Autor Thema: Horror - Teil der Regeln oder Teil der "Atmosphäre"  (Gelesen 3113 mal)

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Offline unicum

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Re: Horror - Teil der Regeln oder Teil der "Atmosphäre"
« Antwort #25 am: 17.01.2020 | 14:17 »
Traurig aber wahr. Mit dem Gruseln ist es wie mit dem Abnehmen...
Bei manchen Leuten will es einfach nicht klappen.

 :d

Gutes Horrorrollenspiel habe ich bisher nur erlebt wenn:
- Die Mitspieler dazu gepasst haben (Auf Con Oneshots hab ich schon Chuthulurunden erlebt da bin ich nur dabeigeblieben weil die Spielleiterin sich redlich bemüht hat aber eben gegen 1,5 Mitspieler einfach keine Chance hatte)
- Die Atmosphäre passt - also auf einem "Hallencon" (viele Spieltische in einem Raum, mit der dementsprechenden Lautstärke) will ich auch kein Horror spielen (eigentlich will ich dort garnits rollenspielmäsiges spielen, höchstens vieleicht eines dieser taktischen Brettrollenspiele die richtung Cosim gehen)

Regeln - ich brauch dazu eigentlich keine besonderen Regeln. Die Regeln wie man langsam verrückt wird wie eta in Chuthulu,... erzeugen bei mir jedenfalls keinen Horror. DAFÜR bruach ich diese Regeln nicht.

In diesem Sinne war das beste Spiel einfach ein kleines ChuthuluOneshot in einer Kirche bei Kerzenlicht und andere dezenter beleuchtung mit den passenden Leuten.

Offline Jiba

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Regeln - ich brauch dazu eigentlich keine besonderen Regeln. Die Regeln wie man langsam verrückt wird wie eta in Chuthulu,... erzeugen bei mir jedenfalls keinen Horror. DAFÜR bruach ich diese Regeln nicht.
Erinnert mich an eine eigentlich äußerst atmosphärische Cthulhu-Runde auf einer Con, die ich als Zuhörer am Rande mitbekommen habe. Die SL hat toll erzählt, aber seine eigene Atmo durch seine dynamisch eingeworfenen „Sanity-Wurf“-Aufforderungen selbst vollständig zunichte gemacht.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline D. Athair

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Re: Horror - Teil der Regeln oder Teil der "Atmosphäre"
« Antwort #27 am: 17.01.2020 | 17:14 »
Das sich-gruseln-wollen ist die wichtigste Bedingung. Ohne bekäme ich es nicht hin. Platz zwei ist sicher die Erzählweise. Das bekomme ich manchmal hin. Danach kommen Plot und Regeln.
Bei mir steht der Plot an allerletzer Stelle. Tatsächlich ist mMn nichts schlimmer als ein druchgerailroadetes Horror-Abenteuer. Warum? Weil ich meine Figuren am liebsten entsprechend ihrer Erfahrungen, Emotionen und Psychologie so taktisch und rational wie möglich handeln lasse. Speparat betrachtet sind das zwei Spielweisen, die keine fixe Erzählstruktur mögen.

Wenn jetzt gleichzeitig kluge UND völlig irrationale SC-Handlungen aufeinandertreffen, dann entgleisen Eisenbahn-Abenteuer.


Horror-Mechanismen finde ich durchaus wichtig. The Cthulhu Hack macht das mMn ganz schön, weil man eigentlich nur Rettungswürfe würfelt. Der Perspektiv-Wechsel von der Frage nach dem Erfolg zur Frage nach dem Scheitern ist recht nützlich. Das ändert einiges am Spielgefühl. Ich kann mir vorstellen, dass die Ressourcen-Würfel (Usage-Dice) auch ganz gut hinhauen (nachdem Du diese Ressource nutzt - verknappen sie sich?). Ich hab's nicht oft genug gespielt, um dazu mehr sagen zu können.
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Offline KhornedBeef

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Re: Horror - Teil der Regeln oder Teil der "Atmosphäre"
« Antwort #28 am: 17.01.2020 | 21:21 »
Bei mir steht der Plot an allerletzer Stelle. Tatsächlich ist mMn nichts schlimmer als ein druchgerailroadetes Horror-Abenteuer. Warum? Weil ich meine Figuren am liebsten entsprechend ihrer Erfahrungen, Emotionen und Psychologie so taktisch und rational wie möglich handeln lasse. Speparat betrachtet sind das zwei Spielweisen, die keine fixe Erzählstruktur mögen.

Wenn jetzt gleichzeitig kluge UND völlig irrationale SC-Handlungen aufeinandertreffen, dann entgleisen Eisenbahn-Abenteuer.


Horror-Mechanismen finde ich durchaus wichtig. The Cthulhu Hack macht das mMn ganz schön, weil man eigentlich nur Rettungswürfe würfelt. Der Perspektiv-Wechsel von der Frage nach dem Erfolg zur Frage nach dem Scheitern ist recht nützlich. Das ändert einiges am Spielgefühl. Ich kann mir vorstellen, dass die Ressourcen-Würfel (Usage-Dice) auch ganz gut hinhauen (nachdem Du diese Ressource nutzt - verknappen sie sich?). Ich hab's nicht oft genug gespielt, um dazu mehr sagen zu können.
"Plot" im Sinne von "kürzeste mögliche, nicht sinnenstellende Beschreibung, um was es in dem Werk geht"
"Humanoide Roboter-Killermaschine aus der Zukunft jagt letzte Hoffnung der Menschheit, bevor er dazu werden kann". Das meine ich. Evtl. noch mit etwas mehr Beschreibung der abstrakteren Themen.
Es gibt also gar keinen Widerspruch.
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Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

Offline D. Athair

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Re: Horror - Teil der Regeln oder Teil der "Atmosphäre"
« Antwort #29 am: 18.01.2020 | 12:50 »
@ KhornedBeef:  :d

Mir ist bloß beim Lesen des Themas aufgefallen, warum ich Cthulhu-Romanabenteuer so scheußlich finde.
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