Autor Thema: Odyssey of the Dragonlords  (Gelesen 10334 mal)

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Offline Runenstahl

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Re: Odyssey of the Dragonlords
« Antwort #25 am: 31.05.2020 | 00:49 »
Vorweg: Meine Einstellung zu Fertigabenteuern ist eher negativ vorbelastet. Das führt sicherlich dazu das mir negative Dinge mehr auffallen bzw mich stärker stören als andere. Odyssey of the Dragonlords (OotD) klang interessant genug um es mir zu kaufen. Bereut habe ich es bislang nicht (habe allerdings auch noch nicht angefangen das zu leiten). Beim reinschnuppern sind mir allerdings einige Dinge negativ aufgefallen:

- Kein Index. Es gibt ein Inhaltsverzeichnis, aber wer etwas bestimmtes finden möchte der muß langwierig suchen.
- Die Monster haben im eigentlichen Abenteuer keine Werte sondern ihre Namen werden dick gedruckt damit sie im Monster Manual oder im Monsterteil des Buches finden kann. Doch das ist nicht so einfach. Zunächst einmal muß man selbst herausfinden in welchen der Werke die Monster stehen. Wenn man Glück hat im Monster Manual. Hat man Pech sucht man sich stattdessen im OotD-Band dumm und dusselig. Es gibt ja keinen Index. Also geht man zum Monsterkapitel wo die Monster theoretisch alphabetisch sortiert sind. Allerdings auch nur theoretisch. Beispiel: Gesucht wird ein "Young Cerebus". Kein Eintrag im Monsterkompendium also muß es ja im Monsterkapitel sein. C wie Cerebus ? Nix. H wie Hellhound ? Nix. Y wie Young ? Nix. Später dann gefunden: Unter S wie "Servants of Death". Echt jetzt ? Währe es denn zuviel Verlangt die Seitenzahl bei der Erwähnung des Monsters anzugeben ? Oder die Monster wirklich nach Alphabet zu ordnen ?
- Die Designer haben das Kunststück fertig gebracht gleich den ersten Kampf so zu gestalten das er einerseits zu stark, andererseits zu leicht ist.
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- Der Gruppe werden supermächtige NSCs an die Seite gestellt die sich stets raushalten aber jederzeit die Helden wiederbeleben wenn es Not tut. Sorry, aber das ist in meinen Augen einfach miesestes Design.
- Zumindest am Anfang erscheint es mir eine reine Aneinanderreihung von Kämpfen.
- Bei der Mönchsklasse wird im Flufftext erwähnt die diese Mönche (im Prinzip Spartaner aus 300) gerne mit "Polearms" kämpfen. Diese Klasse kann das allerdings gar nicht...
- Die Idee den Epos des Bardens durch Ereignisse im Spiel wachsen zu lassen ist ja ganz witzig, aber für das Balancing hätte ich es netter gefunden wenn das Stufengebunden ist wie andere Klassenfertigkeiten auch.

Mein Genörgel mal beiseite gefällt mir der Band ansonsten recht gut. Es kommt halt tatsächlich "Griechische Sagen" Gefühl auf und ich hätte schon mal Bock das zu spielen.
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Offline Weltengeist

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Re: Odyssey of the Dragonlords
« Antwort #26 am: 31.05.2020 | 08:18 »
- Zumindest am Anfang erscheint es mir eine reine Aneinanderreihung von Kämpfen.

Das wurde von anderen Rezensenten (u.a. Orkenspalter) auch schon erwähnt und stimmt leider: Die Überleitungen, Questenvergaben etc. sind episch, die Karten und Schauplätze sind toll, aber die eigentlichen Encounter beschränken sich zumindest zu Beginn meist auf "geh hin und erschlag alles, was du da antriffst". Da würde ich als Spielleiter sicherlich nachbessern wollen (auch wenn es vom "Spirit" her gar nicht soooo schlecht zu den griechischen Sagenhelden passt).

Und auch bei der Unübersichtlichkeit hast du natürlich Recht. Nicht nur, dass es keinen Index gibt, es gibt auch keine Abenteuerübersicht oder ein "Geheimnisse für den DM"-Kapitel oder sowas. Man muss sich das alles aus dem Fließtext raussuchen - und es sind über 500 Seiten Fließtext! Sogar der gut vorbereitete Spielleiter braucht hier haufenweise Klebelesezeichen, und der unvorbereitete sucht sich den Wolf.

Aber trotzdem ist es episch und stimmungsvoll und hat interessante NSCs. Und es schafft etwas, was mir sonst bei D&D oft fehlt: Hier ist die (für meinen Geschmack zu aggressive, weil in-game so schnell nicht zu begründende) Progression "from Zero to Hero" endlich mal passend. Vielleicht hätte man auf Stufe 3+ anfangen sollen, aber sonst wirken die Stufen wirklich mal plausibel.
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Re: Odyssey of the Dragonlords
« Antwort #27 am: 31.05.2020 | 08:20 »
Nitpick zum Genörgel:
- Bei der Mönchsklasse wird im Flufftext erwähnt die diese Mönche (im Prinzip Spartaner aus 300) gerne mit "Polearms" kämpfen. Diese Klasse kann das allerdings gar nicht...

Warum nicht? Ich dachte, Monks können "Simple Weapons" verwenden, und sowohl Speere als auch Kampfstäbe sind "Polearms". Nach dem Vorbild und nach der Beschreibung der Waffen in Thylea (da steht im Players Guide, die meisten Soldaten kämpften mit Speer, Schwert und Schild und schwerere Waffen wie Hellebarden wären unüblich) würde ich bei den "Way of the Shield"-Mönchen also auf Speer und Schild tippen.
« Letzte Änderung: 31.05.2020 | 08:22 von Suro »
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Offline Weltengeist

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Re: Odyssey of the Dragonlords
« Antwort #28 am: 31.05.2020 | 08:29 »
Nitpick zum Genörgel:
Warum nicht? Ich dachte, Monks können "Simple Weapons" verwenden, und sowohl Speere als auch Kampfstäbe sind "Polearms".

Also nach dem Text im PHB auf S. 146 sind Polearms "Martial Weapons" und damit genau keine "Simple Weapons". Laut Waffentabelle auf S. 149 fallen allerdings dann doch die leichten Stangenwaffen (Javelin, Quarterstaff und Spear) unter die "Simple Weapons". Wahrscheinlich sind die in "Odyssey" gemeint.
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Offline Suro

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Re: Odyssey of the Dragonlords
« Antwort #29 am: 31.05.2020 | 08:40 »
Ah, diesen Satz hatte ich nicht mehr im Kopf, da ist aber wohl eher der Player's Guide verwirrend als Dragonlords.
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Offline Galotta

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Re: Odyssey of the Dragonlords
« Antwort #30 am: 31.05.2020 | 13:42 »
ja ich kann die Kritikpunkte verstehen.. aber tatsächlich sprüht die Welt, die NSCs und das Flair und so...  ich finde es total schön und es macht schon Spaß vorzubereiten und zu lesen und NSCs und encounter zu planen...
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Offline JS

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Re: Odyssey of the Dragonlords
« Antwort #31 am: 31.05.2020 | 14:40 »
Ich gehöre ja schon zu den Leuten, die es annervt, dass jedes, wirklich jedes Setting mit Elfen, Zwergen und Orks daherkommen muss - aber jetzt auch noch Tieflinge, Dragonborn und Halborks? Ein Freund von mir hat das mal mit "über jedes Essen Maggie kippen" umschrieben, und genau so fühlt sich das für mich an. Italienisch kochen? Maggie druff. Chinesisch? Maggie druff. Schwedisch? Maggie druff. Sushi? Maggie druff. Haute Cuisine? Wo ist mein Maggie?

Nur nebenbei: In deinem Fall würde ich mir die Welt von Guild Wars 2 mal näher anschauen. Die Entwickler haben es tatsächlich hinbekommen, mit einem Hintergrund voller Magie, Steamtech und Magotech das alte Schema zu verlassen und schön eigenständige Rassen/Völker/Spezies darzustellen.
https://wiki-de.guildwars2.com/wiki/Volk

Sehr cool dazu: https://www.youtube.com/watch?v=6512iHnRjJw
https://www.youtube.com/watch?v=Da-s1cwubdA
https://www.youtube.com/watch?v=TdQDEBoP-bY
« Letzte Änderung: 31.05.2020 | 14:42 von JS »
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Runenstahl

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Re: Odyssey of the Dragonlords
« Antwort #32 am: 7.07.2020 | 22:44 »
Wir werden die Kampagne am Freitag beginnen. Bin gerade dabei das Abenteuer vorzubereiten und bin abermals wieder mit dem fehlenden Index und dem völlig untauglich sortierten Monsterkapitel aneinander geraten. Gesucht wurde der "Great Boar". Weil ich den schonmal gesehen hatte wußte ich das er da sein mußte. Index gibt es ja nicht also munter losgesucht. Kann ja dank Alphabet nicht so schwer sein, oder ?
B wie Boar ? Kein Eintrag.
A wie Animal ? Auch nichts.
Vielleicht doch unter B wie Beast ? Nein.
Okay, G wie "Great" kann nicht richtig sein, oder ? Nö, isses auch nicht.
Seufz... also das Monterkapitel Seite für Seite durchgehen... und siehe da. Unter M wie "Mythic Beasts" findet man den dann. AAAAAaaaargh.

Wenn die Designer Glück haben, dann werden sie mir nie begegnen  >:(
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Offline BobMorane

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Re: Odyssey of the Dragonlords
« Antwort #33 am: 8.07.2020 | 09:40 »
Oh da wäreich interessiert, wie es so bei euch läuft.

Odysee steht bei mir auch noch auf der zu spielen Liste.

Offline Liftboy

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Re: Odyssey of the Dragonlords
« Antwort #34 am: 9.07.2020 | 16:41 »
Wir spielen die Kampagne jetzt schon einige Spielsitzungen lang und so gut sie uns auch gefällt, muss ich mal anmerken das Ding ist organisatorisch ne Katastrophe und Texte und Bilder passen an vielen Stellen nicht zusammen.

Zudem passt es mir nicht das sich die Karten im PDF und in der Roll20 - Version unterscheiden. Auf der normalen Übersichtskarte im Roll20 fehlt zum Beispiel ein Eintrag wo die Mithral Mines sind, und aus der Beschreibung im Abenteuer wird man auch nicht unbedingt schlauer. Man muss sich die Karte aus den Premium Assets herausziehen, dort sind dann wenigstens die wichtigen Orte eingezeichnet, allerdings sind zwei der Schauplätze vertauscht, zumindest wenn die Karte im PDF die richtige ist (So eine Schlamperei ist bei dem Premium-Preis der verlangt wird, nicht in Ordnung).

Generell habe ich so ein bisschen den Eindruck das die Karte mehr so Mittel zum Zweck ist und das Maßeinheiten eher interpretiert werden.

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Ansonsten ist es wie gesagt ganz gut, auch wenn erstaunlich viel Fleisch auf den Rippen fehlt, was gerade bei der Dicke des Bandes erstaunlich ist, es muss schon einiges an Arbeit vom SL hinein gesteckt werden, oder das ganze fühlt sich sehr oberflächlich an.

Die Begegnungen im Abenteuer sind bisher auch alle kampflastig und dabei weder besonders ausgewogen noch besonders spannend designt (könnte aber auch generell am eher konservativen Regelgerüst der fünften Edition liegen, das tut was es soll mehr aber auch nicht).

Was ganz gut ankam sind die Epischen Pfade und generell das Setting und der Aufhänger mit der Prophezeiung, so das die SC immer ziemlich genau wissen was sie als nächstes tun könnten und dabei auch Optionen haben.

Insgesamt finde ich das Abenteuer gut, aber es hat leider auch deutliche Schwächen. Die Roll20-Umsetzung halte ich für 50 Euro fast schon für eine Unverschämtheit, sie ist funktional aber bietet nicht soviel Komfort wie ich bei dem Preis erwarten würde.

Offline Runenstahl

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Re: Odyssey of the Dragonlords
« Antwort #35 am: 10.07.2020 | 00:34 »
Bin immer noch bei den Vorbereitungen für morgen und stolpere über einen Fehler nach dem nächsten.

Bei den Belohnungen für das Opfern des Ebers findet sich z.B. der Eintrag das die "Hands of Kentimane" den Charakteren bei einem Kampf helfen werden. Kentimane ist der Ur-Titan des Settings, aber weder bei den Zaubern, den Gegenständen oder Kentimane selbst kann ich finden was diese "Hands" nun sind oder tun. Man könnte ja im Index nachschauen, aber den gibt es halt nicht.

Schön auch die Einleitung zum Tempel des Orakels "...you slew the corrputed boar that plagued the lands west of Mytros." Nö. Der Eber war definitiv ÖSTLICH von Mytros.

Klar, sind Kleinigkeiten aber halt auch alles ein Zeichen von schludriger Arbeit.
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Offline Liftboy

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Re: Odyssey of the Dragonlords
« Antwort #36 am: 10.07.2020 | 18:21 »
Bei den Belohnungen für das Opfern des Ebers findet sich z.B. der Eintrag das die "Hands of Kentimane" den Charakteren bei einem Kampf helfen werden. Kentimane ist der Ur-Titan des Settings, aber weder bei den Zaubern, den Gegenständen oder Kentimane selbst kann ich finden was diese "Hands" nun sind oder tun. Man könnte ja im Index nachschauen, aber den gibt es halt nicht.

Nur falls du noch suchst, den Eintrag findest du im Monsterkapitel unter Non-Player-Characters auf Seite 433, warum auch immer dort.

Offline Runenstahl

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Re: Odyssey of the Dragonlords
« Antwort #37 am: 10.07.2020 | 18:48 »
Super danke ! Ich hatte einfach aufgegeben (eher unwahrscheinlich das man die braucht). Ich werde mal die Monstereinträge sammeln und mit Seitenzahlen versehen (und dem Hinweis in welchem Buch die sind). Das mag anderen das Leiten erleichtern.
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Offline La Cipolla

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Re: Odyssey of the Dragonlords
« Antwort #38 am: 11.07.2020 | 10:15 »
Hat das noch niemand im Internet getan ...? o.o Oft ist man doch nicht der erste, der auf so eine Idee kommt.

Offline Runenstahl

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Re: Odyssey of the Dragonlords
« Antwort #39 am: 3.10.2020 | 09:46 »
Auch nach mehrmaligem Leiten bleibt es dabei das die Monster, Schätze etc. besch...eiden einsortiert sind. Das einzig positive: Je öfter man vorbereitet desto besser kennt man sich im eher kleinen Monsterkapitel aus und weiß auch die Art besser einzuschätzen wie Monster einsortiert sind. Troglodyte Brute sucht man dann von Anfang an nicht mehr unter T oder B.

Schön auch das Dinge immer wieder unterschiedlich benannt werden. Den "Shield of Volkan" findet man deshalb unter G wie "Golden Shield of Volkan". Doof nur das der im Abenteuer nie so genannt wurde.

Was das Balancing angeht, sind meine Spieler gerade über einen Patzer gestolpert. Sie haben gerade den "Bow of Cupidity" gefunden. Einmalig Täglich kann man nach einem Treffer das Ziel zwingen einen Safe zu machen. Bei einem Fehlschlag ist es eine Stunde lang charmed. Soweit so gut. JEDER andere Charm Effekt beinhaltet die Klausel das das Opfer den Charm abschüttelt wenn es angegriffen wird. Fehlt hier. Heißt also (wenn man das nicht Hausregelt) das ein Gegner im Zweikampf nach einem vermasselten Rettungswurf wehrlos ist und vom "Helden" (ist es dann noch einer ?) in Ruhe zerschnitten werden kann. Währe einfach gewesen das zu vermeiden z.B. indem man schreibt das der Bogen genau wie ein Charm Person wirkt. Da steht das nämlich drin (und so werde ich das auch Handhaben).

Und ja, die Kampagne besteht bis jetzt immer noch aus einer kontinuirlichen Aneinanderreihung von Kämpfen (und ich gehe nicht davon aus das das besser wird). NPCs sind bisweilen etwas unlogisch und es wirkt oft konstruiert warum denn nun die Helden alles regeln sollen.

Einer der Könige ist z.B. ein verzweifelter Trunkenbold der die Hilfe der Helden braucht. Unter anderem um eventuelle diplomatische Verhandlungen mit einer Priesterschaft zu führen. Das der König das selbst nicht gebacken bekommt (oder es zumindest versucht) ist schon grenzwertig (aber okay, er ist halt dauerbetrunken). Meine SC's "Okay, und keiner seiner eigenen Priester, Offiziere oder sonstigen Berater hat sich dieser Sache angenommen ? Die gucken nur zu wie er trinkt und lassen den Dingen ihren lauf ?". Da haben meine Spieler recht. Das ist schwach und unglaubwürdig.

Und dann ist da noch diese Sache mit dem Friedenspakt zwischen den Göttern und den Titanen. Findet man irgendwo wann der genau ausläuft ? Bislang besagt das Buch nur "bald". Solange dürfen die Parteien halt nicht agieren. Die Titanen schicken aber Horden von Monstern, das geht dann ? Okay, sind halt Stellvertreter. Die guten Götter dürfen jedenfalls nicht direkt eingreifen da ihnen durch den Pakt die Hände gebunden sind. Okay. Sollte das nicht auch für die Titanen gelten ? Die greifen aber laut Abenteuer durchaus auch mal direkt die Helden an. Echt jetzt ? Ist damit der Pakt hinüber und die guten Götter dürfen jetzt auch loslegen ? Man könnte auch sagen das die Titanen halt tricksen. Doof nur das Sydon (der Typ der einfach mal einen Blitz auf die Helden schleudert) eine rechtschaffene Gesinnung hat.

Seufz. Es paßt halt einfach vieles nicht so richtig zusammen. Ich habe mehr und mehr das Gefühl das die Kampagne an sich zwar durchaus getestet wurde, die Buchform jedoch nicht.
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Offline Weltengeist

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Re: Odyssey of the Dragonlords
« Antwort #40 am: 3.10.2020 | 12:01 »
Ich kann dir in den meisten Punkten nur zustimmen. Okay, die regeltechnische Seite interessiert mich jetzt erfahrungsgemäß nicht so, aber die innere Logik und speziell die Sache mit dem Pakt, der ja von einer Seite schon längst gebrochen wird, hat mir auch zu schaffen gemacht.
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Offline Colgrevance

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Re: Odyssey of the Dragonlords
« Antwort #41 am: 3.10.2020 | 15:04 »
Hm, das mit dem Pakt hört sich in der Tat ziemlich doof an - interne Konsistenz bzw. Widerspruchsfreiheit finde ich eine Grundvoraussetzungen für gute Abenteuer (und Rollenspielmaterial allgemein, aber das gehört hier nicht her).

Wie aufwändig wäre es denn, das abzuändern, z. B. indem nur Diener der Titanen eingreifen?

Offline Galotta

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Re: Odyssey of the Dragonlords
« Antwort #42 am: 3.10.2020 | 15:41 »
Meine Spieler haben sich gar nicht gefragt was im Spiel der Götter die Regeln sind. Und waren zufrieden damit.
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Re: Odyssey of the Dragonlords
« Antwort #43 am: 3.10.2020 | 16:07 »
Meine Spieler haben sich gar nicht gefragt was im Spiel der Götter die Regeln sind. Und waren zufrieden damit.
Als SL hat man davon rein gar nichts.
Das war einer von vielen Gründen, warum ich bei meinem ersten Run mit Grabmal der Vernichtung nicht warm geworden bin.
Wenn ich mir als SL alle Nase lang nen Facepalm gebe, weil der Hintergrund so gedankenlos hingerotzt wurde, dann hab ich irgendwann Schwierigkeiten mit der Präsentation.
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Re: Odyssey of the Dragonlords
« Antwort #44 am: 5.11.2020 | 07:42 »
Und mal wieder ging ein Spielabend ins Land. Und wieder mal gab es Probleme. Diesmal war das Encounter Balancing für den Popo. Meine Spieler haben heute die Dritte der drei Quests beendet. Sie haben sich dabei nicht an die empfohlene Reihenfolge gehalten, sondern erst zum Schluß (auf Stufe 4) die Mithralminen in Angriff genommen. Sollte also ein bißchen leichter sein als normal.

Folgende Probleme:
Logik - Die Mithralminen sind offensichtlich als Dungeon gedacht den man sich Raum für Raum vornimmt. Das habe ich auch so gehandhabt weil es ansonsten zu schwer werden dürfte. Vom Mittelpunkte der Anlage aus sind es allerdings nur 100ft (ca. 30m) in jede Richtung. Sobald also irgendwo gekämpft wird müßten also eigentlich sämtliche Minenbewohner alarmiert sein und (je nach Interesse) auch angelaufen kommen. Sprich: Hier hätte es dem Abenteuer gut getan wenn man die Karte mit der Anmerkung versehen hätte das die Tunnel zwischen den Räumen deutlich länger als dargestellt sind. Witzig auch das man Angaben bekommt wie oft man auf wandernde Monster stößt. In einer Anlage mit 60m Durchmesser. Ja ne, ist klar.

Encounter Design - Vorausgesetzt die Helden kämpfen nicht gegen die gesammelte Dungeonhorde in einem Rutsch (siehe "Logik" oben) ist das soweit auch gut machbar (vermutlich auch für Helden die noch nicht Stufe 4 sind). Doch dann kommt der Endkampf. Ich weiß nicht was die Designer da geraucht haben, aber ein Gegner der jede Runde 3 Angriffe mit einem +12 Angriffsbonus macht (also fast autotreffer) die jeweils effektiv 4W6 + 8 Schaden verursachen UND auch noch dafür sorgen das getroffene Charaktere mit großer Wahrscheinlichkeit für den Rest des Kampfes einen Nachteil auf ihre Angriffe bekommen, ist für Helden dieser Stufe vielleicht wenig hart, oder ? Meine Jungs haben das mehr schlecht als recht überstanden (es hilft das man mit Word of Healing immer wieder Leute aufspringen läßt die dem Gegner dann zumindest einen Angriff abnötigen um wieder ausgeschaltet zu werden), aber wie gesagt, eigentlich sind die Charaktere sogar noch niedrigstufiger als es bei uns der Fall war. Unser Minotaur ist (dank "Healing Word") jedenfalls bestimmt 3-4 Mal zu Boden gegangen bis das Viech dann endlich den Heiler ausschalten konnte (oh, das Ding hat auch noch einen relativ hohen Intelligenzwert, wird also nicht Wahllos angreifen sondern eigentlich eher mit System).

Encounter Beschreibungen - Die Beschreibung im Abenteuerteil sagt folgendes:  "He is intelligent enough to hold a conversation with the heroes". Aber auf welcher Sprache ? Ich guck mal im Monsterkapitel nach. Huh ? Dort steht: "Understands Abyssal but can't speak". Ooookay ? Na gut, "Spezifische Angaben schlagen generelle Angaben." Also kann er halt eben Gemeinsprache und Sprechen. Sowas sind kleine Unstimmigkeiten die ich einem Buch nachsehen könnte. Bei den ganzen anderen Problemen stößt mir sowas dann aber noch zusätzlich sauer auf.

PS: Damit ihr nicht suchen müßt: Den "Young Cerebus" findet man natürlich unter "S" auf Seite 416.
« Letzte Änderung: 5.11.2020 | 07:48 von Runenstahl »
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Re: Odyssey of the Dragonlords
« Antwort #45 am: 16.12.2020 | 23:00 »
[Diesen Teil des Posts aus Haftungsgründen entfernt - SirMyhots]

Ansonsten bleibt es dabei, das ich je länger ich die Kampagne leite, desto mehr Dinge finde die mir sauer aufstoßen.

Maßstäbe auf Landkarten ? Kann man sich ausdenken.
Maßstäbe auf Dungeonkarten ? Machen keinen Sinn.
Texte und Bilder stimmen nicht überein usw...

Ich versuche meinen Frust vor meinen Spielern zu verbergen damit ich ihnen nicht den Spaß nehme. Und während des Spiels kommt dann tatsächlich (auch für mich) wieder ein bißchen Spaß auf. Das liegt aber definitiv nicht an der Kampagne, sondern einzig an den Mitspielern mit denen ich einfach gerne Spiele.
« Letzte Änderung: 16.12.2020 | 23:42 von Sir Mythos »
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Re: Odyssey of the Dragonlords
« Antwort #46 am: 16.12.2020 | 23:44 »
I feel you.

Mittlerweile wünsch ich mir schon eine "Trash-Gruppe", mit der ich Kaufkampagnen einmal so weit anzocken kann, bis ich die gröbsten Fehler entdeckt und verstanden habe, um dann das Ding mit meiner "guten Gruppe" dann "richtig" zu spielen.  ::)
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Offline La Cipolla

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Re: Odyssey of the Dragonlords
« Antwort #47 am: 17.12.2020 | 07:58 »
Ich würde mich am Ende sehr über einen Zusammenfassungspost! Dann kann man besser einschätzen, ob die Fehler für einen selbst auch so fatal sind, und falls nicht, was man ändern/ergänzen sollte etc. :|

Das Ganze klingt schon total ärgerlich.
Daher nicht als Verteidigung des Buchs, sondern als ganz praktische Idee, weil ihr das Abenteuer ja jetzt nun mal spielt und die Spieler Spaß daran haben: Vielleicht würde es DIR als SL helfen, die generelle Einstellung zu ändern und das Buch weniger als fertige Kampagne und mehr als Ideensteinbruch für einen eigenen Storyverlauf, eigene Monsterwerte, eigene Encounter-Balance u.ä. zu nutzen? Mir ist klar, dass das nicht das ist, was du von dem Buch wolltest, aber wenn du die ganze Zeit nur frustriert bist, hast du da ja nix von. Dann kannst du die Kampagne auch sensibel kürzen und schneller zu einer weniger arbeitsintensiven Kampagne übergehen.

Zitat
Mittlerweile wünsch ich mir schon eine "Trash-Gruppe", mit der ich Kaufkampagnen einmal so weit anzocken kann, bis ich die gröbsten Fehler entdeckt und verstanden habe, um dann das Ding mit meiner "guten Gruppe" dann "richtig" zu spielen.  ::)

Ich empfehle da, sich Leute/Reviewer/Gruppen im Internet zu suchen, die ähnlich auf Produkte reagieren, oder generell immer sehr bewusst mit den eigenen Wünschen im Hinterkopf an Meinungen, Reviews u.ä. heranzugehen. Das hat für mich genau diesen Effekt; bei Tyranny of Dragons und Dragon Heist fand ich es besonders deutlich. Obwohl die Reviews im Gesamtbild immer irgendwie "gut" ausfallen (gerade Amis haben da eine komische Kultur, finde ich), ist zwischen den Zeilen auch klar geworden, dass beide Kampagnen sehr unterschiedliche Bedürfnisse ansprechen. In Dragon Heist hieß es dann bspw. oft "the GM has to put some work into this campaign / but then it's very good!" oder sowas – was für einige Leute eine klare Warnung und für andere ein absoluter Pluspunkt ist. :D (Übersetzt heißt es ja einfach: Man findet in diesem Buch keine "by the book" spielbare Kampagne, sondern einen Haufen cooler Ideen, die man aber selbst verbinden und auffüllen muss.)

Eigentlich kann ich es aber auch kürzer ausdrücken: Rollenspiel und gerade klassisches Rollenspiel à la D&D ist wirklich zu individuell, als dass man Kaufkampagnen blind kaufen könnte, zumindest wenn man etwas möchte, das nicht nur so la-la, sondern WIRKLICH zu den eigenen Bedürfnissen und zur eigenen Gruppe passt. Man muss da immer mit einem sehr egoististischen Mindset herangehen, finde ich. Also nie "Ist diese Kampagne gut?", sondern immer vorrangig "Passt diese Kampagne zu mir/uns?"!

Womit ich das Problem im Thread übrigens nicht auf eine Meinungsfrage reduzieren will ... sowas wie sinnlos/dumm verteilten Stats oder schwer im Buch zu findende Monster ist einfach schlecht. xD Ich sage nur, dass das in meiner Erfahrung selten das Hauptproblem ist, wenn Leute ein Problem mit einer Kaufkampagne haben – und vor allem meine ich, dass all das bestimmen sollte, wie wir Meinungen und Reviews über Kampagnen lesen. Dann wird praktisch jeder andere Gruppe im Internet zur Trash-Gruppe. ;D
« Letzte Änderung: 17.12.2020 | 08:17 von La Cipolla »

Offline Runenstahl

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Re: Odyssey of the Dragonlords
« Antwort #48 am: 17.12.2020 | 08:19 »
Da hast absolut recht. Und viele meiner Kritikpunkte sind auch Gemäkel an Kleinigkeiten die ich locker ignorieren könnte... WENN es denn die einzigen Mängel währen. Da es aber eben leider nicht die einzigen Mängel sind, fallen diese dann noch zusätzlich störend auf bzw machen mir in ihrer Gesamtheit das Erlebnis madig.

Und ja, der "Ideensteinbruch" ist vermutlich die beste Herangehensweise.
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Offline felixs

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Re: Odyssey of the Dragonlords
« Antwort #49 am: 17.12.2020 | 08:36 »
Also, wenn Halborks sowas wie Thraker wären, dann würde das ja schon fast der historischen Vorlage entsprechen  ;)
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