf deutsch gibt. Klar hat gerade Cthulhu ein paar Merkwürdigkeiten und es ist schon merkwürdig, dass gerade dieses sehr spezielle Rollenspiel sich so hält, während breiter angelegte Horror-Rollenspiele eher ein Nischendasein fristen. Andererseits bietet Cthulhu in der Chaosium-Intertpretation ja auch einiges an Breite. Vampire, Zombies, Ghoule - alles problemlos machbar.
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Offline Niniane

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Schade das es das noch nicht auf deutsch gibt, wäre glaub ich perfekt:

https://www.system-matters.de/monsterhearts-erscheint-auf-deutsch/

So sehr ich Monsterhearts mag: Als Teenager ein Spiel darüber spielen, wie schwierig es ist, ein Teenager zu sein? Sorry, ich glaube, die sind nicht die Zielgruppe. Die haben das schon in Real Life.
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Offline felixs

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Außerdem haben wir jetzt schon gefühlt zwei dutzend Beiträge dazu, dass man sowas wohl eher nicht mit dem Onkel spielen will. Und sollte.
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Offline LushWoods

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So sehr ich Monsterhearts mag: Als Teenager ein Spiel darüber spielen, wie schwierig es ist, ein Teenager zu sein? Sorry, ich glaube, die sind nicht die Zielgruppe. Die haben das schon in Real Life.

:D
Stimmt so habe ich das noch nicht betrachtet, könnte sein.
Ich verstehe das ja auch nicht:
https://store.steampowered.com/app/448280/Job_Simulator/

Offline Jiba

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Ich verstehe das ja auch nicht:
https://store.steampowered.com/app/448280/Job_Simulator/
Ich schon. Simulationen gaukeln eine Welt vor, in der alles kontrollierbar und gestaltbar ist. Das hat eskapistischen Reiz.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline LushWoods

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Demnach wäre Monsterhearts ja für einen Teenager doch wieder reizvoll.
Wobei natürlich pbtA kein System ist das leicht vorhersehbare Ergebnisse oder eine leicht kontrollierbare Umgebung schafft.

Offline skorn

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Ich werfe mal "Dread" in den Raum.

Wenn Rollenspiel dann nicht so cool für sie ist. Spielt man eben im Grunde nur Jenga.

Online Quaint

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Hallo,

ich suche nach einem einsteigerfreundlichen System für meine 15-jährige Nichte. Sie hat keine besondere Affinität zu Fantasy oder Sci-Fi, hatte schon mal Spaß an einer TV-Serie mit Vampiren, liest aber tendenziell eher Bücher über Zwischenmenschliches als Abenteuer-/Action-Geschichten. Sie spielt Brettspiele, aber (zumindest bisher) keine komplexen Spiele, die über eine Stunde dauern. Sie hat schon Escape Rooms gemacht. Ein Detektiv-Rollenspiel schließt ihre Mutter zumindest nicht aus.

Es soll deutschsprachig sein. Wenn es eine Spielleitung gibt, sollte deren Aufwand/Vorbereitung lieber gering sein. Langes Kampagnenspiel ist kein Muss, schätze ich, womöglich sind One-Shots oder kurze Kampagnen erstmals sogar gut.

Also ich denke, als Genre böte sich halt Urban Fantasy an, also was in der modernen Welt mit fantastischen Elementen wie etwa Vampiren. Und es böte sich auch an, da dann bei der Spielleitung einen Fokus auf Persönlichkeiten und ihre Beziehung zueinander zu setzen. Also mehr Drama und Soap Opera als jetzt z.B. dauernd die Stadt/die Welt retten und sich prügeln wie es etwa Harry Dresden macht, der ja aber ansonsten auch Urban Fantasy ist.
 Je nach Affinität zu solchen Dingen ist das halt mit etwas Arbeit verbunden.
 
Meine Empfehlung wäre tatsächlich das alte Einsteigerset zu Vampire: https://www.drivethrurpg.com/product/77929/Vampire-Die-Maskerade--BasisSet?filters=0_0_0_0_40051

Als pdf noch heute gratis und deutsch zu bekommen. Ich hatte damit jahrelang viel Freude, und zog die Kurzregeln darin tatsächlich meistens den vollen Regeln deutlich vor.

Wenn es als Geschenk taugen soll, kann man ja damit zu nem Copyshop und es bissle hochwertig drucken lassen.

Edit: Und übrigens gibt es auch für andere cWoD Spiellinien solche Basissets, ich kann nur nicht sagen, wieviele übersetzt wurden und inwiefern die heute noch zu kriegen sind. Falls es halt was anderes als Vampire werden soll.
« Letzte Änderung: 14.11.2019 | 16:10 von Quaint »
Besucht meine Spielkiste - Allerlei buntes RPG Material, eigene Systeme (Q-Sys, FAF) und vieles mehr
,___,
[o.o]
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Offline Jiba

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Wobei natürlich pbtA kein System ist das leicht vorhersehbare Ergebnisse oder eine leicht kontrollierbare Umgebung schafft.

Und wie kommst du jetzt darauf? Und selbst wenn du Recht hättest... wir haben damals auch mit Systemen angefangen in denen keiner irgendeinen Wahrscheinlichkeit kontrollieren konnte. 3W20 anyone?

Und eine Frage noch: Können wir aufhören, Spiele zu empfehlen, die schon alt waren, als wir selbst 15 waren? Es ist ja nicht so als gäbe es keine zeitgemäßen Rollenspiele...
« Letzte Änderung: 14.11.2019 | 16:27 von Jiba »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline First Orko

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Ich weiß von einem Pärchen, das über Dungeon World zum Rollenspiel gekommen ist. Ohne "externen" Spielleiter  8)
It's repetitive.
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Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline Gunthar

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Schmeisse noch Destiny Dungeon in die Runde. Nicht Fantasy affin heisst nicht unbedingt, dass man Fantasy ablehnt. Falls das schon zuviel wäre, gibt es noch das Destiny Beginner. Beide Spiele sind komplett deutsch.
Spieler in D&D 5e: "8 + viel, trifft das?"

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I propose that we rename the game "The One Ring" to become "The Eleven Ring" ;)
Three Rings for the Elven-kings under the sky,
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Nine for Mortal Men doomed to die,
Eleven Rings to roleplay the one...

Offline Issi

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Also ich denke, als Genre böte sich halt Urban Fantasy an, also was in der modernen Welt mit fantastischen Elementen wie etwa Vampiren. Und es böte sich auch an, da dann bei der Spielleitung einen Fokus auf Persönlichkeiten und ihre Beziehung zueinander zu setzen. Also mehr Drama und Soap Opera als jetzt z.B. dauernd die Stadt/die Welt retten und sich prügeln wie es etwa Harry Dresden macht, der ja aber ansonsten auch Urban Fantasy ist.
 Je nach Affinität zu solchen Dingen ist das halt mit etwas Arbeit verbunden.
 
Meine Empfehlung wäre tatsächlich das alte Einsteigerset zu Vampire: https://www.drivethrurpg.com/product/77929/Vampire-Die-Maskerade--BasisSet?filters=0_0_0_0_40051

Als pdf noch heute gratis und deutsch zu bekommen. Ich hatte damit jahrelang viel Freude, und zog die Kurzregeln darin tatsächlich meistens den vollen Regeln deutlich vor.
:d

Offline felixs

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Es ist ja nicht so als gäbe es keine zeitgemäßen Rollenspiele...

Tut mir leid, aber muss gerade sein. Ist nicht persönlich.
Ich bin extrem allergisch auf das Wort "zeitgemäß" und die damit einhergehende Simulation von Argumentation. Laut Duden bedeutet das Wort "den erfordernissen der jeweiligen Gegenwart entsprechend". Das kann auf Rollenspiele im engeren Sinn nicht zutreffen, weil es keine Erfordernisse für Rollenspiel gibt. Im übertragenen Sinn wiederum fragt sich dann sehr, woran man messen möchte, ob ein Rollenspiel gerade gut in die jeweilige Zeit passt und warum ein Rollenspiel besser oder schlechter sein soll. Das ergibt keinen Sinn.
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Offline tartex

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Ich werfe mal "Dread" in den Raum.

Wenn Rollenspiel dann nicht so cool für sie ist. Spielt man eben im Grunde nur Jenga.

Weiß nicht. Die offene Charaktererstellung ist schon eher mühsam. Ich denke, besonders für Anfänger. Und man muss auch ein Händchen für Pacing haben.

Um nicht damit anzufangen, dass die "Proben" auch selbst auf die richtige "Bruchstellen" getunet werden müssen.

Außerdem: wer will schon 130 recht abstrakte Dramadiskussion lesen, bevor man sich überhaupt wirklich vorstellen kann, wie so ein Spiel aussehen könnte - sprich bis man bei den Beispielsabenteuern gelandet ist.

Die Zwillingsseen: Der Tanelorn Hexcrawl
Im Youtube-Kanal: Meine PnP-Let's-Plays
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Offline kamica

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Im Dezember kommt Tiny Dungeon auf Deutsch.

Offline Jiba

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Im übertragenen Sinn wiederum fragt sich dann sehr, woran man messen möchte, ob ein Rollenspiel gerade gut in die jeweilige Zeit passt und warum ein Rollenspiel besser oder schlechter sein soll. Das ergibt keinen Sinn.
Falls es hilft: Ich bezog mich weniger auf Settings als vielmehr auf Regelsysteme. Die meisten Settings taugen ja heute auch absolut. Aber in punkto Game Design hat sich in so ziemlich allen Spielstilen in den letzten Jahren einfach sauviel getan. Ich glaube nicht, dass wir einer potenziellen Anfängerin damit einen Gefallen tun, wenn wir ihr Regeln an die Hand geben, zu denen sie sich ihr Zusatzmaterial bei Ebay und DriveThru zusammensuchen muss.

Was mich hier aber wundert: Warum sollten Teenager grundsätzlich keine Teenager spielen wollen? Also als ich 17 war, habe ich (nicht nur, aber auch) Teenager in meinen Runden gespielt. Und die wurden in der Regel auch meine Lieblingscharaktere. Ich glaube das Alter der SCs spielt überhaupt keine Rolle bei der Präferenz. "Monsterhearts" ist deshalb problematisch, weil es sich eben stark um Sexualität dreht und das ist kein Thema, was ich einer Anfängerin so in die Hand drücken würde.

Ich halte da nicht allzu flashige Urban Fantasy für einen guten Ansatz (inklusive nicht allzu flashiger Superhelden, mit denen man (Vorsicht, Spekulation) bestimmt mehr Jugendliche abgeholt bekäme als mit Hard SciFi).

Ich möchte übrigens mal 7te See in den Raum werfen (sogar die 2te Edition, wenn es denn sein muss). Ich habe als Jugendlicher damals die Erfahrung gemacht, dass die Mädels in meinem Umfeld die Epoche (17. Jahrhundert) mochten, im Gegensatz zu Vollplatte-Fantasy. Jedenfalls waren der Frauenanteil in diesen Runden signifikant höher, ganz ähnlich wie bei der oWoD.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline YY

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Aber in punkto Game Design hat sich in so ziemlich allen Spielstilen in den letzten Jahren einfach sauviel getan. Ich glaube nicht, dass wir einer potenziellen Anfängerin damit einen Gefallen tun, wenn wir ihr Regeln an die Hand geben, zu denen sie sich ihr Zusatzmaterial bei Ebay und DriveThru zusammensuchen muss.

Das sind zwei verschiedene Dinge - freilich ist es nicht ganz optimal, alten Kram zu empfehlen, den man nicht mehr so leicht in vollem Umfang ran kriegt.
Hat aber nichts damit zu tun, dass sich überall so viel getan hätte in Sachen Spieldesign.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Issi

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Wenn es ein brandneues Harry Potter gäbe oder ein "Vampire Akademie" Setting oder irgendwas anderes was in diese Kerbe schlägt, dann würde ich das empfehlen.

Für einen Rollenspiel Frischling sind die Regeln erstmal Insofern egal, dass er keine Vergleichsmöglichkeiten hat.
Welche Regeln nun die moderneren sind, sind aus Sicht eines Anfängers mEn. zunächst sekundär.
Wichtig ist überhaupt einen Einstieg ins Hobby zu finden- wie auch immer der aussieht.
Ist der mal geschafft, fällt es leichter auch mal auf andere Systeme zu schauen, und zu vergleichen.

Ich hätte jetzt z. B. auch kein schlechtes Gewissen Anfängern DSA 1oder 2 zu empfehlen.
Nicht weil die Regeln so neu sind,  sondern weil der Einstieg einfach ist.

Oder anders: Nur weil es super moderne Fahrräder gibt, muss ich ja nicht mit dem allerneusten Hightech Ding das Fahren üben.
 

Edit. Kleine Anekdote : Fragt ein Bekannter, was wir noch so an Gesellschaftsspielen spielen.
Mein Antwort, zählte unter verschiedenen anderen Spielen auch Siedler von Catan auf.
Darauf der Bekannte (beinahe schockiert): Was?! Ihr siedelt ? Das Spiel ist doch schon out!
Wir darauf: Na und! Es macht Spaß. Nur weil inzwischen neuere Spiele gibt, darf man es doch trotzdem noch spielen.
Oder etwa nicht?
Darauf der Bekannte: Also in meinem Spielerkreis siedelt keiner mehr. Aber wenn ihr meint...... ::)

Wie war das? Über Geschmack kann man nicht streiten. Aber das hindert niemanden daran es trotzdem zu tun.... ? :D

 

« Letzte Änderung: 14.11.2019 | 22:30 von Issi »

Offline felixs

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Falls es hilft: Ich bezog mich weniger auf Settings als vielmehr auf Regelsysteme. (...)

Habe ich mir schon gedacht. Und ich war wirklich nur von "zeitgemäß" getriggert, wie man neudeutsch wohl sagt. Tut mir leid, dass Du das abbekommen hast.

Ob in Punkto Regelsystemen alles über die Zeit besser geworden ist, wäre eine andere Diskussion. Grundsätzlich stimme ich aber zu, dass viele der neueren Sachen zugänglicher sind.
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Offline D. Athair

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Die Idee, ihr ein Rollenspiel zu Weihnachten zu schenken, stammt von ihrer Mutter (meiner Cousine). Die hat selbst keine Erfahrungen mit Rollenspiel und hat deswegen mich gefragt, zumal ich Patenonkel bin. Ich wohne nicht in der Nähe und bekomme praktisch nichts vom Alltag der Familie, mithin auch nichts von den aktuellen Interessen der Tochter mit. Soweit ich sie einschätzen kann, ist es aber durchaus plausibel, dass sie für Rollenspiele offen sein könnte - ohne, dass das jetzt sofort zu Hobby Nummer Eins werden müsste.

Also wenn es Ostern oder Pfingsten wäre, dann würde ich zu Liminal raten, das Kazé machen wird.
Das hat sehr ansprechendes Artwork, simple klassische Regeln (die trotzdem modernem Game-Design genügen), Urban Fantasy, gute und kurze Abenteuer (die ausbaubar sind, wenn man will). Ne Review

Ich persönlich würde dann aber definitiv nicht zu Beyond the Wall mit seinen Retro-Klon-Kampfregeln greifen. So hübsch die Charaktererschaffung ist, aber das System selbst kann schon sehr frustrierend sein. Zumal es heute wirklich gute Alternativen gibt, die ein schnittigeres Design und einen fetzigeren Inhalt haben. Favorit wäre hier die D&D5-Einsteigerbox. Auch Dungeonslayers kann man guten Gewissens empfehlen.
BtW ist was für Leute, die im Zweifel aucb am System rumschrauben wollen. Brettspiel- /Tabletop- / Rätsel-Affinität hilft da ungemein.

Dungeonslayers jedoch ... ist für mich gerade keine Empfehlung. Hat auf ähnlichen Gebieten Schwächen wie BtW und ist in meinen Augen ganz furchtbar schief (hat für Dinge Regeln, wo ich keine will und da keine, wo ich gern welche hätte ... und es nutzt ganz komische Kategorisierungen).

Meine Empfehlung wäre klar Turbo-Fate. Einsteigerfreundlich (bis jetzt ist noch jede/r meiner Neulinge damit zurecht gekommen), universell und kann mit den Aspekten auch Zwischenmenschliches schön abbilden. Mag sie Manga/Anime? Dann wäre evtl. Märchenkrieger Los! als Setting dazu geeignet. Aber sonst lässt sich meist auch leicht auf einer Lieblingsbuchreihe aufbauen.

Ich würde in jedem Fall aber zuerst mal ein paar Runden für sie und ihre Freunde/innen leiten, anstatt es ihr "einfach so" in die Hand zu drücken (Aus deiner Einleitung wird mir nicht ganz klar, wer der SL sein soll).
Das finde ich gut. Wenn jemand die Einführung in Fate machen kann ... Turbo Fate fand ich - rein vom Text her - nicht so gelungen.
Märchenkreiger los! ist jedenfalls sehr schön.

Cthulhu ... finde ich als Vorschlag blöd. Das W100-System könnte eigentlich einiges leisten. Gerade bei Cthulhu wird die simulationistische Ausrichtung der Regeln besonders in der deutschen Version massiv unter wert verkauft. Die meisten Runden nutzen die gar nicht


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« Letzte Änderung: 15.11.2019 | 02:59 von D. Athair »
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

Offline aikar

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Timo/ aikar: Wie gut kommt man als Neulings-SL in Fate hinein? Was denkt ihr?
Meine Erfahrung: Neulinge kommen in Fate leichter rein als erfahrene Rollenspieler, weil es ein Umdenken gegenüber gewohnten Rollenspielen erfordert.
Fate arbeitet mit starkem Player Empowerment und dem Auf und Ab einer guten Geschichte, nicht mit "fairer Simulation" oder taktischen Herausforderungen.

Turbo Fate ist wiederum von den Regeln her extrem simpel. Du kannst dir die Regeln von Turbo Fate und Fate Core übrigens auch legal als pdf herunterladen, wenn du sie dir mal anschauen willst (http://faterpg.de/downloads/ unter "Turbo Fate Downloadversion" bzw. "Fate Core Downloadversion").

Ein, zwei Sitzungen mit einem erfahrenen SL um mitzukriegen wie es gedacht ist, sind trotzdem empfehlenswert, aber das würde ich bei jedem RP raten.

Das einzige, woran es bei Fate fehlt, sind fertige Abenteuer. d.h. es erfordert einiges an Kreativität vom Spielleiter.
Und nicht vergessen, dass du für Fate auch die passenden Würfel (Fate-Dice oder Fudge-Dice mit +/-/[]) haben solltest. Es geht  zwar auch mit W6, das ist aber eher mühsam.

Ansonsten: Falls du etwas "out of the box" willst, mag sie evtl. Star Wars? Das Einsteigerset von Am Rande des Imperiums ist wirklich empfehlenswert.
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Offline LushWoods

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Mit FATE sehe ich das wie aikar. Wir sind alle sehr erfahrene Rollenspieler und haben FATE nach einer Kampagne und mehreren OneShots sein lassen. Anfänger habe ich damit leider nie beobachten können, glaube aber das die sich viel leichter damit tun, vielleicht sogar leichter als mit traditionelleren Systemen.
Dinge die uns irgendwann massiv gestört und eingeengt haben könnten diese als hilfreich und befreiend auffassen.
Gerade ruhigere Spieler könnte man mit dem "Zwang" sich Aspekte ausdenken zu müssen, gut abholen und fördern, könnte ich mir vorstellen.
Ist aber wie gesagt, nur ein Eindruck.

Offline tartex

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Also wenn ich noch nie ein Rollenspiel gespielt hätte und nicht genau wüsste, was das überhaupt ist, bezweifle ich, dass ich mir Regelwerke über 32 Seiten antun würde - außer die Bilder und graphische Gestaltung treffen genau meinen Geschmack.

Und Universalsysteme sind doch für den Einstieg ziemlich ungeeignet, oder? Wenn Rollenspiel ganz neu ist, gibt es schon so viele Entscheidungen zu treffen, selbst wenn man - kurz! - ein Setting vorgestellt kriegt. Da denke ich, dass die totale Freiheit nicht wirklich hilft.
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Offline felixs

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Cthulhu ... finde ich als Vorschlag blöd. Das W100-System könnte eigentlich einiges leisten. Gerade bei Cthulhu wird die simulationistische Ausrichtung der Regeln besonders in der deutschen Version massiv unter wert verkauft. Die meisten Runden nutzen die gar nicht

Das ist in meinen Augen gerade der Vorteil - man braucht das simulationistische Zeug gar nicht und kann sehr gut mit unvollständigem Regelwissen spielen. Sofern da alle auf einer Wellenlänge fahren, ist das gar kein Problem.

Ansonsten bin ich aus diversen Gründen mit Cthulhu als Empfehlung für diesen Fall auch nicht restlos glücklich, sehe es aber als das am besten geeignete unter den großen Systemen. Und das wiederum ist wichtig, damit man Material an der Hand hat. Denn ob und wie gut Selber-Ausdenken funktioniert, ist nicht voraussehbar. Das kann allenfalls der Onkel ein bißchen einschätzen.

Also wenn ich noch nie ein Rollenspiel gespielt hätte und nicht genau wüsste, was das überhaupt ist, bezweifle ich, dass ich mir Regelwerke über 32 Seiten antun würde - außer die Bilder und graphische Gestaltung treffen genau meinen Geschmack.

Und doch haben die meisten von uns so angefangen.
Warum sollte das jetzt anders sein?
Wenn man nicht leseaffin ist und wenn man keine Zeit in die Sache stecken möchte, dann ist Rollenspiel (zumindest als Spielleiter) ohnehin die falsche Beschäftigung.

Wenn Rollenspiel ganz neu ist, gibt es schon so viele Entscheidungen zu treffen, selbst wenn man - kurz! - ein Setting vorgestellt kriegt. Da denke ich, dass die totale Freiheit nicht wirklich hilft.

Das sehe ich genauso.
Hilfestellung ist eben nicht "mach einfach so, wie Du magst". Man weiß ja noch gar nicht, was man so mögen könnte, wie das überhaupt gedacht ist, etc.
Und nicht zuletzt führt völlige Freiheit mit vielen Köchen am Tisch auch zu ziemlichem Quatsch. Das muss man dann mögen - trotz allem Optimismus der Fate-Gläubigen bezüglich der Attraktivität zeitreisender Dinosaurier-Agenten als Spielerfiguren habe ich da meine Zweifel.
« Letzte Änderung: 15.11.2019 | 10:26 von felixs »
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Offline Jiba

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Warum gibt's eigentlich kein Low-Level-Monsterhunter-Cthulhu oder Teenage-Detective Cthulhu?  :think:
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“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini